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  #1681  
Alt 20.08.2005, 09:49
Chantalle7210 Chantalle7210 ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallöchen an das Doppelpack!
Freut mich riesig wieder mal was von euch zu lesen. Hatte mir große Sorgen gemacht!
Dein Willy schafft das schon.
Wann ist denn jetzt der große Tag?
Wünsche euch erst mal ein schönes Wochenende.
Ganz liebe Grüße Chantalle
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  #1682  
Alt 20.08.2005, 11:31
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo ihr Lieben

Chantelle - ne Auszeit tut zeitweise wirklich gut, wuns wurde sie ja vom Compi-Gau verdonnert, aber es war an sich nicht so verkehrt, vor allem mit dem was geschehen ist, so hat man eigentlich gar nichts mitbekommen und ist unbelastet - das tut mit den anderen Belastungen die man eh hat gut.

Also UNSER Tag ist am 2.9. Anreise (abends) und am 3.9. um 9.00 Uhrgehts los. zwischen 17.00 udn 18.00 Uhr ist die Ankunft geplant wo wir von verschiedenen Motorradgruppen empfangen werden Harley Davidson etc und Töffs mit Sozis welche Spalierstehen werden wenn wir die Tremola hoch auf den Pass kommen werden. Nach dem Aperitif werden sie eine kleine Pass Rundfahrt machen mit den Wanderern - für diejenigen die gerne möchten. Dann kommt das "Nachtessen Tessiner Risotto mit spezielle Tessiner Würstchen, vorher Salat und/Suppe Suppe - wenns Dunkel ist gibt es eine Überraschung by Night - in Solidarität und in Gedanken an alle Lungenkrebs und MS Patienten und Ihre Angehörigen als Licht- und Kraftspender und in Gedenken an die Verstorbenen als symbolisch am Himmel aufgegangene Sterne (heisst ja wenn jemand verstorben ist erleuchtet ein neuer Stern am Himmel) gibt es ein Sternenleuchten mit ca. 450 Leuchtsternen. Das ganze wird musikalisch untermauert. Die Bürgermeister von Airolo und Hospental haben sich angemeldet. Am nächsten Morgen werden wir um 10.00 Uhr vom Hospiz nach Hospental runter laufen.

Jeder der will kann Teilnehmen, Kosten für Anreise, Hotel und Essen gehen zu Lasten der Teilnehmer. Zwei Busse und div. Autos werden uns begleiten, sodass wir für den Notfall gewappnet sind. Hilfsmittel wie sauerstoff, und Gehilfen sind dabei und wenn jemand nicht mehr mag, dann fährt er halt. Dabeisein ist das wichtigste. Das Essen wird im Bus transportiert, sodass niemand schwer tragen muss.

Wir freuen uns riesig drauf.

Wegem Gewicht deiner Ma, Willy hat eigentlich erst richtig abgenommen als die Bestrahlung und Chemo vorbei waren und erst recht nach der Operation - total ca. 18kg (wenn ich das nur könnte!!!), heute hat er mehr Gewicht als er je zuvor hatte.

Frag wirklich den Docs. Löcher in den Bauch wenn du das Gespräch hast, vor allem mach dir eine Liste mit den Fragen udn geh eine nach dem anderen durch, so vergisst du nichts.

Jutta - Ja du und Christa ihr habt schon recht, aber ihr kennt es ja selber diese Gedanken nagen immer wieder mal, gestern war es Willy einfach nicht so drum und dann kommen dir diese Gedanke wieder ewei ein Blitz. Wir wissen ja nur zu gut, dass diese stabile Phase nur auf zeit ist, hatr er doch immer noch das 5er Pack in sich, dass iregndwann mal wieder gefrässig wird. Seit tagen hat er wahnsinnige Rückenschmerzen - komisch wenn man nicht Krebs hat denkt man ach ich habe Zug bekommen, oder mich überanstrengt, wenn man Krebs hat denkt man hoffentlich sind es keine Metas!

kauf doch deinem Schatz ein paar leckere Lollies mit Herzen, dann wird es ihm auch klar, dass du es ernst meinst mit seinem neuen sexy Look.

So nun muss ich noch einiges erledigen. Bis später alles Liebe ihr Lieben, take care eure Liz udn Willy im Soppelpack
Willy wollte gestern gar nicht mehr zum Jazz gehen, nur durch dass die Freundin von Pascal sich angemeldet hatte konnte ich ihn dazu bringen zu kommen, es war schön wir haben super viel gelacht mit Fremden am Tisch. Wir haben es genossne udn an dich gedacht Christa, denn wir wissen du hast Jazz udn Blues auch gerne. Wir haben sogar getanzt auf der Strasse - muss man ja wohl, die Musik fährt ja so in die Knochen! Ich bin ja u.a. mit Jazz uns Klassicher Musik gross geworden da einige der berühmter Jazzspieler wie Louis Armstrong zum Freundeskreis von Daddy gehörten. Künstler unter sich, da wird nicht unterschieden ob bildliche oder musikalische Kunst, Kunst ist Kunst.
__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
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  #1683  
Alt 20.08.2005, 16:23
Christa CK Christa CK ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

hallo chantalle,

das hört sich ja leider nicht so gut an was du da berichtest.
ich hoffe ihr könnt den geburtstag ein klein wenig geniessen
bei aller traurigkeit.
ich hoffe und wünsche für dich und besonders für deine mama nur das beste.
ich werde an euch denken!
sei ganz lieb gegrüßt
christa CK
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  #1684  
Alt 21.08.2005, 00:24
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Jutta F. Jutta F. ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo Chantalle,

das mit der Auszeit hast Du gut gemacht, man muß auch mal auf andere Gedanken kommen und wieder neue Kraft schöpfen können. Mir geht es nicht anders, am Montag muß ich nach 3 Wochen Urlaub wieder arbeiten und ich freue mich richtig darauf.
Durch die Krankheit meines Mannes ist alles anders geworden und unser geplanter gemeinsamer Urlaub fiel natürlich auch ins Wasser, aber das ist nicht so schlimm, Hauptsache ihm geht es wieder besser.
Mein Hartmuth hat jetzt auch 9 Bestrahlungen hinter sich, die ersten 5 waren auf den linken unteren Lungenflügel gemarkert, bestrahlt wurde von vorne und hinten, danach längere Bestrahlungseinheiten und auch unterhalb beider Achselhöhlen an jeweils zwei gemarkerten Positionen. Abgenommen hat er noch nicht, vor der Krebs Diagnose ca. 6 kg, danach stagnierte es bis heute. Aber vielleicht liegt es auch daran, daß er aufgehört hat zu rauchen, da soll man ja dann wohln eher zunehmen.

Ich hoffe, Ihr konntet ein bischen Geburtstag mit Deiner Ma feiern und hattet wenigstens ein paar schöne Stunden mit Ihr.
Ob die Inkontinenz etwas mit der Strahlentherapie zu tun hat, weiß ich leider auch nicht, aber da würde ich einfach mal nachfragen. Kann Deine Ma denn noch aufstehen oder ist sie bettlägerig?

Auch Dir wünsche ich noch einen schönen Sonntag und einen dicken Sonnenstrahl ganz speziell für Dich !!!
Liebe Grüße
Jutta
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  #1685  
Alt 21.08.2005, 19:20
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo an Euch,
ich kenne das alles meine Mutter ist vor 4Jahren an Brustkrebs erkrankt und er war schon 7cm groß sie ließ sich nicht operieren jetzt hat sie Lebermetastasen und Knochenmetastasen mit Chemo und Bestrahlung konnte man es 2 Jahre ruhig stellen bis vor kurzen ihr Brustkrebs geht weiter heul heul es ist einfach furchbar ich liebe meine Mutter ich bin immer bei ihr aber es ist oft so schwer, sie schweigt ihre Kránkheit tot sie möchte nicht darüber reden jetzt bekommt sie wider Chemo und Bestrahlung aber Zuhause ich hasse diesen Krebs manchmal weine und weine ich ..........
ich kenne das allees und habe Angst vor Morgen................
große Angst sie isst immer weniger obwohl sie sagt sie isst viel ...
usw. ich bin sooooooooo froh das es dieses Forum gibt sonst wäre ich ganz alleine ............
ich weiß eigentlich gar nicht wie es weiter geht ......
Andrea
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  #1686  
Alt 21.08.2005, 22:22
Chantalle7210 Chantalle7210 ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo Jutta!
Der Geb. war so weit ok.Nur sehr anstrengend,das meine Ma ja alle 15 Min. auf die Toilette mußte u. sie immer einer hoch heben mußte u.sie dann richtig festhalten u. hin bringen. Für meinen Pa ging das die ganze Nacht so weiter, so das er gar nicht geschlafen hatte u. meine Ma auch nicht. Da hab ich die Notbremse gezogen u.den Notarzt gerufen, der hat dann nach dem ich druck gemacht hab auch eine Einweisung ausgeschrieben. Heut Nachmittag waren wir dann im KH u.die haben dann gleich festgestellt, das meine Ma total überzuckert war.Ihr wurde gleich ein Insolin per infusion gegeben u. ein Kateder gelegt.Nu soll es wohl besser werde, wenn ihr Zucker runter geht, dann soll sie wohl in 2 bis 3 Tagen auch wieder allein laufen u. aufstehen können. Was seit 2 Tagen nicht mehr gegeben war.Es ist schon das 3. mal das ich ein Machtwort sprechen mußte, bin aber sehr froh, das ich es wieder mal getan hab.Meiner Ma gefiel es gar nicht, das sie ins KH mußte, aber als sie da war u. die ihr gleich geholfen haben, schien auch sie etwas erleichtert zu sein u. mein Pa hat zu Hause gleich erst mal 2 Std. geschlafen u. es ging ihm sichtlich besser.
Für mich ist das jetzt erst mal so weit ok. Bin gespannt was die noch so mit meiner Ma im KH anstellen.

Hoffe ihr habt Deinen letzten freien Tag genießen können u. das Wetter hat wenigstens halbwegs mitgespielt.
Wünsche Deinem Mann nur das beste u. das alles besser wird.
Und Du sei morgen nicht gleich zu fleißgi auf der Arbeit.
Ganz liebe Grüße Chantalle
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  #1687  
Alt 22.08.2005, 01:53
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Jutta F. Jutta F. ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Liebe Christa,

Da bin ich doch heute tatsächlich auf der Couch eingeschlafen, Hartmuth hat mich noch mit einer Decke zugedeckt und sich dann ins Bett verzogen. Gerade wach geworden, war mein erster Gedanke: KK Forum.... mal nachsehen wer geschrieben hat.

Das war ja wieder mal ein Sonntag.... zu schön um wahr zu sein, den ganzen Tag so ein hässliches Nieselwetter......wir liegen Luftlinie zwar nur 70km entfernt von Köln, aber das schöne Papstwetter kam nicht zu uns !!!!
So haben wir heute so einen richtigen faulen Tag auf der Couch verbracht, Fernsehen und ich habe viel gelesen, muß auch mal sein.
Bei Hartmuth haben wir seit gestern etwas Neues entdeckt, wenn er etwas Kaltes trinkt, juckt es ihm am Hinterkopf und er möchte sich kratzen, witzig oder ? Mitlerweile hat er auch leichte Schwindelgefühle, ich denke mal, das sind Reaktionen auf die Bestrahlungen. Morgen Mittag 12 Uhr hat er wieder einen Termin, wenn es nach seiner Stationsärztin geht, wird diese Woche noch ein CT gemacht. Hoffentlich geht alles gut und man findet nichts Neues, das ist immer meine größte Angst !!!!

Für heute sage ich Tschüss melde mich morgen wieder
Liebe Grüße
Jutta
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  #1688  
Alt 22.08.2005, 12:57
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Susel Susel ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo zusammen, Hallo Jutta, Hallo Liz und Willy...und alle nicht erwähnten

Ich war am Samstag das erste Mail in diesem Forum und habe mich etwas "durchgelesen", ganz still und heimlich ! Ich war sehr traurig an diesem Tag wegen meinem Paps (63J). Er bekam vor 3 Monaten die Diagnose Lungenkrebs (irgendetwas mit Adeno). Zuerst hörte es sich nicht so schlimm an, es folgte die Bronchoskopie, dann hörte es sich noch harmloser an und nach der Operation kam der Hammer. Anstelle eines viertels eines Lungenflügels, haben Sie Ihm ganzen linken Lungenflügel enfernt und ca. 12 Lymphknoten . Nach einer 2-wöchigen Kur und anschliessend 2 Wochen Zuhause, ging es Ihm schon wieder erstaunlich gut . Nun fing am Donnerstag letzte Woche die Chemo an und die hat Ihn richtig umgehauen. Den ganzen Freitag erbrach Er sich alle 20 Minuten, der Würgreflex blieb auch dazwischen. Sein Zucker sackte ab (ist auch noch Diabetiker) und bei jedem erbrechen lief Er blau an und bekam keine Luft mehr. Wir haben uns alle wahnsinnig Sorgen gemacht. Abends um 20.30 erbrach Er plötzlich frisches Blut. Wir brachten Ihn in den Notfall, wo zuerst einmal alle etwas hilflos waren. Man wusste nicht woher das Blut kommt und man vermochte es einfach nicht, diesen Brechreiz zu stoppen. Heute ist klar dass seine Magenschleimhaut das Blut verursachte. Er wird nun mit Haferschleim und Suppen aufgepäppelt.
Seine Aussage nach diesem Horrortrip war: Ich höre auf mit diesem Mist. Keine Chemo mehr. Er sagte dies so bestimmt und so überzeugt, dass es mir kalt über den Rücken lief. Ich verstehe Ihn sehr gut und ich kann es nachvollziehen, aber ich habe sehr grosse Angst Ihn nun zu verlieren

Kennt vielleicht jemand die Lukas-Klinik, oder die Behandlung mit der Mistel? Wäre das evtl. eine Alternative, oder eine Unterstützung?

Liebe Grüsse
Susel
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  #1689  
Alt 22.08.2005, 19:22
AndreaB AndreaB ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Danke für die Antwort nein es wird schon noch eine Zeit vergehen aber ich hasse diesen blöden Krebs der den Körper meiner geliebten Mutter zerfrisst und kein Mensch der Welt kennt ein Mittel dagegen ja mich fisst auch manchmal die Angst auf die Angst vor dem Morgen.........Was muß meine liebe Mama noch alles mitmachen und ich kann nur zusehen heul........
Liebe Grüße Andrea
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  #1690  
Alt 22.08.2005, 23:04
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Jutta F. Jutta F. ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Guten Abend Christa,

so langsam werde ich eifersüchtig, ihr mit Eurem ewigen Sonnenschein über der Hauptstadt.......*grins*

Habe meinen ersten Arbeitstag gut hinter mich gebracht, war etwas stressig, ein Bewohner aus meiner Gruppe hatte heute
Geburtstag und da ging die Post ab. Die ganze Family incl. Oma`s + Opa`s, 3 Tanten, 1 Onkel und 6 Kinder kamen angerauscht und bevölkerten unsere Gruppe. Aber das Geburtstagskind war in seinem Element und hat es so richtig genossen und das ist schließlich die Hauptsache !!! Heute habe ich so richtig gemerkt, daß mir meine " Bande " sehr gefehlt hat.
Wie geht es Dir meine Liebe, wieder ein paar Stunden auf der Terrasse verbracht? Was macht Dein Rücken, bzw. der operierte Teil davon? Du liebes, kleines, zartes Wesen mußt schön auf Dich aufpassen und iss mal ein bischen mehr, bald kommen die Herbststürme und dann wirst Du womöglich weg geweht...* grins, grins *.....

Bin einfach zu blöd, möchte so gerne smilys in mein Posting einfügen, schaffe das einfach nicht. Einmal habe ich es probiert und da landete der lachende smily in der Überschrift: Sterben, jeden tag ein bischen mehr.... also da passte er nicht so gut hin. Werde jetzt doch mal bei der " Technik " nachsehen.

Wünsche Dir einen schönen Tag ( und Sonne )
Liebe Grüße
Jutta F.
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  #1691  
Alt 23.08.2005, 01:09
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

PUh Eure Finger waren wieder fleissig.....

Wollen auch endlich wieder mal Sonne, ist ja hier wie im tiefsten Herbst Winter, Regen, Regen, Dunkel, Überschwemmungen und einfach grausig - schon um 16.00 ist es so eingedunkelt, dass man den Storen runter lassen könnte - das Wetter hilft gar nicht trübe Gedanken weg zu bekommen, so hoffen wir liebe Andrea, das wenn man schon hilflos neben der geliebten Person stehen muss, dass die Traurigkeit, die Angst und Verzweifelung nicht noch verstärkt wird durch trübes Wetter.

Deine Fragen nach dem Warum, an sich ein Hadern mit der Situation, kennen wir alle glaube ich - mal stärker ausgeprägt mal bis in den Keller niederziehend. Es ist wie ein Sog aus dem man glaubt kaum mehr raus zu kommen. Alle Argumente der Vernunft im Wissen es bringt nichts zu hadern scheitern, die Gedanken kreisen und kreisen, immer wieder neuem ohne Ende und halten dich gefangen. Sie rauben so viel positive Energie, Hoffnung, Zuversicht und Kraft, und doch wiederspiegeln sie eine Seite der Realität der wir uns stellen müssen, leider.

Das ist auch einer der Gründe warum wir diese Gotthard Wanderung machen - wir möchten endlich das Leben wieder spüren, wie der Wind der durch deine Haare weht und die Sonne die uns erwärmt oder vielleicht der Regen der dich zum Schlottern bringt, einfach Leben. Und die Natur die immer noch da ist, auch wenn du nun schon seit fast 3 Jahre fast immer im Trance in diesem Sog gelebt hast. Wir wurden heute von einer Journalistin gefragt warum wir es tun, ja das ist sicher eines der Hauptgründe.

Diese Ohnmacht, Verzweifelung und das einfach nur daneben stehen können wenn geliebte Menschen leiden und es ihnen schlechter geht, bringt einem an den Rand des Wahnsinns. Denn es sind genau die Zeiten die einem zuviel Kraft nehmen. Kraft die man so nötig hat und eigentlich den Menschen weitergeben möchte die man so liebt.

Und doch auch wenn wir alle dies erleben, man kann kaum einen Rat geben ausser Verständnis dafür, das wir alle mitten drin sitzen in dieser Windhose dies sich um einen herum nur noch dreht und uns keinen Ausgang zeigt.

Einen Rat gibt es schon, sich Hilfe durch Fachpersonen zu holen, einer sogenannten Onkopsychologischen Betreuung, die nicht nur für den Patienten offen ist, sondern auch für uns Angehörigen. Dank dieser Hilfe haben wir in manch einer Situation einen Lichtschimmer am Horizont wieder gefunden.

Die ohnmacht daneben zu stehen, helfen oder gar reden zu wollen, mit jemandem der gar nicht reden will, lösst unheimlich viel Frust aus udn noch mehr Warum Fragen. Und doch zwingen kann man sie nicht. Willy hat sich anfangs sogar nur noch ins Schlafzimmer zurück gezogen, Tag und Nacht war er da drin und kam nur raus, wenn er zur Bestrahlung, Chemo oder zu den Therapien musste nach der Operation. Er hörte nur noch seine geliebte Musik, versank in seine Welt und liess niemand an sich heran, dann kamen die Tage wo ich es nicht mehr aushielt, diese extreme Isolation, auch die Entfernung von den Jungs. Wir alle wurden immer mehr gereizt, der Gedanke nach " kann man mit einem schwer Kranken krach haben" tauchte auf, und doch es war unweigerlich, so konnten wir unsere Ängste endlich thematisieren und auf den Tisch legen, es wurde über dieses "Rückzieher-Verhalten" gesprochen, das Tabuthema wurde angesprochen. Es kam nicht zum Krach aber doch zu einer deutlicheren Diskussion. Endlich sprach, ja endlich sprach er darüber .... Für mich war es wie eine Erlösung, eine Riesenlast wurde von den Schultern genommen, denn das war der Wendepunkte wo wir nicht mehr alleine gegen den Krebs vorgingen, sondern gemeinsam, jeder auf seine Art. Auch im Wissen er muss die grösste und direkteste Last tragen, so war ich aber endlich in der Lage zu sehen und spüren wo und wie ich ihn dabei unterstützen konnten - wir waren endlich wieder das alte zusammengeschweisste Team - das alte Doppelpack, so wie wir es symbolisch mit einem zusmamen gewachsenen Zündhölzchen immer hatten, welches wir zu Beginn unserer Liebe fanden und als Männlein und Weiblein anmalten, um sie dann mit einem kleinen roten Herzchen in ein Gläschen mit einem Korken zu stopfen - unserem Zündhölzchen Doppelpack - das war der Beginn des Namens Doppelpäggli der bis heute uns begleitet. Aber auch wir standen davor es fast zu verlieren wegen dem Krebs. Ist wahnsinnig was Krebs so alles auslösen kann.

Wir wünschen dir, und allen anderen auch, dass irgend wann mal der Tag kommt wo auch die "Schweigsamen" Betroffenen in der lage sicnd ihr Leid, ihr Leiden mit den geliebten Menschen zu teilen, es entlastet alle. Wir verstehen aber auch, dass es nicht immer möglich ist, nicht immer gewünscht wird oder gar machbar ist, aus welchen Gründen auch immer.

Die liebe Andrea wünschen wir die nötige Kraft hilflos daneben stehen zu müssen. Aber lass dich nicht in eine Depri hineinzeihen, hol dir bitte vorher Hilfe - und vergiss nicht auch wenn eine Depri sich einschleicht, bei dir oder deiner Ma, ist es keine Schande, sondern ein Teil des Traumas Krebs. Es hat auch gar nichts mit einer klassischen Depri zu tun.

Viel Kraft und Liebe für die kommende harte Zeit - wir alle sind hier, GEMEINSAM SIND WIR STARK, okay?

Liebe Grüsse Liz und Willy im Doppelpack
__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
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  #1692  
Alt 23.08.2005, 08:21
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Susel Susel ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Liebes Doppelpack

Vielen Dank für eure lieben Worte . Das "Mitlesen" hat mir eigentlich gut geholfen, weniger runtergezogen. Es war tröstlich zu wissen dass man auch als Angehöriger nicht alleine ist und es vielen Menschen genaugleich geht wie unserer Familie und meinem Paps.
Eigentlich war seine Reha auf 3 Wochen geplant. Er war in der Berner Rehaklinik auf Heiligenschwendi, doch es hat Ihm überhaupt nicht gefallen. Er hatte ein wenig Atemtherapie, war mir 3 anderen, schwerkranken Lungenpatienten in einem Zimmer und das Essen war anscheinend grässlich , obwohl mein Paps in Sachen Essen überhaupt nicht heikel ist. Nach 1.5 Wochen bekam Er Fieber und das Blutbild wurde scheinabr täglich schlechter. Da Sie dort nicht auf medizinische Notfälle eingerichtet sind (Originalzitat eines Arztes), haben Sie Ihn mit der Ambulanz wieder ins Spital Biel gebracht. Der Verdacht war, dass sich bei der Wunde etwas entzündet haben muss. War aber zum Glück nicht so, Er hatte einen "kleinen" Harnweginfekt . Er wollte nicht mehr zurück und kam nach Hause....

Die Nebenwirkungen der Chemo haben inzwischen nachgelassen und Sie sind Ihn wieder etwas am aufbauen mit Kartoffelstock und Suppe. Nur wenn Er Husten muss (hat viel Schleim auf den Bronchien), würgt es Ihn ab und zu noch. Im Vergleich zu Freitag aber harmlos.

Der Onkologe hatte gestern ein langes Gespräch mit Ihm. Er konnte Ihn überzeugen doch noch mit der Chemo weiterzumachen...ufffhh....Er darf nun den "ambulanten Teil" im Spital machen, unter Überwachung, damit Sie schneller reagieren können auf die Nebenwirkungen. Das hat Ihn sehr beruhigt und Er will es versuchen. Wir sind sehr froh! Habe ihm nun alles mögliche über die Misteltherapie ausgedruckt und zugeschickt. Mal sehen was Er dazu meint.

Danke für den Hinweis auf die Tagung Wir werden sicher teilnehmen, habe es meiner Familie schon weitergeleitet!
Melde mich noch auf euer E-Mail, damit wir die Nummern austauschen können!

Ich wünsche euch beiden noch einen wunderschönen und sonnigen Tag und weiterhin viel Kraft. Ich drücke euch in Gedanken ganz fest

Liebe Grüsse Susel
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  #1693  
Alt 23.08.2005, 09:30
Chantalle7210 Chantalle7210 ist offline
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Hallo Jutta!
Wie geht es Deinem Mann? Verträgt er die Bestrahlung weiter hin so gut? Hoffe es ja!
Freut mich für Dich, das Dir Deine Arbeit richtig spaß macht. Kann ja nicht jeder von sich behaupten. Gegen Gestern wird es dann ja heute ruhig auf der Arbeit sein.Oder?
Übrigens hast Du den selben Musikgeschmack wie mein Freund, er mag auch Soul Musik u. hat davon viele Platten. Ich hab davon keine Ahnung. Bei mir hängt die Musik die ich höre immer von meiner Laune ab.
Ist das Wetter denn bei euch etwas besser geworden? Bei uns war gestern etwas Sonne, dafür ist es heute wieder total bewölkt u.kühler. Das schlägt ganz schön aufs Gemüht.
Wünsche Dir einen schönen Tag.
L.G.Chantalle
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  #1694  
Alt 23.08.2005, 14:54
Monika R. Monika R. ist offline
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Standard AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo Chantalle,

du hast keine blöde Art zu schreiben... Du hast es nur sehr schwer zur Zeit. Nutze dieses Forum, denn Gemeinschaft macht stark. Mein Mann ist nun vor fast einem halben Jahr an dieser Krankheit gestorben und keiner weiß besser als ich, wie schwer es ist, jemanden mit dieser Krankheit zu begleiten. Es erfordert sehr viel Kraft und man hat oft das Gefühl, dass einen niemand versteht. Die meisten Menschen, die damit noch nie zu tun hatten, tun das wahrscheinlich auch nicht. Aber der Austausch hier im Forum zeigt einem leider immer wieder, wie viele Menschen Krebs haben und für wie viele Menschen sich durch diese Krankheit von heute auf morgen das Leben verändert hat.

Ich hoffe, dass du noch eine schöne Zeit mit deiner Mutter verbringen kannst, auch wenn es nicht immer einfach sein wird. Kopf hoch, liebe Grüße von Monika
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  #1695  
Alt 24.08.2005, 21:44
SteffiM SteffiM ist offline
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Rotes Gesicht AW: Sterben , jeden Tag ein bißchen mehr

Hallo ihr Lieben.
Eigentlich wollte ich vorerst nicht mehr schreiben, aber es tut mir doch ganz gut.Glaube ich.

Christa,schön,dass es dir gut geht, aber den Putzteufel hättest du doch noch etwas warten lassen können,oder? Verrückte!
Mir gehts so einigermaßen. Seit Montag arbeite ich wieder. Es ist schon schwer, ich denke in jeder freien Minute an meine liebste Mum. Ich würde sie so gerne nochmal drücken! Ich vermisse sie schrecklich! Jetzt ist sie schon 2 Wochen tod! Es kommt mir wie ne Ewigkeit vor und als ob sie bald wieder käme, der Urlaub zu Ende ist und ich sie am Flughafen abholen kann. Mein Herz ist irgendwie schwer, ich bin unendlich traurig, aber Tränen habe ich keine mehr.
Gestern haben mein Schatz und ich eine 2 wöchige Reise in die Türkei gebucht, all inclusiv und nur verwöhnen lassen und erholen. Am 21.9. gehts endlich los. Am liebsten würde ich jetzt schon packen. Nach dem ganzen Streß wahrscheinlich kein Wunder.
Bis dahin geht mein Dad auch wieder arbeiten, wir können also getrost fahren, ohne schlechtes Gewissen zu haben.
Ich schreib euch ne Karte!
So, euch Lieben weiterhin viel Kraft beim Kampf gegen diese miese Krankheit, ich wünsche euch nur das Beste! Steffi
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