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  #1  
Alt 16.01.2013, 14:14
Arelia Arelia ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

danke ihr beiden! ihr gebt mir immer ein bisschen hoffnung auf gute zeiten!

ja das buch hast du mir schon empfohlen und ich habs auch gelsen, aber es hilft nichts. ich kann mich nicht so richtig da reinversetzten und während dem lesen kommen auch immer tränen.

heute war ein besonders schlimmer tag, ich kann mich nicht an die haarfarbe meiner mum erinnern ohne foto...
ich hab immer dieses dumme bild im kopf entweder mit perücke oder kahl, das macht mich grad bisschen fertig.
hab schon alle fotoalben durch nur eins gefunden das halbwegs "aktuell" war. aber ohne foto kann ichs mir trotzdem nicht vorstellen,... grrrrrrrrrrr

wenn ich grade nicht an sie denke bin ich der fröhlichste humorvollste mensch auf erden, dann kommt irgendwas wo ich mich erinnere und die tränen steigen in die augen. ich kann auch nicht in gedanken mit ihr reden weil ich nicht im ansatz daran glaube dass sie das hört, bzw wenn ich es versuche kommen mehr und mehr tränen.

ich fragte meine mum mal was sie glaubt das "nach dem Tod" mit "uns" ist. sie sagte nur: "nichts. wie schlafen ohne träumen und aufwachen."

an das muss ich auch immer öfter denken. gibt irgendwie auch keinen trost.

ps: ich weiss was du meinst wenn du sagst das meine mum und mich das glücklicher machen würde wenn ich nicht so oft so traurig bin, nur kommen da automatisch die tränen weil ich weiss dass meine mum nie wieder glücklich geschweige denn irgendetwas anderes sein kann. ergo ich bin wieder traurig, teufelskreis hallo! ich muss dass immer mit bisschen humor schreiben sonst sehe beim schreiben vor lauter tränen nichts.
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Lebe jeden Tag als wäre es dein letzter!
Miss u Mummy! 07.08.1960 - 21.01.2010

Geändert von Arelia (16.01.2013 um 14:22 Uhr)
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  #2  
Alt 16.01.2013, 17:14
Benutzerbild von fraunachbarin
fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

hmm arelia.. ich bin da ähnlich wie du.. ich brauch meinen humor, sonst würde ich manchmal bißerl durchdrehen.
behalt ihn dir.. er hält uns immer ein stück.
und doch ist da die grausame traurigkeit, die immer wieder über uns hereinbricht. jeder kennt hier deine tränen, jeder hat sie hier auch schon geweint.
ich würde dir gern ein buch empfehlen: 90 minuten im himmel.
vielleicht erweitert dir es die möglichkeit, deine mutter doch noch in einem anderen licht zu sehen.
ich legs dir sehr ans herz, es zu lesen.
ich habs meiner mami im hospiz vorgelesen... damit sie licht am ende des tunnels sehen konnte.
fühl dich lieb gedrückt von tine
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  #3  
Alt 19.01.2013, 03:15
Arelia Arelia ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

das buch muss leider bis nächsten monat warten hab grad nicht so viel geld.

bücherei bei uns hat es leider nicht^^

aber danke ich werd es mir holen.

das tränenmeer will kein ende nehmen ich frag mich schön langsam wie ich überhaupt so viel produziern kann ohne auszutrocknen. 2 tage noch dann sind es genau 3 jahre. und trotzdem wünsch ich mir jeden tag nichts sehnlich als das sie wieder hier ist...

ich versuch noch eine runde zu schlafen bevor ich arbeiten geh aber in diesen nächten hilft nicht mal eine schlaftablette, sobald es "still" wird rund um mich habe ich nur meine mum im kopf. ich weiss nicht ob es so sein soll damit ich es irgendwann verarbeiten kann oder ob ich mich zwingen soll an etwas anderes zu denken.
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  #4  
Alt 19.01.2013, 06:57
Benutzerbild von Mirilena
Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

Guten Morgen,

ich sehe dich gerade in einem Tränenmeer strampeln... Diese Stille am Abend und in der Nacht fand ich auch mal unerträglich. Ich wusste nie, ob es die Stille dort draußen war oder die Stille in mir, die mich so erdrückte. Und weinen musste ich auch jede Menge. Aus heiterem Himmel, wenn ich an meinen Papa dachte. Ich finde es tapfer von dir, dass du diese Gefühle zulässt und ich denke, es ist auch sehr gut, dass du es tust!

Hast du mal versucht, die deine Trauer als eine Art Person vorzustellen? Nein, ich bin nicht komplett verdreht Ich habe aber genau das getan. Da sie mich ja immer aus dem Hinterhalt überfiel und mich eh nicht in Ruhe lassen wollte, dachte ich mir, dann könne ich die Trauer genauso gut einladen, sich mit mir an einen Tisch zu setzen und mit mir zu plaudern. Das mag jetzt seltsam oder idiotisch klingen, doch alles, was man sich vorzustellen vermag und was eine Form bekommt, das macht nicht mehr so viel Angst. Es ist greifbarer und somit auch irgendwie zu kontrollieren. Ich saß also da und meine Trauer mir gegenüber... Ich konnte ihr all das ins Gesicht schleudern, was mir so auf dem Herzen lag. Mir hat das geholfen... Liebe Bernadette, deine Trauer und deine Sehnsucht nach deiner Mama kann dir niemand nehmen und ich will das auch überhaupt nicht, doch ich wünsche mir, dass du einen Weg für dich findest, damit umzugehen. Dass die Trauer dich nicht erdrückt und du nicht im Tränenmeer untergehst. Nichts kann dir deine Mama zurück bringen, doch sie ist auch nicht verschwunden. Sie ist ganz tief in deinem Herzen und ein Teil von dir. Sie begleitet dich, obwohl du sie nicht sehen kannst und auch nicht berühren. Und ich wünsche mir so sehr für dich, dass du einen weg finden magst, der gangbar für dich ist.

Liebe Grüße
Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #5  
Alt 19.01.2013, 21:58
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

Hallo Ariela,

was Miriam schrieb, hat mich angesprochen und ich muß ihr recht geben. Das ist eine gute Idee. Hatte ich auch mal. Irgendwann sagte ich mir: "Wenn du deinen Feind nicht besiegen kannst, dann mach ihn zu deinem Freund".

Ok, ich weiß. Ein hinterhältiger, unberechenbarer Freund. Immer wieder wirft er mir Knüppel in den Weg. Doch egal. Im Gegenzug kann ich ihm alles ins Gesicht schleudern, was mich gerade bedrückt oder quält. Er ist ja auch nicht gerade zimperlich. Meine Gedanken, die ihm manchmal so gar nicht gefallen und manchmal lachen wir sogar zusammen. Lachen in der Erinnerung, denn er hält sie für mich wach. Sowohl die Schlechten als auch die Guten. Vor allem jedoch letztere. Das ist gut so. Denk mal drüber nach.


Alles Liebe,

Helmut
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  #6  
Alt 20.01.2013, 00:15
Arelia Arelia ist offline
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Standard AW: 3 jahre trauer und kein ende in sicht

danke ihr zwei =)

ich hab das schon mal in einem thread von dir gelesen miri aber bis jetzt nicht daran gedacht. ich versuchs. (hab ich auch grad vor 2 min aber das braucht glaub ich bissel längere konzentration)


heute war mein bruder hier. er wusste nichtmal dass am 21.01 der tag x ist. ich verstehs nicht ganz. sowie er bei der tür raus war kamen die tränen, ich kanns net verstehn dass er dass nicht weiss. und das macht es mir unmöglich mit meinem bruder über das ganze zu reden. und wenn ich dass so mitkrieg dass ihn das so kalt lässt macht mich noch trauriger. und es ist schwierig zu sehn dass ihn das nicht so mitnimmt wie mich. irgendwie bin ich froh ich will ja nicht dass es auch nur einem menschen auf der welt so geht wie mir (auch wenns leider nicht der fall ist) aber mein weltbild ist damals zusammengebrochen wie ein puzzle versuche ich es zusammenzusetzen und zu reparieren aber das grösste stück fehlt und es hält einfach nicht zusammen. entschuldigt die wirre anekdote aber so fühl ich mich gerade.
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  #7  
Alt 20.01.2013, 03:11
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HelmutL HelmutL ist offline
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Weißt du, Ariela,

ich könnte jetzt sagen: "Du bist noch jung. Du schaffst das. Du hast dein Leben vor dir." Das ist ein absolut plattgewalzter Satz. So daher gesagt ohne Sinn und Verstand. Gerade wenn man jung ist, ist es verdammt schwer zu akzeptieren, daß ein Elternteil gestorben ist. Wer denkt in diesem Alter an den Tod oder beschäftigt sich damit? Deine Mutter war gerade mal 50 Jahre alt. Ihr beide viel zu jung.

Du selbst bist erwachsen, kein Kind mehr. Da schafft man das doch, oder? Zumal man in diesem Alter Papa und Mama im normalen Leben ja auch nicht mehr "brauchen" will und, mal ehrlich, die Ansichten von Kindern und Eltern gehen sehr oft meilenweit auseinander. Was dich nicht zu beunruhigen braucht. Das ist normal und auch gut so. Du verstehst, was ich meine?

Ok. Ich könnnte. Nein, ich sage: "Du bist noch jung. Du schaffst das. Du hast dein Leben vor dir." Ich sage damit nicht, du könntest den Tod deiner Mutter auf die leichte Schulter nehmen oder das wird sich einfach so "auswachsen" im Laufe der Zeit. So einfach ist das nicht. Oh ja, sogar verdammt hart. Doch Eltern geben ihren Kindern einen Auftrag: "Macht das Beste aus eurem Leben. Findet euren Platz. Auch und vor allem dann, wenn wir nicht mehr da sind und führt das fort, was wir mit euch zusammen begonnen haben. Warum? Wir lieben euch. Immer!"

Ob deine Mutter was ähnliches gedacht hat oder denkt? Ich glaube: ja! Du brauchst sie nicht zu vergessen, nein, doch dich liebevoll an sie erinnern und in deinem Herzen ein Zimmer für sie einrichten. Ein schönes Zimmer. Gemütlich und warm. Nimm dir dazu die Zeit, die du brauchst. Du hast sie, denn du bist noch jung. Genau das ist die Botschaft. Du musst es nur wollen. Schau in dich selbst und du wirst deinen Weg finden, dein Lebenspuzzle zusammensetzen, wenn auch mühsam. Hab den Mut. Höre auf dein Herz und dann auf deinen Verstand und deine Mutter wird stolz auf dich sein. Wenn du es möchtest, hast du ein erfülltes Leben vor dir. Zusammen mit deiner Mutter im Herzen.


Ich wünsche dir eine gute, friedliche Nacht,

Helmut
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