Einzelnen Beitrag anzeigen
  #57  
Alt 12.10.2007, 07:49
Doris41 Doris41 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.09.2007
Ort: Gladbeck
Beiträge: 78
Standard AW: Noch Hoffnung? Habe so Angst um meinen Vater

Guten Morgen alle zusammen,

erst mal danke für Eure Antworten.

Tobi, ja ich bin Typ 1 Diabetikerin und trage die Insulinpumpe. Ich weiß das Du Recht hast. Ich denke, daß es die letzten 2 Wochen alles zuviel war. Die Diagnose zu ertragen und das erst mal zu verarbeiten, die weiten Fahrten zur Klinik, das ganze drumherum, und, und, und. Donnerstag habe ich auch einen Termin bei meinem Arzt (HA und gleichzeitig Diabetologe).

Gestern wurde mein Vater ja verlegt bei uns im Knappschaftskrankenhaus, zur Einleitung der paliativen Tumorbehandlung, so steht es in dem Arztbrief. Um 10 Uhr gestern Morgen war er da, bis nachmittags hat sich immer noch kein Arzt sehen lassen. Nach langem hin und her und etlichen Telefonaten meinerseits, lies der Arzt dann bei meinem Vater sehen. Er drohte nämlich zu ersticken, da er bis 15 Uhr weder Medikamente, noch sein Spray zum inhalieren hatte. Lediglich Sauerstoff hatte er.
Gestern Abend rief mich mein Vater an und sagte, daß er in ein anderes Zimmer verlegt wird (er war in ein 5 Bett Zimmer ohne Bad und Toilette!) und das heute Morgen mit der Chemo begonnen wird. Infusionszugang wurde gestern Abend noch gelegt.

Eine Kopie des Arztbriefes der Ruhrlandklinik habe ich hier. Ich fasse ihn mal so kurz wie möglich zusammen (er ist 3 Seiten lang). Vieleicht ist jemand dabei, der ihn mir ein wenig verdeutschen kann Einiges verstehe ich, aber nicht alles.
Körperlicher Untersuchungsbefund:
Pat. im reduzierten AZ und Ernährungszustand. Ruhedyspnoe, Haut blass, Schleimhäute unauffällig.keine peripheren Ödeme, Lungengrenzen bds. hochstehend, wenig Atemverschieblich, sonorer Klopfschall und vesikuläres Atemgeräusch. Giemen ubiquitär, Herztöne leise, rein und rhythmisch.

Röntgen Thorax in 2 Ebenen:
Beide Hili erscheinen verbreitet, ebenso das Mediastinum, kein Infilktat.

Spiral-CT des Thorax:
Ausgedehnte Raumforderung links zentral, der Aorta anliegend, aber auch Infiltration des Mediastinums. Weiterhin Knotenpakete infrakarinal und kontralateral hilär. Befund vereinbar mit Bronchialkarzinom mit kontralateraler Lymphknotenmetastasierung.

Abdomensonografie:
Zwerchfellhochstand links, Phrenicusparese, schmale Nierenparenchymdicke beiderseits, kein Nachweis von Filiae bei homogen verdichteter leber wie bei Steatosis, kein Stau der vena cava inferior oder der lebervenen.

Starre Bronchoskopie:
Endobronchial kein Tumornachweis. Transbronchiale Nadelaspiration aus der distalen trachea ventrolateral, rechts proximal und distal sowie Abgang rechter Hauptbronchus ventrolateral. Weiterhin katheterbiopsie aus dem anterioren Oberlappensegmentbronchus links.

Zytologische Begutachtung:
Zellen eines kleinzelligen Bronchialkarzinoms aus dem linken Oberlappen und den mediastinalen Lymphknoten.

Lungenperfusionsszintigrafie:
Oberlappenausfall rechts, breites Mediastinum

Zusammenfassung:
Im Rahmen der Abklärung einer progredienten Dyspnoe bei Emphysem war zentrales Tumorwachstum beiderseits aufgefallen, als dessen Ursache sich ein kleinzelliges Bronchialkarcinom sichern ließ. Dies ist wohl auch für die Dysphagie verantwortlich durch Kompression der Oesophagus. Der Patient ist bei initialer Hyperventilation und pathologischer AaDO2 grenzwertig sauerstoffpflichtig und nach den hier bisher durchgeführten Untersuchungen ohne Fernmetastasierung.

Empfehlung zum weiteren Vorgehen:
Palliative Tumortherapie

Das war doch noch megalang, habe die Laborwerte und Lungenfunktionsprüfung weg gelassen.

Ich weiß, daß es kein guter befund ist! Vieleicht mag sich jemand die zeit nehmen und ihn mir grob übersetzen. Das wäre schrecklich lieb.

Ich muß gleich zum Arzt, weil ich seit gestern Abend schrecklichen Husten und Halsschmerzen habe. Brauche wohl Antibiotikum. Heute werde ich wohl nicht mit rein zu meinem Vater gehen, denn wenn er heute die erste Chemo bekommt, ist er doch besonders anfällig für Infekte!?
Nachdem der Arzt ihm übrigens gestern Abend sagte, daß heute mit der Chemo begonnen wird war er ruhiger, er hatte nämlich Angst zu ersticken. Welche Chemo er genau bekommt und wie lange, das muß ich heute noch erfragen.

Euch schon mal ganz, ganz lieben dank.
Doris
Mit Zitat antworten