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  #1  
Alt 17.03.2011, 23:04
ricola ricola ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

Huhu,

nö, meine Bettlektüre bist heut du, hihi.....

Mach dir kein Kopf und jammer ruhig, wenn dir danach ist. Ich hab das hier auch genutzt, und immer Leute hier gefunden, die das auch aushalten mussten^^, und brav meine tausend komischen Fragen beantwortet haben.
Und ich wüsste nicht, was ich ohne das Forum gemacht hätte, denn zum Teil hab ich beim Arzt den Mund kaum aufgebracht, weil ich Angst vor den Antworten hatte.

Beim Ultraschall kann der Gyn die Blase super sehen, besser als bei jedem anderen bildgebenden Mittel. Ich kann immer direkt auf dem Bildschirm mitschauen und bekomme immer alles erklärt, Blase, die Adnexienseiten, wo mal die Eierstöcke waren, den Darm und die Blutgefässe drumherum sieht man zum Teil auch.

Meine Blase hat auch recht lang anders getickt. Ich hatte schon im KH grosse Probleme wegen dem Katheter, es war für mich die Hölle, und ich hab solange gemeckert, bis sie mir das ding gezogen haben. Ich hatte immer das Gefühl einer beginnenden Blasenentzündung, und permanent das Gefühl auf Toilette zu müssen. Da kamen dann ein paar Tröpfchen und das wars. Das dann manchmal im Halbstundentakt.
Dann kam die Brachytherapie bei mir, nur fünf mal, aber dennoch hat es der Blase auch geschadet, ich hatte zum Teil echt Angst inkontinent zu bleiben. Ich hab auch in der Reha jede Beckenbodengymnastik und jede Chance genutzt, um das in den Griff zu kriegen. Aber ich denke auch als Reiter hat man da sowieso schon recht gute Bemuskelung^^.
Es war zum Teil nicht nur die Blase, die gemeckert hat, ich hatte auch alle Extreme von Durchfall bis Verstopfung. Die Strahlentherapie war daher zwar kurz, aber die Auswirkungen waren für mich enorm und sind noch heut spürbar. Nicht im Sinne von ich spüre es, aber z.B. wenn ich Antibiotikum nehme, dann hab ich gleich nen Pilz und kriege den dann auf herkömmlichem Weg kaum noch weg. Ich brauche dann mindestens 4fach dosiert Tabletten, da die Schleimhäute einfach im Eimer sind. Aber wenn dafür nichts mehr ausbricht, nimmt man das in Kauf.
Ich hatte dann bei der Arbeit auch echt ein Problem. Ich bin Erzieherin und musste nun meinem Chef klar machen, dass ich manchmal von einer Sekunde auf die andere die Möglichkeit haben muss, auf Toilette gehen zu können. Das war gar nicht lustig, und ich musste damit vor versammelter Mannschaft dann rausrücken, sowie vor dem Abteilungsleiter bei meinem Arbeitgeber..... ich hab mich dermassen zum Hans gemacht, ich kanns dir gar nicht sagen. Es war mir peinlich ohne Ende, und dennoch musste ich ja irgendwie schauen, das zu regeln. Denn ich kann halt z.B. die Krippenkinder ja nicht einfach alleine lassen und aufs Klo verschwinden! Die ersten Gespräche in der Hinsicht hab ich jedes Mal angefangen zu heulen, weil ich mich so geschämt habe.
Dann gab natürlich auch die Szenen im Alltag^^. ich kannte irgendwann jede Kaufhaustoilette, in jedem Kino ist das mein erster Weg, usw.
Aber ich muss auch sagen, es wird besser, ich hab das Gefühl, wann ich auf Toilette muss, anfangs hatte ich mir sogar Einlagen besorgt, weil ich das Gefühl hatte "undicht" zu sein. Mittlerweile funktioniert alles soweit wieder, und es fühlt sich auch nicht mehr fremd und komisch an.

Der Tumormarker ist nicht für jeden Krebs aussagekräftig. Er wird nur bei gewissen Krebsarten bestimmt. Und auch dann ist er nur ein Indiz, aber keine Garantie. Ob das bei dir sinnvoll ist, musst du deinen Arzt fragen. Für mich hat der TM keine Aussagekraft.
Und es ist in der Regel so, dass Krebs nicht einfach so von einem Organ zum anderen springt. In der Regel sucht sich der Krebs ein Organ aus, und wenn mans nicht merkt, geht es in die Lymphgefässe, metastasiert, breitet sich aus etc. Wenn du zu Null operiert worden bist, solltest du wirklich guten Mutes nach vorne schauen. Nachsorgetermine wahrnehmen, aber auch wieder leben und nicht daran festhalten, wo überall was sein könnte.
Ich weiss es, ich war genauso. Tat mir irgendwo was weh, hatte ich gleich Angst, dass da was ist, was nicht hingehört. Man ist so fixiert darauf und horcht in sich hinein, was man früher nie gemacht hat. Früher tat einem was weh, und man dachte sich nur: na und? Geht auch wieder weg....
Heute ist diese Naivität weg, aber man darf auch nicht ins andere Extrem verfallen, sonst macht man sich nur selbst verrückt damit. Lass Zeit ins Land gehen, und bei jedem Nachsorgetermin, der gut verläuft, wirst du sicherer und zuversichtlicher, dass du es wirklich hinter dir hast.

Und selbst wenn irgendwann doch wieder was kommen sollte.... ich bin überzeugt, dass wir nun anders damit umgehen könnten. Einfach weil man mehr weiss, und mehr Erfahrung damit hat. Und mit der Zeit auch lernt, die richtigen Fragen am richtigen Ort zu stellen.

Aber soweit wollen wir heute nicht denken! Es ist Frühling, es geht uns gut und viel besser, als manch anderem! Nach vorne schauen, und sich am Leben erfreuen, das ist, was jetzt dran ist!!

Lg, ricola
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  #2  
Alt 18.03.2011, 00:22
snoopy39 snoopy39 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

hei ricola,

na dein bericht hat jetzt richtig gutgetan. hab schon gedacht ich tick nicht mehr richtig und das mit dem komischen gefühl meiner blase hab ich noch bei niemanden angesprochen.
da ich ja vor meiner op schon viel im internet nachgelesen hatte, hatte ich echt horror vor dem eingriff, weil ich wirklich panische angst davor hatte, das bei dem eingriff der harnleiter oder die ganzen nerven der blase verletzt werden. es war wirklich so, dass dies meine größte angst vor der op war, ich dachte danach geht nix mehr, spür die blase nimmer und bin inkontinent oder noch schlimmer: brauch nen dauerkatheder. War echt schlimm mit mir, hab sogar im op-saal noch gesagt die sollen auf meine blase aufpassen. echt bescheuert, als obs nicht andere probleme gäb - das darf man gar keinem erzählen
als ich aufwachte hatte ich zwei blasenkatheder, mein erster gedanke: jetzt ist alles kaputt. wußte nicht das dies bei so ´ner op normal ist. der k. aus der harnröhre kam auch am nächten tag raus und der durch die bauchdecke blieb drin. am 4. tag sollte ich anfangen mit blasentraining. hatte am anfang restharn bis zu 400ml.
die krankengymnastin hatte mir dann nen trick verraten: sollte nicht sofort wenns kommt wieder von der toilette aufstehn, sondern noch bischen warten bis sich die blase noch mehr entleert. 2 tage später lag der restharn unter 40ml und der k. kam raus (hatte ich auch horror davor, war aber gar nicht schlimm). ich kann dir nicht sagen was ich nun für nen bammel hatte, jetzt war ja kein katheder mehr drin, der eventuellen resthard mit "auffängt", sondern nun mußte alles "so raus". hatte gar kein gefühl und bin nach der uhr alle 2 stunden aufs clo. hatte tatsächlich die horrovision das sich die blase füllt und ich nix davon merk und irgendwann das ding platzt. man hat schon seltsame gedanken, schreib das jetzt einfach mal meinem wirren hirn nach der narkose zu irgendwann hab ich mal wieder was gespürt und es hat sich nun auch einigermaßen eingespielt, aber so wie vorher ists noch nicht, irgendwie spür ichs "anders". allerdings war ich von anfang an immer "dicht". zur zeit hab ich öfters nur so ganz, ganz kurz (1-2 sekunden) ein gefühl als müßte ich auf Clo, ähnlich wie bei ner blasenentzündung, muß aber doch nicht. ich hab auch sicher keine blasenentzündung! ist halt ein komisches gefühl.

in der klinik haben die ärzte gemeint das ich mal keine blasensenkung bekommen werde, da alles sehr fest ist - durchs reitenwenigstens was! die beckenbodengymnastik können wir uns durchs reiten schon mal sparen ich reite ja schon wieder etwas, sitze aber noch nicht aus, weil ich trotzdem bedenken habe, das sich dann alles "senkt". hattest du dieses gefühl auch? nicht das ichs durch reiten schlechter mache. ich weiß: blöde fragen, aber die kann ich doch meiner gyn nicht stellen

dein "toilettenproblem" während der arbeit stell ich mir auch nicht gerade prickelnd vor. das einem da zum heulen zumute ist kann ich mir sehr gut vorstellen

Dein letzter satz paßt auch wie die faust aufs auge: nach vorne schaun! das wünsch ich auch allen anderen hier, die in einer ähnlichen situation sind.
mein erster reitlehrer sagte immer: "was uns nicht tötet, macht uns nur noch härter" . wie wahr!

in diesem sinne: a guts nächtle, snoopy
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  #3  
Alt 18.03.2011, 09:27
ellen11 ellen11 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

Hallo ricola,

ich habe schon des öfteren von Dir gelesen und Du hast mir schon oft Mut gemacht, obwohl Du das nicht weisst. Dafür möchte ich dir heute mal danken !
Ich hatte auch Gebärmutterkörperkrebs mit Lymphknotenbefall. Aber der Krebs ist raus (R0) und die LK wurden bestrahlt und 2 x Brachy + Chemo. Ich habe auch oft Angst, wie unsere Mitstreiterinnen auch, besonders jetzt. Bei mir steht eine Darmspiegelung bevor, dann eine Mammographie und anschließend NS mit CT. Das alles innerhalb 3 Wochen.
Einen schönen Frühling und Gruß, Ellen

Geändert von gitti2002 (18.03.2011 um 11:35 Uhr) Grund: Beiträge anderer User nicht in der vollen Länge noch mal als Zitat ins Forum stellen
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  #4  
Alt 18.03.2011, 21:16
ricola ricola ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

Hallo zusammen,

Snoopy, also ob das Aussitzen auf dem Pferd der Blase was macht, kann ich nicht sagen, aber ich denke halt, wo Muskeln sind, passiert so schnell nichts.
Ich hab anfangs auch echt Angst davor gehabt, dass in der HInsicht was passiert. Mittlerweile macht es mir nichts mehr aus, und mein Kaltblöder ist doch recht schwungvoll. Ich habe aber bisher nichts negatives zu berichten in der Hinsicht. Ich kann ja immer nur von mir schreiben, der eine ist so, der andere anders^^. Ich bin da in der Hinsicht echt vorsichtig hier, denn wie oft ist man dabei, etwas für allgemeingültig hinzunehmen, nur weil es bei einem selbst so ist. Aber es tickt halt doch jeder anders. Was für den einen gut ist, muss für den anderen nicht den gleichen Wert haben.
Ich hatte mit dem Restharn z.B. gar kein Problem, ich hatte auch nur einen normalen Blasenkatheter, keinen durch die Bauchdecke. Warum das beim einen so, und beim nächsten anders, kann ich natürlich nicht beurteilen.
Ich kann nur von mir aus sagen, nach zwei Jahren ist bei mir alles einigermaßen paletti, und ich freue mich darüber.
Dass ich tagsüber ab und an auf die Toilette flüchten muss, sind meine Kolleginnen schon gewohnt jetzt, und mittlerweile kratzt das auch niemand mehr, weil es einfach akzeptiert wird, dass es so ist.
Schlimm wirds immer nur, wenn man jemand das immer wieder neu erzählen muss. Momentan werde ich ja arbeitstechnisch weitergereicht wie ein Wanderpokal, und so ist ab Sommer vermutlich wieder eine andere Stelle für mich gedacht, bei der ich wieder alle in Kenntnis setzen muss, dass es ein paar spezielle Dinge bei mir gibt, die so sind, wie sie sind. Anfangs hab ich das wie gesagt zum Teil vor versammelter Abteilungsleitung darlegen müssen. Ich hatte mir Unterstützung geholt von der Schwerbehindertenvertretung und auch vom Integrationsfachdienst, aber dennoch ist ir das immer sehr schwer gefallen....zugeben zu müssen, dass man eben nicht mehr so tickt, wie vorher. Zumal das auch noch peinlicher ist, wenn eben Männer mit am Tisch sitzen, die nicht wissen können, wovon man da redet---- Wechseljahre, was ist das schon.... Stimmungsschwankungen..... kenn ich von meiner Frau auch..... hihi....

hallo Ellen,
dann einen Dank an dich zurück, mir war nicht bewusst, dass es von mir hier noch so viel wesentliches zu lesen gibt^^. Ich hab einmal in einem Anflug von Zorn alle meine Beiträge hier gelöscht, weil ich mich gezofft hatte. So manches Mal würde ich jetzt nochmal gerne lesen, was ich vor 2 Jahren, und was ich vor 1 Jahr hier geschrieben habe. Ich glaube, ich würd mich vermutlich vor meiner eigenen Angst von damals selbst erschrecken^^.
Ich habe im letzten halben Jahr eigentlich gar nicht mehr geschrieben, bzw. nur bei meinen lieben Haustierthreadbewohnerinnen. Es freut mich, wenn ich dir ein bisschen Mut mitgeben konnte!
Dann hast du ja die 3 Wochen noch was vor dir, was weniger schön ist, aber um so schöner wird es sein, wenn diese Wochen vorbei sind, und die Ergebnisse hoffentlich gut für dich ausgegangen sind. Wenn du magst, schreib mir, wie es ausgegangen ist. Gerne auch per PN, wenn du nicht öffentlich möchtest. Oder hier im Thread, wenn es Snoopy recht ist. Ich hab nur diesen Thread hier abbonniert ausser den Haustieren, ich lese wie gesagt in den anderen recht selten mit.


Hallo madritista,
das stimmt, manchmal nehmen einen die Ärzte nicht ernst, aber ich denke, es liegt auch daran, das wir selbst die Flöhe husten hören, und die Angst so gross ist. Das können Unbetroffene einfach nur schwer nachvollziehen. Auch die Sprüche von aussen sind reine Hilflosigkeit. Ich denke, hier hilft ein Perspektivenwechsel ganz gut. Ich frag mich immer, was hätte ich zu jemandem gesagt, der einen solchen Tiefschlag erlitten hat..... und ich muss sagen, mir wäre es vermutlich genauso schwer gefallen die richtigen Worte zu finden. Interessiert man sich zuviel, kann es als Neugier und Sensationslust rüberkommen, das will man nicht. Interessiert man sich zu wenig, ist es auch nicht recht. Da einen richtigen Weg zu finden ist für das Umfeld einfach kaum machbar, zumal ja auch jeder gerne was anderes hätte in der Hinsicht. Der eine will seine Ruhe, der nächste möchte es jedem erzählen. Es ist nicht einfach.
Ich muss sagen, ich mache nach wie vor nicht weniger Pläne als "vorher", ich lebe eigentlich bewusster und freue mich über vieles, was ich früher nicht wahrgenommen habe. Ich hab keinen Partner, ich lebe auch ganz gern allein, aber ich hab doch auch Kontakte, die mir wichtig sind. Und die hatten es in der Zeit wirklich nicht so einfach mit mir^^.
Ich versuche, nicht alles ganz so bierernst zu sehen, wenn es mir möglich ist, es klappt nicht immer, aber mittlerweile doch wieder deutlich öfter.
Ich wünsch dir jedenfalls, dass du wieder mehr Mut fasst, und den Frühling geniesst!

Lg, ricola
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  #5  
Alt 18.03.2011, 22:41
snoopy39 snoopy39 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

Hallo alle zusammen,

ellen,herzlich willkommen hier
Mir gings, bzw. gehts auch wie Dir: dieses Forum hat mir auch sehr gut über die ganz schlimme erste Zeit geholfen und es tut auch jetzt sehr gut sich mit Betroffenen auszutauschen oder einfach mal nur zu "quatschen".
Hatte auch schon zweimal ne Darmspiegelung und jetzt im Dezember 2010 vor der Op ne Mammographie. Brauchst vor beiden keine Angst zu haben.
Bei der Darmspiegelung kannst Dir ne Spritze geben lassen, dann kriegst eh so gut wie gar nix mit. Ich habs nicht als schlimm empfunden. Das abführen am Tag vorher ist nicht ganz so prickelnd, aber es geht auch.Ich habs immer so gemacht, dass ich die Flüssigkeit ziemlich schnell hintereinander weggetrunken hab. Schmeckt zwar nicht so toll, stell Dir vor Du trinkst grad nen ganz tollen Cocktail
Als bei mir im Rahmen der OP-Vorbereitungen eine Mammographie gemacht wurde, war ich schon überrascht. Dachte erst die müssen mich verwechselt haben und hab dann gemeint das bei mir das Problem ein Stock tiefer sitzt. Die MG war aber so geplant, ebenso wie der Ultraschall der Brust, das machen die dort in der Klinik gleich mal routinemäßig mit. MG hab ich mir auch schlimmer vorgestellt, da ich schon von einigen gehört habe das es schmerzhaft wäre. Fand es aber erträglich, geht auch ganz schnell.
Freun uns wenn Du Dich mal meldest wie es Dir geht.

hallo madritista, jede von uns bekommt sicher immer wieder solche Floskeln wie: "das leben geht weiter" zu hören. Ich hab oftmals das Gefühl, die Leute meinen - wenn man wieder einigermaßen gerade aus laufen kann - ist alles vorbei. Als hätte man eine Grippe überstanden. Und nun ist alles wieder gut. Hatte auch die Erfahrung gemacht das viele in meinem Bekanntenkreis wirklich nicht wußten wie sie mir gegenüber treten sollen, als das mit meiner Krankheit bekannt wurde. Einige sind regelrecht geflüchtet wenn sie mich entdeckt haben und haben nicht mal mehr gegrüßt. Als hätte ich die Pest! Und wieder andere mit denen ich überhaupt nicht gerechnet habe, waren immer für mich da und haben mich hochgehalten.

Warum kannst Du nun keinen, oder wenig Sport ausüben? Entschuldige wenn ich Dich so geradeaus frage, aber Dein Bericht macht mich etwas traurig wenn ich lese, das sich Deine Lebensqualität so verschlechtert hat das Du nur noch Deine Ruhe haben möchtest und viel zuhause alleine bist. Das Du keinen Mann mehr brauchst kann ich schon verstehn, muß man auch nicht unbedingt haben, geht ganz gut ohne. Hab ein "Exemplar" den ich öfters mal an die Wand nageln könnte, aber so mit einigen Abstrichen bin ich ganz zufrieden (hab allerdings mit ihm auch schon die ganze Palette durch, die einem Männer so antun können wenn sie nur mit dem Unterteil denken).

ricola, ich stell mir das auch nicht so toll vor, vor dem gesamten Gremium alles darzulegen warum und weshalb es nun nicht mehr so wie vorher ist. Und die Herren der Schöpfung können sich das doch eh nicht vorstellen. Ich hoffe Du hast wenigstens verständnisvolle KollegINNEN.
Letzte Nacht mußte ich wieder 4 mal raus auf Toilette. Bin grad eingedöst, schon muß ich wieder im Halbschlaf rauswackeln. Aber gibt schlimmeres, wenn so is, dann is es eben so. Stell mich dann jeden früh in freudiger Erwartung auf die Waage, könnt ja einige Kilos, sprich:Liter, verloren haben, aber nö: die Waage bleibt erbarmungslos
Seit der Diagnose ernähr ich mich echt VIEL bewußter und auch gesünder als vorher. Hätte mir vorher nie so viel Disziplin zugetraut!! Leider weiß das meine Waage nicht zu schätzen und bewegt sich kein bischen nach unten.

LG snoopy
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  #6  
Alt 18.03.2011, 23:40
snoopy39 snoopy39 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

Hei madritista,

das tut mir sehr leid, dass bei Dir da wohl einiges schief gelaufen ist. Als wenn der Rest schon nicht genügen wurde, wird auch noch Dein Harnleiter verletzt Vor so einem Fall hatte ich vor der Op auch panische Angst, aber es ist - dem Himmel sei Dank - in der Beziehung alles gutgegangen.
Das Du bei jedem Infekt "hier" gerufen hast, hängt eben auch mit dem total geschwächten Immunsystem zusammen. Nachdem Du vor Deiner Erkrankung so vital warst, kann ich gut nachvollziehn das es jetzt für Dich schwer ist zu merken das es einfach nicht mehr so geht. Und dann noch der Tod einer Freundin. Irgendwann reichts, das zieht einen schon runter!

Mir gehts im Moment psychisch einigermaßen gut, aber ich kenn natürlich auch die andere Seite und würde Dich sogern etwas aufmuntern,
Ich hoffe trotzdem das Du in diesem Forum immer wieder auf nette Mädels trifft und es Dir so geht wie mir: mir hilfts wirklich, einfach mal alles rauszulassen, auch wenns mal nicht so toll geht, aber eben auch wenns gut geht um anderen zu helfen.
Fühl Dich gedrückt, snoopy
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  #7  
Alt 23.03.2011, 20:31
Edeka Edeka ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

Liebe Snoopy, liebe Ricola,

ich möchte mich wenigstens kurz zurückmelden und mich für Eure lieben und ausführlichen Antworten auf meine Fragen bedanken!!
(Ich mußte mich in den letzten Tagen mal vom Internet und vom Thema abmelden, jetzt bin ich aber wieder auf dem Posten.)

Ich bin sowas von reif für die Reha und werde sie in den nächsten Wochen antreten. Natürlich auch dank Eurer Ermunterungen. Freu mich richtig doll drauf!

Liebe Snoopy, ich hätte noch eine Frage an Dich... gestern war ich im Sanitätshaus und wollte mir neue/ passende Kompressionsbestrumpfung machen lasasen, nachdem ich mit der vom letzten Jahr ja so unglücklich bin. Die Frau meinte, es wäre nicht möglich, eine Kompression in der Leiste zu erreichen, ohne die Pobacken zusammen zu drücken. Weil sie das sozusagen nur als ganzes "Rundenmaß" angeben kann. Bei mir scheuert es so dermaßen zwischen den Pobacken, weil die Hose knalleng ist, gleichzeitig berührt sie aber vorn die Stelle an der Leiste praktisch nicht.... Es kann doch nicht sein, daß das nicht machbar ist, eine Kompression in der Leiste zu erreichen, ohne mich hinten wund zu scheuern??? Abends habe ich in der Leiste immer eine richtig dicke Beule hängen, die mittlerweile auch hart ist.
Hast Du da irgendeinen Tipp für dieses Problem? Du hast Deine Strumpfhose in der Reha bekommen, richtig?

Die Probleme mit gestörter Blase nach der OP hatte ich auch. Wie schön, wenigstens jetzt, 1 Jahr später, zu erfahren, daß das relativ normal zu sein scheint. Meine Ärzte kannten das gar nicht. Ich hatte, nachdem der Katheter gezogen wurde, eine Blasenentzündung und mit dem zweiten Antibiotikum hat man die in den Griff bekommen. Trotzdem war meine Blase ungefähr ein halbes Jahr echt zickig. Restharn dringeblieben, ich mußte immer lange sitzen bleiben und das rausdrücken, und eine Nacht mal durchschlafen ohne Toilettengänge war nicht drin.

Für alle Betroffenen: bei mir ist es von ganz allein komplett wieder weggegangen. Alles gut.

Ganz liebe Grüße in die Runde

Edeka

Geändert von Edeka (23.03.2011 um 20:45 Uhr) Grund: etwas vergessen
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  #8  
Alt 23.03.2011, 21:22
snoopy39 snoopy39 ist offline
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Standard AW: Wertheim-OP und Lymphknotenentnahme nach Adenocarzinom

Hallo edeka,

schön das Du wieder hier bist

Also bei mir kam in der Reha eine Frau aus dem Sanitätshaus und hat mich "vermessen". Daraufhin bekam ich dann die Strumpfhose (hab zwischenzeitlich zwei davon). Die sind zwar schon eng und fest, aber so schlimm das ich davon wund werde, ist das nicht. Was mich etwas stutzig macht, ist Deine Beule in der Leiste, die schon hart wird. Bei mir ist zumindest alles weich. Was sagt da Dein Arzt dazu? Ist es nach der Lymphdrainage besser? Und was meint da Deine Physiotherapeutin dazu? Ich bekomm morgen wieder Lymphdrainagen und werde meine "Lymphtante" mal von Deinem Problem erzählen, vielleicht hat die ja eine Idee wie Du das besser in den Griff bekommen kannst.

Das Du auch Probleme mit der Blase hattest, beruhigt mich doch. Ich hatte da auch vor der OP regelrecht Horror davor, das was verletzt wird und dann nix mehr geht. War so froh als ich das erste Mal einige Tage nach der OP wieder ohne Katheder auf Toilette konnte und auch was kam!. Hätte da die ganze Welt umarmen können! Ist schon komisch, man freut sich über Sachen die sonst so was von selbstverständlich sind. Die OP ist jetzt 11 Wochen her, Blase funktioniert auch , aber anders als vorher. Ich muß auch jede Nacht zwei bis viermal raus aufs Clo.

Weißt Du schon wann und wohin Du in Reha kommst?

LG snoopy
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