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  #1  
Alt 22.04.2012, 12:20
Kürbiskern Kürbiskern ist offline
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Registriert seit: 22.04.2012
Beiträge: 8
Standard Mein Mann hat Lungenkrebs

Hallo zusammen,
seid Nov.11 weiß ich das mein Mann an Lungenkrebs erkrankt ist. Es war für uns alle ein großer Schock. Mein Mann war immer gesund und dann soeine Diagnose. Das hat mir die Füsse unter den Boden weggezogen. Nichts ist mehr wie es war.
Wir haben zwei Kinder 17 und 15 Jahre, wie die das weg stecken weiß ich ehrlich gesagt nicht. Sie sagen sie kommen damit klar, ich weiß es nicht. In der Schule sind sie nicht schlechter geworden. Habe Ihnen angeboten wenn was ist das wir uns jeder Zeit hilfe holen können.
Nur mir macht das sehr zu schaffen, auch meinen Mann kann man nicht operieren. Er hat jetzt eine Strhlen Chemothreapie hinter sich gebracht. Die aber nicht ganz ohne Folgen war. Gut der Tumor hat sich verkleinert, das ist gut. Nur htten sie meinem Mann einen Stand gesetzt, der ist verrutscht und hätte meinem Mann fast das Leben gekostet. Seid diesem Tag bin ich erst recht völlig durch den Wind. Meinem Mann geht es jetzt so weit wieder besser, doch der Schock sitzt tief. Wenn er sich wieder erholt hat geht es auch bei Ihm mit Chemo weiter.
Morgen soll er aus dem KH entlassen werden, eigentlich sollte ich mich freuen aber ich habe Angst, Angst das wieder etwas was passieren kann. Ich mußte jetzt schon 3 mal den Notarzt rufen. Ich fühle mich so alleine und unbeholfen. Ich habe zwar meine Kinder und meine Geschwister und viele liebe Freunde, aber so wircklich kann da auch niemand helfen. Deshalb schreibe ich heute hier, weil ihr auch betroffen seid und alles mit anderen Augen seht. Vielleicht kann mir hier jemand wieder etwas Mut und Kraft geben.
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  #2  
Alt 22.04.2012, 15:11
mani59 mani59 ist offline
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Ort: Umgebung Hannover
Beiträge: 28
Standard Hier gibt es bestimmt Einige, die Dir wieder 'etwas Mut und Kraft geben' können

Hallo Kürbiskern,

ich würde Dir gerne einige eine ganz große Portion 'Mut und Kraft' schicken wollen, aber desto länger ich darüber nachdenke, wie das hier durch Worte rüberbringen, desto weniger finde ich diese Worte:

Auf alle Fälle weiß ich eins: Es sind Viele hier in den Foren, die in Gedanken bei Dir sind und Dir und Deinem Mann einen schönen gemeinsamen Tag und glücklice Momente wünschen
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  #3  
Alt 22.04.2012, 16:25
heaven heaven ist offline
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Ort: Niedersachsen
Beiträge: 467
Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Liebe Kürbiskern,

es tut mir leid, das ihr in so kurzer Zeit schon so viele schlimme Momente erleben musstet! Mit dieser Diagnose, gerade wenn es inoperabel ist (wie bei mir) zu leben, ist wirklich nicht leicht. Aber es gibt schlechte und viele, viele gute Tage! Verlier deinen Mut nicht! Schau mal, du schreibst du hast viel Unterstützung durch Familie/Freunde. Nimm diese Unterstützung an! Gönn dir zwischendurch immer wieder kleine "Fluchten", Kinobesuch etc. Es hilft ungemein, der Krankheit und den Sorgen mal für 2 Stunden zu entfliehen.

Alles Liebe und Gute für dich und deinen Mann
wünscht
Heaven (dem Himmel so fern)
__________________
ED 12/2011 Primärtumor Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom (grosszellig) T2a,N2,M1b entsprechend Tumorstadium IV
Dünndarmkarzinom pT3,pN1,R0,G3
Jan-April 2012 Chemo Cisplatin/Alimta
Seit Mai 2012 in Remission Erhaltungstherapie mit Alimta bis Ende Juni 2012-seitdem Therapiepause!
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  #4  
Alt 22.04.2012, 17:44
ravenna3 ravenna3 ist offline
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Beiträge: 49
Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Hallo,

auch wir wissen seit Ende Nov. von der Diagnose.
Adenokarzinom Stadium 4 im re. Lungenflügel, Metastasen an den Nebennieren und im 3., 5. und 6. Lendenwirbel. Mein Mann ist betroffen ...

Und es zerreißt mir das Herz!!

Ich bin so traurig und habe einfach nur Angst! Als wenn man auf einer tickenden Zeitbombe sitzt. Ich will das alles nicht! Was soll ich "nachher"? ... ohne IHN?

Unsere Töchter sind im Sommer beide kurz hintereinander ausgezogen, das war auch okay - sie sind über 20 und bauen sich ihr eigenes Leben auf. Wir haben ein gutes Verhältniss, trotzdem hatte ich nach dem Auszug eine Art "Sinnkrise" ... habe mich aber nach einiger Zeit wieder gefangen und wir beide haben uns dann auf die "Ruhe" im Haus gefreut und uns so einiges vorgenommen, was wir alles unternehmen wollen...
dann kam die Diagnose und zog einem den Boden unter den Füßen weg.

Mitlerweile hat meine Mann 6 Chemos Carbo/Alimta hinter sich, der Tumor hatte sich nach den ersten 4 über die Hälfte reduziert, auf die letzten 2 hat er nicht mehr so gut angesprochen.
Jetzt bekommt er alle 3 Wochen Alimta als Erhaltungsdosis ... am 30. ist die zweite, ich denke, dann wird wieder ein CT gemacht.
Bislang hat er alles soweit gut vertragen, allerdings steigen die Tumorwerte an, was mir große, große Sorgen macht.
Und ihm ist andauernd schwindelig, ein Kontoll - MRT war ohne Befund, Gott sei Dank - das waren auch ganz schlimme Tage ... ich habe wirklich gedacht, da ist was ... immer dieser Schwindel mit Kopfweh.

Du siehst, wir teilen ein ähnliches Schicksal liebe Kürbiskern, und ich wünsche dir alle Kraft der Welt! Vielleicht können wir uns ja ein wenig gegenseitig stützen. Und - hier sind gaanz viel liebe Menschen unterwegs, die immer ein offenens Ohr haben, ich lese hier seit Anfang Dezember tgl. mit - und zwar nur hier im Krebskompass und bloss keine Statistiken!!

Wie geht es deinem Mann mitlerweile? Hatte er einen Port bekommen. der verrutscht war? Und warum ist er St4? Dann hat er ja auch schon Metastasen?

Psychoonkologische Unterstützung wurde uns bislang noch nicht angeboten, aber ich habe hier im Forum gelesen, das sich dort viele auch Hilfe holen. Wenn das was ist für deine Kids ... Junge/ Mädchen?? Die sind ja mit 15 und 17 auch gerade in einem schwierigen Alter; nicht nur für dich - auch sie selber kommen in der Pubertät ja manchmal nicht mit sich klar, und dann so eine Belastung...

Habt ihr einen guten Hausarzt? Und euer Onkologe? Kannst du bei jemandem anrufen, wenn du wegen irgendwas unsicher bist?

Gruß
Sylke
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  #5  
Alt 22.04.2012, 18:14
Kürbiskern Kürbiskern ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Hallo zusammen, ich habe gerade gelesen was Ihr geschrieben habt. Ich muß mich erst mal wieder sammel, das ging mir verdammt nah. Vielen Dank für eure Anteilnahme.
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  #6  
Alt 22.04.2012, 21:13
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Liebe Kürbiskern,

es tut mir unendlich leid, dass dein Mann Lungenkrebs hat! Ich weiß, wie sich das anfühlt. Dieses Gefühl, dass dir der Boden unter den Füßen weggezogen wird, die Welt auf einmal still steht oder sich weiter ohne dich bewegt. Du bist wie gelähmt und musst doch funktionieren. Es ist grauenhaft! Und am schlimmsten fand ich, dass ich zur Untätigkeit verurteilt war... Ich konnte meinem Vater nicht helfen, musste nur da sitzen und warten... Immer wieder warten, auf Untersuchungsergebnisse, Kontrolluntersuchungen, Tumorkonferenzen etc. Warten und hoffen und beten.

Dennoch gebe ich Heaven recht, so schrecklich diese Diagnose ist, ihr dürft das Leben nicht vergessen. Wenn man in der Angst erstarrt, kann man das Schöne um einen herum nicht mehr wahrnehmen. Natürlich fühlst du dich unendlich allein und verlassen. Das ist völlig natürlich! Deshalb wäre es vielleicht auch für dich gut, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Psychoonkologen... kann ich nur empfehlen! Ich habe mehrere Gespräche in Anspruch genommen und es hat mir sehr geholfen. Meine Mama hat das auch getan und konnte sich so aus ihrer Angststarre befreien. Für deine Kids gibt es im Internet eine Seite speziell für Jugendliche. Schau mal in dem speziellen Forum, ich glaube, da wird diese Seite genannt. Ich habe auch eine 14jährige Tochter und daher weiß ich, dass Jugendliche ganz anders damit umgehen als wir. Aber es ist großartig, wenn du offen mit euren Kindern sprichst und ihnen ihre Fragen beantwortest. Wichtig ist wirklich, im Dialog zu bleiben.
Ansonsten kann ich dir auch noch die Seite der Deutschen Krebsgesellschaft empfehlen. dort gibt es Ratgeber für "Lungenkrebs", "Tipps für Angehörife" (sehr, sehr gut!!!!) und auch einen Ratgeber zu den Schmerzen bei Krebs. Da sind auch Listen von Beratungsstellen und andere gute Tipps. Ansonsten bist du hier im Forum genau richtig. Hier findest du immer ein offenes Ohr und eigentlich immer jemanden, der dir helfen kann oder dir ein wenig Mut macht.

Als hinterbliebene Tochter kann ich dir nur empfehlen, die Zeit, die ihr habt, zu nutzen und zu genießen, wenn es deinem Mann gut geht. Ich weiß, dass es verdammt schwierig ist, wenn man vor Sorgen fast verrückt wird, doch es ist einen Versuch wert. Und es ist hilfreich, wenn du deinem Mann am Alltag teilhaben lassen kannst und seine Krankheit nicht ständig Thema ist. So viel Normalität wie möglich! Mein Vater hat es gehasst, ständig über den Krebs reden zu müssen. Ich wünsche dir von Herzen, dass vor euch eine lange gemeinsame Zeit liegt und ihr wirklich unzählige schöne Tage miteinander verbringen könnt ohne Notarzt und Zwischenfälle.

Liebe Kürbiskern, am Anfang denken wir alle, dass wir es einfach nicht können, keine Ahnung haben, hilflos sind, nur Fehler machen und es nicht ertragen können. Doch dann wachsen wir alle über uns heraus, wir Töchter, Ehefrauen, Mütter, etc. Und wir schöpfen aus unserer inneren Kraftquelle und schaffen es jeden Tag auf's Neue. Und du wirst das auch schaffen! Und es ist vollkommen in Ordnung, wenn du dir professionelle Hilfe holst. Lieber zu früh als zu spät!!!

Alles Liebe für dich und weiterhin viel Kraft
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #7  
Alt 23.04.2012, 19:34
Kürbiskern Kürbiskern ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Hallo Ihr Lieben,
so gesammelt habe ich mich jetzt wieder. Obwohl ja noch neue Einträge dazu gekommen sind. Ich bin völlig überwälltigt. Ich weiß gar nich was ich wem schreiben soll und überhaupt. Dazu kommt das ich zum ersten mal so ein Forum nutze,ich aber sagen muß das es mir gefällt. Seid mir bitte nicht böse aber ich muß all das was Ihr geschrieben habt sacken lassen. Aber eins kann ich euch allen sagen es tat mir gut.
Dir noch Mirilena, vielen Dank für die Seite für Kinder. Habe mit meinen Sohn schon gesprochen, er will sie sich auf jeden Fall mal ansehen.

Liebe Grüße Kürbiskern
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  #8  
Alt 23.04.2012, 21:25
heaven heaven ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Liebe Kürbiskern,

schön, das du dich hier wohlfühlst! Genauso soll es sein. Sich austauschen, Antworten auf Fragen bekommen,Trost und Zuspruch bekommen. Egal, ob als Angehöriger oder Betroffener,es ist immer wohltuend zu wissen, die anderen "hören" (lesen) zu. Sich mit Familie/Freunden auszutauschen ist immens wichtig-aber es ist halt anders sich mit "Leidensgenossen" zu unterhalten. Z.B. kann nur hier jemand nachvollziehen,wie sehr man in den Tagen vor einem Kontroll-CT durchdreht... Mir hilft das sehr! Schön ist auch, das man ja auch per PN oder email Kontakte haben kann, wenn mal nicht das ganze Forum teilhaben soll.

Also, in dem Sinne:Tapfer bleiben!

Liebe Grüsse von Heaven (dem Himmel so fern)
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  #9  
Alt 26.04.2012, 21:14
Kürbiskern Kürbiskern ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Hallo zuzsammen, was ich in den letzten Tagen erlebt habe wat echt der Hammer, zum Teil schon Menschen unwürdig. Wie die meinen Mann im KH behandelt haben war echt das letzte. Mein Mann hat sich im KH so einen Krankenhauskeim eingefangen, seid dem behandeln in die ÄRZTE Ihn als wenn er die Pest hat. Er musste bitte, bitte machen bis mal ein Arzt kam, dann waren die zu bequem um sich entsprechent um zu ziehen und haben, Gespräche von der Tür aus gehalten. Dann kamen Assistensärzte, die gar keinen Plan von der Krankengeschichte meines Mannes hatten, und meinten ich weiß gar nicht was ich hier soll, ich muß erst mal Ihre Akte lesen, usw. Bis mir der Kragen geplatzt ist. Wollte ne Beschwerde schreiben. Doch ne gute Bekannte die Rechtsanwältin ist meinte wir sollen ein Gespräch mit dem Arzt suchen. Ich dann hin zum KH, um dies in die Tat um zu setzen, kam gerade zur Visite, dachte ich. Als diese das Zimmer meines Mannes wieder mal vergessen haben.Da bin ich etwas lauter geworden. Ich habe echt gedacht ich bin im falschem Film. So'n Pfleger wollte mich dann erst mal beruhigen, was aber nicht so leicht war, weil ich echt auf hunderachtzig war. Hat es dann doch geschafft, er hat mir versprochen das auf jeden Fall noch ein Arzt zu uns kommt. War auch so, kurzre Zeit später war der Oberarzt da und hatte ganz viel Zeit im Gepäck. Komisch seid dem läuft es, spätestens um neun war ein Arzt bei meinem Mann. Durch den Keim ist mein Mann isoliert, das heiß er liegt ganz allein auf dem Zimmer und dann noch so was. Seine Psysche leidet durch den Tumor schon genug und dann das. Er leidet sehr darunter. Habt Ihr so was schon mal erlebt?

Viele Grüße eure Kürbiskern

Geändert von Kürbiskern (26.04.2012 um 21:18 Uhr)
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  #10  
Alt 26.04.2012, 21:39
Benutzerbild von Biggi71
Biggi71 Biggi71 ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Hallo Kürbiskern
es ist echt schlimm wie man im Krankenhaus behandelt wird!!!!Ich kenne das gut genug!Meine Mam war auch erst wieder im KH,als sie ins Bett gemacht hatte und ich klingelte kam der Pfleger und meinte nur ja,ja mache ich gleich wenn ich zeit habe ich dachte ich höre nicht schlecht,am liebsten hätte ich ihn gefragt ob er es denn so schön finden würde wenn er in seiner Kacke liege!!!! Es ist einfach nur schlimm im KH,meine Mam bekommt jedesmal Panik nur der Gedanke sie müßte wieder ins KH rein!!!!Ich hoffe für sie das sie erstmal nicht wieder rein muß!
Liebe Grüße Biggi
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  #11  
Alt 27.04.2012, 08:07
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Liebe Kürbiskern,

schön ist das alles nicht, doch wir dürfen nicht vergessen, dass wir uns in einer emotionalen Ausnahmesituation befinden... Du bangst um deinen geliebten Mann, doch die Ärzte sehen nur einen Patienten und sind leider jeden Tag rund um die Uhr mit so vielen Schicksalen konfrontiert, dass sie manchmal schon emotionslos wirken. Bitte nicht falsch verstehen, ich will damit nicht das Verhalten von Ärzten entschuldigen, sondern nur ein wenid etwas gerade rücken. Leider hast du recht, man muss um jedes kleine Gespräch kämpfen und ständig Druck machen. Von allein passiert sehr wenig! Und ich finde es schlimm, dass dein Mann sich nun zusätzlich auch noch mit einem Keim infiziert hat! Ich habe an anderer Stelle schon mal etwas Ähnliches gelesen und auch hier wurde der Betroffene isoliert gehalten. Das ist für deinen Mann natürlich furchtbar und belastet ihn extrem. Das fühlt er sich nun wie ein Aussätziger... Versuch mal, ihm das dennoch schmackhaft zu machen. Mein Vater war zum Beispiel in einem 5-Bett-Zimmer und das war mindestens genauso gruselig. An Schlaf war kaum zu denken, die luft war eine Katastrophe und ständig war das Zimmer vollgestopft mit Besuchern... Und wenn man etwas sehr Persönliches besprechen musste, haben alle mitgehört. Auch als meinem Vater gesagt wurde von der Ärzteschaft, dass er "austherapiert" sei... Also, es kann auch seine Vorteile haben, wenn dein Mann nun allein liegt. Er hat seine Ruhe, wenn ihr ihn besucht, dann könnt ihr ungestört miteinander reden er kann schlafen ohne Schnarchgeräusche vom Nachbar. In der Art vielleicht?!
Ansonsten: Gut gemacht, dass du Druck ausübst!!! Nun hört es sich doch besser an! Ich wünsche euch, dass dein Mann den Keim ganz rasch überwindet und ihr dann nach vorn schauen könnt!!!
Alles Liebe
Miriam
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  #12  
Alt 30.06.2012, 14:05
Kürbiskern Kürbiskern ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Hallo Ihr lieben,
sorry das ich so lange nicht da war, aber der Tot meines Mannes hat mir den Boden unter den Füssen weg gehauen. Ich komme mit der Situation nicht wirklich gut kar. Es tut so unentlich weh und er fehlt mir in jeder Sekunde. Alles was mit seiner Krankheit zu tun hat bzw hatte macht mich wahrnsinnig. Deshalb konnte ich auch hier nicht weiter schreiben. Es fällt mir auch jetzt unsagbar schwer. Aber Ihr habt mir so viele lieb und nette Beträge geschrieben, ich wollte mich nicht so einfach davon stehlen. Ich bitte nur um Verständniss das ich zur Zeit keine Beträge gebe, alles was ich von euch lese versetzt mich in Panik und holt alle schrecklichen Gedanken und des letzen hablen Jahrs hervor, die mein Mann krank war. Es fällt mir schwer das alles zu vergessen und zu verarbeiten. Ich habe damit ein großes Problem. Ich hatte auch schon bitter böse Gedanken!!! Doch zum Glück habe ich meine Kinder die mich brauchen.
War jetzt auch beim Arzt der Antidepressiva auf geschrieben hat. wobei ich überlege ob ich ihn nicht mal frage ob es Therapien dafür gibt und ich dann eine mache.
Das ist alles so unfair, ich habe im Leben schon so viel Scheiße erlebt. Dann lerne ich entlich den Mann fürs Leben kennen und der wird mir dann viel zu früh genonnen.
Dann kommen jetzt so Veranstallungen wie Schulentlassung, wo ich dann alleine hin mußte, nächte Woche wäre unser 18. Hochtzeitstag und der Geburtstag meines Mannes.Das sin Dinge die zerreißen mir mein Herz. Manchmal denke ich, ich kriege keine Luft mehr.
Schlimm war wirklich das mein Mann den Schulabschluß unseres Sohnes nicht miterleben durfte. Er wäre so stolz auf seinen Sohn gewesen. Ohne ihn ist alles doof.
Viele Grüße Monika
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  #13  
Alt 30.06.2012, 18:39
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Mann hat Lungenkrebs

Liebe Monika,

ich bin froh, dass du dich wieder gemeldet hast! Ich habe mir schon gedacht, dass es dir sehr, sehr schlecht geht... Es ist sicherlich unendlich schwer, den Alltag zu bewältigen und überhaupt jeden Morgen aufzustehen. Hast du schon mal daran gedacht, dich einer Trauergruppe anzuschließen? In der Regel bieten Hospize / Hospizvereine die Gruppen an. Meist sind sie offen, so dass du jederzeit dort auftauchen kannst. Wenn du derzeit aber nicht in einer Gruppe reden magst, besteht auch die Möglichkeit, Einzelgespräche zu führen. Da kannst du mit einer Trauerbegleiterin sprechen und musst auch keine Angst haben, in Tränen auszubrechen. Diese Leute können das ertragen und aushalten. Ich kann dir das nur empfehlen!!! Denn dass du niedergeschlagen und unsagbar traurig bist und dir das ganze Leben nur grau und finster erscheint, ist nach der Krankheit und dem Verlust deines geliebten Mannes nur allzu normal. Das müssen nicht gleich Depressionen sein... Nur deine sehr menschliche Reaktion auf den extremen Verlust.
Ich selbst werde auch demnächst ein Trauerseminar belegen. Ich komme mittlerweile zwar ganz gut zurecht, aber ich mache es gemeinsam mit meiner Mama, die ihren Mann auch unendlich vermisst. Auch sie fühlt derzeit wenig Lebensfreude und schleppt sich tapfer durch die Tage. Wir waren schon mal zu einem Trauergespräch und es hat ihr gut getan. Ich glaube auch, dass es gut für dich wäre, wenn du ein paar Menschen hast, die sich in einer ähnlichen Lebenssituation wie du befinden. Mit denen kann man sich besser austauschen und sie verstehen dich ohne viele Worte, weil es ihnen womöglich genauso geht.
Liebe Monika, ich wünsche dir sehr, dass du deine Trauer ertragen kannst und dass sie dich eines Tages wieder ins Leben zurück trägt. Dass du dich dann an die unzähligen schönen Momente mit deinem Mann erinnern kannst und die Krankheit in den Hintergrund rückt. Dass du dein Lachen wiederfindest und auch deine Freude. Es wird sicherlich dauern und es ist gut, dass du die Trauer zulässt.
Alles, alles Liebe für dich
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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Geändert von Mirilena (30.06.2012 um 18:45 Uhr)
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