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  #1  
Alt 11.07.2011, 10:31
Fanfare Fanfare ist offline
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Standard AW: Wieviel kann eine Chemotherapie bei BDSK überhaupt bewirken ?

Hallo MSParker,

Tatsache ist, dass bei Pankreastumor die Ansprechraten auf Chemotherapie beim Adenokarzinom im Vergleich zu anderen Krebsarten gering sind.

Tarveca und Folfirinox sind die neueren „Wundermittel“. Bei Tarceva ist anhand des Ausschlages relativ schnell ersichtlich, ob eine Chance auf Ansprechen besteht. Die Ansprechraten bei FOLFIRINOX betragen 27,6 %. und bei einer Gemcitabin Monotherapie 10,9 % (entnommen aus Internetseiten von ribosepharm)

Man vermutet auch das BSDK viele Stammzellen aufweist, die besonders behandlungsresistent sind und sich auch unbemerkt (erst einmal keine Metastasen) in anderen Organen ansiedeln. Deshalb ist auch bei einem erfolgreich operierten Patienten ohne Metastasen ist die Gefahr von Rezidiven groß (Bsp.Jörg46). Schlußfolgernd würde ich auch in eurer Situation trotzdem die Chemotherapie machen, um sich nicht hinterher vorzuwerfen zu müssen, nicht alles versucht zu haben.
Alles Gute für euch!
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  #2  
Alt 12.07.2011, 07:40
MsParker MsParker ist offline
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Unglücklich AW: Wieviel kann eine Chemotherapie bei BDSK überhaupt bewirken ?

Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten und lieben Grüsse !
@Fanfare: Tja, mein Mann hat innerhalb einer Studie (conko005) mit dieser fürchterlichen Kombitherapie (Tarceva + Gemcitabine) begonnen und ist dann wegen ganz übler NW relativ schnell wieder ausgestiegen. Zudem haben wir denn auch erfahren, dass die mediane Überlebensverängerung mit Tarceva bei 14 Tagen gegenüber der Kontrollguppe mit Gemsa Mono liegt. Jetzt macht mein Mann Gemsa Mono und beginnt sich ernsthaft zu fragen, da auch hier immernoch massive NW auftreten, ob es das wert ist und was es denn wirklich bringt (denn anscheinend gab es ja bei all diesen Studien niemals Vergleichsgruppen, die keine Chemo machten -- > eigentlich kaum zu fassen und so was nennt sich wissenschaftliche Vorgehensweise). Das was Du bezüglich Rezidiv und Metas schreibst wissen wir und gerade deshalb hätten wir gerne noch ein wenig schöne Zeit. Mit diesen Chemos scheint das nicht zu gehen, da es meinem Mann oft sehr schlecht geht.
Letzlich wird mein Mann irgendeine Entscheidung treffen und ich werde ihn so oder so unterstützen. Ich wünsche mir nur, dass es ihm einigermassen gut geht
LG
Eure MsParker
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  #3  
Alt 12.07.2011, 12:51
Fanfare Fanfare ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Wieviel kann eine Chemotherapie bei BDSK überhaupt bewirken ?

Hallo MSParker,

die Aussage das Tarceva letzendlich nur 14 Tage bringt, hat mir mein Arzt auch so offeriert. Letztendlich stimmt dies nicht so bei Patieten, die einen Hautausschlag bekommen. Ich persönlich kenne einen Fall, der BSDK mit Metastasen in der Leber und der Lunge aufwies und jetzt schon 2 Jahre nach Diagnose überlebt hat. Die userin Sternchen49 schreibt ja auch Positives.
Aber letzendlich muss in Abhängigkeit vom Allgemeinbefinden jeder für sich selbst entscheiden.
Inwieweit bei den Studien neben dem Medikament auch ein Placebo gegeben wurde und auf dieser Grundlage ein objektiver Vergleich möglich ist, kann ich nicht einschätzen.

LG Fanfare
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  #4  
Alt 23.07.2011, 23:14
Guido Lammers Guido Lammers ist offline
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Registriert seit: 23.07.2011
Beiträge: 14
Standard AW: Wieviel kann eine Chemotherapie bei BDSK überhaupt bewirken ?

Meine persönliche Meinung:
Im Grunde ist die Entscheidung, ob eine Chemo gemacht wird, nur einer einzigen Person vorbehalten: Der erkrankten Person selbst.

Setz Deinen Mann nicht unter Druck. Zeig ihm all Deine Liebe und unterstütze ihn wo Du kannst. Alles andere verfälscht seine Sicht auf die Dinge.

In den meisten Fällen können erkrankte Personen selbst spüren, ob sie für diese Belastung stark genug sind und ob sie darin Hoffnung sehen.

Akzeptiere seine Entscheidung, wie auch immer sie ausfällt.

Die Chemo kann in jedem Fall helfen, aber nie ganz allein.

Gerade bei Krebs ist es einfach so wichtig, dass die erkrankte Person unbeeinflusst einen Sinn in der jeweiligen Therapie sehen kann.
Ist dem nicht so, kann auch der beste Arzt nicht mehr helfen.

Puste diese dunkle Wolke nicht weg, das ist nur Augenwischerei. Sie ist nicht wirklich böse. Akzeptiere sie als Herausforderung.
Schau sie fest an und genieße die Zeit, die Du und Dein Mann habt. Tust Du das nicht, hast Du auch verloren. Angst kann man nicht beiseiteschieben, aber man kann sie besiegen.

Dein Mann hat das erkannt und macht das schon ganz richtig: Er gibt sich selbst Zeit und lebt so viele schöne Momente wie möglich, um Kraft zu sammeln.
Das ist schon eine der wichtigsten Therapien überhaupt - unterstütze ihn weiter dabei.

Ich wünsche Euch alles Gute.

Geändert von Guido Lammers (23.07.2011 um 23:32 Uhr)
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  #5  
Alt 24.07.2011, 20:38
Sängerin Sängerin ist offline
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Ort: Pirmasens
Beiträge: 37
Standard AW: Wieviel kann eine Chemotherapie bei BDSK überhaupt bewirken ?

Hallo MSParker,

ich kann hier nur über die Behandlung meiner Mama (jetzt fast 75 Jahre) hier berichten.

Bei ihr wurde im Juni 2009 BSDK festgestellt. In einer OP wurde alles bis auf den Bauchspeicheldrüsenkopf entfernt. Metastasen waren keine vorhanden. Da aber in den Lymphbahnen zu den nächsten Lymphknoten minimalst etwas gesehen wurde, erhielt sie vorbeugend ein halbes Jahr lang Gemcitabine, immer einmal pro Woche, drei Wochen hintereinander, dann eine Woche Pause. Zwischendurch hatte sie oft das Gefühl damit aufhören zu müssen, da die Nebenwirkungen doch heftig waren. Aber sie hat durchgehalten.

Letzte Woche hatte meine Mama eine Nachuntersuchung. Es sind weiter keine Metastasen zu sehen und auch die Tumormarker gehen immer weiter zurück.

Sicher ist eine Chemo kein Spaziergang und am Schluss wäre meine Mama fast gestorben, weil ihre Schilddrüsentabletten, die sie nehme muss, durch die Chemo nicht mehr richtig dossiert waren. Aber ich denke (und sie denkt das mittlerweile auch), wenn sie nicht durchgehalten hätte, hätte sie wahrscheinlich schon Metastasen oder wäre schon nicht mehr bei uns.

Zu Tarceva kann ich nur folgendes sagen:
Mein Mann hat seit Feb. 2009 die Diagnose Leberzellkrebs (HCC). Als die Standarttherapie nichts brachte, haben die Ärzte Avastin mit Tarceva ausprobiert. Mein Mann hatte den typischen Ausschlag. Aber gebracht hatte es trotzdem nichts. Die Metastasen in der Lunge sind weitergewachsen.
Aber mein Mann wollte es, trotz der schlechen Prognosen, ausprobieren. Erst als es aussah, als ob er an der Chemo sterben würde, habe ich alleine mit dem Arzt gesprochen, ob es sinnvoll ist, die Chemo weiterzuführen. Der Arzt hat sie ihm dann ausgeredet. Danach hat sich mein Mann wieder sehr erholt und lebt heute ohne Chemo besser.

Ich denke, man muss den Betroffenen wirklich selbst entscheiden lassen, ob er eine Chemo machen will oder nicht. Nur wenn man sieht, dass der Betroffene nicht mehr selbst entscheiden kann, ob es gut für ihn ist oder nicht, dann sollte man als Angehöriger mal alleine mit den Ärzten sprechen.

Ich wünsche euch allen alles Gute und viel Kraft, alles durchzustehen.

LG Angelika
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  #6  
Alt 26.07.2011, 20:36
a.72 a.72 ist offline
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Beiträge: 120
Standard AW: Wieviel kann eine Chemotherapie bei BDSK überhaupt bewirken ?

hallo ihr lieben,

mein papa hat bsdk , seit ca 2 monaten bekannt, lebermetas...

therapie mit folfirinox hat schon nach 4 chemos so erfolgreich angeschalgen , dass laborwerte , allgemeinzustand usw....dazu führten , dass die ärzte 2 chemos vor dem eigentl. ct termin, ein kontroll-ct gemacht haben.

ergebinis...tm kleiner!!!, metas fast nicht mehr auffindbar!!!

viele schreiben , chemo ist so schlecht verträglich....mein papa , hat alles sozusagen gut im griff....1.-2. tag an dem chemo läuft, ist ihm übel...aber dann gehts wieder ....er kämpft wie ein löwe...gott sei dank , hat er die kraft....

lg
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  #7  
Alt 27.07.2011, 18:38
MsParker MsParker ist offline
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Registriert seit: 12.06.2011
Beiträge: 18
Standard AW: Wieviel kann eine Chemotherapie bei BDSK überhaupt bewirken ?

Hallo Ihr Lieben,

vielen lieben Dank für Eure Ratschläge.
Mein Mann hört jetzt auf mit Gemcitabine nach RS mit seinem Onkologen und versucht es mit 5 FU. Am 29.7.11 bekommt er einen Port.
Drückt uns die Daumen, dass es etwas besser wird. Seine Blutwerte sind nämlich sehr gut, trotzdem er sich immer so fix und alle fühlt. Wäre vielleicht gut für ihn noch etwas Begleitendes zu machen und wenn es nur Entspannungstechniken oder ähnliches ist. Leider will er davon nichts wissen und nerven will ich ihn auch nicht.
Ich hoffe das Beste
LG
Eure
MsParker
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bdsk, hilfe


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