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Alt 04.09.2016, 18:45
p53 p53 ist offline
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Standard AW: Alles "SUPER"? Ernährung, Sport und Immunabwehr

tja, ich habe leider miterlebt, wie jemand, der seit jeher, auf jeden Fall schon mindestens seit 15 Jahren sehr intensiv, darauf achtet, was er isst und auf möglichst gute Quellen achtet (Wochenmarkteinkäufe und Bio-Bauern, Fischteich im Nachbardorf etc), dazu auch die ganze Palette an Naturkosmetik, ganz regelmäßige Bewegung verschiedener Art UND trotzdem ausgerechnet an Krebs erkrankt. Ach so, dazu noch Nie-Raucher und Kaumtrinker. Viele Beerensträucher im Garten, regelmäßiger Genuss derselben. Pestizid/Fungizid/Herbizid-frei natürlich.

Und andere, die rauchen und zu viel Alkohol trinken, sich dauerhaft ungesund ernähren und viel zu wenig bewegen, bekommen keinen Krebs, sterben möglicherweise an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder ganz etwas anderem oder einfach an Altersschwäche.

Das gibt mir zu denken. Auch hier im Forum gibt es so viele Beispiele genau dafür.
Vor Krebs oder dessen Rückkehr gibt es über Prophylaxe nur einen eingeschränkten und niemals sicheren Schutz.

Trotzdem bleibe ich natürlich bei meiner Ernährung, die fast komplett aus frischen Zutaten besteht, weil es mir so einfach besser geht. Es gibt ja nicht nur Krebs und andere "Zivilisationskrankheiten", sondern auch ein Lebensgefühl.

Kritisch wird es für mich auch erst dann, wenn mit solchen Dingen viel Geld verdient wird.
Ich sehe es überhaupt nicht ein, weshalb irgendwelche exotischen Früchte oder Gemüse, Öle oder was auch immer her müssen, wenn einheimische fast genau das gleiche enthalten. Das ist für mich einfach nur Geldmacherei. Und die geschickt aufgebaute Vermarktung drumherum.
Allein schon der Begriff Superfood ist ja der reinste Zinnober
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  #2  
Alt 04.09.2016, 19:44
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Alles "SUPER"? Ernährung, Sport und Immunabwehr

Zitat:
Zitat von p53 Beitrag anzeigen
Kritisch wird es für mich auch erst dann, wenn mit solchen Dingen viel Geld verdient wird.
Ich sehe es überhaupt nicht ein, weshalb irgendwelche exotischen Früchte oder Gemüse, Öle oder was auch immer her müssen, wenn einheimische fast genau das gleiche enthalten. Das ist für mich einfach nur Geldmacherei. Und die geschickt aufgebaute Vermarktung drumherum.
Allein schon der Begriff Superfood ist ja der reinste Zinnober
Stimmt. Bin ich 100%ig Deiner Meinung. Ich hätte den Begriff "Superfood" vielleicht besser nicht als Überschrift gewählt. Aber wir waren halt auf dieses Thema gekommen...

Ich finde eben, dass es nützlich ist, hier Tipps von Leinsamen bis Brokkoli auszutauschen. Wer Lust hat, mag es probieren, wer nicht, mag es lassen.

Diese Geldmacherei mit der Angst der Menschen finde ich schrecklich!!! Ich finde aber AUCH, dass es gut ist Raum zu haben um sich auszutauschen, z.B. WAS Geldschneiderei IST und was Qualität, die etwas kostet. (Wir sind uns doch zB einig, dass das Hühnchen vom Bio-Bauern teurer sein darf, als die Antibiotika-Legebatterie-Keule von Aldi?)

Wenn ich hier zB. "Süd-Chinesischer Drachentee soll gut für die roten Blutkörperchen sein" schriebe und Du antwortetest "Holunder hat einen noch besseren Effekt" fände ich das SPITZE (um nicht zu sagen super).

Genau darum geht's!!! Dass Holunder gut fürs Blut ist. Frischer Seefisch Vitamin B12 enthält. Frischer Ingwer gegen Chemo-Übelkeit nützt. "Super" sowas... Warum sollen wir das nicht nutzen? Und sei es nur für das Gefühl etwas zu tun? (Als meine Chemo wegen schlechter Blutwerte auf der Kippe stand, brachte mir meine Freundin ihre selbstgemachte kalte Holundersuppe. Ob's was gebracht hat? Ich hab die Suppe gegessen, statt nur zu heulen. Ich war froh, so eine tatkräftige Freundin zu haben. Sie war froh, was tun zu können. Ich glaube nur deshalb hab ich in der Nacht geschlafen. Chemo fand statt. Kommt es drauf an, ob sie auch stattgefunden hätte, wenn ich über Tiefkühlpizza und Schokolade die halbe Nacht geheult hätte? )

Die Tipps über den Leinsamenschleim und die Atemtechnik wende ich regelmäßig an. Kostet praktisch nichts (Tüte Leinsamen 79 Cent, Lunge Luft nix) Sie helfen.

Ich hab zZt. einen irren Heißhunger auf Kohl, besonders Weißkohl. In allen Zubereitungsformen. Es freut mich, dass ich anscheinend schlechter hätte wählen können, bei meinem Chemo-Leibgericht...

Beim Thema "gesund gelebt, trotzdem an Krebs gestorben" kann ich auch mitreden.
Meine Mutter zB.
Danach hatte ich auch erstmal keinen Bock mehr mich besonders zu bemühen. Deshalb sage ich ja. Es muss alltagstauglich sein. Es muss Spaß machen. Sonst mache ich es ja doch nicht.

Trotzdem IST es erwiesen, dass Fettgewebe Hormone speichert, was bei meinem hormonabhängigen Brustkrebs schlecht ist. Deshalb "müssen" demnächst 3Kg runter - lieber wären mir 5, dann hab ich etwas Puffer und wo ich gerade dabei bin, darf's gern gleich noch hübsch aussehen... :-P
Nein, es garantiert mir keiner, dass es was ändert. Aber ich will's wenigstens versuchen. Weil ich lieber was tue als rumzusitzen und zu heulen. Früher war ich 2*wöchentlich beim Sport. Jetzt bin ich bei fünf mal. Und sei es nur, damit ich "Ich hab alles gegeben" sagen kann, wenn der Krebs wieder hereinschneit...
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  #3  
Alt 06.09.2016, 00:18
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Alles "SUPER"? Ernährung, Sport und Immunabwehr

Zitat:
Zitat von hierfalsch Beitrag anzeigen
Hab das mit der Atmung probiert. (Da zahlen sich ein paar Chorjahrzehnte aus).
Scheint tatsächlich was zu bringen.
Hallo hierfalsch, das ist ja toll!!!
Freut mich sehr

LG Wangi
__________________

Geändert von gitti2002 (08.09.2016 um 22:40 Uhr) Grund: Zitatcode eingefügt
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  #4  
Alt 08.09.2016, 21:54
hierfalsch hierfalsch ist offline
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Standard AW: Alles "SUPER"? Ernährung, Sport und Immunabwehr

Ich bin jetzt seit ca 2 Monaten dran. Meine kühnsten Hoffnungen und Träume sind meilenweit übertroffen worden.

Fakten: Nach einer absolut grauenhaften ersten Chemotherapie-Hälfte habe ich (in erster Linie für die Psyche und um mal vor die Tür zu kommen) den Plan gefasst mich bereits in der Chemo etwas zu bewegen und gesund und frisch zu ernähren. Einfach um irgendwas zu TUN, statt nur im Krankenhaus oder im Bett zu liegen wie beim ersten Teil. "Richtig anfangen" so dachte ich, könnte ich ja doch erst in der Reha, aber wenigstens IRGENDWAS...

Nach dem Medikamenten Wechsel zur Chemo-Halbzeit ging es los mit "Sport" und frisch kochen. Ich aß wie eine neunköpfige Raupe, da lohnte das kochen.

Verzichtet habe ich konsequent auf Kaffee, bis auf ein zwei Ausnahmen auch auf Süßigkeiten. Außerdem habe ich deutlich weniger weißes Mehl und Zucker gegessen. - Es fühlte sich irgendwie richtig an. (Und Krebs hin oder her - GESUND ist Zucker ja nun auf keinen Fall...)

Beim Sport war ich ca 6 mal pro Woche. Wobei bei mir "ALLES" als Sport zählte. Auch "5 Min Fahrrad".
An manchen Tagen habe ich geheult beim Versuch mich aufzuraffen. ABER ich WAR beim Sport. Auch auf dem Zahnfleisch. JEDES Mal, wenn ich zum Sport gekrochen war, fühlte ich mich hinterher besser. VIEL besser. Ja, gerade an den Tagen, an denen ich kaum die Füße heben konnte. "Sport unterstützt den Abbauprozess" sind nur Worte. Erst als ich es in MEINEN Muskeln gespürt hatte, habe ich es geglaubt!!!

Auch das Essen war interessant. Ich habe viel frisch gekocht, war teilweise 3mal täglich beim Gemüse Mann... Gemüse, Kartoffeln und Fleisch will mein Körper. Ständig und tonnenweise. Alles andere "in Maßen" Ich habe - gerade bei schlechter Stimmung - viel Himbeeren (lecker!!!), Brokkolisprossen, Kohl &Co verzehrt - passte perfekt und gab mir so ein "Ich gönne mir die teuren Himbeeren, weil sie gut für mich sind" Gefühl.

Das Ergebnis: Ich werde unter laufender Chemo fitter statt schlapper, baue Muskeln auf, Gewicht bleibt konstant. Blutwerte sind laut Arzt "topp".

Einziges Haar in der Suppe sind die angeschlagenen Schleimhäute. Aber selbst DIE halten sich mit Heilerde, Leinsamenschleim und reichlich Kartoffelsuppe mehr als tapfer. Die Magentabletten habe ich wieder reduziert. Ich mache die Zwerchfellatmung. Habe das Gefühl, bewusstes Atmen ist gut für die Speiseröhre. - Kühlt.

Auch hier: Es wird besser statt schlechter. In der Chemo.

Fazit: Ich glaube besser könnte es nicht laufen. Hätte man mich gefilmt - ich würde mich für ein Motivationsvideo eignen!!! - und die Chemo ist fast geschafft...

Selbst wenn sich ALLE Theorien zum Thema Sport, Ernährung und Krebs als falsch herausstellen. MEIN persönliches Experiment ist bereits jetzt ein voller Erfolg!!!! Ich würde es immer wieder so machen.
An Herausforderungen bleiben mir jetzt das frisch kochen auf ein Alltagstaugliches Niveau zu bringen, den Sport in einen normalen Ablauf zu integrieren und nach Ende der Chemo wieder normal zu essen statt weiterhin wie eine hungrige Raupe.

Nun, eins nach dem anderen.

SUPERFOOD? - jedenfalls nicht diese sauteuren Pülverchen aus dem Reformhaus die versprechen jede Prise mache 5 Jahre jünger... - Aber ich HABE mich bemüht. Und super gelaufen ist es schon!!

Geändert von gitti2002 (08.09.2016 um 22:43 Uhr)
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