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  #1  
Alt 13.03.2012, 18:12
why123 why123 ist offline
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Standard AW: Diagnose: Hodenkrebs

Hallo zusammen !

Nachdem ich erstmal ein paar Tage in der Heimat war, um auf andere Gedanken zu kommen, hatte ich gestern einen Termin beim Urologen. Er meinte ich sollte die Chemo machen (2 Zyklen PEB), wegen erhöhtem Risiko einer Blutgefäßinvasion.

Musste dann erstmal zum Zahnarzt und zum HNO Arzt wegen diversen Befunden.

Und dann kam grad eben der Anruf vom Urologen.....die Termine für das Vorgespräch und für die Chemo stehen fest. Ich hab 'ne Riesenangst davor !!!! Die Wochen nach der OP waren schon nicht sooooo toll (auch wenn mich meine Family gut abgelenkt hat). Immer wieder Halsschmerzen, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen und große Einschlafprobleme (ist bestimmt auch viel Kopfsache). Bei jeder Kleinigkeit meine ich, dass es was Schlimmes sein könnte

Wie soll ich die Chemo dann überstehen, wenn man hier so viel über Nebenwirkungen und Spätfolgen liest ?! Eigentlich möchte ich nur noch gesund werden.....das ist mein Ziel. Aber im Moment beschäftigen mich so viele Fragen, dass ich nicht klar denken kann.

So...jetzt hab ich mir wenigstens ein bißchen Frust von der Seele geschrieben, das tut auch manchmal ganz gut.

why123
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  #2  
Alt 13.03.2012, 21:39
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Ort: Ende aus, Micky Maus
Beiträge: 2.175
Standard AW: Diagnose: Hodenkrebs

Hallo Why,
mach Dich bitte bloß nicht schon im Vorfeld verrückt. Ich weiß, das sagt sich so leicht und wenn man meine Postings von "damals" liest, war ich wohl auch nicht groß anders.
Bei der Chemo ist ganz viel auch einfach Kopfsache. Versuche sie als etwas Positives zu sehen. Sie schmeißt eventuell noch durch Dich kreuchende und fleuchende Krebszellen raus und läßt Dich eben nicht an diesem Krebs zu Grunde gehen. Die heutigen Threapieprotokolle sind dermaßen gut abgestimmt, dass die Nebenwirkungen im Vergleich zu früher um ein Vielfaches weniger geworden sind.
Gegen die meisten NW kann man effektiv etwas machen. Bei zwei Zyklen erwartet Dich vermutlich auch weniger, als müsstest Du jetzt drei oder vier Zyklen fahren. Solche Sachen wie Polyneuropathie, andauernder Tinitus oder so wirst Du wahrscheinlich gar nicht abkriegen. Und wenn: man kann sich mit den NW oftmals auch arrangieren und sie werden Dich nicht auf ewig begleiten.
Was die Spätfolgen angeht.... nun ja. Klar gibt es sie. Wir können sie kriegen, müssen es aber nicht. Die für uns relevanten Erfahrungen in Sachen Spätfolgen kommen erst jetzt zum Tragen, da das PEB-Protokoll so wie es derzeit gefahren wird, gerade erst mal seit wenn überhaupt gut zehn Jahren so gemacht wird. Früher wurde ganz anders dosiert, wurden ganz andere Medikamente genommen. Natürlich besteht für uns ein gewisses höheres Risiko später mal eine Leukämie zu kriegen. Aber selbst wenn es so ist, hast Du zwischen jetzt und der Spätfolge viele lebenswerte Jahre.

Leider geht aus Deinen Postings nicht hervor, welchen Tumor-Typ Du hast. Daher werde ich kurz aber deutlich darauf eingehen. Hast Du ein Seminom, wird es schwer selbst bei nun noch folgenden Metastasen daran zu sterben. Seminome sind sehr gut therapierbar und metastasieren eher moderat. Die mir bekannten Todesfälle mit Seminom hatten durch die Bank weg eine sehr schlechtes Erst-Staging, da die Erkrankung erst sehr spät erkannt wurde.
Beim Nicht-Seminom (wie z.B. bei mir) ist das mit dem Ableben deutlich einfacher, da Nicht-Seminome gerne schnell metastasieren.
Jetzt sitzt Du in der Klemme: machst Du Wait-And-See oder Chemo. Chemo könnte in Deinem Fall eine Übertherapie sein, da bisher keine Metastasen gefunden wurden. Wait-And-See bedarf einer sehr disziplinierten und engmaschigen Nachsorge, damit Rezidive dann doch schnell gefunden werden. W-A-S geht aber auch echt auf die Psyche, denn der Druck ist doch enorm, wenn ich so die Erfahrungen von W-A-S-Usern lese.
Ein (nicht sehr wahrscheinliches) Rezidiv nach bereits erfolgter Chemo wird dann schon deutlich schwerer und umfangreicher.
Von einer Hochdosis-Chemo bist Du aber zumindest so weit entfernt, wie ich vom Ehrensold eines Bundespräsidenten .
Wenn Du Dir nicht sicher bist, was Du machen sollst, hole Dir unbedingt eine Zweitmeinung aus einem Tumorzentrum ein. Hier im Forum findest Du alle Kontaktadresse dazu. Einfach mal die Suche bemühen.

Und um die vielen Worte zu Ende zu bringen: ich hatte 2006 eine metastasiertes Nicht-Seminom mit Blut- und Lympfgefäßbeteiligung inclusive einer (zum Glück) kleinen Lymphknotenmetastase. All dies brachte mir drei Zyklen PEB ein und heute war mein rezidiv- und von Tinitus (den ich latent vorher schon hatte) abgesehen nebenwirkungsfreies Fünfjähriges.

Viele Grüße
Dirk
__________________

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  #3  
Alt 14.03.2012, 13:42
why123 why123 ist offline
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Beiträge: 45
Standard AW: Diagnose: Hodenkrebs

Hi Dirk 1973 !

Danke für die Antwort ! Ich versuche mich so wenig wie möglich verrückt zu machen, aber klappt halt nicht immer

Um auf Deine Frage zu antworten. Ich habe ein Nicht-Seminom. Auf der Krankenhausverordnung, die ich heute vom Urologen bekommen habe steht Hodenkarzinom (embryonales Karzinom und unreifes Teratom). Hab ich erstmal gegoogelt, was das alles heißt

Aber schön, dass es Dir wieder besser geht. Ich hoffe, bei mir läuft auch alles einigermaßen gut. Das mit der Leukämie hört sich auch nicht gut an....wenn ich an sowas denke, krieg ich wieder Herzrasen und Schweißausbrüche und kann nachts nicht schlafen.

Naja, werde jetzt erstmal ein bißchen an die frische Luft gehn....kriege schon wieder Kopf- und Halsschmerzen.

Aaaaaber alles wird gut !!!

why123
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  #4  
Alt 14.03.2012, 19:49
Zweiweckersteller Zweiweckersteller ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: Diagnose: Hodenkrebs

Hallo why123,

ich finde nach dem Lesen Deines Threads, Du machst Dich unnütz verrückt.

Zwei mal PEB ist locker machbar, ich selbst konnte da noch Sporteln, und zwar exzessiv, erst der dritte Kurs hatte mich in die Knie gezwungen.

Es gibt viel Positives an einer Chemo, und das ist jetzt kein Aufmunterungsblabla, sondern die Erfahrung eines Betroffenen:

Nie zuvor war ein engerer Kontakt zu meiner Familie da. Und man kommt einfach zum Nachdenken.

Mutter kochte jeden Tag (!) ein neues Gericht, und Schwester rasierte den Kopf, als es los ging: Bloß nicht aussehen wie ein halbgerupftes Huhn, hatte ich gemeint und sie lachen müssen über den Spruch.

Natürlich können wir in fünfzehn Jahren oder so Leukämie kriegen. Aber wer weiß, vielleicht ist uns bis dahin ne Dachziegel auf den Kopf gefallen, oder wir sind schwanger, weil die Medizin rasende Fortschritte macht?

Bei mir war das einzig doofe an der Chemo die Tatsache, dass man irgendwann kein Essen mehr riechen konnte.

Aber danach hatte es umso besser geschmeckt.

Grüßt

Jens
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  #5  
Alt 15.03.2012, 17:14
why123 why123 ist offline
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Beiträge: 45
Standard AW: Diagnose: Hodenkrebs

Hallo Zweiweckersteller !!

Du hast Recht....vielleicht mach' ich mich unnütz verrückt. Es gibt viel Schlimmere Sachen, die mir hätten passieren können.

Und das mit der Familie stimmt auch.....seit der Diagnose werde ich dauernd von meiner Familie betüdelt, könnte man sich ein Leben lang dran gewöhnen Ich bin froh eine solche Familie zu haben.

Am Wochenende werde ich nochmal für ein paar Tage zu denen fahren, bevor nächste Woche Freitag das Vorgespräch im Krankenhaus ist und am Sonntag die ganze Prozedur anfängt

Jedenfalls drücke ich all denen, die in nächster Zeit auch so etwas vor sich haben, die Daumen. Ich werde vielleicht in nächster Zeit dann noch mehr berichten.

why123
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  #6  
Alt 15.03.2012, 18:07
Zweiweckersteller Zweiweckersteller ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: Diagnose: Hodenkrebs

Ja schön, da genieße das "Betüdeln"

Wirklich schlimm wäre dabei die Pest, oder Cholera.

Und vielleicht mal "Eierdiebe" gucken (http://www.filmgalerie451.de/filme/e...media/trailer/).

Der Macher ist selbstbetroffen. Er darf sich also drüber lustig machen.

Lass von Dir hören!

Der Zweiweckersteller
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  #7  
Alt 15.03.2012, 22:07
Bilskirnir Bilskirnir ist offline
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Beiträge: 202
Standard AW: Diagnose: Hodenkrebs

Das wird schon wieder alles gut werden! (Das haben Dir bestimmt schon viele gesagt, ich denke aber mal wenn du es von einen hörst der die ganze Scheiße auch durch hat ist es vielleicht besser)

Bei mir war es eben auch so genau vor einen Jahr, ganz wichtig ist du darfst dich nicht hängen lassen, mach so weiter was du sonst auch so machen würdest (z.B. spazieren gehen, angeln oder so) ich bin jeden Tag nach der Chemo immer ein bisschen draußen rumgelaufen und dann morgens war ich auch draußen ich denke mal das ist mit das beste was man machen kann.
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