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  #1  
Alt 23.02.2011, 03:02
tzorkr tzorkr ist offline
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Registriert seit: 30.06.2010
Beiträge: 301
Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Zitat:
Auch viel über die Freunde, die ihn verlassen haben. Viele Leute die ich jetzt auch noch kenne, die ihn enfach nicht besuchen gehen, nicht anrufen, keine sms schreiben, gar nichts. Ich habe dafür kein Verständnis... Und ich weiß auch nicht was ich da sagen soll. Er geht damit sehr pragmatisch um.. ich bewundere die Kraft, die er noch hat!
dazu möchte ich gerne noch etwas sagen:

dein freund hat wirklich eine schreckliche leidensgeschichte hinter sich und was du so schreibst, klingt selbst für selber krebskranke wie mich sehr heftig.

die alten freunde, haben ihn vieleicht nicht verlassen, sondern sind nur gelähmt und können einfach nicht damit umgehn.

du bist sehr taff und mutig, ich glaube die wenigstens haben den mut so ihren freunden bei zu stehn.

eventuell gehst du mal auf sie zu, du bist ja quasi ein mittelsmann.
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  #2  
Alt 23.02.2011, 09:04
battaflei battaflei ist offline
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Registriert seit: 18.02.2011
Ort: NRW
Beiträge: 33
Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Ich verstehe, was du meinst, aber es ist nicht so, dass ich es nicht versucht hätte.
Nach der ersten OP am Kiefer, sind noch viele gekommen.. Und als es dann immer mehr bergab ging, als man natürlich automatisch mitleiden musste, haben sich immer mehr Leute abgeseilt.
Ich habe jedes mal, wenn ich hingefahren bin, Leute angerufen und animiert mitzukommen. Und am Anfang sind sie auch mitgekommen und er hat sich gefreut.
Aber irgendwann kamen nur noch Ausreden "nee heute wollt ich was mit meiner Freundin machen", "ich kann mir das nicht mit angucken"
Ja natürlich will man sich das nicht mit ansehen, weil es einem schlecht danach geht und weil man sich damit beschäftigt. Ich habe auch einige Nächte hinter mir, in denen ich nicht geschlafen habe und Tage, so wie jetzt, an denen mir das gar nicht mehr aus dem Kopf geht.
Sicher ist das schwierig und sciher kann man gelähmt sein. Die meisten "Freunde" sind Leute, die vorher sogar mehr mit ihm zu tun hatten als ich.
Jetzt die Frage der Fragen: Wer leidet wohl mehr? Wer braucht den Beistand? Für keinen ist es eifnach in so einer SItuation jemandem bei zu stehen und für jemanden da zu sein. Aber der, der es am meisten braucht, ist der, der sich in der Situation befindet. Und da gehört es als Freund dazu, dass man sich damit beschäftigt - meine Meinung!

Oder mal ne SMS schreiben? Ist doch nur ne Kleinigkeit, aber immerhin?!
Seit der Diagnose sind fast 3,5 Jahre vergangen...Ist klar, dass er die Leute jetzt auch nicht mehr sehen möchte, die sich 2 Jahre lang gar nciht gemeldet haben.

Ich hab auch Tage, an denen kann ich mich nicht melden, auch Wochen. Aber ich denke immer daran und ich vergesse es nicht. Es ist schwierig damit umzugehen, weil er sich auch eigentlich fast gar nciht meldet, dadurch haben halt viele auch gesagt, dass sie sich jetzt nicht mehr melden. Aber dabei wird vllt vergessen, dass er sich psychisch eben in einer vollkommen anderen SItuation befindet, als wir. Und das merkt man. Und wenn nicht, sollte man vielleicht einfach sprechen....
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  #3  
Alt 26.02.2011, 23:45
Anjakind Anjakind ist offline
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Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Lieber battaflei,

ich habe eben erst deinen Beitrag gelesen und musste wirklich schlucken.
So viel Last liegt auf dir.

Weißt du eigentlich, dass du ein ganz toller Freund bist.???!!!

Ich weiß, wie schwer es dir manchmal fällt, zu sehen, wie schlecht es deinem Freund geht. Und trotzdem stehst du ihm zur Seite, gehst ihn besuchen und verbringst Zeit mit ihm.
So wie du seinen Allgemeinzustand und die Ausbreitung der Krankheit beschreibst, wird ihm wohl nicht mehr viel Zeit bleiben.
Und es wird auch für dich nicht leicht sein, ihn dabei zu begleiten.

Aber wenn du irgendwann später mal in den Spiegel schaust, dann hast du dir nichts vorzuwerfen. Du warst da und hast deinem Gefühl nach alles richtig gemacht.

Ich weiß, wovon ich spreche. Ich habe meinen 2jährigen Sohn an Krebs verloren und ihn bis zum letzten Atemzug begleitet. Es war so schwer aber auch so innig zugleich und ich weiß heute, ich würde es für meine Freunde auch tun.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für alles, was noch kommt.

Alles Gute von Anja
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  #4  
Alt 27.02.2011, 19:48
MissLisa MissLisa ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Zitat:
Aber wenn du irgendwann später mal in den Spiegel schaust, dann hast du dir nichts vorzuwerfen. Du warst da und hast deinem Gefühl nach alles richtig gemacht.
Ich kann Anja nur zustimmen. Du machst das toll. Und das du manchmal selber keine Kraft hast ist nur verständlich. Ich denke, dein Freund weiss sehr gut, was du für ihn tust und was er dir bedeutet.
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  #5  
Alt 28.02.2011, 12:35
battaflei battaflei ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 33
Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

@Anjakind:

Vielen lieben Dank

Ich weiß nicht ob du darüber sprechen möchtest, aber das mit deinem Sohn hat mich fast zum Weinen gebracht. Erst 2 Jahre alt? Woran genau war er erkrankt? Und das in so frühen Jahren....
Es ist schön, so viele Leute zu treffen, die mich verstehen. Ich muss sagen, dass das viele in meinem Freundeskreis nicht können und auch nichts dazu sagen können. Ist wahrscheinlich auch normal, wenn man der SItuation nicht ausgesetzt ist.

@MissLisa:
Auch ein Dankeschön an dich, ihr macht mir wirklich Mut!

Es ist vielleicht positiv zu hören, dass ich jetzt endlich einen Freund animieren konnte mitzukommen!

@tzorkr:
Ich finde es bewundernswert, wie sehr du dir mühe gibst, dich auch hier im Forum um andere zu kümmern. Ich habe auch deine Geschichte gelesen und wünsch dir nur das Beste.. !!
Dankeschön!
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  #6  
Alt 02.03.2011, 11:34
battaflei battaflei ist offline
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Registriert seit: 18.02.2011
Ort: NRW
Beiträge: 33
Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

Ich schreibe einfach weiter, weil ich nicht weiß, wohin mit meinen Gedanken.
Mir ist gerade aufgefallen dass ich im Forum für Krebsbetroffene bin... falss das falsch ist, kann das heir auch gerne verschoben werden. Das wusste ich noch nicht, als ich mich hier angemeldet habe. Tut mir leid.

Heute fahre ich wieder hin.
Ich habe mittlerweile auch viel Kontakt zu seiner Schwester aufgebaut.. Mit ihr kann ich auch viel reden und vor Allem SIE mit MIR.. Das ist alles so erdrückend...
Die Mutter bekommt ab März auch wieder Chemo und Bestrahlung. Sie hatte Darmkrebs und zur Vorsorge wollen sie das machen, weil der so schnell streuen kann. DIe arme Familie, was die im Moment durchstehen. Oma udn Onkel sind auch an Krebs gestorben und er hat auch noch zwei kleine Schwestern.. Ich weiß nicht, wieviel Kraft man haben kann, aber ich bewundere es einfach, wie die alle damit umgehen...!! Ich freue mich, ihn wieder zu sehen. EIn Freund von uns kommt auch mit, endlich! Und dann mal schauen ob wir einfach bei ihm bleiben oder ob er die Kraft und die lust hat etwas zu machen. Ab morgen beginnt dann wieder die Chemo und er muss ins Krankenhaus...
Es ist komisch, aber manchmal kommt es mir vor als wenn es bei ihm anders wäre. Ich kann mir nicht vorstellen dass er geht und dass der scheiß Krebs gewinnt. Das will irgendwie nicht in meinen Kopf rein. Irgendwie hoffe ich immer noch viel zu viel, ich weiß es nicht. Aber es sieht mir nicht danach aus. Jetzt im moment nicht..
Aber ich weiß eben auch nicht, wie er drauf ist, wenn er nicht seine Morphiumpflaster hat.. Ich weiß es nicht. Gedankenwirrwarr.
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  #7  
Alt 03.03.2011, 10:39
battaflei battaflei ist offline
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Beiträge: 33
Standard AW: Krebs im Endstadium - Nur noch palliativbehandlung

je öfter ich ihn sehe, desto mehr bewundere ich, was da eignetlich vor geht.
er war so fit gestern und wir haben so viel gelacht und er war einfach wieder wie früher.
diese dummen kommentare ach es ist wirklich gut gewesen. manchmal wird mir komisch, wenn ich sehe, wie sehr er außer atem ist, wenn er aufgestanden ist und sich wieder hinsetzt... aber so unrealistisch das ist. ich kann mir nicht vorstellen dass er bei dieser kraft, gegen den krebs verliert.
er war relativ fit für seine verhältnisse, weil die chemo jetzt 2 wochen her war und er hat gegessen und geredet. ich hatte auch den eindruck dass ich ihn viel besser verstehe als letztes mal.
ab heute ist er wieder 3 tage im krankenhaus für die chemo und vielleicht wollen sie bald seinen nacken bestrahlen, weil der ja so angebrochen ist. kennt sich e iner damit aus? er hatte egsagt, dass sie das am becken auch gemacht haben und die metastasen kleiner geworden sind und vor allem sind die schmerzen besser geworden weil sich der knochen dadurch wieder aufbaut?
des weiteren: hat jemand empfehlungen zu informationen über leiomyosarkome? finde es schwer etwas anständiges zu finden, aber ich möchte mich doch so gerne informieren.

danke schonmal

Kampf ansagen!
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Stichworte
endstadium, guter freund


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