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#1
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AW: Verzeifelte Situation
Lieber Karl
Ich habe oft an Dich gedacht und mich gefragt, wie es Dir geht. Es tut mir so leid, dass du so viel durchmachen musst. Denn einzigen Rat, denn ich dir geben kann, gehe zum Arzt und sie sollen Dir erstens gute Schmerzmittel geben und dir etwas gegen die Rötung am Penis geben. Ich habe gute Erfahrungen mit Babypo Salb (mit wenig Zink) gemacht. Bei mir gehen die Kontrollen heute wieder los und die Angst ist mein Begleiter. Zwei Jahre ist es her, als alles begann. Ich überlege mir oft, was wenn.....und ich weiss nicht, ob ich es einfach so sagen kann, aber im Innersten wünsche ich mir, dass falls etwas gefunden wird, ich die Kraft habe zu sagen: Ich hatte ein sehr schönes Leben und jetzt geniesse ich die Zeit, die mir bleibt in vollen Zügen, keine Operationen, keine Chemo, keine Bestrahlung. Ich weiss, es ist einfach so etwas zu sagen, da sind ja noch die Angehörigen und der menschliche Instinkt auf jeden Fall zu überleben... Ein ganz dicker virtueller Drücker |
#2
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AW: Verzeifelte Situation
Hallo an alle,
vielen Dank für Eure Ratschläge. Wie es scheint haben die meisten von Euch den Kampf gegen die Krankheit bislang erfolgreichen führen können. Ich leider nicht. Ich bin seit Anfange dieses Jahres in 7 Kliniken / Krankenhäuser gewesen. Von den insgesamt 9 Monaten des Jahres 6 Monate lang. Zwei von den Häusern waren Unikliniken. Meinen Verzweiflungstext habe ich gestern auch aus einer Uniklinik heraus geschrieben. Täglich haben sich Ärzte mit mir beschäftigt. Keiner war in der Lage, mir eine Salbe zu geben, damit ich die schmerzhaften Hautrötungen behandeln kann. Bei der Krebsbehandlung hat man mich quasi aufgegeben. Zuletzt wurde Chemotherapie (sozusagen als letzte, palliative Möglichkeit versucht). Dann hatte ich gesundheitliche Probleme anderer Art und ich musst die Chemo unterbrechen (obwohl diese spürbar angeschlagen hatte. Nun wollte ich diese fortsetzen. Das ginge jetzt nicht mehr, ich müsse mich zuerst einer risikoreichen Darm-OP unterziehen auch noch ich selbst angefragt hatte, da sich die Darmfistel dort gebildet hatte. Bis dahin stand eine OP gar nicht zur Debatte. Im Gegenteil: Es wurde mir geraten, den Krebsbereich nunmehr in Ruhe zu lassen und mir was aus meinen letzten Tagen zu machen. In den Kliniken geht es drunter und drüber. Jeden Tag eine andere Meinung. Die Linke weiß nicht was die Rechte tut. Man selbst sitzt als verzweifelter Patient dazwischen. Dass ich krebs habe und nur noch Monate zu leben habe, dürte klar sein. Aber wie geht das jetzt weiter? Noch mehr Schmerzen? Noch mehr Tage mit unliebsamen Überraschungen? Weiterhin neben der körperlichen Stress auch noch die nervlichen Belastungen. Ich kann jedenfalls nicht mehr. |
#3
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AW: Verzeifelte Situation
Lieber Karl!
Diese großen Kliniken sind doch wirklich schrecklich! Da bist schon in einer Uniklinik und niemand ist in der Lage Deine Schmerzen zu lindern?!?! Es heißt doch niemand muss unnötig Schmerz leiden! Sprech Deinen Onkologen vor Ort an, die kennen auf jeden Fall einen Schmerztherapeuten. Meiner ist z.B. sogar der Palliativmediziner im Ort. Es gibt genug Medikamente, die auch stark genug sind, Deine Schmerzen einzudämmen! Alles Gute, Nicole |
#4
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AW: Verzeifelte Situation
hallo karl,
ich kämpfe gerade auch damit, eine ordentliche schmerzbekämpfung zu finden. habe wohl auch wieder ein rezidiv im beckenbodenbereich, was zunehmende schmerzen verursacht: 3 ibuprofen 800 pro tag helfen überhaupt nicht mehr. aber ich wollte bisher kein morphium nehmen, weil es so müde macht (wurde bereits ausprobiert): muss montag nochmal mit der onkologin sprechen. denn wenn die schmerzen nicht wären, würde es mir im moment noch richtig gut gehen. ich habe im übrigen mittlerweile einen anus praeter UND einen ausgang für die harnleiterschienen (müssen alle 4 wochen gewechselt werden), blase wurde "vorsichtshalber" im dezember 2010 entfernt. am montag geht die chemo weiter (im 3. jahr) zur bekämpfung der lymphknotenmetastasen. habe die ärzte noch nicht nach dem "wie lange noch" gefragt, weil das sowieso niemand wirklich beantworten kann. bei meiner mutter wollten sie 1992 noch nicht mal mehr eine chemo machen wegen der lebermetastasen: sie lebt immer noch. also nicht den mut verlieren: hurra, wir leben noch!!! viele grüße biggen |
#5
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AW: Verzeifelte Situation
Hallo,
eine gezielte Schmerztherapie macht nur zu Beginn etwas müde, das steht auch im Beipackzettel. Es wird nicht gleich hoch dosiert eingestiegen. Die Schmerzen müssen individuell behandelt werden, ein Morphiumpflaster nimmt nicht jeden Tumorschemrz.
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Jutta _________________________________________ |
#6
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AW: Verzeifelte Situation
Hallo Karl
Wie geht es Dir? Hast Du jetzt eine gute Schmerztherapie? Wegen der Operation, es ist so, dass die Fistel zu einem Infektionsherd werden kann. Deshalb wollen sie dich operieren. Aber das letzte Wort hast Du und wenn du es nicht willst, können sie Dich nicht zwingen. Wenn du dich allerdings gut von der OP erholst, wäre es ja auch möglich, dass man eine Chemo in Erwägung zieht. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft. Liebe Grüsse life |
#7
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AW: Verzeifelte Situation
meine onkologin hat mir jetzt 2 x 30 mg morphin täglich verordnet, und es hilft tatsächlich. allerdings kämpfe ich jetzt mit der müdigkeit, kann zurzeit kaum fernsehen gucken (nicke ständig ein) und auch mit dem lesen klappt es nicht so gut (nicht so viel). hoffe jetzt auf den gewöhnungseffekt, damit ich keine angst haben muss, auto zu fahren.
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