Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Behandlung von Krebs > Chemotherapie

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 19.10.2012, 21:36
Nauna Nauna ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 14.10.2012
Beiträge: 4
Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Liebe Astrid,
ich möchte dir gerne schreiben, was ich heute erlebt habe:
Ich habe heute bei meiner ersten Chemo (die ich übrigens bis jetzt sehr gut vertragen habe) mit einer jungen Frau gesprochen, die ihre Haare bereits vor ca. 3 Monaten verloren hat und jetzt eine superschöne und sehr natürliche Perücke trägt.
Und es hat mich bisher immer ein bisschen wütend und hilflos gemacht, dass ich in Zukunft dann nicht mehr selbst entscheiden kann, wem ich erzähle, was los ist. Ich dachte, ich komme mir vor, ich habe ein Stempel auf der Stirn auf dem steht: Krebs - Chemo und jeder kann es lesen, egal ob ich das wil oder nicht. Ich muss aber sagen, dass diese Frau mir wirklich allein mit ihrem Aussehen total Mut gemacht hat. Sie sah wirklich sehr natürlich und überhaupt nicht krank aus.
Und mein direktes Umfeld weiß ja was los ist. Da ist es nicht schlimm, wenn ich ein bisschen anders aussehe.
Wenn du möchtest, werde ich dir berichten, wie es sein wird. Wann bekommst du deine erste Chemo?
Übrigens habe ich vorhin erst deine Geschichte gelesen. Ich bewundere dich und deinen Mut und deine Kraft sehr. Hast schon so viel gekämpft und geschafft. Da wirst du ganz sicher auch die kommenden Wochen/Monate gut über die Bühne bringen. Bin ich mir ziemlich sicher.
Ganz liebe Grüße und ein sonniges Wochenende
Nauna
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 20.10.2012, 13:39
Astrid110 Astrid110 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2012
Ort: Bärlin
Beiträge: 25
Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Liebe Nirtak

Danke für deine Antwort und deine Erfahrungen. Mit hilft es sehr weiter, wie betroffenen Frauen damit umgegangen sind. Bei dir klingt es total stressfrei Ich denke, wenn der Schreck bei mir richtig gesackt ist und Zeit hatte mich mit allem Auseinanderzusetzen, ist es vielleicht nicht mehr so dramatisch! Und dabei helfen mir diese Erfahrungsberichte.

Hallo Nauna,

danke Dir für deine aufbauenden und lobenden Worte und das Du mir so brandaktuell dein Erlebnis schilderst.
Da ich gerade mein MTX-Monotherapie mache, habe ich wohl bis zur Chemo so 2-3 Wochen an Zeit gewonnen, da mir leider mehrfach gesagt wurde, dass die MTX nicht anschlagen wird. Ich drück zwar die Daumen, aber bin ja nun nicht gerade in letzter Zeit mit Glück behaftet.

Wenn ich es richtig lese, bekommst Du deine Chemo also ambulant?
Meine Chemo weiß ich gar nicht, müsste aber laut Internet EMA-CO sein. Soll über 3 Tage gehen und stationär als ob ich nicht genug gestraft bin.

Wenn ich deine Geschichte lese, ging das jetzt ja alles auch recht flott! Diagnose...OP...Chemo...! Wow, auch nicht viel Zeit, um das alles zu verarbeiten. Also binnen von jetzt auf gleich !
Ich finde es toll, wie Du das schafft in so wenigen Wochen, so viel zu verkraften.
Und trotzdem macht man sich Gedanken über Haare?? Verrückt, oder...

Kannst mir gern berichten, wie es für Dich ist! Hast ja einen zeitlichen Vorsprung
Werde die Woche zu einem Zweithaarspezialist und mich schon mal beraten lassen.

Sonnige Grüße aus Berlin

Astrid
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 21.10.2012, 07:24
Joana256 Joana256 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 21.10.2012
Beiträge: 3
Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo Astrid,

ich hatte schon etwas Probleme mit dem Haarausfall. Man bekommt eine
Sch...Diagnose, dann eine Sch...Therapie und sieht dann auch noch Sch....
aus....
Habe mir dann drei Perücken in China bestellt und trage jeweils die die meiner Stimmung entspricht. Die Haare wachsen nun wieder, anfangs dachte ich es kommt nichts aber dann habe ich angefangen Vitamine hochdosiert einzunehmen und dann konnte man zusehen wie die Haare wieder kamen.
Zuhause war ich oben ohne oder mit Had, die sind für mich sehr praktisch. Da ich in den Tropen lebe ist es unter der Perücke natürlich auch entsprechend warm, das Problem habt Ihr im deutschen Herbst/Winter ja nicht.

Sicher gibt es schlimmeres als eine vorübergehende Glatze aber sie ist auch das äußere Zeichen der Krankheit. Und als Frau fühlt man sich eben mit einer schönen Frisur wohl.
Such Dir eine tolle Perücke aus, das wird zu Deinem Wohlbefinden beitragen.

Alles Gute wünscht Dir

Joana
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 23.10.2012, 22:40
Astrid110 Astrid110 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2012
Ort: Bärlin
Beiträge: 25
Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo Joana,

für deine Antwort!

Anhand meine Werte und ärztlichen Zweitmeinungen, rückt die Chemo immer näher! Neben dem Haarverlust und einem großen Stück meiner Lebensqualität, kommt halt die Angst dazu...was kommen da noch für Nebenwirkungen...wie lange...wie heftig! Ist es dann überstanden?

Mittlerweile besteht die Gefahr aus Metastasen im Bauchraum und der Tumor metastasiert gern in Leber,Lunge und Gehirn!

Klar es geht immer schlimmer...aber finde schon das Schlag auf Schlag, recht viele negative Diagnosen eintrafen...und ich sie alle gemeistert habe!

Man, man...nur dieser Haarausfall (dieser Stempel für mich und mein Umfeld) ist einfach so extrem
Klar, Tücher, Mützen und Perücken...helfen bei gewissen Situationen....aber, ich werde täglich daran erinnert, bei jedem Blick in den Spiegel...mit einem Tuch/Perücke aufziehen...und das doch mindestens 1-2 Jahre lang, bis man eine akzeptable Haarlänge hat, auf die niemand etwas schließt.


Lieben Gruß

Astrid
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 29.10.2012, 20:16
Astrid110 Astrid110 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2012
Ort: Bärlin
Beiträge: 25
Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo,

Ich glaube ich habe soweit alle möglichen Ratgeber im Internet über ...Krebs...Chemo...Nebenwirkungen....gelesen, die es so gibt

Viele Beiträge, Erfahrungsbereichte und Tagebücher!
Und wenn man da ide Schicksalsschläge liest, wie schnell sich alles ändert... schäm ich mich echt, das mich der Haarverlust so aus der Bahn haut...und ich derzeit ja noch gut dran bin.

Glaub es ist bei mir auch die permanente Steigerung der Ereignisse.

Perücken habe ich auch schon angeguckt und probiert, ein paar Tücher gekauft und ein paar Bücher von Krebspatienten bestellt.

Liebe Grüße

Astrid
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 30.10.2012, 10:28
dudl dudl ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.06.2012
Ort: NÖ
Beiträge: 49
Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Hallo!

Ich kann euch sagen mir gings auch ähnlich. Der Haarverlust hat mir zu schaffen gemacht. Hatte immer lange Haare.
Hab sie mir gleich schneiden lassen als ich erfuhr das ich chemo bekomme damit der unterschied nicht zu gross ist.

Als es dann losging mit dem Ausfall hab ich ein paar Tage durchgebissen. Dann wars mir zu blöd immer nur Haare überall an mir und meiner Wohnung zu haben. Ratz Fatz abrasiert

Gefühl war komisch, fand mich nackt. Aber ich habs mir schlimmer vorgestellt. Die Perücke hatte ich grad mal ein paar Tage auf. Ansonsten nur wenn ich ausgegangen bin. Für´s Tag tägliche hatte ich Mützen. Zuhause ging ich immer oben ohne. Auch bei Freunden wars mir egal. Ich bin einfach zu meiner Glatze gestanden.

Aja, weil ihr gemeint habt alle Welt siehts euch an...... Ich hab mich immer geschminkt. Die Augen immer kräftig betont. Auch als ich keine Wimpern und Augenbrauen hatte. Das lenkt vom "Rest" ab.

Ich wünsche euch alles alles Gute für diesen steinigen Weg!!


glg Sylvia
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 04.11.2012, 18:06
Tati P. Tati P. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 08.09.2011
Ort: Bremen
Beiträge: 197
Standard AW: Wie seid ihr mit dem Haarausfall umgegangen?

Dieses Thema hat mich zu Beginn meiner Chemo auch am meisten beschäftigt. Ich hatte auch immer lange Haare, fast bis zum Hintern und ich war immer darauf bedacht, möglichst weiblich auszusehen.

Während der Chemo war ich ausschließlich in Schlodderklamotten anzutreffen. Ich fühlte mich krank, ich wollte krank aussehen. Sich schick herauszuputzen stimmte nicht mit meinem Gefühl überein.

Auch ich hatte große Angst vor dem Haarausfall und habe Unmengen an Tränen darüber vergossen, als es dann soweit war, dass immer mehr Haare und Strähnen an den Klamotten hingen.

Meine Cousine hat sie mir dann irgendwann auf einen halben Zentimeter abrasiert und was soll ich sagen... es war nicht schlimm. Ich fühlte mich etwas wie aus nem Straflager, mit dem Stoppelschnitt, aber es war okay.

Nach der 2. Chemo fing die Kopfhaut ganz schrecklich an zu jucken und irgendwann habe ich mich mit einem Eimer im Schneidersitz vor den großen Schlafzimmerspiegel gesetzt und mir die restlichen Haare rausgezogen. Weggeschubbert sozusagen, sie waren ja eh komplett locker.

Das war schon etwas scary, aber auch das war ok.

Ich denke, man selber, der Geist, das Bewusstsein, der Körper, ist so sehr mit Überleben und den harten Fakten dieser Krankheit beschäftigt, dass er keine Kapazität mehr für "Oh je, ich seh' so schlimm aus, mir fallen die Haare aus" hat.
Ich hatte viel zu sehr mir mir selber zu kämpfen, mich zu versorgen, meine Termine wahrzunehmen, einfach weiter zu leben, alsdass ich noch Kraft oder Gedanken für meine blöden Haare über gehabt hätte.

In dem Moment, wo die Haare weg waren, war es ok. Ich hatte es mir deutlich schlimmer vorgestellt. Also das Gefühl.
Die Optik war genau so übel, wie in meiner Vorstellung

Auch ich hatte Zeiten, wo ich heulend vorm Spiegel saß, mir die Mütze, die ich übrigens IMMER trug runterzog und mich selber als Monster betitelt habe. Es ging mir dreckig, ich hatte diese schei** Krankkeit, hatte Angst zu sterben und sah ausgesprochen schei** aus.
Ich habe mich nie ohne Mütze vor den Spiegel gestellt und selbst nach dem duschen, habe ich erst die Mütze wieder aufgesetzt, bevor ich vor den Spiegel getreten bin.
Auch in Umkleidekabinen, habe ich erst die Mütze zurecht gerückt, bevor ich den Kopf gehoben und in den Spiegel geschaut habe. Meinen kahlen Kopf konnte ich nicht ertragen.

Trotzdem habe ich davon Fotos mit der Webcam gemacht.

Wenn ihr Lust habt, schaut Euch doch mein kleines Video in der Signatur an, da ist die Entwicklung ganz gut zu sehen.
Während der Behandlung habe ich die Fotos meist nur gemacht, selten angeschaut, aber heute finde ich diese Chronologie einfach nur interessant.

Kopf hoch Mädels. So nervig die Sprüche auch sind, die Haare kommen tatsächlich wieder. Auch bei Euch.

Übrigens hatte ich 6 Monate nach der letzten Chemo schon eine Frisur, bei der niemand mehr an Krebs gedacht hat. Ja, Fremde mögen "mutig kurz" oder auch "etwas länger wäre besser" gedacht haben, aber ich denke den Krebs Gedanken hatte da kaum noch jemand.

Haltet durch!
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:50 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55