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Alt 17.03.2012, 23:30
Briele Briele ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 192
Standard AW: Einzelgänger

Lieber Eugene,

Schwierige Frage, meine Gedanken dazu schreibe ich Dir gerne.

Ich denke Deine Sensoren für andere sind unglaublich stark ausgebildet und Du mußt schon allein wegen Deiner Sensibilität und Rücksichtnahme ein sehr liebenswerter Mensch sein. Dazu auch ein sehr starker. Es gibt nicht viele Menschen die sich selbst genügen, nicht bedürftig nach Zuwendung anderer sind und von daher werden Dich vermutlich nicht rasend viele verstehen. Du hat Dich eingerichtet in einem Leben das Dir passt so wie es ist und dies ist schon einmal etwas, was Leute in Deinem Alter eher selten von sich sagen können.

“Die Freiheit der Entscheidung” - ich halte sie hoch! Und würde immer sagen, es ist Deine Sache wie Du vorgehst. Dem folgt auf dem Fuß ein “aber”, das Du bitte nur als einen Gedanken aus dem Äther verstehen sollst.

Du brauchst die Menschen nicht so sehr und wenn es Dir gut geht, Du gut lebst, dann können die anderen das wahrscheinlich hinnehmen, selbst wenn sie Dir vielleicht gerne näher wären.

Letztlich kann man immer nur von seinen eigenen Erfahrungen sprechen. In meinem Leben war es zweimal, dass mir nahe stehende Menschen nichts von ihrer Erkrankung erzählten. Ich sah sie nicht ständig, über weite Strecken war der Kontakt schriftlich und telefonisch. Und dann waren sie plötzlich tot. Zu meiner Trauer kam völliges Unverständnis, ich fragte mich was ich dem Menschen bedeutet hatte und was um Himmels Willen er von mir gehalten hat, wie unzulänglich und schwach ich gewirkt hatte.
Aber das war nur meine Erfahrung.

Wenn ich vor einer Entscheidung stehe mache ich manchmal eine Liste “pro und contra”. Ich weiß ja auch nicht wie ich mich bei einer Diagnose verhalten würde.
Für ein Verschweigen spricht, dass man Konfrontationen, welcher Art auch immer, aus dem Weg geht, alles so bleibt wie es ist, man in Ruhe gelassen wird. Dagegen spricht, dass man auch viel Schönes versäumt, den anderen keine Möglichkeit gibt und sie vielleicht mit ganz viel schlechtem Gewissen belastet. Man verzichtet auf Erfahrungen, die vielleicht doch ein Verlust für einen selbst und für die anderen wären.

Letztlich ist es so, dass man das Leben nur vorwärts leben kann und rückwärts versteht.

Ich wünsche Dir alles Gute
Liebe Grüße von Briele
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