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  #1  
Alt 22.10.2011, 12:42
Altmann Altmann ist offline
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Registriert seit: 22.02.2007
Beiträge: 605
Standard AW: Fragen zu Schwerbehindertenausweis und Bewerbung nach Chemo

Hallo,
habe auch die Erfahrung gemacht, dass man bei Angabe des Status SB
sofort abgelehnt wird. Man kann doch nicht im Bewerbungsbogen
ankreuzen, wenn es ein Punkt ist, ob SB oder nicht, eindeutig nein
reinschreiben. Das ist eine Falschaussage. Wenns darauf ankommt, ist
das später mal ein Kündigungsgrund, da kann auch das Amt nichts mehr machen.
Ich hatte mich auch in einem Krankenhaus als Buchhalterin (keinerlei
Behinderung der Arbeit wegen SB) beworben, die hatten mich sogar gefragt, warum ich einen SB-Ausweis habe. In der Anzeige war auch gestanden, SB bevorzugt, das gilt wahrscheinlich nur für Rollstuhlfahrer, dessen Erkrankung abgeschlossen ist.
Wurde sofort abgelehnt.
Gruss Altmann
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  #2  
Alt 22.10.2011, 13:35
Marion C Marion C ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Fragen zu Schwerbehindertenausweis und Bewerbung nach Chemo

Hallo Altmann,

a) > Man kann doch nicht im Bewerbungsbogen
ankreuzen, wenn es ein Punkt ist, ob SB oder nicht, eindeutig nein
reinschreiben. Das ist eine Falschaussage.

Da hast Du natürlich vollkommen recht. Aber darum ging es ja auch nicht in meiner Anfrage. Die Frage, die ich mir gestellt habe ist:

Stelle ich den Antrag oder nicht? Überwiegen die Nachteile oder nicht? Wenn ich den Ausweis erst eimal habe, darf ich dies natürlich nicht mehr verschweigen. Zumindest nicht dann, wenn ich danach (aus berechtigten Gründen, die bei einem Einstellungsverfahren wohl vorliegen) gefragt werde.

b) > Ich hatte mich auch in einem Krankenhaus als Buchhalterin (keinerlei
Behinderung der Arbeit wegen SB) beworben, die hatten mich sogar gefragt, warum ich einen SB-Ausweis habe. In der Anzeige war auch gestanden, SB bevorzugt, das gilt wahrscheinlich nur für Rollstuhlfahrer, dessen Erkrankung abgeschlossen ist.

Wohl eher nicht. SB ist SB. Wäre es anders, dann stünde in der Ausschreibung: Rollstuhlfahrer mit abgeschlossener Erkrankung werden bei der Bew. bevorzugt berücksichtigt. Oder so ähnlich. Wie aber schon in einem meiner Vorpostings erwähnt, ist der ÖD dazu verpflichtet SB, egal welche Art der Behinderung, bevorzugt zu berücksichtigen. (Ich finde gerade nicht das Zitat).

Liebe Grüße, Marion
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  #3  
Alt 22.10.2011, 14:04
Benutzerbild von Barbara_vP
Barbara_vP Barbara_vP ist offline
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Standard AW: Fragen zu Schwerbehindertenausweis und Bewerbung nach Chemo

Hallo
die Aussage "Schwerbehinderte werden bevorzugt (bei gleicher Qualifikation)". Hier ist anzumerken, dass es wahrscheinlich nie eine "gleiche Qualifikation" geben wird. Hat der Nicht behinderte auch nur 1 Monat mehr Erfahrung ist die gleiche Qualifikation schon nicht gegeben. Also in meinen Augen eine Auslegungssache und eher eine "Farse".

Zu deiner Frage: soll ich ihn beantragen: ja oder Nein....
Es ist schwierig, in einem bestehenden Arbeitsverhältnis auf jeden Fall ja (meine meinung), um den (leicht) verbesserten Kündigungsschutz zu haben (Schwerbehinderte können auch gekündigt werden ...)
Bei der Arbeitssuche (wie in deinem Fall) muss man abwägen. Oft wird gefragt, nach Vorerkrankungen..... ohne diese beim Namen zu nennen. nur ja oder Nein und zusätzlich ein amtsärtliches Attest.
Ich glaube, ich würde abwarten, und bei einem Anstellungsverhältnis, dann den Antrag zu stellen....

Barbara
__________________
Liebe Grüße
Barbara
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  #4  
Alt 22.10.2011, 14:56
Marion C Marion C ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Fragen zu Schwerbehindertenausweis und Bewerbung nach Chemo

Hallo Barbara,

a) > die Aussage "Schwerbehinderte werden bevorzugt (bei gleicher Qualifikation)". Hier ist anzumerken, dass es wahrscheinlich nie eine "gleiche Qualifikation" geben wird. Hat der Nicht behinderte auch nur 1 Monat mehr Erfahrung ist die gleiche Qualifikation schon nicht gegeben. Also in meinen Augen eine Auslegungssache und eher eine "Farse".

Im Grunde genommen gebe ich Dir vollkommen Recht. Qualifikation ist natürlich ein Begriff, die sich jeder AG auslegen kann, wie er will. Wenn ich jemanden (aus welchen Gründen auch immer) mit SB ablehne, lässt sich auch die Begründung der zeitlichen Arbeitserfahrung als Ablehnungsgrund angeben. Da ich aber mit meiner Bewerbungsmappe auch eine Menge Zeugnisse etc. mitschicke, ist es natürlich dennoch möglich daraus zu lesen, dass ich vielleicht doch mehr Erfahrung/ Qualifikation mitbringe. Es lässt sich halt schlecht pauschalisieren. Und es ist im Grunde genommen immer der AG/ Chef/ Abteilungsleiter oder wer auch immer, der entscheidet, ob ich qualifiziert bin. Egal ob mit oder ohne SBA.
Und in sofern hast Du natürlich auch Recht mit dem Begriff 'Farse'.
Aus dieser Überlegung heraus ergab sich bei mir wohl auch die Überlegung, 'beantrage ich nun oder nicht'.

b) > Zu deiner Frage: soll ich ihn beantragen: ja oder Nein....
Es ist schwierig, in einem bestehenden Arbeitsverhältnis auf jeden Fall ja (meine meinung), um den (leicht) verbesserten Kündigungsschutz zu haben (Schwerbehinderte können auch gekündigt werden ...)

sehe ich auch so

c) > Oft wird gefragt, nach Vorerkrankungen..... ohne diese beim Namen zu nennen. nur ja oder Nein und zusätzlich ein amtsärtliches Attest.

Du meinst sicherlich in größeren Betrieben?

d) > Ich glaube, ich würde abwarten,

Zumindest werde ich nichts überstürzen und erst einmal weitere Infos sammeln.

e) > und bei einem Anstellungsverhältnis, dann den Antrag zu stellen....

Des geht auch?

Besten Dank für Deine AW. Gerade 'kritische' 'Bewertungen' (mir fällt gerade kein besserer Begriff ein), weis ich sehr zu schätzen.

Gruß, Marion
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  #5  
Alt 22.10.2011, 15:29
bduesseldorf bduesseldorf ist offline
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Registriert seit: 29.06.2011
Beiträge: 7
Standard AW: Fragen zu Schwerbehindertenausweis und Bewerbung nach Chemo

Hallo Marion,

teilweise mus ich dir Recht geben. Habe mich auch bischen blöd ausgedürckt

Ich wurde wirklich bei Vorstellungsgesprächen darauf angesprochen. Wenn ich es bejaht habe, habe ich kurz darauf die Absagen bekommen. Auch wurde mir beim Vorstellungsgespräch gesagt, daß es ein Hindernisgrund für die Einstellung war. Befor das Gespräch auf die Schwerbehinderung kam, war ich sehr interessant wegen meiner Berufsausbildung.

"Unterschlagen" war blöd ausgedrückt, wenn es nicht nach gefragt wurde, habe ich es nicht erwähnt. Da gebe ich dir Recht, weil es ein Vertrauensbruch ist und das Arbeitsverhältnis darunter leidet. Aber wenn es nicht gefragt wurde, dann brauche ich nicht darauf hinweisen. Diese Einstellung habe ich von verschiedenen Arbeitgeber übernommen. Ich war eine Zeitlang bei verschiedenen Zeitarbeitunternehmen und die Kunden sind teilweise mir gegenüber sehr unfair gewesen. Darauf habe ich auch nicht immer mit offenen Karten gespielt.

Aber du sihst, jeder hat andere Erfahrungen gemacht. Mein jetztiger Arbeitgeber ist bei meiner zweiten Erkranung sehr tolerant gewesen, was mein damaliger Arbeitgeber bei der ersten Erkrankung nicht war, obwohl ich dort über 10 Jahre beschäftigt war und nicht viel gefehlt habe. Bin sorgar Arbeiten währen der Chemo gegangen.

Gruß Birgit
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  #6  
Alt 22.10.2011, 15:51
Benutzerbild von stefuli1976
stefuli1976 stefuli1976 ist offline
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Standard AW: Fragen zu Schwerbehindertenausweis und Bewerbung nach Chemo

hallo zusammen,

möchte dazu auch kurz was sagen...bei mir war die op (total-op da ek) im märz 2010, danach chemo..war aber vorher schon arbeitslos...habe aber nach der op eine art umschulung für buchhaltung (bin gelernte bürokauffrau) gemacht damit ich mich auf dem arbeitsmarkt etwas besser verkaufen kann...und ich habe es gemacht damit ich bissle normalität im leben habe...war nur au wenn die chemo zu heftig war und ich nicht teilnehmen konnte..war zum glück halbtags!
ich habe mich gegen behindertenausweis entschieden, da man nicht gesagt bekommt warum einem abgesagt wird..und ich sowenig gründe wie möglich haben wollte...wenn man feste anstellung hat hätte ich das gesagt aber so...war mir einfach ein unsicherer faktor! für mich!
habe bisher bei gesprächen nichts von meiner krankheit erwähnt...und ich wurde bisher auch nicht gefragt! also hab ich auch nichts vorgemacht und auch nicht gelogen..und so werde ich es auch weiterhin halten..denn leider ist heute soviel konkurrenz...und ich möchte endlich einen job und da ich davon ausgehe dass die personaler einfach keine risiko-ma einstellen möchten...denn die interessiert nicht wie unsere prognosen sind...vor allem diejenigen die keine ahnung von der krankheit krebs haben und sich auch nicht damit auseinandersetzen wollen..für die bedeutet das...evtl ausfälle..lange ausfälle..heute wird ja nur noch nach wirtschaftlichkeit gearbeitet...ich bin schon unsicher genug wieviel ich mir zumuten kann, soll, darf...also wieviele stunden in der woche!
das thema ist glaub auch ziemlich brisant..da jeder anders darüber denkt...aber man weiss einfach auch nicht was ist richtig und was ist falsch...denn jeder personaler reagiert da anders...LEIDER..

ich wünsche uns allen die einen job suchen dass wir den erwischen der uns einstellt ohne ein problem damit zu haben....

grüsse
steffi

Geändert von stefuli1976 (22.10.2011 um 15:52 Uhr) Grund: ungenaue angabe
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  #7  
Alt 22.10.2011, 18:08
Marion C Marion C ist offline
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Beiträge: 7
Standard AW: Fragen zu Schwerbehindertenausweis und Bewerbung nach Chemo

Hallo Birgit,

> Habe mich auch bischen blöd ausgedürckt.

das passiert, wenn man sich z.B. in Foren versucht mgl. kurz zu fassen.

> Ich wurde wirklich bei Vorstellungsgesprächen darauf angesprochen.

Immerhin hast Du es bis zu Vorstellungsgesprächen geschafft. Ich finde das motiviert auch.

> [...] Darauf habe ich auch nicht immer mit offenen Karten gespielt.
Aber du sihst, jeder hat andere Erfahrungen gemacht.... [...]

So ist es, aber das würde jetzt den Rahmen sprengen und am Thema, oder besser an meiner konkreten Frage vorbei gehen. Trotzdem nochmals vielen Dank für Deine AW. Ich wünsche Dir alles Gute.

Liebe Grüße, Marion
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  #8  
Alt 22.10.2011, 19:55
Benutzerbild von andile2412
andile2412 andile2412 ist offline
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Standard AW: Fragen zu Schwerbehindertenausweis und Bewerbung nach Chemo

Hallo Marion!

Ja, mein "neuer" AG hat Lohnfortzahlung bezahlt, obwohl ich keine Minute bei ihm gearbeitet hatte. Wir gingen beide nicht davon aus, dass ich tatsächlich so lange krank sein werde.... das Ende mit diesem AG war alles andere als schön.... da ich mich nicht so einfach abspeisen lassen wollte. Mir wurde letztendlich noch gedroht, aber das ist jetzt zu kompliziert !!

Die Krankengeldzeit musste ich dann leider auch bis aufs Letzte ausreizen, da ich mit alg niemals durchgekommen wäre und mich o.g. Chef auch noch ständig vertröstet hat und nicht ehrlich zu mir war! Für mich stellte sich auch die Frage, Teil-EU-Rente zu beantragen... aber dies hat sich jetzt Gott sei Dank erledigt. Meine Angst ist auch ziemlich groß, einen Rückfall zu erleiden. Dann wäre ich völlig aufgeschmissen. Ich muss auf jeden Fall für die nächsten 1,5 Jahre gesund bleiben !!

Bei dem Vorstellungsgespräch damals hatte ich die SB im Bewerbungsschreiben nicht erwähnt. Ich wurde aufgrund meiner Erfahrung eingeladen.
Inzwischen halte ich es auch so, dass ich das mit dem BK nicht mehr sage, sondern nur noch das mit der Leukämie! Wenn ich beides erwähnte, dann hatte ich sofort verloren. Ich arbeite im medizinischen Bereich und es ist traurig wie wenig Verständnis ausgerechnet die Ärzte für einen haben!

Das mit dem ausführlichen Arztbrief wird sicher ausreichen. Deine behandelnden Ärzte werden sowieso nochmal angeschrieben, damit die sich dazu äußern. Das ist aber gar kein Problem und geht sicher auch ziemlich zügig! Bei mir war das innerhalb von wenigen Wochen durch!

Für mich war es neben der Erkrankung das schlimmste ohne Job da zustehen!! Ich war so manches Mal der Verzweiflung nah!!! Ich bin nun sehr beruhigt und hoffe, dass alles soweit klappt, da ich ja von null gleich wieder bei 100% eingseigen muss. Die Wiedereingliederung ist nicht mehr möglich, da das Krankengeld ausgelaufen ist! Schlimm, wenn man sich zu seiner Erkrankung auch noch existenzielle Sorgen machen muss...

Euch allen ein schönes Wochenende, Grüßle Andrea


P.S.: Ich hatte 90% vom letzten Gehalt als Krankengeld bezahlt bekommen. Als ich letzte Woche alg beantragt habe, musste ich Bescheinigungen über Krankengeld und der letzten 5 Jahre meiner Arbeitgeber vorlegen. Ich denke, dass evtl. der Durchschnitt daraus errechnet wird??? Bescheid habe ich noch keinen bekommen... das wird noch ne weile dauern ;-)
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Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören.
Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.
Und Glück ist die gute Fee, die aufpasst, dass wir dabei nicht ins Stolpern geraten. (Peter Kuzmic)

Geändert von andile2412 (22.10.2011 um 20:01 Uhr)
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bewerbung nach chemo, schwerbehindertenausweis


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