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Alt 24.07.2007, 09:31
bastl bastl ist offline
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Standard AW: Chemo oder nicht?

Hallo Tommy,

meines Wissens werden nach den Empfehlungen des St. Galler Brustkrebskongresses von 2005 Tumore, die kleiner sind als 1 cm, nur noch als geringes Risiko veranschlagt. Das hieße für Deine Frau, dass eine Chemo eigentlich nicht nötig ist. Vielleicht kannst Du da noch einmal ein wenig recherchieren. Ich selbst habe die Information auf die Schnelle im Moment nicht mehr verifizieren können. Bin mir aber ziemlich sicher, dass ich das irgendwo gelesen habe.

Allerdings spielen für die Entscheidung für oder gegen Chemo noch einige andere Faktoren eine Rolle. Sind bei Deiner Frau auch die Proteasen bestimmt worden (u-PA, PAI-1, Ki-67, p53)?. Sie sind nach den Gravenbruch-Empfehlungen wichtige Kriterien für die Risikoeinteilung.

Meine Frau hatte im November 2005 eine nahezu identische Diagnose wie Deine. Die Prognose war also denkbar gut. Problem war eigentlich nur die G 2-Einstufung des Tumors. Und dennoch hat die Uniklinik meiner Frau damals eine Chemotherapie empfohlen. Grund dafür war hauptsächlich, dass bei der Biopsie dummerweise die Bestimmung der Proteasen versäumt wurde. Wären diese Werte positiv gewesen, hätte man mit Sicherheit auf die Chemo verzichten können. So war es eben ein Blindflug und meine Frau hat sich verständlicherweise sehr schwer getan mit der Entscheidung. Am Ende hat dann aber doch ihr Sicherheitsbedürfnis die Oberhand behalten und sie hat 6 x FEC über sich ergehen lassen. Das war sicher keine besonders tolle Zeit, aber mittlerweile liegt die Therapie schon über ein Jahr hinter ihr und es geht ihr gut. Nachwirkungen der Chemo spürt sie eigentlich keine mehr.
Gruß
bastl
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