Darmkrebs mit multiplen Lebermetastasen

[Safra]

Hallo kimvivien,
wichtig ist, was Dein Vater will: Wenn er leben will, dann rappelt er sich vielleicht trotz Chemo auf, versucht, paar Schritte zu laufen, bisschen zu Hause "rumzumurkeln", Dinge zu tun, die ihm Freude bereiten. Das ist ganz wichtig. Die "richtige" Chemo hat es in sich, da wird einem nicht besser dabei, es sei denn, jemand hat Metastasen, die Schmerzen verursachen und dann unter der Chemo schrumpfen. Ein Versuch ist es schon wert, um zu sehen, ob die Metas in der Leber schrumpfen. Schmerzen werden sie ihn erst einmal nicht, denn die Leber selber ist schmerzunempfindlich. Wenn sich nichts tut, wäre mit den Ärzten das weitere Vorgehen zu besprechen. Chemo um jeden Preis ist zu überlegen. Lieber noch eine vernünftige Lebensqualität und paar Wochen weniger - aber das ist meine persönliche Meinung. Diese Entscheidung kann Euch keiner abnehmen. Und sicher sind auch andere Dinge zu besprechen: Will er zu Hause gepflegt werden? - Pflegedienst beizeiten einbeziehen! Vorsorgevollmachten? Erbschaftsangelegenheiten? Alles geklärt? (Ich habe gerade zwei solche Fälle hier akut in Nachbarschaft und Familie)

LG Safra

[Kimvivien]

Hallo und danke für die Antworten.
Ich kenn mich hier nicht so gut aus und hatte gar nicht mitbekommen, das ihr geantwortet habt.
Mein Papa hatte Fufox (24St Pumpe)mit noch nem Zusatzstoff bekommen(müsste nochma gucken wie das genau heißt).
Leider war letzte Woche die erste große Auswertung und da hat sich gezeigt das die Chemo nix gebracht hat.
Die Metastasen in der Leber sind weiter gewachsen und die Ärztin hat angeraten die Chemo einzustellen. Dazu weigert sich aber mein Vater! Jetzt bekommt er Monotherapie mit Irinotecan. Er bekommt mittlerweile auch parenterale Ernährung durch den Port. Sein Zustand ist mal besser mal schlechter. Ein auf und ab....

Ja ich denk wir haben soweit alles geregelt, Patientenverfügung, Pflege von zu Hause (wenns dann mal soweit ist)

Die Ärztin meinte, es wird wohl kein halbes Jahr mehr dauern...zum verrückt werden. ich denk manchmal das ist alles nur ein schlimmer Traum!!!
Er hatte noch so viel Wünsche, einer davon, einmal nach Teneriffa....am liebsten würde ich Ihn ins Flugzeug setzen und hinfliegen....

[berliner-engelchen]

Zitat von Safra

Ein Versuch ist es schon wert, um zu sehen, ob die Metas in der Leber schrumpfen. Schmerzen werden sie ihn erst einmal nicht, denn die Leber selber ist schmerzunempfindlich.

Liebe Safra,

na ja, das wollte ich mal ein wenig relativieren. ich kämpfe aktuell selbst gegen Leber-Metas. Und es macht heftige Schmerzen im Oberbauch!!
Das liegt daran, dass Lebermetas auf die Gallengänge drücken, die die ganze Leber durchziehen und das tut höllisch weh. Auch die großen Gefäße können nicht mehr richtig arbeiten - ebenfalls Schmerzen....
Ich habe jetzt kapituliert gegen die Schmerzen und lasse mich auf Opiate einstellen, denn die schmerzen nehmen viel der Lebensqualität !!!

Liebe Kimvivien,
es ist toll, dass Dein Vater nichts unversucht lassen will. Ist wie bei mir ....
Ich hatte vor 2 Jahren bereits einmal die Leber-Metas wieder weg bekommen und hoffe mittlerweile, dass ich das noch mal schaffe.
Und genau das wünsche ich auch Deinem Vater.

es wäre noch eine Idee, mal einen anderen Onkologen zu fragen, ob ihm noch etwas einfällt. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Positionen und Ideen der Onkologen sind.!! Habe das selbst mehrfach erlebt und frage grundsätzlich mehrere Onkologen nach Ihren Therapievorschlägen, bevor ich eine Chemo anfange. Du kannst auch mal bei der Gesellschaft für Biologische Krebsabwehr e.V www.biokrebs.de anrufen und um ein kostenfreies Beratungsgespräch mit einem der dortigen Ärzte bitten. Das geht meist kurzfristig.

Alles alles Gute für Euch!!
LG chen

[Kimvivien]

Hallo,
ich wollte euch nochmal hier schreiben.
Meinem Vater geht es immer schlechter. Er liegt mittllerweile auf der Palliativstation weil er Angst hat, nach Hause zu kommen.
Nachdem die Chemo umgestellt wurde, hat er nur 2 geschafft. Danach haben die Ärzte gesagt, die Nächste würde Ihn umbringen weil er viel zu schwach war. Er wollte halt mit Gewalt immer weiter machen!
Zwischenzeitlich hat der Krebs auch auf die Lunge gestreut und er ist sehr schwach.Er schläft viel und ist manchmal verwirrt oder vergisst viel.
Er wurde mittlerweile auch auf Morphium eingestellt weil die Schmerzen nicht mehr auszuhalten waren.

Zwischenzeitlich wurde er aufgrund der schlechten Blutwerte auch schon öfters mit Antibiotika behandelt.
Heute bei der Visite sagte der Arzt zu meiner Mutter, er würde gerne die parenterale Ernährung langsam runter fahren und "es" langsam zuende gehen lassen... weil wir ihn mit diesen Maßnahmen nur noch unnötig quälen.
Mein Vater ist auch schn sehr gelb geworden...
Das ist so schwer zu akzeptieren!

Hat schon mal jemand was ähnliches mitgemacht?
Was bedeutet das nun? Wie lange wird er noch da sein?

Ich hoffe auf ein paar Antworten...

[vintage]

liebe kimvivien,

wir haben einen ähnlichen verlauf.

mein mann ist 49 jahre alt und hat seit Dez 2014 die Diagnose Darmkrebs mit lebermetas, Stadium IV.
inzwischen hat er auch lungenmetas, kriegt Sauerstoff, hat wasser, die leber ist voller metas und der Darmkrebs wuchs auch weiter.
die zweite chemosorte hat ihn geschafft.
wir warten nun auf einen palli-platz.
gelb ist er noch nicht, aber körperlich völlig am ende, nichts geht mehr.
nach etwas mehr als vier Monaten naht das ende.

es ist gut, dass die Ärzte euch abgeraten haben, noch eine chemo zu machen.
manche Ärzte machen immer weiter...

das ende zu akzeptieren ist wirklich hart.
hoffen wir, dass die betroffenen nicht mehr allzuviel (er)leiden müssen.


liebe gruesse, vintage

[Kimvivien]

Ja es ist wirklich wahnsinnig schwer das zu akzeptieren. Er hängt auch so sehr an seinem Leben. Will das alles nicht akzeptieren!