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  #1  
Alt 20.01.2013, 00:15
Arelia Arelia ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

danke ihr zwei =)

ich hab das schon mal in einem thread von dir gelesen miri aber bis jetzt nicht daran gedacht. ich versuchs. (hab ich auch grad vor 2 min aber das braucht glaub ich bissel längere konzentration)


heute war mein bruder hier. er wusste nichtmal dass am 21.01 der tag x ist. ich verstehs nicht ganz. sowie er bei der tür raus war kamen die tränen, ich kanns net verstehn dass er dass nicht weiss. und das macht es mir unmöglich mit meinem bruder über das ganze zu reden. und wenn ich dass so mitkrieg dass ihn das so kalt lässt macht mich noch trauriger. und es ist schwierig zu sehn dass ihn das nicht so mitnimmt wie mich. irgendwie bin ich froh ich will ja nicht dass es auch nur einem menschen auf der welt so geht wie mir (auch wenns leider nicht der fall ist) aber mein weltbild ist damals zusammengebrochen wie ein puzzle versuche ich es zusammenzusetzen und zu reparieren aber das grösste stück fehlt und es hält einfach nicht zusammen. entschuldigt die wirre anekdote aber so fühl ich mich gerade.
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Miss u Mummy! 07.08.1960 - 21.01.2010
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  #2  
Alt 20.01.2013, 03:11
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

Weißt du, Ariela,

ich könnte jetzt sagen: "Du bist noch jung. Du schaffst das. Du hast dein Leben vor dir." Das ist ein absolut plattgewalzter Satz. So daher gesagt ohne Sinn und Verstand. Gerade wenn man jung ist, ist es verdammt schwer zu akzeptieren, daß ein Elternteil gestorben ist. Wer denkt in diesem Alter an den Tod oder beschäftigt sich damit? Deine Mutter war gerade mal 50 Jahre alt. Ihr beide viel zu jung.

Du selbst bist erwachsen, kein Kind mehr. Da schafft man das doch, oder? Zumal man in diesem Alter Papa und Mama im normalen Leben ja auch nicht mehr "brauchen" will und, mal ehrlich, die Ansichten von Kindern und Eltern gehen sehr oft meilenweit auseinander. Was dich nicht zu beunruhigen braucht. Das ist normal und auch gut so. Du verstehst, was ich meine?

Ok. Ich könnnte. Nein, ich sage: "Du bist noch jung. Du schaffst das. Du hast dein Leben vor dir." Ich sage damit nicht, du könntest den Tod deiner Mutter auf die leichte Schulter nehmen oder das wird sich einfach so "auswachsen" im Laufe der Zeit. So einfach ist das nicht. Oh ja, sogar verdammt hart. Doch Eltern geben ihren Kindern einen Auftrag: "Macht das Beste aus eurem Leben. Findet euren Platz. Auch und vor allem dann, wenn wir nicht mehr da sind und führt das fort, was wir mit euch zusammen begonnen haben. Warum? Wir lieben euch. Immer!"

Ob deine Mutter was ähnliches gedacht hat oder denkt? Ich glaube: ja! Du brauchst sie nicht zu vergessen, nein, doch dich liebevoll an sie erinnern und in deinem Herzen ein Zimmer für sie einrichten. Ein schönes Zimmer. Gemütlich und warm. Nimm dir dazu die Zeit, die du brauchst. Du hast sie, denn du bist noch jung. Genau das ist die Botschaft. Du musst es nur wollen. Schau in dich selbst und du wirst deinen Weg finden, dein Lebenspuzzle zusammensetzen, wenn auch mühsam. Hab den Mut. Höre auf dein Herz und dann auf deinen Verstand und deine Mutter wird stolz auf dich sein. Wenn du es möchtest, hast du ein erfülltes Leben vor dir. Zusammen mit deiner Mutter im Herzen.


Ich wünsche dir eine gute, friedliche Nacht,

Helmut
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  #3  
Alt 20.01.2013, 07:51
Arelia Arelia ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

glaubst du ich weiss dass nicht? dass meine mum wollte dass ich ein glückliches normales leben führe? glaubst du ich will nicht endlich ein glückliches leben?

vielleicht "will" man seine mum und dad nicht mehr brauchen, dass heisst nicht dass man das auch tut, ich kenne niemanden in meinem alter der nicht einmal auf die hilfe seiner eltern "angewiesen" war.

MEINE MUM WIRD NIE MEHR AUF MICH STOLZ SEIN WEIL SIE NICHT MEHR HIER IST!
du weisst gar nicht wie weh du mir damit tust.
da sind keine ansichten mehr die ich teilen kann weil ich nur noch meine habe.

ja genau ich habe ein ganzes leben noch vor mir, ohne mama, oh wie toll.
nein meine mum hat mich geliebt, denn jetzt kann sie nicht mehr lieben.

es wäre nett wenn du den gazen thread lesen würdest bevor du sowas schreibst.

schreibe vielleicht nachher nochmal kann grad nicht mehr.
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Geändert von Arelia (20.01.2013 um 08:00 Uhr)
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  #4  
Alt 20.01.2013, 08:21
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

Guten Morgen Bernadette,

bin auch gerade online und habe gesehen, dass du auch schon wach bist. Ach Mensch, ich glaube, jetzt gibt es ein Missverständnis! Helmuts Antwort ist irgendwie falsch bei dir angekommen...er wollte dir mit seinen Worten ganz bestimmt nicht weh tun! Vielmehr hat er beabsichtigt, dir eine Art Hilfestellung zu geben. Dir zeigen, dass da irgendwo am Horizont ein Lichtblick ist und du auch nach diesem Licht greifen kannst. Aber sicherlich wird er dir selbst antworten...

Das ist das Schwierige am geschriebenen Wort... Es ist leichter, es falsch aufzufassen, denn man hat während des Lesens kein Gegenüber und kann nicht nachfragen, wie etwas jetzt genau gemeint ist.

Ich kann deinen Schmerz sehr gut nachempfinden, er ist ja geradezu greifbar. Gerade, wenn man jung ist, ist es wohl noch schwerer, den Verlust der Mama zu verarbeiten. Sie fehlt an allen Ecken. Als Ratgeberin, als Fels in der Brandung, als Anker, als gute und weise Freundin, als Mensch, der einen mit allen Fehlern und Macken liebt und zwar bedingungslos. Und ich kann mir vorstellen, wie weh dir der Gedanke tut, dass deine Mama nicht bei den zukünftigen wichtigen Lebensereignissen dabei sein kann. Sie wird nicht dein Kind kennen lernen dürfen, kann nicht mehr mit ihrem Enkel spielen, ... Alles Geschehnisse, die uns unglaublich wichtig sind und daher vermissen wir dann unsere Lieben um so schmerzlicher, oder? Ich bin bereits (noch nicht ganz) 43 Jahre und hatte immer ein sehr enges Verhältnis zu meinen Eltern. Viele Freunde oder Bekannte haben mich nicht verstanden. Ich bin allein erziehend und hätten meine Eltern mich nicht so toll unterstützt, dann wäre es mir und meiner Tochter sicher schlecht ergangen, denn ich arbeite Vollzeit (ist anders nie möglich gewesen) und meine Mama hat sich liebevoll um mein Kind gekümmert. Schon dadurch habe ich meine Eltern jeden Tag gesehen. Das Band zu ihnen ist nie gerissen. Zwar hatten wir ganz klar auch unsere Unstimmigkeiten und Differenzen, aber irgendwie sind wir immer zusammen geschweisst gewesen. Mit meinem Papa habe ich sehr oft meinen beruflichen Ärger besprochen... Kurz nach meinem 42. Geburtstag ist er gestorben... Er hat eine riesig große Lücke hinterlassen, die niemand füllen kann. Klar, ich bin erwachsen und habe meine eigene winzige Familie, aber dennoch haben meine Eltern einen sehr hohen Stellenwert in meinem Leben. Und auch wenn ich wusste, dass irgendwann dieser Tag kommen würde, fiel es mir sehr schwer, damit umzugehen. Ich will dir damit nur sagen, dass ich trotz meiner viel mehr Jahre auch sehr daran zu knabbern habe, dass ich mich von meinem Papa verabschieden musste...


Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #5  
Alt 20.01.2013, 08:47
Arelia Arelia ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

danke miri, ich bin noch immer wach, schlafe zur zeit mittags ein paar stunden in der nacht ist es unmöglich.

möglich dass ich es falsch aufgefasst habe aber ich habe mich zu diesen themen schon geäussert und habe meine meinung kundgetan und wenn dann wieder so ein satz kommt tut das einfach nur weh.

ja du sagst es sie fehlt an allen ecken und enden. auch bei jeder kleinigkeit zb, habe ich gestern sphagetti gemacht, ich krieg sie nicht so lecker hin wie meine mum, ich kann sie nicht anrufen und fragen wie sie das gemacht hat. -> sie fehlt. ich will dass meine wäsche so weich ist wie ihre früher, ich kann sie nicht fragen welchen weichspüler, oder welche mischung sie dafür genommen hat.
geschweige denn die "grossen sachen" als ich die lehre begonn oder den führerschein machte. oder wenn ich einmal kinder kriege. (falls ich jemals kinder kriege )

ich glaube auch nicht dass es für dich leichter war deinen dad gehen zu lassen, ihr habt 42 jahre miteinander verbracht, das doppelte als ich mit meiner mum, da fehlt glaub ich noch viel mehr dann.

ich freu mich schon wenn die woche um ist. dann nur noch 2 wochen und ich kann zum psychologen. ich hoffe er hilft mir besser damit um zu gehn, ich kann nicht an meine mum denken und glücklich sein. nicht weil ich es nicht will sondern weil bei mir einfach die schlimmen augenblicke besser haften geblieben sind als alle anderen, ich bin dann gleichzeit wütend auf meine geschwister, traurig weil sie so viel leiden musste, traurig weil ich sie nicht mehr habe, traurig weil mir keiner mehr sagt ich hab dich lieb. (vom freund ist es nicht dasselbe) traurig weil ich nicht weiss wo ich hin soll wennst mir schlecht geht. früher bin ich einfach zu meiner mum. die hat die welt dann gleich ganz anders aussehn lassen. es ist zum heulen
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  #6  
Alt 20.01.2013, 11:12
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HelmutL HelmutL ist offline
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Guten Morgen, Ariela,

tut mit leid, wenn ich dir weh getan habe. Das war nicht meine Absicht. Ich glaube, ich kann deine Reaktion verstehen. Vielleicht wollte ich dich nur zum Nachdenken anregen?

Alles weitere in einer PN.


Liebe Grüße,

Helmut
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