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  #1  
Alt 19.07.2011, 23:32
Karina* Karina* ist offline
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Standard AW: 1 1/2 Jahre Chemo...

Liebe Anke!

Bitte fühl dich unbekannterweise einmal von mir in den Arm genommen.

Auch du als Angehörige machst viel mit. Zum Thema "Glauben": Glauben heißt nicht wissen und doch kann der Glaube Berge versetzen. Ob es das "Gute" gibt kann Niemand wissen. Aber es ist enorm wichtig, dass du an dich selbst glaubst.
Wenn auch du nicht die Betroffene der Krankheit bist, so bist du doch selbst auch sehr mitgenommen und deshalb wünsche ich dir von Herzen alles Gute und viel Kraft.

Liebe Grüße
Karina
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  #2  
Alt 24.07.2011, 19:27
ankerli ankerli ist offline
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Standard AW: 1 1/2 Jahre Chemo...

Hallo!
Erstmal danke @Karina für den lieben Zuspruch.
Im Grunde aber bin ich, neben meinem erkrankten bruder natürlich, weniger die Leid tragende, als die LG meines Bruders.Woher sie die Geduld, die Kraft nimmt, ist mir ein Rätsel.
Nun wird mein Bruder morgen ins Hospiz gehen...
Auch wenn es für ihn noch nicht so scheint, wird es ihm da besser gehen.
Dort hat er rund um die Uhr Ansprechpartner,medizinische Versorgung und Menschen, die auf seine Sorgen und Nöte ganz anders eingehen können wie wir Angehörigen.Da meine Kids nun Ferien haben und meine Mutter nun auch eingesehen hat, dass mein Bruder sie JETZT braucht, haben wir schonmal die kommende Woche mit Besuchen ab gedeckt Das freut mich sehr und wird es meinem Bruder auch etwas leichter machen, seine jetzige Situation so an zu nehmen.
Bereits nach 8 Tagen musste ihm wieder 3 liter Wasser abgezogen werden und sein Bauch ist kaum merklich kleiner geworden..
Jetzt wo er das Polamidon gegen die Schmerzen bekommt, ist sein "Suchtverhalten" sehr ausgeprägt...Er verhandelt um jeden Tropfen und stellt die Mengen in Frage.Aber nun gut, dass ist wirklich das Kleinste Übel!!!
Ich meinerseits bastel mit meiner Tochter nun eine kleine Fotocollage, damit er seine Lieben wenigstens per Foto immer bei sich hat
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  #3  
Alt 28.07.2011, 21:23
ankerli ankerli ist offline
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Standard AW: 1 1/2 Jahre Chemo...

Hallöchen!
Danke für eure lieben Antworten!!
Seit Montag ist er nun im Hospiz und er hat sich gut eingelebt, behaupte ich mal so.
Ich war heut zum ersten mal mit meinen beiden Kids bei ihm. Meine 6 jährige hat ihm ein Bild gemalt mit Rahmen aus Pappe zum hin stellen und ich habe ihm den Bilderrahmen mit all seinen ieben mit gebracht.Er hat sich gefreut!!!
Ich habe den Eindruck, dass es ihm mit der jetzigen Medikation gut geht.Er hat kaum Schmerzen und ist ziemlich, wenn ich es so sagen darf, breit.Er nickt oft weg, nuschelt aber irgendwas in seinem Blick sagt mir, dass es ihm gut so geht.Wenn man von gut gehen in diesem Stadium sprechen kann....
Die Menschen dort im Hospiz sind einfach toll!!Sehr liebevoll und geduldig.Also alles in allem konnte ich ihn heute mit gutem Gewissen verlassen.
Mein 2 jähriger Sohn hatte heute zum ersten mal eine Art abneigung gegen meinen Bruder...wie ich das deuten soll weiss ich nicht.Meine Tochter ist wie immer sehr geduldig mit ihm. In wie weit ich die beiden da weiterhin konfrontieren kann/ soll weiss ich noch nicht.Aber ich denke, solange ich meinen Kindern einen "normalen" Umgang mit einem sterbenskranken Menschen vermittel, wird es ihnen nicht schaden ihn auch weiterhin zu besuchen.Mir bleibt aber auch kaum eine Wahl, denn wenn ich nur zu ihm fahre, wenn ich Babysitter habe, dann wäre das sehr selten.
Wie geht es euch denn überhaupt???
gruss anke
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  #4  
Alt 29.07.2011, 21:46
ankerli ankerli ist offline
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Klaus hat es geschafft!!
Er ist heute um kurz nach 18 Uhr verstorben!
Er hat heut morgen noch meine Mutter an gerufen und geklagt, dass es ihm so schlecht geht und er keine Kraft mehr habe.Da gingen bei meiner Mutter die Alarmglocken an und sie rief mich an.Ich hab dann noch versucht ihn auf seinem anzurufen, aber nichts.Mit meiner Schwägerin bin ich dann schnell zu ihm gefahren....
Er lag in seinem Bett ohne Bewustsein mit brodelnder Atmung.Ich war dermassen erschrocken, dass ich eine ganze Zeit gebraucht habe wieder zu mir zu finden und dann vor allem zu ihm zu finden.
Ich habe ihn noch einige liebe Worte gesagt, ihm versichert er brauche sich um nichts und niemanden Sorgen machen und er möchte jetzt doch auch mal Schwäche zu lassen ihm selbst zu liebe.
Unsere Mutter kam dann mit meiner Tochter auch dazu.Meine Tochter hat sich auch verabschieden können.
Wegen meiner Tochter bin ich dann auch gefahren habe ihn noch geküsst ihm gesagt dass ich ihn, meinen grossen Brudi liebe und das wir uns in einer besseren Welt wieder sehen werden.
Als er dann gegen Abend allein mit seiner Lebensgefährtin war konnte er endlich los lassen...
Mein lieber Bruder, du bist für immer in meinem Herzen, täglich und überall werden Dinge sein, die uns an dich, in Liebe ,erinnern lassen.Deine Zähheit,Dein eiserner Wille ,die Freude und Unbeschwertheit, die du uns immer vermittelt hast, all das wird nicht nur uns, deiner Familie, unvergessen bleiben.Traurig bin ich über die Zeit, die wir nicht mehr zusammen verbringen können, glücklich und dankbar für die gemeinsame Zeit mit dir!!
Dein Optimismus trotz all deiner Schicksalsschläge, dein unnachahmlicher Humor,Deine Ehrlichkeit,Dein Querkopf haben dich zu einem einmaligen Sohn,Bruder und Onkel gemacht!
In Liebe Deine Schwester Anke
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  #5  
Alt 29.07.2011, 23:42
Deniz Deniz ist offline
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Standard AW: 1 1/2 Jahre Chemo...

Anke,
Mein herzliches Beileid an dir,
Habe immer deine Beiträge gelesen mit der Hoffnung das deinem bruder gut geht. Es tut mir so leid weiß nicht was ich schreiben soll, ich wünsche dir und deiner Familie und Mutter viel viel Kraft. deine Kinder werden dir sicher die Kraft geben.
Ihr werdet euch wieder finden mit deinem Bruder und dann gibt es keine Trennung mehr.
Wünsche dir alles gute liebe grüße deniz.
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  #6  
Alt 30.07.2011, 09:32
Karina* Karina* ist offline
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Liebe Anke!

Mein Beileid an dich und auch an die Lebensgefährtin deines Bruders. Du schreibst schon...er hat es geschafft. Wenn ich deine Zeilen so lese dann kann ich nur sagen, ich hoffe, dass bei uns auch alles richtig läuft so wie bei euch. Ihr habt alles in eurer Macht stehende getan damit es ein würdevolles und schmerzfreies Ende wird.
Ich wünsche dir viel Kraft und viele schöne Aufgaben und Momente welche die Lücke die dein Bruder hinterlassen hat schließen wird.

Lieben Gruß
Karina
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  #7  
Alt 30.07.2011, 19:01
ankerli ankerli ist offline
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Danke euch für eure lieben Worte!!!Mir hilft das sehr
Heut war ich mit meiner Schwägerin und einigen engen Freunden meines Bruders nochmal im Hospiz um eine Abschiedsfeier zu haltenDas war sehr schön und durch die Mitarbeiter dort äußerst liebevoll gestaltet.Ich bin dann auch nochmal zu Klaus ins Zimmer, einfach um zu schauen, ob er einen "zufriedenen" Eindruck machte.Bei meinem verstorbenen Vater damals war das so.
Ich bin nun froh, ihn nochmal gesehen zu haben,Abschied habe ich ja bereits gestern von Ihm genommen.
Er ist übrigens verstorben direkt nachdem meine Mutter und meine grosse Tochter aus dem Raum raus waren, seine Lebensgefährtin war die ganze Zeit über bei ihm.
Für alle die diesen Thread bisher oder auch zukünftig verfolgen, die eigentlich nach Hoffnung und Heilungsmöglichkeiten in diesem Forum suchen, jedoch diesen traurigen, leidvollen Weg geschildert bekommen möchte ich folgendes schreiben.
Die Medizin und ihre Möglichkeiten ändert sich von Tag zu Tag.Behandlungen,Medikationen und Operationen die heute noch undenkbar sind sind in einigen Tagen schon wieder möglich und einige Wochen später schon fast Routine.Die konventionelle Medizin beschränkt sich zumeist auf die Krankheit, ohne dabei die Individualität eines Patienten zu berücksichtigen. Und genau hier sind wir als Angehörige und auch als Erkrankte gefragt zu schauen, was braucht der kranke Mensch, was hat ihm bisher im Leben immer gut getan usw. Man sollte immer hinterfragen, was einem der jeweilige Onkologe gerade als Behandlung vorschlägt.Das WWW bietet viele Informationsmöglichkeiten und ist für jeden zugägig.Notiert euch Alternative Möglichkeiten oder Studien von denen ihr gehört oder gelesen habt und konfrontiert den Behandelnden Arzt damit.Holt euch immer mindestens eine 2. Meinung, dass ist euer Recht.Holt euch Hilfe bei Beratungsstellen.
All dies wurde bei meinem Bruder "versäumt". Ich denke in seinem speziellen Fall wäre es im Endeffekt nicht anders aus gegangen, aber ich denke auch, dass man sich nicht einfach mit einer Diagnose "Unheilbar" zufrieden stellen sollte, während die Medizin sich selbst noch nicht einig ist.
Allen Btroffenen und deren Angehörigen wünsche ich viel Kraft
Danke an alle, die mir hier mit Rat zur Seite standen, ich werde weiterhin hier sein um auch mit meinen Erfahrungen evtl helfen zu können!!
lg anke
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