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#1
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Ihr Lieben,
habt Dank für eure Antworten, Worte, Gedanken... zuerst: es geht ihr okay. Letzte Woche wurde die Chemo ausgesetzt, da sie total kraftlos war, kaum gehen konnte ohne nach 2 Schritten komplett fertig und ohne Luft zu sein. Ihre Lunge wurde jetzt auf den Kopf gestellt, das Herz geschallt. Kein Befund. Inzwischen geht es wieder besser. Heute ist sie wieder in die Klinik. Erst nochmal der Lungenfacharzt, dann Chemo. Die Lebergeschichte macht mir Sorgen, denn die Schmerzen nehmen leider zu. Ansonsten hält sie sich tapfer...nach aussen...wie es in ihrem Inneren aussieht, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie überzeugt 'kämpft'...sie lässt es über sich ergehen...in der Öffentlichkeit hält sie sich 'aufrecht' aber wenn sie (mit mir) alleine ist dreht sich alles nur noch um die Krankheit. Sie braucht die Aufmerksamkeit und Aufmunterung der Ärzte sehr, den Zuspruch, das Lob welch 'vorbildliche' Patientin sie ist. Das nervt mich ein bisschen ehrlich gesagt. Darf ich das sagen? Denken? Im KKH geht es ihr immer gut, alles ist schön und sie spielt die 'Starke', die sie nicht ist. Dann lästert sie über andere Patienten, die sich ja alle so 'hängen' lassen und merkt selber nicht, wie diese Krankheit sie immer mehr einlullt. Aber naja...ich versuche mich damit zu arrangieren. Aber natürlich muss sie letzlich ihren Weg alleine gehen und ich lasse sie auch. Sie hat keine Ziele. Und auch keine Wut. Wir versuchen es zu auch vermeiden darüber zu reden... es sind vielmehr meine Gedanken. Ich kann nur eines tun: da sein! Und das versuche ich so gut es geht, so oft es geht. Angst habe ich trotzdem und diese Angst kann mir leider keiner abnehmen. Aber die kennt ihr alle leider ja auch. |
#2
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo larap,
du darfst alles denken. Jeder deiner Gedanken kann wichtig sein. Er könnte ein Denkansatz sein. Das weiß man nie im Voraus. Unser Unterbewusstsein, unser Bauchgefühl, wirft uns oft Gedankenfragmente hin, die erst bei näherer Betrachtung sinnvoll sind und sich als richtig herausstellen. Eingelullt. Ein guter Ausdruck. In Watte gepackt. Ich kenne dieses Gefühl aus eigener Erfahrung. Als Patient fühlt man sich im Mittelpunkt, es passiert was, die Rundumversorgung, alle kümmern sich um einen. Das kann durchaus ein Hochgefühl erzeugen und man versteht die Aufregung der anderen absolut nicht. Vielleicht geht es deiner Mutter ähnlich? Liebe Grüße, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. |
#3
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Hallo Helmut,
ja, das hast du sehr schön formuliert: sie geniesst es auch ein bisschen (sehr) im Mittelpunkt zu stehen, von allen Seiten gelobt zu werden, wie toll sie das macht, welch starke Ausstrahlung sie hat und sich nicht 'hängen' lässt. Ich sehe und erfahre das ein bisschen anders, aber ich realisiere auch, das es ihr persönlich gut tut und sie auch ein Stück aufbaut. Von daher ist es okay so. Im Moment geht es ihr wieder ganz gut. Auf und ab... aber so freuen wir uns über jeden Tag, den es ihr doch recht gut geht! Einen schönen, sonnigen Sonntag Lara |
#4
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Jetzt liegt meine Mutter seit einer Woche ausserplanmäßig im KKH. Ich habe sie vor einer Woche in die Notfallaufnahme gebracht, da sie seit 2 Tagen mit schweren Durchfällen zu kämpfen hatte, nichts essen konnte etc. Wir vermuten eine NW der Chemo. Trotzdem kam sie erstmal 3 Tage auf die Isolation, bis Keime, Viren etc ausgeschlossen werden konnten. Man hat sie mit Iso, Elekrolyten und Flüssignahrung aufgepäppelt und Freitag ging es ihr wieder ganz okay bis gut, trotzdem sollte sie übers WE da bleiben... zur Beobachtung. Ich fand das komplett überflüssig und habe mich ziemlich aufgeregt, musste dann aber fest stellen, das es für meine Mutter ganz okay war. Und da musste ich wieder an HelmutL's Worte denken: ich habe immer mehr das Gefühl, das sie es auch geniesst im KKH zu sein. Zum einen findet sie ja so toll, dass ihr Onkologe sie gegenüber anderen immer so besonders freundlich behandelt und zudem bekommt sie Besuch etc... hat also nochmal eine ganz andere Aufmerksamkeit als krank zu Hause zu sein. Man konnte übrigens nicht fest stellen, was es ist. Ich mache mir Sorgen. Die Chemo ist vorerst ausgesetzt.
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#5
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Bei der heutigen Visite wurde nochmals betont, dass man keine Ursache für den Durchfall feststellen konnte. Das es eine NW der Chemo ist, schliesst man aus! Wie kann das sein??? Dabei ist doch gerade Irinotecan dafür bekannt Diahrroe auszulösen, besonders bei Patienten über 65! Und es wird sogar geraten die Patienten darauf hinzuweisen, damit entsprechend dagegen gearbeitet werden kann. Wie kann es sein, das ihre Onkologen es kathegorisch ausschliessen??? Zumal ja keine andere Ursache gefunden werden konnte. Das erste mal habe ich heute erlebt, dass sie ihre 'Götter in Weiss' anzweifelt und sich verar*** fühlt. Und obwohl ihr nach Wortlaut der Ärzte nichts fehlt, darf sie nicht nach Hause, sondern soll zur Beobachtung da bleiben. Alles merkwürdig!
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#6
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Heutige Visite: Durchfall kommt wohl von der Chemo...!!!
Vollpfosten! Wäre es nicht so traurig, wäre es fast schon wieder lustig. |
#7
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AW: Magenkrebs im Endstadium
Liebe Larap,
wie geht es deiner Mutter seit dem letzten post? Hat sie immer noch Durchfall? Durfte sie zwischenzeitlich nach Hause? Und (last but not least!) wie geht es dir? Ich hoffe, du verstehst meine Fragen als Zeichen von Verbundenheit, nicht als bloße Neugierde. Einen schönen Sonntag und liebe Grüße, Arona |
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Stichworte |
chemotherapie, magenkrebs, palliativmedizin |
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