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#1
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AW: Nun bin ich auch eine trauernde Tochter
Hallo Lana, das soll dich auch mitnehmen und du sollst auch traurig sein. Man muss trauern , ganz klar. Wenn man nicht trauert, holt es einen irgendwann ein. Wichtig ist, dass du offen redest (was du sicher machst) und offen weinst (vor dir vertrauten Menschen). Lass all deine Sorgen/Ängsten/Trauer/Wut/Verzweiflung etc raus. Auch ich habe es hautnah miterlebt, aber ich kann dir sagen, es wird leichter.... vielleicht nicht dieses Jahr, aber nächstes Jahr Stück für Stück. Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft.....glg
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Mein Daddy * 04.08.1947 25.06.2018 ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno)) -------- Somewhere over the Rainbow--------- |
#2
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AW: Nun bin ich auch eine trauernde Tochter
Liebe Lana,
mein aufrichtiges Beileid zum Verlust seines Vaters. Du bist noch am Anfang eines Weges, der leider weder kurz noch eben oder gerade ist. Es wird rauf und runter gehen, du wirst abbiegen, zurück gehen und andersrum abbiegen und auch stolpern. Aber bitte versuche immer, weiter zu gehen. So wird es ganz langsam immer ein klein wenig leichter. Jake 2019 ab, warte, dass es vorbei geht und nimm 2020 als eine Art Ruhejahr an. Gib dir die Zeit, denke nicht, es muss jetzt ganz schnell wieder alles normal werden, denn das wird es nicht. Diese Zeit hat dein Vater einfach verdient, sie gehört ihm. Gönne sie ihm. Ich wünsche dir viel Kraft. |
#3
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AW: Nun bin ich auch eine trauernde Tochter
Es tut mir sehr leid dass Du Deinen Vater verloren hast.
Meine Mutter ist letztes Jahr gestorben. Sie hatte nach der Diagnose noch 3 Monate. Die ersten Wochen hatte ich ständig die Bilder ihres Sterbens im Kopf. Ich war sogar zur Hypnose um irgendwie davon loszukommen. So schlimm die erste Zeit ist. Es wird tatsächlich einfacher. Ich habe immer noch Momente in denen mir die Tränen kommen. Aber das ist auch legitim. Schließlich sind das die wichtigsten Menschen in unserem Leben. Ich habe viel über ihre Krankheit, ihr Sterben und meine Trauer geredet. Das hat mir geholfen. Heute denke ich so gut wie immer mit einem Lächeln im Gesicht an sie.
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Meine Mutti *18.09.1946 05.07.2018 ED: Mai 2018. Lebermetastasen mit nicht bekannten Ursprungstumor. |
#4
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AW: Nun bin ich auch eine trauernde Tochter
Liebe Beccamaus, liebe Clea, liebe Positiv_Denken,
vielen Dank für eure Worte. Es ist ja der normale Weg, dass wir unsere Eltern gehen lassen müssen, aber darauf vorbereitet ist man nie. Auch wenn am Ende der Arzt sagte, wir müssen mit Wochen, nicht mehr mit Monaten rechnen - irgendwie verdrängt man es dann doch. Ich bin immer noch so sprachlos über die Geschwindigkeit. Und darüber, dass er wegen der Metastase an der Hüfte beim Arzt war, noch bevor die Lunge überhaupt Thema wurde. Man hat ihn geröngt - nix zu sehen. Also gab es ein paar Spritzen und Krankengymnastik. Dann war er mit einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Ganze 3x wurde er geröngt, ohne Ergebnis. Erst ein CT nach 3 Monaten brachte Klarheit. Und auch da hatte er noch ein Lungenvolumen von fast 100%. So stellt man sich doch keinen sterbenskranken Menschen vor :-(. Und binnen 5 Monaten verfällt der Mensch dann mehr und mehr. Übrig bleiben natürlich die ganzen Hätte-und-Wäre-Gedanken... Und nun ertappe ich mich immer wieder, dass ich ihm schnell was erzählen oder eine Whatsapp schicken will. Und dann fällt mir wieder mit einer unfassbaren Wucht auf, dass er nicht mehr da ist. Mein Onkel starb mit 53. Plötzlich. An einer Embolie. Wir standen uns sehr nahe. So schlim wie der plötzliche Verlust damals für uns alle war - er stand damals morgens ohne Angst auf und dann war es vorbei. Kein Leid, keine Sorgen, keine Angst. Im Grunde ist das eine Gnade, wenn man sieht, wie andere Menschen in der letzten Phase ihres Lebens leiden müssen. Ich grüße euch ganz herzlich! L. |
#5
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AW: Nun bin ich auch eine trauernde Tochter
Liebe Lana,
ich kann dir nur eins sagen, es waren für ihn Gott sei dank nur 5 Monate. Es hört sich total brutal an. Aber seine Eltern über Jahre hinweg leiden zu sehen, mit anzusehen wie sie zerfallen, mit anzusehen wie sie leiden,weinen, hoffen und bangen zerrt unwahrscheinlich am eigenen Wohlbefinden. Die 14 Monate mit meinen Daddy waren die schlimmsten meines Lebens, ich hoffe und bete das ich sowas nicht nochmal durchstehen muss. (Natürlich aber auch mit schönen Momenten, es war eine sehr intensive Zeit des Hoffen, Bangens und auch des Traurig seins) Sei froh das dein Vater nicht ewig leiden musste, so viele liegen Monate im Bett, liegen Wochen im Sterbeprozess usw. Ja, manchmal lebt man einfach wieder und dann bekommt man einen richtigen Schlag in die Magengrube weil man sich daran erinnert das er nicht mehr da ist. Das geht mir heute noch so, Gott sei dank habe ich Sprachnachrichten und Videos von ihn. Die schaue ich mir dann immer an. Mir tut es gut, manche könnten es nicht ertragen. Aber mittlerweile kann ich mich mit einem Lächeln an ihn erinnern und nicht mehr mit Tränen. Nur abends kullern sie fast täglich, wenn ich im Bett liege. Da kommt immer ganz viel hoch, aber es ist ja auch alles erst 14 Monate her. LG
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Mein Daddy * 04.08.1947 25.06.2018 ED: 03.04.2017 (metastasierendes Lungenkarzinom (Adeno)) -------- Somewhere over the Rainbow--------- |
#6
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AW: Nun bin ich auch eine trauernde Tochter
Ich bin im Nachhinein auch sehr froh dass es so schnell ging. Ich konnte im Mai mit meiner Mutter nochmal einen Kurzurlaub machen. Eigentlich habe ich sie dadurch als fitte und gesunde Person in Erinnerung. Die Wochen im Krankenhaus sind so schnell an uns vorbeigerauscht. Ihr blieb eine Chemo erspart, die ihr vielleicht nur noch ein paar Monate mehr gebracht hätten.
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Meine Mutti *18.09.1946 05.07.2018 ED: Mai 2018. Lebermetastasen mit nicht bekannten Ursprungstumor. |
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