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Alt 23.11.2009, 13:52
Olli68 Olli68 ist offline
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Registriert seit: 18.11.2009
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 205
Standard Nachdenklich.

Hallo liebe Forumuser.

Ich bin ja relativ neu hier im Forum und hab mich in der Hauptsache erst mal mit dem Lesen der Berichte hier befast.
Es hat mich doch sehr nachdenklich gemacht, wie unterschiedlich das maligne Melanom (schwarzer Hautkrebs) bei den Betroffenen verläuft. Wenn ich da zum Beispiel den Bericht von Climio (1 Jahr gekämpft und doch verloren) lese, dann könnte man ja fast sagen, obwohl ich die selbe Krankheit wie seine Freundin habe, gehöre ich noch zu den "Glückspilzen" der Betroffenen.
Das erste Mal wurde diese Krankheit bei mir im Januar 2004 festgestellt. Im Februar wurde mir das Melanom und seine Sateliten sowie die Wächterlymphknoten entfernt. Nachdem der pathologische Befund vorlag, wurde im März eine Nackdisection gemacht, bei der man versucht hatte alle Lymphknoten im Hals-/Nackenbereich zu entfernen. Es wurden 26 Lymphknoten entfernt, von denen 23 Tumorzellen aufwiesen. Im April 2004 fing ich dann mit einer Interferon-alpha Therapie an, die bie Mai 2005 ging.
Nach eingehender Abschlußuntersuchung sagte man mir, das ich es überstanden hätte. Meine Freude war riesig, wie sich jeder denken kann. Durch die Krankheit bedingt riet man mir, meinen alten Job als Lkw-Fahrer an den Nagel zu hängen. Das tat ich und machte eine zweijährige Umschulung zum Speditionskaufmann. Nach 1 Jahr, fand ich im September 2008 endlich einen Job. Wieder ein Stück Normalität mehr.
Und dann kam der 22.4.09. Ich hatte starke Schmerzen in der linken Hüfte, ohne das ich gefallen wäre oder sonst irgendwas in der Richtung. Da die Schmerzen auch unter Schmerzmittel nicht nachließen, fuhr mich meine Frau noch Nachts ins Krankenhaus. Da man auf Anhieb nicht feststellen konnte wo der Schmerz herkam, nahm man mich auf. Am nächsten Tag folgte ein CT und danach stand fest wo die Schmerzen herkamen. Man fand im linken Beckenkamm 2 osszäre Metastasen.
Ich wurde dann gefragt ob eine entsprchende Vorerkrankung vorlag und wo diese behandelt worden sei. Ich sagte ja und das sie in Hannover behandelt worden sei. So überwies man mich nach Hannover. Da es aber in Hannover nicht möglich war, einen Termin zu bekommen, wendete ich mich an das UKE in Hamburg. Dort wurden mir nach gründlicher Untersuchung, die Ohrspeicheldrüse links und noch diverse, auffällige Lymphknoten entfernt. Das war im Juli. Seit August bin ich in der Chemotherapie und mache bessere Fortschritte, als die Ärzte erwartet haben. Das freut mich natürlich zu hören, aber ich weiß auch, das ich noch einen weiten Weg vor mir habe. Die Ärzte sagen auch, das es an meiner Einstellung liegt, das ich solche Fortschritte mache. Wer jetzt denkt, naja, Glück gehabt, das es früh erkannt worden ist, den muß ich leider enttäuschen, ich bin als klinisches Stadium 4 eingestuft. Wer sich auskennt weiß, was das bedeutet. So lange ich kann werde ich gegen diese Krankheit kämpfen und vielleicht hab ich ja Glück, das ich der statistische eine unter einer Milionen bin, der es schaft in diesem Stadium den Krebs zu besiegen.
Allerdings muß ich auch zugeben, das ich diese Kraft wohl nicht hätte, wenn meine Frau und meine Familie und Freunde nicht hinter mir stehen würden. Denen gilt mein ganz besonderer Dank.
So, und wenn ihr euch jetzt fragt warum ich das hier schreibe, dann sag ich nur, ist ganz einfach. Es lohnt sich zu kämpfen und nicht aufzugeben, auch wenn es Rückschläge gibt.Mein Leitspruch lautet:

Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
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