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  #1  
Alt 26.01.2013, 13:03
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Vavi Vavi ist offline
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Standard AW: Vater hat Bronchialkarzinom / Mischtyp

Hallöchen...
Tag 2 mit Papa Zuhause...Er kann nun ganz alleine sich die Hose anziehen und alleine auf die Toilette laufen also mit seinem Schopper.Klappt alles ganz gut.Heute Nacht hat er mich zwar 5mal wach geklingelt(wir haben vereinbart das wenn er meine Hilfe braucht,mich auf mein Handy anruft,ich liege im Zimmer daneben)aber das stört mich nicht,noch hab ich ja Wochenende.Er hatte etwas schmerzen und hat noch Notfall Tab. mitbekommen,die legt man in der Mundhöhle rein und die sollen nach ein paar min.wunder wirken,die hab ich ihm dann gegeben.Oder dann wollte er sein Bein etwas anders liegen haben ect. also das übliche...ich denke auch das er nicht wirklich schlafen konnte und er einfach jemanden bei sich haben wollte,typisch Papa halt.
Heute hat er im Spiegel geschaut und hat sich erschreckt,oh man ich seh aus wie ein Krebskranker,nur noch vereinzelte Haare und wie dünn ich bin...ich glaub der war etwas traurig wegen dem anblick im Spiegel...Ich meinte,du musst auch mal was essen damit du zu Kräften kommst...so wird das nix.
heute zum Beispiel hat er nix gegessen...ich biete ihn so vieles an aber er verneint alles

Ich hab da mal eine frage,mein Papa hat schon seit etwas länger so ein Knubbel am Hals es schmerzt ihn nicht aber sieht schon komisch aus...Im Kh hatte er das auch schon,aber ich denke wenn es was schlimmes gewesen wäre dann hätten ja schon was gemacht..Hatte das auch einer von euch/oder Angehörige???

@Nina...das ist doch schon mal ganz gut, das dein Papa es dir gesagt hat immerhin bist du seine Tochter und das geht dich auch was an...Ich will auch alles wissen was mit Papa ist,es kann halt auch was negatives sein aber bei so einer Krankheit wird es wohl oder übel irgendwann alle auf uns zukommen...Leiderich glaube meine Reaktion wäre auch erst mal Gefühlslos gewesen,aber dann wäre ich in tränen bestimmt ausgebrochen...einerseits denkt man schon manchmal das irgendwann diese Nachricht kommt,und stellt sich seelisch etwas drauf ein,oder?!...also ich schon...

Ich wünsch euch noch einen schönen Tag/Wochenende,ich hüte hier mein Papa und bring die Wohnung auf Vordermann...morgen verbringe ich einen Nachmittag mit der Familie von meinem Freund...ich hoffe das klappt...Ich hab Papa schon gesagt das ich morgen Mittag weg bin,da kam die Antwort von ihm...Ach Vavi Schatz,du brauchst doch nicht immer an mein Bett sitzen es ist OK...
So Tüssiiii

Geändert von Vavi (26.01.2013 um 13:08 Uhr)
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  #2  
Alt 26.01.2013, 13:22
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Vater hat Bronchialkarzinom / Mischtyp

Hallo Vanessa! Ja, solche Antworten kenne ich auch von meinem Papa. Wenn ich mal sage morgen fahre ich einkaufen oder so, dann sagt er ja, fahr doch und er freut sich für mich. Er freut sich immer wenn ich wieder am "Leben" teilnehme und ich was unternehme. Das ist bei mir jetzt eher selten gewesen weil ich wenn ich mal Zeit hatte was für die Schule gemacht hatte oder einfach so müde und erschöpft war das ich geschlafen hatte, sonst hab ich dann selten was unternommen. Muss mich schon immer sehr dazu überwinden mal was für mich zu tun. Ich habe dann immer ein schlechtes Gewissen dass ich so normal am Leben teilnehme und nicht "leide". Aber Papa freut sich immer wenn ich unter die Leute gehe.
Ich weiß nicht wie es dir dabei geht, aber oft halte ich die Leute gar nicht aus mit ihren Miniproblemchen. Wenn sie über alles mögliche und so oberflächlich reden. Muss es eh in der Arbeit aushalten, da brauch ich es privat nicht auch noch. Es tut einfach weh wenn man "glücklichen" Leuten zuhört. Es ist nicht immer so aber manchmal geht das eben gar nicht.

Freut mich, dass es zuhause halbwegs gut läuft bei euch. Essen sollte dein Papa schon was, aber ich weiß vom meinen Papa dass man ihn nicht zwingen kann, da wird er höchstens zickig.
Ich will dich nicht beunruhigen, aber zur Sicherheit würde ich den "Knubbel" am Hals doch mal (bei Gelegenheit, muss nicht gleich sein) kontrollieren lassen. So habt ihr Gewissheit und sorgt euch nicht weiter darum.
Ja, ich habe mich schon seit einem Jahr, seit Diagnosestellung darauf vorbereitet, man wächst da irgendwie mit. Mir kommt es manchmal vor wie bei einer Schwangerschaft, man wird dicker und dicker und merkt es selbst gar nicht mal so sehr.
Wünsch dir ein erholsames WE und mal ein wenig Abwechslung und andere Gedanken mit der Familie deines Freundes! Tank mal wieder etwas Kraft auf!
Liebe Grüße
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  #3  
Alt 26.01.2013, 14:54
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Vater hat Bronchialkarzinom / Mischtyp

Hallo Vavi,

klingt doch trotzdem ganz gut bei euch! So, als seid ihr ein eingespieltes Team. Ich kenne das auch mit den nächtlichen Unterbrechungen. Mein Vater musste immer zur Toilette (ca. 4-5 x pro Nacht). Und ich mochte ihn nicht allein gehen lassen mit seinem Rollator, weil ich immer Angst vor einem Sturz hatte (wegen seiner Schwäche). Später mussten wir dann den Toilettenstuhl nehmen, weil er nicht diese Flasche benutzen wollte.

Wegen des Knubbels am Hals, könnte das ein Lymphknoten sein? Ich würde auch mal den Arzt fragen. Lieber einmal zu viel als zu wenig! Dein Papa darf keine Scheu haben, jede noch so kleine Veränderung seines Körpers anzusprechen. Er hat das beste Gespür für sich selbst und in der Regel merkt er, wenn sich etwas verändert.

Ansonsten wünsche ich euch weiterhin, dass alles gut läuft. Und biete deinem Papa am besten immer ganz kleine mundgerechte Portionen an. Eine normale Portion überfordert ihn... Und ich stimme Nina zu, wenn er dennoch ablehnt, dann einfach hinnehmen und nicht anfangen zu diskutieren oder ihn überreden wollen. Es ist schwer, aber besser für deinen Papa. Sonst entwickelt er nur eine Abneigung.

Also, dir auch ein schönes Wochenende
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #4  
Alt 26.01.2013, 17:40
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Vavi Vavi ist offline
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Standard AW: Vater hat Bronchialkarzinom / Mischtyp

Huhu...
Ja Nina das kenne ich nur zu gut,auf der arbeit rede ich viel mit meiner Chefin darüber,weil ihr Papa auch an Krebs starb.(aber an Hautkrebs)Und wenn mal was passiert ist oder halt mal was tolles ist dann will ich es ihr gleich erzählen und dann kommt nur" ja gut" "so läuft das Leben" oder "das sind nur kleine Problemchen"...Daher hab ich beschlossen so normal auf der arbeit zu sein wie es nur geht...Ihr einfach nichts mehr so viel Preis von mir und Papa zugeben und wenn sie fragt einfach sagen "ja gut" und fertig.Aber schon allein das "ja gut"fällt mir schon so schwer wenn es nicht so sein sollte...Manchmal könnt ich auf der arbeit nur losheulen wenn andere so glücklich sehe und die über wirklich kleine Problemchen erzählen und ich eigentlich da nur zuhöre und denke man ey warum ich?warum in meiner Familie und dann auch noch mein Papa?!

Und Miri? genau das mach ich auch,gestern haben wir Selbstgemachte Pizza gemacht.Mein Freund hat ihn gefragt, was er nach 13 Tage KH Aufenthalt gerne essen möchte.Da wollte er halt Pizza mit Pilze.Wo sie fertig war hab ich dann nur zwei kleine(wirklich kleine)Stückchen ihm ans Bett gegeben aber leider hat er nur ein paar mal rein gebissen.Das denken hatte ich auch wie du aber irgendwie klappt das wohl nicht
Mit den Knubbel frag ich mal den neuen Onkologen.
Ach die Tab.die sich im Mund auflöst heißt Fentanyl ich glaube das mal bei dir gehört zuhaben...
Schönen Abend euch noch...
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  #5  
Alt 26.01.2013, 18:50
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Vater hat Bronchialkarzinom / Mischtyp

Ja, Fentanyl kommt mir auch noch sehr bekannt vor! Ich meine mich zu erinnern, dass mein Vater die auch bekommen hat. Gegen Schmerzspitzen glaube ich. Es war zumindest auch eine Tablette, die er nur unter die Zunge bekam und die sich dann auflöste und umgehend wirkte.

Ach, das ist schon ein Erfolg, wenn dein Papa ein paar mal in die Pizza gebissen hat! Immerhin hat er es versucht. Mehr ist jetzt wahrscheinlich nicht möglich und sein Magen muss sich erst mal wieder gewöhnen. Und du machst das super! Mehr als fragen, worauf er Appetit hat und ihm dann diese Mahlzeit zuzubereiten geht ja nicht. Aber da freut er sich dennoch, auch wenn er nicht so viel runter bekommt. Wie sieht es aus mit Pudding oder Milchreis oder ähnlichem? Das fand mein Vater eine Zeit lang ganz angenehm, denn da brauchte er eigentlich ja nur schlucken.

Ehrlich gesagt finde ich es traurig, dass deine Chefin, deren Vater auch Krebs hatte, so wenig einfühlsam ist. Ich kann gut verstehen, dass du ihr nichts mehr erzählen magst, wenn sie dir das Gefühl vermittelt, gar nicht richtig zuzuhören. Aber weißt du was? Wenn Leute dich fragen, wie es dir oder deinem Papa geht, dann antworte gern, es ginge euch schlecht. Ich kenne das alles auch noch gut. Nachdem mein Papa verstorben war, da haben mich etliche Leute nach knapp zwei Wochen gefragt: "Und? Es geht dir jetzt doch bestimmt besser?" "NEIN!" "Nein, warum denn nicht? Warum bist du denn immer noch traurig?" - "Na, mein Vater ist ja auch immer noch tot!" Ooops, das saß - da haben die meisten Menschen betreten weggeschaut. Viele haben einfach Angst, über Krebs zu sprechen. Sie fühlen sich unsicher und befürchten, das "Falsche" zu sagen. Andere wiederum (wie mein Exfreund) weigern sich schlichtweg, weil sie sich nicht mit einer Krankheit auseinandersetzen wollen, deren Folge der Tod sein könnte. Das ist traurig und oberflächlich. Aber leider können wir das nicht ändern. Du kannst dir nur insgeheim denken, dass es diese Menschen irgendwann womöglich auch einmal betreffen wird. Und spätestens dann werden sie sich mit der Thematik auseinandersetzen müssen.

Ich hoffe, dein Papa kommt gut über das Wochenende! Und du natürlich auch!

Liebe Grüße
Miriam
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  #6  
Alt 26.01.2013, 19:53
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Gina79 Gina79 ist offline
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Das sehe ich genauso wie Miriam! Krebs ist bei den meisten Leute eine Krankheit die nur DIE ANDEREN bekommen. Ich denke mir bei solchen Sprüchen auch immer wieder, niemand weiß wem es als nächstes trifft und niemand kann sich wirklich sicher sein. Aber Krebs ist eben wirklich eine Krankheit mit der sich die Leute nicht gerne beschäftigen und über die man lieber nicht redet.
Ich versuche mich über die Leute gar nicht mehr aufzuregen und gebe das auch an meine Mama weiter die sich auch immer furchtbar über die Neugier der Leute beklagt.
Es gibt Leute in meinem Bekanntenkreis (besonders in der Family), die rufen mich an und fragen als erstes wies meinem Papa geht. Wenn ich sage geht schon oder eigentlich ganz gut (mehr sag ich schon gar nicht mehr weil die mich eh nicht verstehn) dann wollen sie gleich wieder auflegen - also pure Neugierde! Da heb ich manchmal gar nicht mehr ab, so ärgere ich mich wenigstens nicht.
Die Menschheit kann so doooooooooooooof sein!
Ich wünsch euch auch ein halbwegs gutes Wochenende!
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  #7  
Alt 27.01.2013, 09:43
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Guten morgen
Tag 3 mit Papa Zuhause...
Gestern ist mein Papa gegen 19h eingeschlafen,als ich um 1 h ins bettt bin...war er noch immer am schlafen...hehe...schlaf hatte er wohl sehr nötig...heute morgen um 8 h wurde ich wach und irgendwie war es komisch...ich wurde die ganze Nacht über nicht geweckt...da wollte ich mal schauen wie es ihm geht...da steht er in der Küche und kocht sich Kaffee...man war ich erstaunt...die schmerztag.hat er bis dahin auch noch nicht genommen ,er hätte keine schmerzen...ich meinte zu ihm das er die lieber nehmen soll,weil das tab.sind die seine schmerzen unterdrücken sollen und nicht gut wirken wenn die schmerzen einmal da sind..für die schnelle Wirkung hat er ja die fentanyl da er gestern gar nicht brauchte...hehe so langsam hat er sich von der op erholt...dann kann ja der dritte Kurs der Chemo endlich beginnen...ist ja auch wieder ein Monat her das der zweite Kurs war...ich hoffe nicht das es zu ein großer Abstand ist und die Tumore weiter gewachsen sind...
LG vavi
__________________
Mein Papa war durch und durch ein Kämpfer,leider ging er am 22.03.2013 ins Licht.Papa wir vermissen dich und sind stolz auf dich.Du bist der beste.Ich liebe dich.Wir sehen uns irgendwann wieder

Wir müssen lernen,ohne dich zu leben.
Die Zeit heilt nicht alle Wunden,sie lehrt uns,
mit dem Unbegreiflichen zu leben.
Was bleibt,sind die schönen Erinnerungen.
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