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  #1  
Alt 04.04.2012, 09:14
Benutzerbild von sywal
sywal sywal ist offline
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Standard AW: i mog nimma

Hallo Wackelkopf!

Mag vielleicht blöd klingen, kann Dich aber gut verstehen. Kämpfe seit 1991 gegen myxoide Liposarkome, meine letzte OP war am 2.2.2012. Danach folgten 5 Wochen sehr schmerzhaftes fast unbewegliches Rücken liegen. Bat erfolglos um künstliches Koma, um stärkere Schmerzmittel. Zur Zeit muss ich froh sein mit dem Rollator oder den Krücken alleine zum WC gehen zu können. Beide Beine sind dick, sie sehen so aus als würde die Haut bald platzen.

Du schreibst, dass Du vor einiger Zeit mit dem Rollator gehen musstes, diese Situation wohl vorübergehend war. Es gibt ganz einfach Situationen im Leben, welche vorübergehen – von selbst oder durch Handlung.
Eine Deiner wesentlichsten Handlungen sollten sein den Streß radikal abzubauen. Dann hast Du Zeit Dich um das Wesentlichste, Dein Leben, Deine nächsten Schritte für's Leben zu kümmern. Wenn alles so schlecht aussieht denke ich, bringt Dir „Du musst positiv denken“ absolut nichts ohne die Richtung anzudeuten. Positiv denken kann sein Sarkomzentren suchen, Zweitmeinungen einholen, sich sicherheitshalber um eine palliative Betreuung zu kümmern und diese jahrelang in Anspruch zu nehmen. Seit kurzem gibt es ja nun ein, noch nicht rechtskräftiges Gerichtsurteil aus Berlin bzgl. humaner palliativer Zeit.

Wünsche Dir die für Dich richtigen Entscheidungen, ein Bündel an Kraft und Sonne im Herzen!
Sywal

Geändert von gitti2002 (04.04.2012 um 12:48 Uhr) Grund: PN
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  #2  
Alt 04.04.2012, 09:42
Ric Ric ist offline
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Beiträge: 87
Standard AW: i mog nimma

Lieber Wackelkopf,

mein Mann hatte letztes Jahr ein bereits metastasiertes 22cm großes Leiomyosarkom im Bauch und wir haben schon Einiges mitgemacht kann ich Dir sagen.

Erst hieß es man kann uns nicht mehr helfen - das wars jetzt. Dann sind wir in die USA und es folgte eine 13 Std OP inkl. Entnahme diverser Organe. 9 Tage!!!! später kam mein Mann mir mir nach Hause!!!! Natürlich war das kein Spaziergang und darunter waren 3 Tage Intensivstation mit unerträglichen Schmerzen und Halluzinationen von den Schmerzmitteln.....

Nur 2 Monate danach erneut Lebermetastasen und wieder hieß es das wars jetzt - man könne nicht mehr viel für uns tun. Wir haben uns einen anderen Arzt gesucht und es wurde wieder operiert. Danach war 6 Monate lang Ruhe und mein Mann erfreute sich bester Gesundheit und einer Kondition die viele Gesunde Leute nicht haben. Wir sind verreist, machen Sport, etc... als wär nie etwas gewesen.

Nun haben wir im Februar erfahren das er Lungenmetastasen hat - scheiße - aber wir geben nicht auf!!!! Mein Mann ist grad zum 3. Chemozyklus unterwegs und es geht ihm gut! Er fährt während seines Klinikaufenthaltes auf dem Trimmrad in der Klink, geht spazieren. Er geht auch die ganze Zeit noch in Vollzeit arbeiten, weil es ihm gut tut und er das möchte.

By the way, ich bin 26 und mein Mann ist 37 - wir wissen also wie sich das anfühlt wenn einem zu früh im Leben der Boden unter den Füßen weggerissen wird. Wir geben unsere Pläne aber nicht auf, auch wenn andere Leute das vielleicht wahnsinnig finden. Wir wollen ein langes Leben miteinander haben und auch eine Familie irgendwann. An dem Gedanken ziehen wir uns beide immer wieder hoch.

Sorry, wenn ich das so direkt sage. Aber Du hast hier geschrieben weil Du verzweifelt bist und Hilfe brauchst, also nimm bitte an was alle Dir sagen und geh zum Arzt! Gib nicht auf Du bist noch so jung und es lohnt sich zu kämpfen. Es gibt diese Leute mit panischer Angst vorm Zahnarzt. Die gehen nie hin und es faulen denen die ganzen Zähne ab bis der Zustand so schlimm wird das sie zum Arzt MÜSSEN. Dann müssen sie mehr Schmerzen erleiden, als wenn sie von Anfang an zu den Kontrollen gegangen wären.

Es haben hier alle panische Angst, aber das bedeutet auch das man am eigenen Leben hängt und Angst hat es zu verlieren. Daher, tu alles dafür was in Deiner Macht steht um wieder gesund zu werden. Fatal wäre es wenn Du irgendwann hören müsstest "Wenn Sie früher gekommen wären, hätte ich vielleicht noch etwas für Sie tun können......"

Außerdem entscheidet niemand etwas gegen Deinen Willen was Du nicht möchtest, also geh hin und höre Dir an was vorgeschlagen wird.

Alles Gute wünsche ich Dir!!!

Beste Grüße

Ric
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  #3  
Alt 04.04.2012, 12:18
Volkertrainer Volkertrainer ist offline
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Beiträge: 109
Standard AW: i mog nimma

Hallo Wackelkopf,
ich sage nur wenn nicht jetzt wann dann. Ich habe auch multiple Metas in Lunge und beiden Leberlappen, rechte Niere ist auch weg. Und nun.? Nichts da du gehst bitte in ein Sarkom-Zentrum und läßt die behandeln. Wie Ric schon sagte, nicht aufgeben sondern kämpfen.
Ich habe meinen Zehnkämpfern immer mit auf den Weg gegeben:
"Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren."

Also ran ans Telefon und Termin machen.

In diesem Sinne.
Der Volkertrainer
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  #4  
Alt 04.04.2012, 20:08
sjarissa sjarissa ist offline
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Ort: in der Peripherie von Antwerpen/Belgien
Beiträge: 130
Standard AW: i mog nimma

Hallo Wackelkopf,
ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen...ich versteh deine Resignation...aber da ist immer noch eine Chance und das bist und bleibst du dir schuldig...diese Chance zu ergreifen und letztendlich kannst du nach Therapievorschlägen durch erfahrene Spezialisten immer noch deinen eigenenWeg gehen... du bist zu jung...

Sjarissa
__________________
Der Tod ist der Grenzstein des Lebens, aber nicht der Liebe.

Guido * 25.12.1953 + 03.01.2012
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Stichworte
angst, chemo, sarkom


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