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  #1  
Alt 23.07.2008, 10:16
*Julchen* *Julchen* ist offline
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Standard Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hallo Ihr Lieben,

nach endloser Suche im WWW habe ich dieses Forum gefunden und bin total begeistert über den Informationsaustausch!

Am Samstag hat mein Freund erfahren das er Hodenkrebs hat. Für Ihn ein absoluter Schock und auch ich kann es noch gar nicht wirklich begreifen.
Als wir uns SOnntags über das Thema unterhielten wie es nun weitergeht, Op-Ambulante Chemo, hat er so bitterlich geweint das es mir fast das Herz gebrochen hat.
Er ist 20 Jahre älter als ich und sein erster Gedanke war, das er sterben wird und ich die nächsten 50 Jahre ohne ihn Leben werde....
Die Konsequenz war der totale Rückzug und sein Trennungsvorschlag am Montag.
WIr hatten in den vergangenen Wochen immer wieder mal Streitigkeiten, die ihn eine Menge Energie kosteteten und immer gesundheitliche Probleme als Begleiterscheinungen...
.....das kostet natürlich energie und kraft, die er jetzt braucht und aus diesem grund sagt er, er muß sich voll auf seine krankheit konzentrieren und den rücken frei haben.
Es hätte nichts mit seinen gefühlen zu tun, im gegenteil, ich bin die Frau schlecht hin in seinem Leben und er weiß das er mit dieser Trennung vielleicht den größten Fehler seines Lebens macht.... Alles absolute Widersprüche, er wird mich informieren, wie es weiter geht, ich wäre die erste die er anruft und eine Info bekommt und es ist keine Trennung für immer - wenn er gesund wird. Ich sollte doch einfach mal ein wenig Zeit verstreichen lassen.

Es ist schon verhext.Heute sehen wir uns und wir bleiben auch weiterhin in kontakt, weil er das auch so möchte.
Ich habe ihn gefragt, warum man es nicht einfach auf "Eis legen" kann um zu schauen, wie sich seine krankheit entwickelt. Nein, das möchte er nicht, er braucht diesen cut...:-( Im gleichen atemzug zur verabscheidung drückt und küßt er mich aber..
Es ist absolut unglaublich, und nicht zu verstehen für mich...
Auf der einen Seite liebt er mich auf der anderen Seite stößt er mich von sich und möchte Entscheidungen alleine treffen können.

Es ist alles so unfair, da meint man, den knaller in seinem leben getroffen zu haben, schmiedet die schönsten Zukunftspläne und von heute auf morgen geht alles kaputt? Ich möchte Ihn einfach nicht verlieren und möchte Ihm helfen wieder gesund zu werden. Im Gegensatz zu Ihm bin ich überzeugt davon, das er wieder gesund wird.
Aber wie kann ich Ihm helfen, oder bringt es überhaupt etwas ihm zu helfen oder muß er jetzt wirklich alleine durch wie er sagt??

Vielleicht habt Ihr änliche Erfahrungen gemacht oder könnt mir aus der Sicht von Betroffen einige Hilfestellungen geben?!

Vielen Dank & liebe Grüße
Julia
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  #2  
Alt 23.07.2008, 11:19
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Schokolinse Schokolinse ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hallo Julia,

zunächst mal herzlich willkommen hier im Forum

Ich kann Deine Situation genau nachvollziehen und weiß wie es grad in Dir aussieht. Ich selbst hatte eine lange Beziehung mit einem 16 Jahre älteren Mann und habe selbst eine ähnliche Geschichte erlebt. Zwar waren es bei ihm "nur" Nierensteine und einige Zeit später Herzprobleme, aber er hat sich damals ganz genau wie Dein Lebensgefährte verhalten und ist auf Distanz gegangen.

Teilweise habe ich ihn ohne Vorankündigung 10 Tage nicht gesehen und sehr drunter gelitten, weil ich ihn natürlich vermisst und mir auch Sorgen gemacht habe.

Aber so sind sie halt in dem Alter - er hat damals auch immer zu mir gesagt "Wie soll das in 20 Jahren aussehen - Du schiebst mich im Rollstuhl und Dir pfeifen die jungen Kerle hinterher??", hatte also im Gegensatz zu mir ein Problem mit unserem Altersunterschied.

Heute, über 5 Jahre nach unserer Beziehung, würde ich ihm das nicht mehr so durchgehen lassen, denn Ihr seid voll- und vor allem gleichwertige Partner die eine so fundamentale Entscheidung gemeinsam treffen müssen.

Wie gesagt, ich verstehe sein Verhalten, Du solltest das so aber nicht akzeptieren und wenn er schon den Wunsch äußert, dass er den Rücken frei haben will, dann sollte er soviel Größe besitzen, Deine Hilfe anzunehmen.

Ich weiß, Ihr werdet es gemeinsam schaffen und wünsche Euch natürlich alles Gute, sowohl in Bezug auf die Krankheit als auch auf Eure gemeinsame Zukunft
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  #3  
Alt 23.07.2008, 12:58
*Julchen* *Julchen* ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hallo Schokolinse,

vielen Dank für Deinen Beitrag!
Dann ist es vielleicht wirklich ein männliches Problem, was er da grade mit sich aus macht.
Der Mann einer guten Freundin hatte auch Hodenkrebs und bei Ihm war die Reaktion ähnlich. Nur hat er sich nicht getrennt, sondern die beiden haben das zusammen durchgestanden.

Es ist schon schwer genug mit dem Thema Krebs umzugehen und dann jetzt noch so...

Lg
Julia
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  #4  
Alt 23.07.2008, 13:06
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Schokolinse Schokolinse ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

...aber es zeigt zumindest, dass er sich damit auseinander setzt und grundsätzlich aus Eigenschutz (Du sollst ihn nicht schwach sehen) und zu Deinem Schutz (Du sollst wegen ihm nicht leiden oder traurig sein) so reagiert.

Ich denke schon, dass Ihr eine gute gemeinsame Chance habt, sowohl Eure Beziehung als auch diese Herausforderung zu meistern.

Ich denke dass eine Erkrankung in dem Bereich für Männer mit das schlimmste ist was passieren kann.

Gib ihm etwas Zeit, den Schock zu verarbeiten und sei einfach für ihn da.

Nimm ihn in den Arm und lasst Eure Herzen und Seelen miteinander sprechen, der Rest kommt, wenn Du ein wenig nachhilfst und hartnäckig bleibst, von allein, da bin ich mir ziemlich sicher.

Alles Liebe wünscht

Maya
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  #5  
Alt 23.07.2008, 14:52
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hallo Julia,

gehe ihm dezent auf die Nerven, biete Dich immer wieder an, bedränge ihn dabei aber nicht... Du merkst: ein Drahtseilakt, aber wir Männer sind ja auch nicht einfach

Zuerst einmal ist es klar, dass er da völlig auf dem Schlauch steht. Er bekam die Ansage Krebs zu haben. Und ohne das nötige Hintergrundwissen klingt auch Hodenkrebs tödlich. Ist er aber nicht, denn zu 98% werden Hodenkrebsler geheilt. Soll heißen, dass das nächste Viertel bis halbe Jahr sicherlich nicht schön wird, aber es auch nur einen Abschnitt in seinem, Euren Leben darstellt. Wenn er das erst mal begriffen hat... Du kannst ihm ja einfach mal den Link zum Forum geben, sieht die Welt wieder anders aus.

Ich habe damals auch erst mal das totale Brett vor dem Kopf gehabt... Das gehört dazu.
Versuche mit ihm vernünftig zu reden, ihm Mut zu machen und erzähle ihm von dem Menschen, der hier immer wieder für die Hoffnungsmacherei herhalten muss: Lance Armstrong hat nach seinem Hodentumor mehrfach die Tour de France gewonnen. Das mit dem Doping kannst Du ja gekonnt unter den Tisch fallen lassen

Wenn Du oder vielleicht sogar er Fragen haben solltet: wir sind hier immer für Euch da.
__________________

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  #6  
Alt 23.07.2008, 15:04
*Julchen* *Julchen* ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hi Dirk,

vielen Dank für die Antwort und das Du mir/uns Mut gibst.

Du wirst es nicht glauben - das Buch von Lance Armstrong habe ich ca 5x gelesen. Vor einigen jahren hat es mich zum Rennradfahren gebracht und seit dem bin ich nur selten von dem Rad getrennt gewesen.
Lance´Wille gesund zu werden und dann noch die Tour zu fahren war legendär.

Aber darauf wollte ich nicht hinaus

Als es ihm vor einer Woche Sonntags nicht gut ging und er 4 stunden geschlafen hat, habe ich mir zielstrebig Lance Buch gegriffen und es regelrecht verschlungen. Ich weiß nicht warum, aber es war ein merkwürdiges Gefühl zu lesen mit den Hintergrund Infos das es Ihm nicht gut geht und die ersten "wehwechen"....
Ich will nicht sagen, dass ich es geahnt habe, denn sowas kann man nicht ahnen, aber es ist schon ein so komischer Hintergedanke den ich nicht ganz beschreiben kann und wenn ich ganz ehrlich bin, war ich vielleicht "besser" vorbereitet als er. (Jedenfalls so gut wie man in so einer Situation vorbereitet sein kann)
Aus dem Grund und weil ich hier so oft von den guten Heilungschancen gelesen habe, bin ich so sehr davon überzeugt das er wieder gesund wird!

Ich würde Ihm gerne einfach das Gefühl vermitteln, das er wieder gesund wird, aber da ist die Frage in wie weit spreche ich das Thema an oder bringe Infos.
Ich habe das Gefühl, er möchte erstmal nichts hören und nicht sehen.
Wo fängt informieren an und wo hört bedrängen auf?
Wie du sagst, Frauen sind penetrant und Männer anstrengend
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  #7  
Alt 24.07.2008, 10:15
TriaAlex TriaAlex ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hallo Julia,

das tut mir für Euch beide sehr leid, aber ich kann Deinen Freund auch etwas verstehen.
Bei mir war es so, dass ich meine Freundin (auch eine Julia) am Abend vor meiner ersten Chemo wirklich kennen gelernt habe - wir kannten uns vorher schon ca. 2 Jahre flüchtig. In der Woche der ersten Chemo kamen wir uns dann doch näher, aber ich hatte immer Skrupel, ob ich ihr das antun kann - ein Chemopatient ist dann ja doch nicht das, was man sich am Anfang einer Beziehung wünscht. Glücklicherweise habe ich auf einen guten Freund gehört, der mir sagte, ich sollte mir nicht so viele Gedanken machen und es auf mich zukommen lassen - so kam es dann auch und nun sind wir bald 2 Jahre zusammen (und haben 5 Zyklen Chemo überstanden).
Das hilft natürlich Dir nicht direkt, denn Dein Freund hat sich ja zurück gezogen. Eventuell merkt er aber schon bald, dass Du ihm während der Chemo fehlst. Dafür muss er aber auch zugeben können, dass er Hilfe braucht. Hast Du Kontakt zu seinen Freunden, eventuell können Die ja etwas vermitteln, sofern die von seiner Krankheit wissen.
Habt Ihr denn im Moment gar keinen Kontakt mehr? Andernfalls versuch ihm doch erst mal zu zeigen, dass Du für ihn da bist und mit der Krankheit einigermaßen umgehen kannst. Das sollte ihm doch zeigen, dass diese schwere Zeit kein Grund ist, eine Beziehung zu beenden. Ich denke, er hat einfach Angst, Dich zu sehr zu belasten.

Viele Grüße und weiterhin alles Gute

Alex
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  #8  
Alt 24.07.2008, 11:03
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macg macg ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

@ Julchen

Zitat:
Ich würde Ihm gerne einfach das Gefühl vermitteln, das er wieder gesund wird,
das wird er auch wieder !!!

wie sieht es denn in eurem freundeskreis aus?

hat dein freund denn ich sag mal besten freund dem er sich eventuell nicht so verschliessen würde? rede mal mit dem oder bzw. auch mal mit seinen eltern darüber.

auf einer seite verstehe ich deinen freund, ist ja auch ein schock die diagnose.
er müsste sich einfach mal alles von der seele reden bei irgendwem, die diagnose und die krenkheit offen sehen und angehen, also offen darüber reden.
ist ja nicht wovor man sich schämen muss.

wie ich die ersten symptome hatte bin ich auch zu meinem chef gegangen und hab gesagt, chef mit meinem ei stimmt was nicht. ich geh ins spital


ich glaube wenn er erkannt, das er offen damit umgehen "muss!" dann wird sich das auch wiedr einpendeln
__________________
LG Peter (eineiiger Zwilling)
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  #9  
Alt 24.07.2008, 11:54
*Julchen* *Julchen* ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hallo Ihr Lieben,

momentan schwanke ich total zwischen abwarten was passiert und verstehen das es wirklich vorbei ist.
Und heute ist der erste Tag wo ich wirklich realisiere, das es vorbei ist und wohl auch so bleiben wird. Ich bin total verwirrt...


Er hat seine Krankheit noch nicht wirklich nach aussen kommuniziert und so habe ich auch niemandem mit dem ich über dieses Thema reden kann.
Seine Mutter ist vor einigen Jahren ebenfalls an Krebs gestorben, vielleicht auch daher seine Angst...

Sein totaler Rückzug mir gegenüber sollte vielleicht einfach ein deutliches Zeichen sein, dass für mich momentan in seinem Leben kein Platz ist.
Unser Treffen gestern hat er wegen eines wichtigen Termins abgesagt und auf heute verschoben, sich aber auch nicht mehr wie besprochen gemeldet.

Als wir unser Trennungsgespräch hatten, hat er soviele "Gründe" aufgezählt, angefangen von, "Ich möchte nicht, das Du die nächsten 50 Jahre ohne mich leben mußt" über "Ich brauche meine ganze Energie und möchte auf niemanden Rücksicht nehmen müssen" bis hin zu " Ich muß da allein durch, weil ich so ein Eigenbrödler bin".
Ich weiß nicht ob ich zu viel erwarte, zu ungeduldig bin oder einfach nur Angst habe ihn zu verlieren..Wahrscheinlich alles zusammen....
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  #10  
Alt 24.07.2008, 18:30
drowning drowning ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

hallo julchen !

dein freund wird erstmals einen großen schock erlebt haben. diagnose krebs stecken ja viele eher schwer weg, weil sie damit alte bilder verbinden. bilder die 20 jahre vielleicht her sind, wie andere während einer krebserkrankung litten, und wie es denen dreckig ging, und man wird mit dem tod konfrontiert. er klopft mal an.
ich wurde während der zeit auch egoistischer. mir war sehr viel kleinscheiß egal, es ging nur ums gesundwerden. da will man auch mal alleine sein und oder braucht dann wieder gespräche.
ein drahtseilakt, den man selbst nicht immer gewinnt.

was mir geholfen hat, war der psychoonkologe.
weil da kann man den ganzen mist ausladen.
erstens hat er es gelernt
zweitens ists sein job
und er kann gute tipps geben. da man ja sicher nicht der erste damit ist.

mit frau und familie redete ich als betroffener anders. manche sorgen teilt man nicht mit, schottet sich ab. weil man sieht, die angehörigen leiden mehr als man selbst. ich war auf heilung fokusiert, dachte nie ans sterben, aber die familie denkt schon mal drüber nach, was passiert wenn.

vielleicht hilft es deinem freund wirklich mit einem psychologen zu reden, oder hier ins forum zu schauen, wieviele betroffene es gibt, die noch leben, oder wieder leben.
und läßt sich nur durch infos hier helfen.

dir wünsche ich die nötoge zähigkeit

und was ich mitbekam: keine rmeiner chemokollegen und ich wollten hören die standardsprüche wie " das wird schon wieder" sag ihm einfach, dass du für ihn da bist, wenn er dich braucht, das hilft schon sehr zu wissen, da ist jemand, ohne erdrückt zu werden.


so, ich hoffe ich habe meine gedanken halbwegs ordnen können, habe heute und gestern schon zig anläufe versucht, und es immer verworfen
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  #11  
Alt 26.07.2008, 13:45
Qumaira Qumaira ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hallo Julia,
Danke für Deinen Thread !

Jeden trifft die Diagnose hart.
Glaube allgm , viele intensive Gespräche, Zuversicht u.v.a. kann dieses definitiv überwinden. Kopf hoch !
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  #12  
Alt 27.08.2008, 18:27
*Julchen* *Julchen* ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hey Ihr Lieben,
nach einiger Zeit lese ich hier nun auch mal wieder. Die letzten Wochen, waren einfach too much in Sachen Krankheit. Ich wollte nichts mehr hören, nichts mehr sehen und nichts mehr lesen :-(Der OP Termin meines Freundes wurde zwei mal verschoben, bzw nicht bestätigt, und jetzt hat er endlilch morgen, nach vier nervenaufreibenden wochen einen Termin in einer Klinik knapp 100km weit entfernt bekommen. Sein behandelnder arzt hat dort wohl einige kontakte, und so wird er morgen nun operiert... die letzten wochen verliefen bei uns mehr oder weniger streßfrei und ich habe versucht das thema krebs so gut es geht neutral zu behandeln. eigentlich wollten wir uns gestern noch einen schönen abebend machen und haben dies auch mit einem essen begonnen, bis einein anruf alles durcheinander gebracht hat und er nach einem missverständniss nach hause Abgerauscht ist. Wir hatten uns so auf einen schönen abend vor der op gefreut und dann dieser blöde moment der alles kaputt gemacht hat, aber man merkt, die nerven liegen blank bei ihm.
Heute früh hatte ich ihn kurz gesehen und er war völlig aufgelöst und verwirrt...er hat sich dann total aufgelöst auf den weg in die klinik gemacht und wird nun morgen operiert. Mehr weiß ich nicht, kein anruf, keine sms, nichts...
Eigentlich hatten wir ausgemacht, das ich ihn am freitag besuchen komme, weil er morgen kein besuch von mir möchte. Er möchte nicht, das ich ihn „so“ sehe...hmh, das versteht wohl nur ein mann aber ich halte diese Warterei einfach nicht aus, kein zeichen von ihm, keine sms...
ich weiß, das er verständlicherweise super viel angst vor dieser OP hat, aber ich möchte ihn gern in dieser zeit auch beistehen. Was würdet ihr machen, warten bis er sich meldet und ihm die ruhe lassen oder morgen nachmittag mal schauen wie es ihm geht? Die letzten vier wochen haben wir immer mit warten und warten verbracht, warten auf den OP termin, warten das die stimmungsschwankungen weniger werden, warten warten warten....es ist einfach nur schwer und man merkt, wie diese verdammte krankheit einen menschen verändert...
wie war es bei euch? Habt ihr euch über besuch gefreut oder wolltet ihr auch niemanden sehen?
__________________
Am Ende wird alles gut....Und wenn es noch nicht gut genug ist, dann ist es noch nicht das Ende....
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  #13  
Alt 28.08.2008, 09:04
kiwi08 kiwi08 ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hallo !

Also ich finde das schon sehr komisch und verantwortungslos von den Ärzten mit der OP vier Wochen zu warten. Wenn man hier von Hodentumor-Patienten liesst heisst es immer Diagnose und am nächsten Tag war die OP !!!
Das dazu. Wenn dein Freund den Wunsch hat dich erst morgen zu sehen dann respektiere das, auch wenn es schwer fällt. Ich war immer sehr oft bei meinem Mann, aber er wollte das auch so. Schreib ihm doch mal einen schönen Brief. Vielleicht kommst du so besser an ihn ran und er versteht dich dann auch besser. Ich weiss hört sich dumm an.

Fühl dich gedrückt, es wird bestimmt alles gut !!!
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  #14  
Alt 28.08.2008, 11:19
TriaAlex TriaAlex ist offline
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Standard AW: Diagnose-Schock - Beziehungs-Ende?

Hi Julchen,

erstmal alles gute für die OP heute (??).
Es geht wohl jeder anders mit der Krankheit um. Ich habe auch einen Mitpatienten gehabt, der hat die Krankheit vor allen Bekannten verschwiegen und alles alleine durchgestanden. Ich habe ja genau den anderen Weg gewählt und allen direkt gesagt, was Sache ist.
Bei meiner zweiten OP war meine Freundin mit dabei - ok, bei der OP nicht, aber sie durfte schon zu mir in den Aufwachraum - Mein Gott muss ich da einen Blödsinn erzählt haben
Ich war da sehr froh drüber, ein vertrautes Gesicht zu sehen und nicht eine überarbeitete Schwester. Natürlich fühlt man sich als Mann am Anfang komisch, wenn da unten auf einmal was fehlt. Ich kann da nur für mich sprechen, aber ich habe mich da aber recht schnell dran gewöhnt, für meine Freundin ist das auch kein Problem und ich denke garnicht daran, mir da nun eine Prothese einsetzen zu lassen. Aber wie gesagt, anfangs fühlt man sich als Mann doch etwas .... komisch ... damit geht jeder anders um.
Wenn Dein Freund aber sagt, dass er lieber alleine sein will, dann respektiere das. Mich hat es während meiner Therapie tierisch genervt, dass meine Familie fast täglich angerufen hat und gefragt hat, wie es mir ging. Natürlich meinten die das nur gut, aber in der Situation nervt das irgendwann. Ich hab dann irgendwann das Telefon rausgezogen und das Handy ausgeschaltet, um meine Ruhe zu haben.
So lange wird er ja auch nicht im Krankenhaus sein, eigentlich kann er doch schon am Samstag wieder heim, spätestens am Montag.
Also, halte durch, Dein Freund kann froh sein, Dich zu haben (liegt scheinbar wirklich an Deinem Namen) und Ihr werdet sicherlich auch wieder schönere Zeiten erleben.

Weiterhin alles Gute

Alex
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  #15  
Alt 28.08.2008, 15:33
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Hallo Zusammen,

meine Zweifel in den letzten wochen warum so ein OP termin immer verschoben wird haben sich scheinbar bestätigt...so etwas habt ihr noch nie gehört - ihr werdet es nicht glauben, mein Freund ist wie vom Erdboden verschwunden, in dem Krankenhaus wo er angeblich sein sollte, war nie ein Termin gemacht, er ist weg und nicht erreichbar.....
Seine Schwester weiß von nichts, sie weiß nichts von der Diagnose, nichts von dem K-Haus Aufenthalt und überhaupt nichts....Das einzige was sie sich vorstellenkann ist, das er die Diagnose bekommen hat, denn damit macht man keine Witze und ist jetzt in voler panik abgetaucht. Seine Eltern sind beide an Krebs gestorben, darum können wir uns nicht vorstellen das er grade solch eine Krankheit als Ausrede für irgendwas nimmt. So etwas erfinet man nicht...
Es ist kurios, ich mache mir solche Sorgen, und weiß nicht, was ich noch machen könnte....
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Am Ende wird alles gut....Und wenn es noch nicht gut genug ist, dann ist es noch nicht das Ende....
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