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Alt 07.08.2007, 21:58
Kathleen Kathleen ist offline
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Registriert seit: 20.10.2005
Beiträge: 95
Standard Hyperthermiebehandlung Bauchfellmetastasen

Hallo an alle Leser,

ich muss Euch gestehen, ich bin bereits seit 1 Jahr und 10 Monaten regelmäßige, stille Leserin aller Beiträge im Magenkrebsforum. Dabei bin ich keine Patientin sondern verzweifelte Angehörige.

Bei meiner Mama (damals 61 Jahre) diagnostizierte man im September 2005 ein Magenkarzinom, welches 3 Wochen später im Klinkum rechts der Isar (München) mittels totaler Gastrektomie entfernt wurde.
Histologie: pT2b, pN1 (1/25), cM0, R0, G3 diffuser Typ nach Lauren Siegelringzellen

Trotz einem befallenem Lymphknoten wurde weder vor noch nach der Operation eine Chemo verabreicht.

In den ersten Monaten danach die üblichen hier geschilderten Symptome: häufiger Durchfall, häufiges schleimartiges Erbrechen, Dumpingprobleme, Gewichtsabnahme von 72 auf 56 kg bei 1,65 cm, körperliche Schwäche.

Nach ca. 1/2 Jahr Besserung der Problematiken wobei sie nie mehr an ihre körperliche Leistungsfähigkeit von vor der Operation anschließen konnte.

Im Frühjahr diesen Jahres nahm sie sogar wieder 2 kg zu. Sie fühlte sich gut, sah gut aus (wer hat schon mit 63 Jahren Konfektionsgröße 36...). Wir atmeten alle ein wenig durch. Ab ca. Mai wieder mehr Erbrechen, weniger Appetit, schlechteres Allgemeinbefinden.

Alle Nachsorgeuntersuchungen waren unaufällig bis zum 9. Juli diesen Jahres. Im CT erkannte man eine "Raumforderung" am linken Narbenpol der Gastrektomienarbe. Diese Raumforderung stellte sich nach OP am 27. Juli als Bauchwandmetastase dar, die komplett entfernt wurde. Der genaue histologische Befund liegt uns noch nicht vor. Dabei gehen die Ärzte jedoch davon aus, dass sich kleinere Metastasen wohl noch im Bauchraum befinden, die durch die starken Verwucherungen nicht einsehbar waren. Schock

Die Ärzte (Stationsärztin, Onkologin, Prof. Wust) haben mir mitgeteilt, dass meiner Mama nach Gabe einer Chemo lediglich 3 bis 9 Monate "tumorfreie Zeit" bleiben. Nach Wiederaufflackern der Tumorerkrankung gibt es keine Therapieoptionen mehr. Ich muss hier niemanden schildern, wie verzweifelt ich bin, wieviele Tränen geflossen sind. Nichts ist schlimmer, als völlig hilflos zusehen zu müssen. Meine geliebte Mama und geliebte Oma, warum soll sie so früh sterben?

Meine Mama hat ihr ganzes Leben gearbeitet, sie ist eine einfache Frau. Den Ärzten gegenüber stellt sie keinerlei Fragen. Sie hat keine Ahnung, wie schlecht ihre Progonose ist. Da sie nicht fragt, kann ich ihr keine Antworten geben. Ich denke, sie will es nicht wissen und das müssen wir alle akzeptieren. Vielleicht kann sie dadurch, die Zeit die sie noch hat, etwas "unbeschwerter" erleben als täglich auf das Ende zu warten?!

Am Donnertstag haben wir nun ein Gespräch mit der Onkologin, die ihr eine "leichte Chemo" in Tablettenform verabreichen möchte. Zuerst war eine Chemo über Port geplant, aber da man keine "Verlaufskontrolle" hat, verwarf man dies wieder. Das ewige Hin und Her verunsichert uns alle noch mehr.

Jetzt aber mein eigentliches Anliegen:
Wer hat Erfahrungen als Patient bzw. Angehöriger über das spezielle Operationsverfahren, das Chirurgie mit Chemotherapie und Hyperthermie von Dr. Müller in Hammelburg verbindet? Wie belastend ist so eine OP? Prognosen?

Entschuldigt bitte, dass ich erst heute schreibe, aber an Euren "Erfahrungen" etc. teil hatte. Am Anfang war ich zu gelähmt, süchtig nach Informationen. Dabei stand mir Christian S. immer zur Seite. Wir können uns alle glücklich schätzen, wie aktiv er in diesem Forum als Selbstbetroffener tätig ist. Ich hatte einfach Bedenken, da es auch nicht "meine" Geschichte war sondern die meiner Mama.

Ich danke Euch für Eure Antworten.

Kathleen

Geändert von Kathleen (12.08.2007 um 20:26 Uhr) Grund: Einen Benutzer mit vollem Namen benannt
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