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  #1  
Alt 06.06.2012, 17:04
larap larap ist offline
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Registriert seit: 31.05.2012
Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Als ich heute mittag zu ihr kam, war sie gerade erst aufgestanden...
will heissen: sie hat heute Nacht nicht wirklich geschlafen, wie sie zu gab.
Alles Mögliche sei ihr durch den Kopf gegangen, auch, ob sie sich überhaupt
behandeln lassen soll.
Sie hat doch Bammel vor der Chemo
aber sie will es versuchen!
Ich habe sie auch dahin gehend ermuntert, da der Arzt gestern meinte, das es ihr bei diesem Befund jetzt sehr rasch deutlich schlechter gehen kann und die Therapie vor allem auch darin liege die Lebensqualität zu erhalten. D.h. sie würden eine Chemo wählen, die gut verträglich sei, aber hoffentlich trotzdem den Tumorzustand 'einfriert'.
Das ist ja alles noch Spekulation und mir müssen schauen, was er am Montag vorschlägt, nachdem er mit seinen Kollegen die Befunde (und vor allem MRT Bilder) genau studiert hat.
Natürlich ist sie auch traurig das soll und darf sie auch sein, hauptsache ist aber doch, das sie weiter nach vorne schaut und sie meinte
das sie auf jeden Fall dieses Jahr noch mit uns Weihnachten feiern will!
Step to step!
Ich versuche ihr möglichst viel Gesellschaft zu leisten, denn sie lebt ja alleine und ich weiß in welche 'Grübelphasen' und Abgründe man dann schnell abrutschen kann.
Allerdings hat sie mir auch schon aufgetragen in welches Hospiz sie möchte etc. ...*schluck

Mir geht es heute ganz gut. Ich habe mich gestern erstmal ausgeweint
und bin ganz optimistisch, das wir in den richtigen Händen sind und sie eine für sie gute Therapie bekommen wird. Alternativ Medizin ziehe ich auch noch in Erwägung und werde nachher deine links studieren. Eine Freundin von mir, die leider seit einem Jahr an Leukämie erkrankt ist, meint, das ihr das 'begleitend' sehr gut tue. Energetiker, Heilpraktiker... auch das kommt auf meine Liste für nächsten Montag.

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  #2  
Alt 06.06.2012, 21:03
Benutzerbild von Rickerl
Rickerl Rickerl ist offline
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Registriert seit: 09.03.2009
Ort: Deutschland
Beiträge: 194
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Warte mal ab, was am Montag nun rauskommt

Ja ich denke sie muß nun auch entscheiden wie es weiter geht?

Bei der Chemo gibt es wirklich auch gute Medis gegen die Nebenwirkungen und auch nicht immer fallen die Haar aus! Nur so nebenbei!

Ich denke man kann das auch nicht in einer Nacht verarbeiten, nein sicherlich nicht, aber so wie du schreibst ist deine Mam auf dem richtigen Weg.

Deine Erleichterung verstehe ich, ändern kannst du die Tatsache nicht, nur annehmen und wenn alle Bescheid wissen, komm das eigene Gewissen zur Ruhe.
__________________
________________
Viele Grüße

Rickerl
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  #3  
Alt 06.06.2012, 23:25
Arona Arona ist offline
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Registriert seit: 05.06.2012
Beiträge: 119
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Larap,
nachdem ich seit einigen Tagen deine Beiträge verfolgt habe, habe ich mich nun endlich entschlossen, mich beim Forum anzumelden, dessen stiller Leser ich seit Januar bin. Zu diesem Zeitpunkt wurde meinem Mann, 55 Jahre, eine ähnliche Diagnose wie deiner Mutter mitgeteilt, weit fortgeschrittener Magenkrebs im Übergangsbereich zur Speiseröhre (Cardiakarzinom) und jede Menge Metastasen in der Leber. Prognose: schlecht!

Ich kann also einigermaßen nachempfinden, wie es dir nun geht. Dieses ganze emotionale Chaos - ich hatte das Gefühl, völlig den Boden unter den Füßen zu verlieren.

Jetzt sind wir 5 Monate weiter und ich kann euch nur darin bekräftigen, die Chemotherapie anzufangen. Die Horrorbilder, die man als Unbeteiligter so im Kopf hat, wenn man an Chemotherapie denkt, müssen nicht eintreffen. Mein Mann z.B. hat seine Chemo sehr gut vertragen. Er hat nach seinem 10-tägigen Krankenhausaufenthalt die ganze Zeit weiter gearbeitet, hatte bis auf den Haarausfall wenig Nebenwirkungen und macht gerade sicherheitshalber und freiwillig einen dritten Chemozyklus, obwohl die ersten beiden Zyklen seinen Krebs schon sehr weit zurückgedrängt haben. Der Tumormarker, der bei Diagnosestellung 36000 (!) war, ist mittlerweile im völligen Normalbereich (9,1). Ein kleines Wunder!
Ich denke, es ist wichtig im Kopf zu behalten, dass jede Krebserkrankung ein individuelles Geschehen ist und niemand vorhersagen kann wie sie sich unter der Behandlung entwickelt. Es kann also auch 'gut' werden - in unserem Fall - nach Aussage der Ärzte - deutlich lebensverlängernd bei nur geringem bis keinem Verlust von Lebensqualität, auch daraus schöpfen wir unsere Hoffnung und unseren Mut.
Deine Mutter scheint eine patente Frau zu sein, die die Dinge erstaunlich schnell regelt (Hospiz), aber auch nicht den Mut verliert und sich Ziele setzt. Das sind Eigenschaften, die ihr beim Kampf gegen ihre Erkrankung helfen werden.
Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft für die nächste sicherlich anstrengende Zeit!
Arona
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  #4  
Alt 07.06.2012, 09:19
larap larap ist offline
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Registriert seit: 31.05.2012
Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Hallo Arona,
vielen Dank!!!
Das ist eine wirklich gute Geschichte, ich freue mich sehr für euch, das es so gut läuft und macht natürlich auch mir Mut. Ich werde meiner Mutter heute davon erzählen, denn sie hat natürlich auch gerade nur Gruselvorstellungen von der Chemo, die ich aber immer wieder auszureden versuche.
Gerade da unser Arzt ja betonte, das man eine Therapie wählen muss, die vor allem anderen die Lebensqualität erhält.
Und so doof sich das jetzt vielleicht auch anhören mag: 5 Monate sind auf jeden Fall ein Gewinn!
Grundsätzlich ist dein Mann natürlich viel zu jung für eine solche Diagnose und das tut mir für euch unglaublich leid
aber ich denke auch, und muss mir selber das auch immer wieder sagen, es ist jetzt leider so, wie es ist. Es bringt mich und vor allem meine Mutter nicht weiter, wenn ich die Situation zu sehr beklage. Klar bin ich auch traurig und wütend und hilflos...
aber wir müssen nach vorne schauen. Zurück bringt nichts!
Und auch die Frage nach dem 'Warum' werde ich niemals klären. Es ist also müßig und nur zusätzlich belastend, wenn ich das zu sehr in den Mittelpunkt stelle. Da bin ich wohl ähnlich 'pragmatisch' gestrickt wie meine mum
Ich bin gespannt, was der Arzt ihr am Montag empfiehlt. Sie wird es bestimmt versuchen und wenn sie damit nicht gut zurecht kommt, überlegen wir uns etwas anderes.
Mir ist inzwischen vor allem anderen nur noch wichtig, das es ihr gut geht und sie das, so lange es geht, geniessen kann.
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  #5  
Alt 07.06.2012, 19:02
larap larap ist offline
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Registriert seit: 31.05.2012
Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Jetzt komme ich gerade von meiner Mum und bin echt bedrückt.
Sie sah nicht gut aus. Klagte über massive Bauchschmerzen, leichte Übelkeit (die etwas besser wird, wenn sie eine Kleinigkeit isst) und andauerndes Aufstoßen. Zudem Kopfschmerzen...und sie hat eigentlich NIE Kopfschmerzen.
Sind das die Nachwehen der Diagnose, weil sie jetzt vielleicht sensibler in ihren Körper hört, oder fängt es bereits an unangenehm zu werden? Wundern würde es mich nicht, aber sie war bisher so gut zurecht und ich habe gerade eine riesen Angst, dass sie jetzt anfängt deutlich abzubauen. Nicht schön!
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  #6  
Alt 07.06.2012, 21:54
Arona Arona ist offline
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Beiträge: 119
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Liebe Larap,
die ersten beiden Wochen nach der Diagnose und vor Beginn der Behandlung waren für meinen Mann physisch und psychisch wohl die härtesten, er/wir hatten ja auch einiges zu 'verdauen'. Ich denke, deiner Mutter/dir wird es wohl ähnlich gehen.
Dennoch sind Schmerzen und Übelkeit ja da und zermürben zusätzlich. Sie lassen sich aber mit entsprechenden Medikamenten in den Griff bekommen. Vielleicht wäre deshalb ein Besuch des Hausarztes noch vor dem Wochenende keine schlechte Idee.
Liebe Grüße,
Arona
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  #7  
Alt 08.06.2012, 00:07
larap larap ist offline
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Registriert seit: 31.05.2012
Beiträge: 85
Standard AW: Magenkrebs im Endstadium

Lieben Dank Arona
ich glaube fest, das es die Nachwehen sind. Morgen fährt meine Mum zu ihren Freunden übers WE...zu ihrem geliebten Kartenspiel, und ich glaube, das ist die allerbeste Medizin! Am Montag haben wir sowieso einen Onko Termin zur Besprechung der jetzt anstehenden Behandlung und dort werde ich das auf jeden Fall ansprechen. Die Kopfschmerzen machen mir in erster Linie Sorgen, aber ich will jetzt mal nicht gleich das Schlimmste befürchten.
Wenn ich schlecht schlafe, weil mir so wahnsinnig viel durch den Kopf geht, habe ich auch Kopfschmerzen.
Step to Step!
Euch ein schönes, sonniges -fast schon da- Wochenende
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Stichworte
chemotherapie, magenkrebs, palliativmedizin


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