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Alt 19.02.2009, 21:34
Benutzerbild von stellina
stellina stellina ist offline
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ich war bisher immer "trittbrettfahrer" in verschiedenen threads. aber irgendwie dachte ich immer: eigentlich bin ich hier nicht so ganz richtig. mein mann (inzw. 85) wurde vor 2 jahren am darmkrebs operiert. vorübergehend bekam er einen anuspraeter. der wurde 4 wochen später zurück verlegt. bei dieser op muß "was" gewesen sein. mein mann ist seit dem fortschreitend dement. entlassen wurde er mit: pT2m p N o (O/B) p MO RO G 2. kurz vor kurantritt mußte eine naht innen geclipt werden, wegen starker blutungen. insgesamt 4 wochen krankenhaus und 4 wochen kur war ich immer dabei.
das war die kurzfassung der vorgeschichte. ich habe die vergangenen dramen (2x TIA, 2 epi-anfälle, 6 stürze zuhause) weggelassen.
ich habe angst. angst vor dem, was als nächstes kommt. nun ist mein schreck noch frisch vom letzten zwischenfall. vor einer woche fiel mein mann um wie ein gefällter baum. ich stand zum glück vor ihm, konnte ihn auffangen. aber natürlich gingen wir beide zu boden. ich rückwärts, er auf mich. die bilder wieder los zu werden, ist nicht einfach. uns beiden ist nichts passiert. am vergangenen montag stand er einfach nicht aus dem bett auf, gegessen hat er auch nicht - garnicht. heute genau das selbe. ich bin für ihn da, immer. mein leben ist auf der strecke geblieben. ich gehe regelmäßig seit 2 jahren zum psychologen, sonst schaff ichs nicht. wenn ich länger als 1 std. außer haus muß, was fast nie der fall ist, ist die pflegerin hier. er ist nicht bettlägerig, aber wird von mir angezogen, geduscht, haare waschen, zähne putzen, rasieren usw. und immer diese verfluchte angst. natürlich wurde ich auch schon mit der endlichkeit des lebens konfrontiert, aber dieser "alte mensch" ist mein seit 37 jahren geliebter mann. ich will nicht, daß er leidet, was ich tun kann, tue ich dazu. nur manchmal hänge ich total durch und weiß nicht, was ich noch tun kann. dabei ist es ja so, daß er keine oder ganz wenig schmerzen mal hat, das essen, wenn er ißt, genießt und seinen zustand garnicht so ganz mitkriegt. im großen und ganzen fühlt er sich wohl.
er will nie wieder in ein krankenhaus - aber wenn er stürzt?????????? wenn er wieder mal was im kopf hat ?????? wenn wieder eine blutung kommt, wie vor 6 wochen ?????????? ich krieg mein kopfkino nicht aus, was wäre wenn?
ich habe diesen thread aufgemacht, um nicht alles in mich reinzufressen, denn ich bin mit unserer situation definitiv ziemlich allein. ich will hier meine täglichen sorgen loswerden. wir haben zwar eine tochter, aber niemals möchte ich sie zuschütten mit meinen sorgen. sie kriegt auch so genug mit und steht mir bei. aber sie soll ihr leben leben. und hier kann jeder frei entscheiden, ob er sich das lesen antut oder nicht.
jetzt ist mir schon leichter ums herz.
__________________
Du kannst nie tiefer fallen, als nur in Gottes Hand,
die er zum Heil uns allen barmherzig ausgespannt.

Mein geliebter Hase: 14.10.1923 - 28.04.2009
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