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  #1  
Alt 03.08.2012, 00:16
exbasy exbasy ist offline
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Registriert seit: 23.04.2012
Beiträge: 35
Standard AW: Nierenkrebs und Lebermetastasen

Hallo Michael,

zunächst einmal möchte ich Dich hier im Forum begrüßen!

Wie schon oben erwähnt würde auch ich Euch raten eine Zweitmeinung hinsichtlich einer OP einzuholen! Nur eine operative Behandlung kann zu einer (vielleicht aber auch nur zeitweise) Tumorfreiheit führen. Dies sollte aber noch vor einer weiteren medikamentösen Behandlung erfolgen.

Was die Metastase an der Hauptschlagader bzw. Aorta betrifft brauchst Du Dir keine Gedanken zu machen, dass diese aufgehen könnte und es dadurch zu einer Blutvergiftung kommen könnte! Vielmehr kann es ab einer bestimmten Größe dazu kommen, dass diese auf das Gefäß oder Nachbarstrukturen/-organe drückt und es dadurch zu weiteren Symptomen/Beschwerden kommt.

Was die Chemo angeht so muß ich Dir sagen, dass eine Chemo im klassischen Sinn beim Nierenzellkarzinom keine oder nur eine sehr geringe Wirkung zeigt! Was Deinem Vater jetzt vorgeschlagen wurde ist wahrscheinlich eine medikamentöse Behandlung mit den neuen Target Medikamenten. Diese führen nur in einer geringen Anzahl von Fällen zu einem vollständigen Rückgang der Metastasen. Häufiger kommt es zu einem teilweisen Rückgang oder zu einer Stabilisierung der Erkrankung! Dies bedeutet aber nicht, dass sie deshalb nicht wirksam sind! Es ist vielmehr ein neuer Therapieansatz in der Krebsbehandlung, welcher nicht die vollständige Vernichtung der Krebszellen verfolgt, sondern das Voranschreiten der Erkrankung bremst/stoppt und dadurch zu einer Chronifizierung führt. Die Medikamente müssen daher auch dauerhaft eingenommen werden. Hier im Forum gibt es etliche, die schon seit mehreren Jahren so mit der Erkrankung leben!

Ich wünsche Euch noch alles Gute!

LG

exbasy
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  #2  
Alt 03.08.2012, 07:47
HMi HMi ist offline
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Registriert seit: 01.08.2012
Beiträge: 7
Standard AW: Nierenkrebs und Lebermetastasen

Hallo exbasy,

danke für deine Erläuterungen.
Nur noch ein paar Fragen:
Also die Niere wurde bereits operativ entfernt. Die Chemo soll nur bezüglich der Metastasen an der Leber erfolgen.
Ist jetzt eine OP der Metastasen am besten oder die Anwendung der Chemo? Mein Vater hat zu dem behandelnden Arzt großes Vertrauen und ich weiß nicht ob man jetzt auf die Schnelle einen anderen Termin her bekommt. Außerdem weiß ich bzw. mein Dad ja gar nicht an wen man sich noch wenden kann, ob es bei uns Spezialisten für diese Diagnose gibt. Hast Du da vielleicht einen Tip für mich?
Danke einstweilen
Gruß
Michael
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  #3  
Alt 03.08.2012, 08:24
Kika Kika ist offline
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Registriert seit: 20.01.2010
Beiträge: 226
Standard AW: Nierenkrebs und Lebermetastasen

Hallo Michael!
Vielleicht helfen Dir meine Erfahrungen. Gruß Kika.
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  #4  
Alt 03.08.2012, 14:06
Silvia Z. Silvia Z. ist offline
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Registriert seit: 29.07.2007
Ort: Mannheim
Beiträge: 455
Standard AW: Nierenkrebs und Lebermetastasen

Hallo Michael,
ich hatte 2010 auch eine Metastase des NZK in der Leber. Lag allerdings günstig in einem äußeren Segment und konnte wegoperiert werden. Dank meiner engmaschigen Kontrolle (alle drei bis vier Monate CT) wurde sie rechtzeitig entdeckt und war "nur" 1 cm groß. Ich war 51 Jahre und hatte eine gute körperliche Verfassung. Das spielt alles mit.
Lese doch mal meine Mutmachgeschichte (oben angepinnt). Da habe ich alles beschrieben. Ich möchte, wenn es geht, immer alles draußen haben.

Die neuen Medikamente (wie hier schon beschrieben sind das Chemotherapien in Tablettenform) wirken aber auch sehr gut. Sie werden auch eingesetzt, um eine große Metastase oder Tumor zu verkleinern und dann besser operabel zu machen.

LG Silvia

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  #5  
Alt 04.08.2012, 00:14
exbasy exbasy ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.04.2012
Beiträge: 35
Standard AW: Nierenkrebs und Lebermetastasen

Hallo,

ob eine OP oder die medikamentöse Behandlung das sinnvollste ist kann man so nicht sagen.

Eine OP ist von mehreren Faktoren abhängig. Zunächst mal kommt es auf die Anzahl und Lage der Lebermetastasen an. Wenige oder einzelne sowie oberflächlich gelegene sind einfacher zu operieren. Auch ist es davon abhängig ob die Metastase(n) lokal begrenzt oder in einem Segment bzw. Lappen vorkommen. Sind die Metastasen aber über die gesamte Leber verteilt oder zahlenmäßig zu viele und ungünstig gelegen so kommt eine operative Entfernung eher nicht in Betracht. Eine OP macht nur Sinn wenn alle Metastasen entfernt werden können und keine weiteren Metastasen in anderen Organen vorkommen. Auch kommt es auf den Allgemeinzustand des Patienten bzw. die Operabilität an und es müssen Nutzen und Risiko abgewogen werden. Das sind natürlich alles Dinge, die man nicht einfach über das Internet abklären kann. Daher solltet Ihr das am Besten mit einem erfahrenen Visceralchirurgen und einem mit dem Nierenkarzinom erfahrenen Urologen an einem grossen Zentrum abklären. Hier wäre für Euch die Uniklinik in Nürnberg/Erlangen oder in Regensburg am Nächsten.

Ansonsten ist die medikamentöse Therapie auf jedenfall auch eine gute Option. Aber Ihr solltet auch hier darauf achten bei einem mit dem Nierenkarzinom und den Target Medikamenten erfahrenen Arzt (Urologen/Onkologen) in Behandlung zu sein!

Alles Gute

exbasy
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  #6  
Alt 10.08.2012, 10:23
HMi HMi ist offline
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Registriert seit: 01.08.2012
Beiträge: 7
Standard AW: Nierenkrebs und Lebermetastasen

Hallo,
also mein Dad hat am Dienstag seine erste (von 12) Chemobehandlung bekommen. Er hat Sie ganz gut vertragen.
So wie die Ärzte ihm gesagt haben sind es vereinzelte Metastasen die durch die Chemo eingedämmt/vernichtet werden sollen. OP wollten sie (noch) nicht machen, da eben eine Meta an der Hauptschlagader sitzt.
Hoffentlich schlägt die Chemo an und die Sch.... Dinger gehen kaputt.
Hat da jemand von Euch Erfahrungen?
Das schlimmste ist diese Warterei, wir versuchen unseren Dad und auch uns so gut wie möglich zu beschäftigen damit wir alle abgelenkt werden und nicht ständig grübeln müssen.
Bis bald
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  #7  
Alt 10.08.2012, 11:06
Birdie Birdie ist offline
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Registriert seit: 18.10.2009
Beiträge: 623
Standard AW: Nierenkrebs und Lebermetastasen

Jetzt will ich aber nochmal ganz genau nachfragen...
Chemotherapie ?
Infusion?
Handelt es sich bei deinem Papa um ein Nierenzellkarzinom oder um ein Nierenbeckenkarzinom?
Denn ein Nierenzellkarzinom bekommt keine Chemotherapie, ein Nierenbeckenkarzinom schon ...

Es gibt nur 2 Medikamente, die beim Nierenzellkarzinom per Infusion verabreicht werden .. Torisel und Avastin ... Wobei nur Torisel wöchentlich gegeben wird...
Bei beiden Medikamenten handelt es sich jedoch grundsätzlich nicht um eine Chemotherapie sondern um eine systemische Target-Therapie...
Der Unterschied ist wichtig, da es sich hier um andere Ansätze und andere Wirkweisen handelt..
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