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  #1  
Alt 04.12.2011, 19:44
Mitch Mitch ist offline
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Standard AW: AML mit 72 Jahren

Das hört sich wirklich ein wenig so an. Ich finde man muss auch aufpassen was man Betroffenen oder Angehörigen schreibt, schließlich haben die meisten am Anfang wenig Ahnung von der Krankheit.

Aber vintage hat auch Recht: Man sollte die Zeit wirklich auch bewußt verbringen. Nichts verdrängen aber auch nicht nur das Schlimmste befürchten.
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  #2  
Alt 04.12.2011, 20:02
Antoniax3 Antoniax3 ist offline
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Beiträge: 53
Standard AW: AML mit 72 Jahren

eben, ich z.B hab hier wieder etwas tränen in den augen sowas zu lesen. nicht weil ich jetzt angst habe, aber weil ich mir den immer so viele gedanken mache, mittlerweile ist man stark, aber das ist man ja nicht immer. und dieses forun ist für mich mittlerweile son zufluchtsort, wenn es mir mal nicht so gut geht. klar ist krebs auch tödlich, das weiß ja jedes kleine kind, aber das sollte man nicht an sich heran lassen .
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  #3  
Alt 05.12.2011, 10:29
vintage vintage ist offline
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Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 746
Standard AW: AML mit 72 Jahren

hallo a.,

meine antworten waren an biri gerichtet; ihr vater ist so alt wie meiner damals war.

in den obigen zeilen von mir steht lediglich, das AML-patientInnen, die älter sind,
eine weniger grössere heilungschance haben. das hat einfach mit ihrer körperlichen verfassung usw. zu tun.

mein vater (da 70) hatte ein jahr ab diagnose zu leben, in diesem jahr chemo und wir dachten,
alles wird wieder gut. kein arzt aus dem wald- und wiesenkrankenhaus in der kleinstadt klärte uns so auf,
wie es die ärzte bei biri`s papa gemacht haben.
und was zwar hart und furchtbar erscheinen mag, aber letztendlich besser gewesen wäre.
dann kam die AML nach einem Jahr wieder. und er lebte nur noch sechs tage ab rezidiv.
in biris fall reden die ärzte klar; uns hatte kein arzt gesagt, das es sooo kommen kann.

bei biri`s papa haben die ärzte gesagt, das es unwahrscheinlich ist, das die chemo eine heilung bringen wird.
damit ergeben sich ganz andere fragestellungen als angehörige/r und patientIn,
als wenn man ein 19-jähriger patient ist und gute prognosen hat und schon weiter in der therapie ist.

a: deinem freund wünsche ich heilung und das die AML bald vergessen werden kann, weil alles gut läuft.
dein jugendlicher optimismus ist nützlich für dich und ihn.

das forum soll natürlich hilfe geben, ein ort für unterstützung sein. aber auch für austausch und erfahrungen.
man muss nicht polarisieren und andere erfahrungen/aussagen als viel zu pessimistisch darstellen.
jede/r schreibt mit seinem persönlichen hintergrund. ich bin eher optimistin, aber keine verdrängerin und stelle mich der realität.
für mich waren die letzten tage mit meinem vater eine sehr schöne, wichtige zeit. ich habe sie bewusst wahrgenommen und stand ihm bei.
das KANN alles auf angehörige zukommen, muss aber nicht.


an biri:
zu deinen fragen: niemand kann wissen, was auf euch zukommt.
ich denke das beste ist es, alles für deinen papa zu tun, damit er gute bedingungen hat.
ein gutes krankenhaus, besuch so wie er das mag, reden, kleinigkeiten...
alles, damit man von herzen sagen kann "wie waren für ihn da".
selbst wenn die schlechtere prognose wahr werden sollte, was keiner hoffen will,
dann kann man noch eine gute zeit und nähe und gute gespräche haben.
ich habe damals bilder meiner kinder für ihn an die wand geklebt. und seine wünsche erfüllt.
er wollte später nach hause, konnte seine situation da nicht einschätzen, aber das ging aufgrund seines zustandes nicht.
leider gab es kein hospiz, das wäre viiiell besser gewesen. aber dafür ging es bei meinem vater auch viel zu schnell bergab.

ich wünsche deinem papa alles gute und die entscheidungen, die für ihn gut sind bzgl. chemo, zeitverwendung etc.
und wenn du noch fragen hast, so schreib mich ggbf. an.
ich komme auch aus hh und vielleicht hatte ich dir auch deshalb geantwortet.

gute wünsche für euch alle, vintage
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...

Geändert von vintage (05.12.2011 um 10:55 Uhr) Grund: Layout verbessert
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  #4  
Alt 08.12.2011, 11:51
biri biri ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: AML mit 72 Jahren

Lieben Dank an Euch alle, für die lieben Worte und auch für das Mut machen.
Vintage, ja es ist leider so, Patienten in höherem Alter haben geringere Heilungschancen, KMT fällt oft weg, aus verschiedenen Gründen. Hinzu kommen oftmals zusätzliche Krankheiten, die eben oftmals ältere Patienten haben. Bei meinem Papa kommt ein Herzinfarkt, vor vier Jahren, hinzu. Auch wenn er diesen damals super gut verarbeitet hat, sein Herz ist angeschlagen.
Alles in allem hat er nun den ersten Block der Chemo gut überstanden. Er ist immer noch im Zelltief und auch wenn ich es mir kaum noch vorstellen kann, seine Werte gehen immer noch weiter in den Keller. Er bekommt Leukozytenkonzentrate, damit nicht alles zusammenbricht. Sein HB wert sackt auch immer wieder runter, so dass Blutkonserven immer wieder seinen Bluthaushalt auffüllen müssen. Aber ansonsten, es geht ihm wirklich richtig gut. Er sieht weder wie ein kranker Mensch aus, noch fühlt er sich krank Er wartet einfach nur auf den Tag, wo er nach Hause darf. Er fragt sich, wird er Weihnachten zuhause sein.
Letzte Woche, als er psychisch auch recht unten war, da hat ihm die Nachricht, das meine beiden Töchter, die zur Zeit in Australien leben, zurückkommen. Das gab ihm soviel Auftrieb, dass er sich nur noch freut.Total schön, das zu erleben. Insgesamt, glaubt er fest an einer Heilung und läßt alles was mit Leukämie zu tun hat, gar nicht an sich rankommen. Er will auch gar nicht weiter drüber reden und fragt sich nur, wann er endlich wieder gesund ist.
Für uns als Familie stellt sich das ganze dann doch etwas anders dar.
Natürlich haben wir Hoffnung, keine Frage, denn diese stirbt bekanntlich zuletzt. Aber es sind eben auch Gedanken die einem im Kopf spuken, wie geht es weiter, was wird geschehen, wie wird es ihm gehen in der nächsten Zeit.
Wir genießen den Augenblick, auf jeden Fall. Ich bin täglich im Krankenhaus, meine Mama auch, er hat Besuch von Freunden, von seinem Bruder. Das alles hilft ihm ein wenig, die Langeweile im KH zu bewältigen
Meine Mama macht sich da schon Gedanken, wie ist es, wenn Papa es nicht schafft. Nächstes Jahr ist Goldene Hochzeit, eine lange gemeinsame Zeit, Höhen und Tiefen, alles irgendwie gemeinsam getragen und bewältigt. Aber hier, bei diesem Gegner, man fühlt sich klein und auch hilflos, so manches Mal.
Hinzu kommt, dass bei einer Freundin von mir letzte Woche Diagnose Bauchfellkrebs, unheilbar, gestellt wurde. Eine weitere gute Bekannte hat Rippenfellkrebs. Puh, ehrlich mich überfordert das zur Zeit ein wenig. Und ich bin tierisch froh, wenn meine beiden Mädels nächste Woche wieder hier sind, ich sie in die Arme schließen kann und wir alle wieder beisammen sind.
Für mich waren solche Krankheiten immer wahnsinnig weit weg. Ich war mir immer bewußt darüber, dass wir sehr viel Glück hatten, dass alle gesund und munter waren. Es trifft mich aber dennoch mit einem Keulenschlag, und ich muß die Starke sein, hier. Für Mama, für Papa, für meine Oma (93)
Für den Augenblick bin ich sehr glücklich über den augenblicklichen guten Gesundheitszustand meines Vaters, auch wenn die Werte echt mal bescheiden sind, er fühlt sich gut, das ist für mich am wichtigsten.... egal was die Werte nun gerade sagen.
Für Deinen Freund Antonia, alles alles Gute, er wird, er muß es schaffen, er ist noch so jung, Ihr habt noch so verdammt viel Leben vor Euch und es wird bestimmt klappen, das glaube ich ganz bestimmt
Und ansonsten, drücken wir mal gemeinsam die Daumen, dass Forschung, Technik und gute Selbstheilungskraft weiter voranschreiten und all unseren Lieben geholfen werden kann...
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  #5  
Alt 08.12.2011, 12:03
Antoniax3 Antoniax3 ist offline
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Standard AW: AML mit 72 Jahren

das klingt alles nach einem normale verlauf für sone chemo :-)
mach dir keine sorgen, das wird schon alles . und danke dir für deine worte, ich weiß das er es schaffen wir , er ist jung, und hat den kampfgeist es zu schaffen er wird gesund, ich bin mir so sicher :$ ich wünsche auch euch, ganz viel glück
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  #6  
Alt 08.12.2011, 12:54
vintage vintage ist offline
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Standard AW: AML mit 72 Jahren

hallo biri,

was ich noch sagen wollte: man hat in dieser schweren zeit trotz allem die kraft für alles;
sie kommt irgendwoher und man schafft das als angehörige/r und freund/in.
manchmal kommt das unglück echt gehäuft...dieses jahr ist wirklich irgendwie "mist".

es ist gut, im jetzt zu leben; wenn der zustand gut ist - sich freuen;
nicht in jahren planen sondern im hier und jetzt sein und trotzdem schauen, was wichtig ist,
falls der schlimmere fall eintritt.
manche erkrankte verdrängen lieber und verstehen vielleicht (un/bewusst) auch nicht.
die letzten worte meines vaters waren u.a. "das es so schnell gehen musste".
trotz allem: intuitiv geht man die richtigen wege.
es ist hart, auch als erwachsene/r, wenn einem die endlichkeit des lebens
so bewusst wird. und pläne und noch erhoffte jahre ins wanken geraten.

es ist toll, das deine kinder kommen.
meine töchter hatte ich auch mitgeschleppt ins kh;
auch wenn sein anblick damals für sie fast unzumutbar war.
es war gut so, ihn zu sehen.

alles gute und ich drücke euch allen die daumen!

lg, vintage
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lieben gruß, vintage



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starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
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ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...

Geändert von vintage (08.12.2011 um 13:00 Uhr)
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  #7  
Alt 09.12.2011, 23:25
biri biri ist offline
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Ort: Hamburg
Beiträge: 7
Standard AW: AML mit 72 Jahren

im hier und jetzt, ja genau das trifft es auf den Punkt.
Heute sagten uns die Ärzte, dass mein Vater ein kleines Phänomen bei ihnen ist, so einen Patienten hätten sie sehr selten bis gar nicht. Seine Werte und sein Befinden klaffen so enorm auseinander, dass sie es nicht erklären können. Die Werte sind sehr schlecht, Blut im Urin ist heute hinzu gekommen, auch ein leichter Temperaturanstieg. Aber ihm geht es gut, total der Wahnsinn.
Meine Mädels sind am Montag Abend wieder hier und am Dienstag fahren wir hin, ich weiß, dass es ihm einen großen Auftrieb geben wird.
Noch steigt bei ihm aus eigenen Antrieb irgendwie nichts, ich weiß, wir brauchen Geduld.... irgendwie fehlt die uns ein wenig... aber es wird schon werden, irgendwie.
Danke für Eure lieben Worte
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