Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 17.07.2012, 20:41
Niese Niese ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.11.2011
Beiträge: 37
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Danke euch beiden für eure Antwort.
Mein Papa liegt seid heute wieder im KH und es wird sichtlich nicht besser. Wir haben heute mit der Assistensarztin gesprochen (sind noch nicht so eingefahren wie Oberärzte) und die hat Papa heute das erstmal gesehen.
Sie meinte, auf Nachfrage, es geht dem Ende zu so dünn wie er jetzt schon ist. Er hat ja auch seid Tagen nichts gegessen.
Meine Frage war, kann er nicht essen? Ist das jetzt das Endstadium? Bekommt er nun einfach eine Magensonde? Was wir nicht wollen. Sie meinte nein, sie wird ihm keine geben.
Ich habe Kontakt zu einem Hospiz, nur da ist mein Bruder vor 7 M gegangen und weis Papa, also freiwillig geht er da nicht hin.
Sie meint wir sollen ihn nach Hause holen, wenn sie meinen es ist nun soweit.
Nun müssen wir mal schauen.
Abwarten ...
Lg Denise
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 17.07.2012, 21:06
molüfunidami molüfunidami ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2012
Ort: am Jadebusen
Beiträge: 134
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?��

liebe denise!

ich habe deinen thread nur überflogen, ich weiss nicht, wie dringend es bei euch ist.
meine ma hat nie eine patienten-verfügung unterschrieben, sie und wir konnten alles, wirklich alles ohne diese regeln, obwohl meine ma manchmal nicht mehr ansprechbar war.

ich glaube, gerade, wenn ein leben zu ende geht, wissen die ärzte, schwestern, palliativärzte, was sie tun müssen, ein leiden zu lindern, ein sterben menschlich zu machen.

ich wünsche euch ganz viel kraft für die nächste zeit.

liebe grüsse, dani
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 17.07.2012, 21:49
Niese Niese ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.11.2011
Beiträge: 37
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Ich Denk da hast du Recht. Die wissen damit umzugehen. Wir werden stark sein! 😢
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 17.07.2012, 23:35
beowulf beowulf ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.01.2011
Ort: Hessen
Beiträge: 42
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?��

Hallo Denise,
es tut mir Leid, das es deinem Vater so schlecht geht, aber es wäre gut noch eine Patientenverfügung zu machen, wenngleich es durch seinen schlechten Zustand nicht leichter wird sein Einverständnis zu bekommen.
Bei meinem Vater ist bis zur Diagnose von Magenkrebs auch nie über eine Patientenverfügung gesprochen worden, und ich glaube er hätte sie nach dem Zeitpunkt nicht unterschrieben, allerdings konnten wir alles problemlos regeln, auch ohne dies Schreiben.
Meine Mutter hat jetzt wo sie noch gesund ist eine Vorsorgevollmacht unterschrieben, die so ähnlich ist wie eine Patientenverfügung, nur das sie auch noch andere rechtliche Bereiche umfasst.
Ganz gleich ob nun ob nun Vollmacht oder Verfügung, ist eine notarielle Beurkundung immer von Vorteil, wie Tanja schon schreibt, aber so wie dein Vater schon im Gespräch mit dir reagiert wird er das wohl kaum machen.
Vielleicht ist der Gedanke von corina auch nicht schlecht, sich Unterstützung bei einem Arzt zu suchen, denn in dem Zustand nehmen die Betroffenen manchmal eher den Rat von einem Außenstehenden an, als von der eigenen Familie.
Alles Gute und viel Kraft für die Zeit die vor euch liegt.
LG Jens
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 18.07.2012, 03:16
Jule1967 Jule1967 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.09.2010
Beiträge: 8
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Liebe Denise,
auch ich habe die gleichen Erfahrungen wie dani gemacht. Eine Patientenverfügung gab es nicht, als meine Ma wegen ihrer Biopsie im KH war, sie hatte nur handschriftlich notiert daß, sollte etwas schief gehen, auf alle lebenserhaltenden Maßnahmen verzichtet werden soll und hat sich das von der behandelnden Ärztin gegenzeichnen lassen. Und sie hat alle Ärzte ihrer Schweigepflicht mir gegenüber entbunden und klar gesagt, das ich die Entscheidungen in ihrem Sinne treffen werde, wenn sie es nicht mehr können sollte. Die Ärzte haben das respektiert und waren mir gegenüber sehr offen. Und ich habe verdammt viele Fragen gestellt.

Ein Notar mag sinnvoll sein, wen es innerhalb der Familie Streitigkeiten gibt und dort, aus welchen Gründen auch immer, gegeneinander gearbeitet wird. Aber bei dieser Diagnose wird kein Arzt der Welt sich querstellen, wenn es darum geht, jemanden schmerzfrei und in Würde gehen zu lassen.
Ich würde ein vertrauliches Gespräch mit den Ärzten führen, und wenn das euren Erwartungen und Hoffnungen entspricht und du Vertrauen hast, deinen Dad nicht weiter mit diesem Thema belasten. Es ist alles schon schwer genug, für alle.

Ihn nach Hause zu holen wenn es soweit ist geht auch nur, wenn ganz ganz viel vorbereitet ist. Spätestens da kommt ein ambulanter Hospizdienst oder eine palliative Pflege wieder ins Spiel - würde er sich darauf einlassen?

das ist halt nur meine persönliche Sichtweise... Euren Weg müßt ihr selber finden, aber ich denke du wirst hier viele Menschen finden die dich auf deinem Weg begleiten, egal welcher das ist.

Liebe Grüße und die besten Wünsche für Euch,
Jule
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 18.07.2012, 09:08
Ingrid Ingrid ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 86
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?��

Mein Schwiegervater hat glücklicherweise relativ kurz nach der Diagnose eine Patientenverfügung unterschrieben. Aber genützt hat es nichts. Diese Verfügung greift ja erst, wenn der Patient nicht mehr selbst entscheiden kann. Und mein Schwiegervater war bis zum Ende immer wieder so klar, dass er selbst entscheiden konnte.

Auszehrung ist generell ein Problem bei Krebs, dann kann der Kranke einfach nicht mehr so viel essen, wie sein Körper verbraucht. Da wird häufig mit hochkonzentrierter Nahrung nachgeholfen. Das ist wie normales Essen, also ohne Schläuche.
Bei BSDK-Patienten kommt noch dazu, dass Appetit und Verdauung immer schlechter werden, ganz häufig ist auch Magen und/oder Darm durch den Tumor verlegt, so dass eine Ernährung über Zufuhr von Flüssignahrung direkt in den Darm durchgeführt wird. Dazu ist eine OP nötig, in der ein Schlauch durch die Bauchdecke gelegt und innen "festgenäht" wird. Die Flüssignahrung wird dann an den Schlauch gehängt, zumindest zeitweise ist noch freie Bewegung möglich, da die Nahrung nicht den ganzen Tag laufen muss.
Ist auch das nicht mehr möglich, geht es nur noch über intravenöse Ernährung via Port. Der wird meist mit lokaler Betäubung im Schulterbereich eingesetzt und die "Nahrung" geht via Schlauch direkt in die Blutbahn.

Allerdings ist sehr zu überlegen, ob diese Maßnahmen Sinn machen. Wenn der Kranke eh schon in einem schlechten Zustand ist, dann verlängert insbesondere die intravenöse Ernährung nur das Sterben.

Aber so lange Dein Vater Dich noch anbläst, wenn Du über eine Patientenverfügung redest, so lange ist er noch selbst entscheidungsfähig und die Ärzte müssen seine Einwilligung vor einem Eingriff (OP oder Port) einholen.
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 18.07.2012, 11:54
Niese Niese ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 14.11.2011
Beiträge: 37
Standard AW: Patientenverfügung , wie soll ich drüber sprechen?😢

Die Ärztin meinte gestern ja auch, das sie soweit da erstmal nichts machen. Ich sagte wenn solche Entscheidungen anstehen, Nahrungszufuhr ..., sollen sie meine Mutter auf jeden Fall mit einbeziehen.
Im Hospiz muß ich noch anrufen ob in nächster Zeit ein Platz frei wäre, das schiebe ich noch vor mir her. Dann hat man die Sicherheit, das er in liebevolle fachlich ausgebildete Hände seine letzte Reise antreten kann.
Lg
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:19 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55