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#1
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AW: Trotz Hodenkrebs Vater geworden?!
Hallo zusammen,
was mich interessieren würde: Taugt das Ejakulat was? Hast Du es untersuchen lassen? Und wieso ausgerechnet ein Antidepressivum, wer hat Dich drauf gebracht??? Meine OP ist jetzt 30 Monate her und Ergußtechnisch ist da weiterhin nichts am Start. Ich hatte ja gehofft, dass es eventuell doch noch an der Chemo liegen könnte, die hatte mich nämlich schon vor der OP "trockengelegt". Daher auch meine Frage: Die OP trennt ja den Nerv, der zwischen Harnröhre und Hoden umschaltet, sodass der Hoden quasi in die Blase feuert, wenn ich das richtig verstanden habe - ich kann nicht nachvollziehen, wie ein Antidepressivum da helfen soll...? Beste Grüße, Christian
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Hodenkrebsprofi seit 2007. |
#2
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AW: Trotz Hodenkrebs Vater geworden?!
Hi Christian,
auf Wikipedia kannst Du die Wirkweise teilweise nachvollziehen. Kurz gesagt, die Signale / Botenstoffe, die wegen des beschädigten Nervs nicht ausreichen, um den Blasenschließmuskel bei der Ejakulation zu schließen, werden durch das Imipramin verstärkt. Dadurch wird eine teilweise Schließung des Muskels erreicht. Darauf gebracht wurde ich in der UK Aachen, aber auch in der UK Köln wurde davon gesprochen. Es gibt auch einige Studien von Urologischen Unikliniken, die die Wirksamkeit geprüft haben, die meisten jedoch schon paar Jahre alt. Leider wirkt es abhängig von der Beschädigung und bei mir musste viel vom Sympathikusnerv weggeschnitten werden, um die Metas zu entfernen. Das Imipramin wurde dann auch im Arztbericht als Weiterbehandlung empfohlen, sonst hätte ich meinen Hausurologen wahrscheinlich schwer dahin bekommen. Es gibt hier übrigens auch einen älteren Thread hier im Forum mit anderen Erfahrungsberichten - aber so viele Retros sind es ja glücklicherweise nicht. Untersuchen konnte ich es leider noch nicht, da es nicht vorhersehbar genug kam, ist aber natürlich auch eine meiner Fragen. Jetzt, ein Jahr nach der Behandlung, versuche ich erstmal zu sehen, was so möglich ist, Urin untersuchen (auch schon komisch genug), Imipramin, Gespräche wegen des Ablaufs einer künstl. Befruchtung mit dem Backup,... Auf eine erneute TESE habe ich ehrlich gesagt nicht so viel Lust... Ich finde es gut, dass man sich hier austauschen kann, denn z. B. mein Urologe hat nur noch ältere Retros, die sich gut damit abfinden können, und daher keine Vergleiche und Erfahrungswerte. Ich bin auch an anderen Erfahrungswerten interessiert. Im amerikanischen Forum las ich einige Berichte über eine Wiederkehr auch noch Jahre später, meist jedoch im Zeitraum 6-36 Monate nach der RLA. Nerven wachsen ja leider sehr sehr langsam... Gruß Ilmarinen |
#3
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AW: Trotz Hodenkrebs Vater geworden?!
Hat eigentlich eine Bestrahlung negative Auswirkung auf den Samen?
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#4
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AW: Trotz Hodenkrebs Vater geworden?!
@conquerer: Frag' Deinen Arzt, aber ich denke, bei Bestrahlung gilt – wie bei Chemo – dass man zwei Jahre keine Kinder machen sollte. Wegen Erbgutschädigung durch die Behandlung usw. gibt es ein relativ hohes Risiko, dass das Kind geschädigt ist.
@Ilmarinen: Das war mir unbekannt, dass die Nerven wieder "zusammenwachsen" können – meine 36 Monate sind fast rum und hier tut sich absolut nichts. Aber ich werde meinen Urologen bei der nächsten Nachsorge mal drauf ansprechen, das mit Imipramin zu versuchen, ein bisschen Antidepressivum hat ja noch keinem geschadet Gruß, C.
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Hodenkrebsprofi seit 2007. |
#5
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AW: Trotz Hodenkrebs Vater geworden?!
Meine RLA ist jetzt 5 Jahre her. Hab das Antidepressivum auch mal ausprobiert und vorher mit meinem Doc gesprochen. Er hat mich auch über die Nebenwirkungen aufgeklärt.
Er sagte aber auch, dass das Antidepressivum nicht immer das gewünschte Resultat erbringt. So wars auch bei mir. Spich, ich sitzte weiter auf dem trockenen. Ich weiß jetzt nicht, obs an der Dosis lag, weil ich klein anfing. Gibts von euch jemanden, wo das Antidepressivum seinen Zweck erfüllt hat? Wenn ja mit welcher Dosis? |
#6
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AW: Trotz Hodenkrebs Vater geworden?!
Hallo Zusammen,
in einem älteren Thread, den ich ja auch schon mal sehr interessiert gelesen habe (http://www.krebs-kompass.de/showthre...ght=retrograde), gab es ja erfolgreiche Versuche mit Mengenangabe. Wie schon geschrieben fühle ich mich nach meinem Versuch ja nicht unerfolgreich - ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, überhaupt etwas je wieder zu sehen zu bekommen. Andy, hast Du damals Impramin oder Midodrin genommen, kannst Du das noch recherchieren? Das Midodrin wäre einer meiner nächsten Versuche. Ich habe nach etwas suchen (das Thema ist so selten, dass wir selbst die meisten google-einträge füllen ;-() doch noch die klinische Studie von 1982 gefunden: "Originalarbeiten Aktuel Urol 1982; 13(5): 259-261 DOI: 10.1055/s-2008-1062857 © Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York Behandlung der Aspermie nach Lymphadenektomie mit Imipramin Treatment of Aspermie after Lymphadenectomy with Imipramine D. Kröpfl, G. Plewa, H. Behrendt, R. H. Ringert Urologische Klinik (Direktor: Prof. Dr. R. Hartung) und Hautklinik (Direktor: Prof. Dr. Dr. H. Götz) des Universitätsklinikums der GHS Essen Zusammenfassung 27 Patienten, die als Folge einer bilateralen retroperitonealen Lymphadenektomie (RLA) Ejakulationsstörungen aufwiesen, wurden mit Imipramin 3 × 25 mg behandelt. Von 16 bei mehrfachen Kontrollen überprüften Patienten wiesen 12 (72%) einen Therapieerfolg auf. Nach Einsetzen der antegraden Ejakulation war eine tägliche Einzeldosis von 25 mg Imipramin zur Erhaltung der Ejakulation ausreichend. Imipramin hat sich als Medikament zur Behandlung von Ejakulationsstörungen nach einer RLA bei nicht-seminomatösen Hodentumoren bewährt." Leider scheinen wir kein besonders spannender Forschungsbereich zu sein, die meisten Urologielehrbücher zitieren diese Studie bei dem Therapievorschlag. Erfreulicherweise muss die RLA ja immer seltener gemacht werden und meist nervenerhaltend. Wenn einer von euch also auch erfahrungen hat oder ein Mediziner das hier liest und zum Studienschwerpunkt machen möchte - ich bin dabei... @Christian: In dem Ami-Forum zu Hodenkrebs tc-cancer.com habe ich einen Bericht über einen gelesen, bei dem es nach 10 Jahren plötzlich wiederkehrte, und der Bericht war recht glaubwürdig geschrieben. Solange möchte ich aber auch nicht warten... Also Gruß an Euch Ilmarinen |
#7
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AW: Trotz Hodenkrebs Vater geworden?!
Auch 10 Jahre wären OK. Wenn es eine Option wäre. Aber bei meinem Glück klappt das alles nicht
Grüße, C.
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Hodenkrebsprofi seit 2007. |
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