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  #1  
Alt 10.09.2012, 16:53
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: amelanotisches malignes melanom mi lk metastasen

Hallo Claudi,

willkommen bei uns.

Als Betroffene kann ich Euch nur anraten eine sogenannte Zweitmeinung einzuholen. Bisher ist nur durch die Biopsie bestätigt, dass ein amelanotisches malignes Melanom vorliegt. Tumordicke, Clark Level, Mitoserate sind genauso wenige bestimmt wie die Untersuchung des oder der Wächterlymphknoten. Das war jetzt ziemlich viel Fachchinesisch. Tumordicke ist die Größe des Tumors in sich und an sich. Clark Level bedeutet bis in welche Hautschicht das Melanom vorgedrungen ist. Mitoserate, relativ neu und nicht von allen Kliniken bestimmt, stellt die Wachstumsrate dar, allgemein ausgedrückt. Das Melanom muss raus, Operation ist grundsätzlich die erste Wahl der Therapie. Dann ggf. auch die Bestimmung des Wächterlymphknoten (der oder die Lymphknoten, die als erstes im Abflussgebiet des Melanomortes liegen und darüber wachen, dass "Böses" nicht in den Körper gerät - deswegen schwellen die Halsslymphknoten bei Infekten im Hals zB an) und deren Entnahme. Der Histologe kann feststellen, ob Krebszellen darin enthalten sind. Nun kommt es auf die Klinik, am Besten Hautkrebszentrum an. Manche nehmen nur die jeweiligen Wächter raus, manche wiederum nehmen gleich eine selektive neck dissection vor (= rund um die Wächter wird im Hals Bindegewebe, Lymphdrüsen etc entnommen). Wichtig wäre auch einen guten HNO-Operateur oder MKG-Chirurgen mit ins Boot zu nehmen und ggf. diese operieren zu lassen. MKG-Chirurgen sind die Feinstarbeiter unter den Chirurgen, nehmen sogar Operationen mit zum Teilen besten ästhetischen Gesichtspunkten vor. Mir ist in der langen Zeit hier im Forum noch nie untergekommen, dass jemand das Auge verliert, weil er am Ohr bzw an der Ohrspeicheldrüse operiert wurde. Es gibt hier im Gesamtforum auch die "anderen KRebsarten" "Krebs im Gesicht" "Ohrspeicheldrüsenkrebs" http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=24812 einen Thread rund um Krebs in der Ohrspeicheldrüse. Klar, die Muskulatur und die Nerven im Gesicht und Hals werden meckern, auch beleidigt, sogar beschädigt, eventuell sogar entfernt werden müssen. Aber der letzte Punkt sehr sehr selten. Wäre der Tumor im Gesicht in der Nähe von Auge und Wange, dann ja, aber so eher nein. Ihr habt das absolute worst case mitgeteilt bekommen. Deswegen: Zweitmeinung. Auch ggf in der gleichen Uniklinik, nur in der Abtlg. MKG-Chirurgie.

Auch Krankenkassen haben Ärzte-Hotlines. Ich habe mit meiner sehr gute Erfahrungen gemacht, die besten Tipps kamen von da.

Es gibt Telefon, Mails, Faxe. Werdet aktiv. Eben weil die Operation für Freitag geplant ist. Vielleicht noch mal ein Gespräch mit dem Oberarzt der Dermatologie?

Die Dauer der Operation kommt hin.

Sie wird am Anfang gehandicapt sein. Aber kein Pflegefall. Klar, die ersten Monate wird sie auch Probleme mit der rechten Gesichtsseite haben. Aber sooo massiv? Leider sind nicht mehr viele User mit den Melanomen am Ohr im KKF aktiv. Aber vielleicht kann Jenny B. oder superwoman83 etwas aus ihrer Sicht schreiben und lies mal ein bisschen die Beiträge von snaily - bijomi. Und stell Deine Fragen

Ansonsten füttere die Suchmaschine mit den Begriffen Hautkrebszentrum und Deine Stadt. Oder Uniklinik Dermatologie und die nächstgrößere Stadt in Deiner Umgebung.

Nur vielleicht als Anhaltspunkt, um aufzuweisen, dass es eben nicht soo ablaufen muss: Mein Melanom war an der Oberlippe, ich bin tatsächlich für kurze Zeit künstlich ernährt worden, aber wirklich nur kurze Zeit. Außerdem habe ich eine radikale Ausräumung der linken Halsseite von Ohr bis zum Schlüsselbein, Entnahme der Unterkieferspeicheldrüse und ein Transplantat (Ursprungsort hinter dem linken Ohr) schön mitten im Gesicht . Einige Probleme sind mir geblieben, ABER ich arbeite Vollzeit und genieße mein Leben. Auch wenn es ein Leben vor und nach dieser / DER riesigen Operation gibt.

Euch alles Gute. Und versucht einen klaren Kopf zu behalten. Schwer, aber notwendig
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Geändert von J.F. (10.09.2012 um 19:37 Uhr)
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  #2  
Alt 10.09.2012, 20:49
Claudi3 Claudi3 ist offline
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Standard AW: amelanotisches malignes melanom mi lk metastasen

Hallo, FJ,

du machst uns ja wenigstens ein klein wenig Hoffnung. Danke!!!

Tumordicke, Clark Level, Mitoserate, Untersuchung der Wächterlymphknoten -das ist alles völlig neu für uns. Ich habe beim Googlen schon den Begriff 'Wächterknoten' gefunden und frage mich, ob man nicht zunächst mal eine Biopsie dieses Knotens machen sollte oder den allein rausnehmen. Wenn dann dort keine Krebszellen sind, dann braucht man doch nicht weiter zu operieren.

Wenn nur dieser Knoten rausgenommen wird, dann kann meine Mutti vielleicht nach der OP doch schlucken und vielleicht sogar etwas sprechen? Ihren Beruf wird sie auf jeden Fall aufgeben müssen. Sie ist Lehrerin, und wenn sie nicht ordentlich sprechen kann, dann geht das nicht. Ich stell mir grad vor, wie sie mit entstelltem Gesicht vor eine Klasse treten würde. Die Schüler würden sich vor Lachen doch nicht mehr einkriegen.

Stell dir vor, Mutti ist heute zur Arbeit gegangen und hat niemandem etwas erzählt. Dass sie Krebs hat weiß ihr Chef, aber nicht dass sie eine so schreckliche Operation vor sich hat. Sie sitzt jetzt und korrigiert Hefte.

Sie versucht zu verdrängen und will auf jeden Fall den Termin am Freitag absagen. Das geht alles viel zu schnell. Sie hat die kleine Stelle doch erst vor wenigen Tagen entdeckt. Da hat sie doch bestimmt noch eine Woche oder 10 Tage Zeit.

Die nächste Hautklinik ist in Hamburg, aber weder in Kiel noch in Hamburg gibt es besondere Spezialisten für so eine schwere Operation. Die schnippeln dann irgendwie alles weg, auch die Nerven und Muskeln. Wer kein Spezialist ist, der kann doch überhaupt nicht erkennen, wo ein Nerv oder ein Muskel sitzt, der zum Schlucken oder Sprechen gebraucht wird. Dass das Auge in Mitleidenschaft gezogen wird habe ich schon mehrfach gelesen. Wenn die eine Gesichtshälfte gelähmt ist, dann kann man das Auge nicht schließen, und dann geht durch die Trockenheit die Hornhaut kaputt.

Wie kommst du mit den Problemen nach der OP zurecht? Du arbeitest Vollzeit??? Wie denn das? Du kannst doch sicher nicht mehr sprechen, kannst du denn wieder schlucken? Wie hast du das denn hingekriegt? Arbeitest du mit anderen Menschen zusammen? Wie gehen die mit deinem entstellten Gesicht um? Nach solcher Operation wieder zu arbeiten finde ich total super, ich bewundere dich!

Du schreibst, es sind nicht mehr viele User mit Melanom am Ohr im Forum aktiv. Sind die gestorben? wie lange haben die überlebt? Wie lange ist deine OP her?

Morgen wollen wir erstmal versuchen, schnell einen Termin in Hamburg zu bekommen. Vielleicht schaffen wir es ja, in Kiel noch mal mit einem anderen Arzt zu sprechen. Wir wollen nicht so gedrängt werden. Der Tumor ist in einem klitzekleinen Stadium entdeckt worden, da kann es doch nicht auf eine Woche ankommen. Der Arzt hätte Mutti am liebsten in derselben Minute operiert, so sehr drängelte er. Man hatte das Gefühl, dass es ihm gar nicht so sehr um Mutti ging, sondern um die OP. Warum weiß ich nicht.

Vielen Dank nochmal. Ich schreibe hier schon wieder einen Roman, tut mir leid, aber ich heul schon wieder. Das ist so über uns hereingebrochen, das tut so weh.

Viele Grüße, Claudi
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  #3  
Alt 10.09.2012, 21:28
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: amelanotisches malignes melanom mi lk metastasen

Also, Claudi,

ich glaube Du gehst von total falschen Ausgangspunkten aus .

Erstens jeder MKG-Chirurg in einer Uniklinik macht diese Operationen. Bei HNOler gehe ich auch davon aus.
UKE Hamburg:
http://www.uke.de/kliniken/hautklini...20Polikliniken
http://www.uke.de/kliniken/hno/index...20Polikliniken
http://www.uke.de/kliniken/zmkg/inde...20Polikliniken

Meine Dermatologen haben damals die MKG-Chirurgen als Operateure hinzugezogen. Wäre doch auch eine Möglichkeit bei Euch.

Dann weiß ich immer noch nicht warum Du unbedingt glaubst, dass sie nicht mehr sprechen kann. Also bei dem Frankfurter Melanomtreffen und auch beim ersten Treffen in Landshut waren snaily und bijomi dabei. Und sie hatten überhaupt keine Einschränkungen, abgesehen von den Schwierigkeiten, die durch die neck dissection entstehen. Das sind nun mal Probleme mit den Nerven und auch Muskelpartien, wie den Kopfwendemuskel und dem Schulterhebenerv. ABER sie sind weiterhin in gewissen Rahmen beweglich. Wir alle haben keine verzerrten Gesichtsmuskeln. Selbst ich mit den Operationen am Mund nicht. Die meisten ahnen nicht mal was ich alles hinter mir habe.

Und nicht jeder, der nicht mehr hier liest oder schreibt, muss unweigerlich tot sein. Beide haben beschlossen, dass dieses Forum ihnen nicht gut tut. Diese Entscheidung haben viele für sich gefällt und sind nicht mehr aktiv dabei. So wie diese beiden . Du glaubst doch nicht, dass ich einem Neuling die Nicknamen mitteile, die es nicht geschafft haben . Auch wenn es schwer fällt, positiv denken ist angesagt. Und mal davon abgesehen, mein Mundwerk ist in verbaler Form sehr gut zu verstehen . Selbst mit der OP am Mund. Okay, manchmal, wenn das Wetter mir zu schaffen macht, dann wird es auch mal ruhiger . Die Operationen waren Dezember 2006 / Januar 2007. Ich habe den ganzen Tag mit Menschen zu tun, sowohl vor mir stehend als auch am Telefon. Unsensiblen fällt mein Transplantat und auch die lange Narbe von Ohr bis zum Kinn nicht auf, beim Schnitt am Schlüsselbein stutzen sie, wenn sie sie zu sehen bekommen. Nein, es fällt kaum auf. Die Chirurgen sind auch ganz happy. Sie haben geniale Arbeit geleistet. Du gehst von Dingen aus, die in dieser Form nur im allerschlimmsten Fall mit vielen Problemen auftreten könnte. Die Operationen finden hinter dem Ohr statt, nicht vor dem Ohr. Die Ohrspeicheldrüse liegt auch hinter dem Ohr. Der Arzt hat halt alle Möglichkeiten aufgezählt, die im worst case eintreten können, das muss er. Sonst wäre es keine Aufklärung. Hier geht es auch um die Berufshaftpflicht und ihrem Reglement.

Wenn die Ärzte meinen, dass eine radikale Ausräumung notwendig sein sollte, dann kann es zu Beschwerden mit dem Schluckakt kommen. Aber es gibt auch die radikal modifizierte neck dissection, hier wird zwar radikal herausgenommen, aber man kann hier einiges erhalten (Kopfwendemuskel, Schulterhebenerv) Ich stelle Dir mal einen Link zu den Arten hier rein: http://de.wikipedia.org/wiki/Neck-Dissection
Es gibt also einige Möglichkeiten. Aber diese Radikalität macht man eigentlich nur bei Metas in den / dem Wächter. Deswegen gibt es ja seit ein paar Jahren diese Sentinel Node Biopsie (Wächterlymphknotenentnahme). Die auch bei mir als erstes gemacht wurde. Da bei mir eine Mikrometastase da war, wurde dann eine neck dissection vorgenommen.

Hier noch ein Link zu unserem Wegweiser, den bijomi aus der Sicht einer an einem Ohr Operierten zusammengestellt hat: http://www.krebs-kompass.org/forum/s...ad.php?t=41359

Woher willst Du wissen, dass es weder in Hamburg noch in Kiel Operateure gibt, die diese Operation, die Standard ist, wenn auch in gehobener Form?
Vielleicht können User ihre Erfahrungen mit den beiden Uniklinken berichten?
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  #4  
Alt 10.09.2012, 22:15
Claudi3 Claudi3 ist offline
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Standard AW: amelanotisches malignes melanom mi lk metastasen

Hallo, JF,

vielen, vielen Dank für deine Informationen. Ich ackere mich da jetzt einmal durch. Überall finde ich die Aussage, dass man erstmal den Wächerknoten untersucht und erst operiert, wenn der befallen ist. Du schreibst ja auch, dass man bei dir zunächst eine Sentinel Node Biopsie gemacht hat. Warum macht man das bei Mutti nicht?

Ich bin eigentlich auch ein meistens positiv denkender Mensch. Aber warum sagt der Arzt in der Klinik zu meinem Bruder und mir, wir sollen uns schnellstmöglich um ein Pflegeheim kümmern??? Warum sagt er, wir beide können unsere Mutter nicht pflegen??? Er war es doch, der gesagt hat, dass unsere Mutter nicht wird sprechen können, künstlich ernährt werden muss und evt. ihr Auge verlieren wird. 'Sie wird immer ein Pflegefall sein', sagte er wörtlich. Er sprach dabei nicht vom 'worst case', sondern tat so, als ob diese OP-Folgen eine unumstößliche Tatsache seien.
Und dieser Klinikarzt wird doch wohl wissen, wovon er redet. Er hat uns nicht den Funken einer Hoffnung gemacht, dass Mutti hinterher kein dauerhafter Pflegefall sein wird.

Und jetzt lese ich hier, dass einige eine solche OP überstanden haben und trotzdem kein Pflegefall sind, sondern sogar arbeiten, sprechen, normal essen. Das haut mich richtig um.
Eine neck dissection (das Wort fiel auch im Gespräch) ist ja etwas Schreckliches, ich habe mir Bilder dazu angesehen. Aber tatsächlich sahen einige der Patienten hinterher gar nicht mal so schlimm aus.

Wir brauchen dringend eine Zweitmeinung. Gleich morgen gehts los. Ich bin schon ganz aufgeregt, mein Bruder liest hier auch mit. Er hat auch wieder Hoffnung. Mutti werden wir von diesem Forum noch nichts erzählen, wir wollen ihr keine falschen Hoffnungen machen.

Wenn der Arzt in Kiel sagt, dass sie nicht sprechen, schlucken etc. kann, dann kann man doch davon ausgehen, dass bei solchen OPs in der Kieler Uniklinik dies die normalen OP-Ergebnisse sind. Er hat nie gesagt: 'Es könnte so sein', sondern die ganze Zeit: 'So wird es sein'. ich versteh das nicht. Deshalb hab ich Verständnis dafür, dass Mutti dem Ärzteteam dort nicht so recht traut.

Ich berichte weiter, wenn wir in Hamburg waren.

Nochmals herzlichen Dank. Du bist wie ein Licht, ein Hoffnungsschimmer. Vielleicht kann ich heutenacht mal ein paar Stunden schlafen.

Viele Grüße, Claudi
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  #5  
Alt 10.09.2012, 22:26
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: amelanotisches malignes melanom mi lk metastasen

Hallo Claudi,

das lese ich gerne , danke!

Ja, lies ein bisschen. Auch im Thread mit dem Ohrspeicheldrüsenkrebs. Wobei dort die Entnahmen etwas anders laufen, da ja der Krebsherd IN der Speicheldrüse ist. Was bei Deiner Mutter nicht der Fall ist. Aber dort liest Du auch von der neck dissection. Die viele Gesichter hat.

Und noch eins. Es wäre gut, wenn Deine Mutter Vertrauen zu den Operateuren hat! Es ist und wird nicht einfach. Die Operationsauswirkungen werden Monate, vielleicht sogar Jahre brauchen, es kommt darauf an, was und wie und wieviel operiert wird. Auch ob eventuell Interferon ins Spiel kommt. ABER all das ist Musik von morgen. JETZT muss erstmal festgestellt werden wo Deine Mutter steht. Wie tief ist der Tumor und hat er eventuell gestreut. Beides kann nur der Histologe bestimmen. Lebenswert ist es allemal. Klar, in die Zukunft kann keiner schauen. Ob Deine Mutter Metastasen ausbildet, kann niemand sagen. Das Melanom ist unberechenbar. Aber auch das wird der Arzt Euch mitgeteilt haben. Und vielleich tröstet es Euch ein bisschen, die meisten von uns haben die Diagnose auch um die Ohren gehauen bekommen .

Und bedenke bitte eins, wenn Du anfängst bei uns querzulesen. Viele der Fälle, die gut ausgehen, liest man hier nicht oder selten. Man kommt hier rein, stellt seine Fragen und ist meist dann nicht mehr zu lesen. Leider. Hier findest Du die Spitze des Eisbergs, um es mal bildlich ausdrücken.

Sodele , für mich ist für heute Schluss, von daher wünsche Dir und Deinem Bruder trotz der Nachrichten eine schlafreiche Nacht. Und allen anderen auch!
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  #6  
Alt 11.09.2012, 22:47
Claudi3 Claudi3 ist offline
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Hallo, JF,

wir haben Freitag einen Termin in der Uniklinik in Hamburg Eppendorf!!! Juhuuu, das ist so was von klasse, dass das so schnell ging. Das hat Muttis Hausarzt hinbekommen. Wir haben uns schon Zettel mit ca. 100 Fragen aufgeschrieben, die müssen wir noch kürzen!

Mutti liest jetzt mit hier. Sie ist viel ruhiger als mein Bruder und ich. Ich find es so toll, dass sie weiterhin zur Arbeit geht und ganz normal weiterlebt. Aber wie es in ihr aussieht weiß man ja nicht. Nach dem ersten Schock hat sie, zumindestens in unserer Gegenwart, überhaupt nicht mehr geweint. Ich hab zwei Nächte lang nur geheult. Die letzte Nacht war besser, das habe ich dir zu verdanken.

Jetzt haben wir eine Frage. In eurem Forum haben wir folgenden Link gefunden:
http://www.melanom-info.org/?q=links
Es gibt also viele Professoren und Spezialisten, die meinen, dass die Entfernung des Wächterknotens gar nicht sinnvoll ist und die Überlebenszeit nicht verlängert. Wie denkst du darüber? Was haben deine Ärzte gesagt? Du hast dich ja der großen Operation unterzogen. Welches waren die Gründe dafür?

Ist es vielleicht so, dass die Wächterknoten eine positive Funktion erfüllen und als 'Wächter' aufpassen, dass nichts geschieht, sprich, dass die bösartigen Zellen nur bis zu den Wächterknoten gelangen, aber nicht darüberhinaus? Und wenn die Wächterknoten weg sind, dann können sich die Zellen ungehindert im Körper ausbreiten? Bitte, schimpf nicht, wenn diese Überlegungen völliger Quatsch sind. Wir sind ja nur Laien und fangen erst an, uns in die Materie einzuarbeiten. Und natürlich möchten wir alle möglichst eine OP verhindern, die nach Auskunft des Klinikarztes in Kiel 100%ig dazuführt, dass Mutti ein dauerhafter Pflegefall wird.

Im Moment haben wir beschlossen zu glauben, dass sie keine Metastasen hat. Freitag wissen wir hoffentlich mehr. Wir fahren beide mit, die Uni können wir mal ein bisschen schleifen lassen.

Dir alles Gute. Hoffentlich bist du frei von Metastasen

Viele Grüße, Claudi
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  #7  
Alt 12.09.2012, 10:40
Jenny B. Jenny B. ist offline
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Hallo Claudi, Bruder und Mama

Ich weiß garnicht wo ich anfangen soll. Aber zu allererst möchte ich dir/euch sagen das ich bereits 10x an der Linken Halsseite Operriert worden bin. Wobei mir diverse Lymphknoten und auch Speicheldrüsen(Ohrspeichel,Kiefen und Mundspeicheldrüsen) enfernt worden sind. OHNE auch NUE EINMAL solche schrecklichen Komplikationen gehabt zu haben wie sie euch in allem Farben ausgemalt worden sind.
Ja ich gebe zu nach meiner ersten Großen OP(Nek. Diss) hat mein Mundwinkel ein bischen gehangen. Aber ohne Sprach oder gar Schluckstörungen. Man hat es weder gesehen noch Gehört, war halt nur für mich Nervig. Aber nach der AnschlußHeilbehandlung kurz AHB(die dann auch deiner Mutter zusteht) mit Intensiver Physiotherapie und Logopädischer Unterstützung war auch diesen Problem nach 3 Monaten nicht mehr. Klar ist es nicht mehr wie davor man hat halt eine große Narbe und auch die Nerven mucken ein bischen, aber nichts was auch nur in die Richtung Pflegefall geht.

Und zweitens, ist es nach meiner erfahrung, ganz wichtig das Ihr und vorallem DEINE MUTTER hinter der Therapie steht. Es sich richtig anfühlt(nicht lachen ist mein voller enst)Also ein gutes Bauchgefühl habt bei dem was da auf euch zu kommt. Das ist wichtig für die Genesung und Selbstheilungskräfte. Ihr müßt euch Gut Beraten und Aufgeklärt fühlen. Müßt den Ärzten und Chirugen Vertrauen dem ihr sprichwörtlich das Leben in die Hand legt. Und wenn ihr Dafür zu 5 Verschiedenen Ärzten geht dann ist das halt so. Auch wenn vielleicht rauskommt, das der Erste oder Zweite der Vertrauenerweckende war, so muss man diese erfahrung halt machen.

Und drittes finde ich es ganz wichtig,wie bereits J.F. euch geraten hat, sucht einen MGK Chirugen auf. Das klingt vielleicht jetzt etwas gebetsmühlenartig aber........ sie sind nun mal die Besten in dem Gebiet
Besorgt euch eine Termin und geht zu einem Konsil, nur weil man da war ist man ja zu nichts verpflichtet.

Zum schluß sollte ich wohl noch erwähnen das ich nach einem langen harten Weg Metastasen frei bin Also auf in den Kampf, nur dan kann man Gewinnen!

Lg Jenny
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