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Alt 07.02.2004, 15:48
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Beiträge: n/a
Standard braucht der himmel so dringend engel?????

sie war einer, sie war ein engel für mich und für viele, die sie kannten und liebten. und jetzt ist sie nicht mehr bei uns, ich will nicht hören, daß es ihr jetzt besser geht, daß sie jetzt bei meinem papi und bei meiner omi ist, denn sie fehlt hier so sehr, sie fehlt mir so sehr.
am 06 oktober 2000 kam ein anrufvon meiner schwägerin, silke der papa ist gerade gestorben. das kann doch nicht sein , sie waren doch im urlaub, meinem papi ging es dort wo sie waren doch immer so gut, er hat dort die dialyse doch immmer viel besser vertragen, als hier zu hause warum??????????
ich habe mich sofort ins auto gesetzt und bin zu meiner mami gefahren. diese 4 stunden kamen mir damals wie eine ewigkeit vor, mein eigener schmerz war mir gar nicht richtig bewußt, denn ich wußte, daß meine mami bestimmt durch die hölle ging, als ich endlich bei ihr war, habe ich zum ersten mal in ihre grenzenlos traurigen, verzweifelten augen gesehen, hier habe ich erst erfahren, daß mein paps auf der straße, in ihren armen zusammen gebrochen war, er ist noch bevor der krankenwagen da war gestorben und sie konnte nichts mehr für ihn tun.
ich weiß nicht wie viele tage, wochen, monate wir zusammen geweint haben, aber ich wußte immer, ich muß jetzt für sie stark sein. nach zwei jahren hatte ich langsam das gefühl, sie läßt sich wieder auf ihr leben ein, ein leben ohne ihren geliebten mann. nicht das sie sich hat vorher hängen oder gehen lassen, dafür war sie zu stark aber ihr lachen war nie mehr das gleiche wie früher und die vollgeweinten tempos, die ich manchmal, wenn ich bei ihr war fand, zeigten wie tief der schmerz sie immer noch quälte.
sie hatte mitlerweile eine freundin gefunden, die das gleiche schicksal mit ihr teilte und ich glaube, sie konnten sich gegenseitig kraft geben. das verhältniss zwischen meiner mami und mir ist nach dem tod meines paps noch enger geworden ,als es eh schon immer war.
dann stand sie im juni 2003 vor mir und sagte" mäuschen bitte fahr mich ins krankenhaus, da ist was großes in meinem bauch, der arzt hat gesagt es ist sehr dringend."
das kann nicht sein, nicht meine mami, nicht mein engelchen. seit mein papi gestorben war ,hatte ich immer angst davor, meine mami auch so früh zu verlieren und jetzt...
ich habe eine freundin angerufen, die selbst ärztin ist und sie hat mir eine klinik genannt, in die wir fahren sollten, ich selbst konnte nicht mehr denken, mußte mich aber zusammen nehmen, dachte immer nur, jetzt nur nicht durchdrehen und ihr noch mehr angst machen.
nach vier tagen in der hoffnung es ist nicht gleich das schlimmste, nach einer sehr schweren op, in der versucht wurde den tumor zu entfernen, würde es zu grauenhaften gewißheit, sie hat krebs, ein weichteilsarkom, das zu groß war, um es zu entfernen.
ich habe die ärzte angefleht, daß ich bei ihr sein will, wenn sie es ihr sagen, sie sagten, ich solle morgens um 7 uhr in der klinik sein, dann sei visite und sie würden mit ihr reden. ich habe die ganze nacht nicht geschlafen 6.45 war ich dann auf der intensivstation, um bei ihr sein zu können, wenn die ärzte mit ihr reden. ein pfleger fing mich im warteraum ab und sagte die visite wäre schon vorbei, ich solle später wieder kommen.
gott sie haben es ihr gesagt, ohne das ich bei ihr sein konnte, ohne das ich ihre hand halten konnte, ohne das ich ihr zeigen konnte, mami du bist nicht alleine, ich bin bei dir und werde mir dir kämpfen, ohne das ich ihr sagen konnte wie lieb ich sie habe. warum haben sie ihr das angetan, mußte sie sie in diesem moment alleine lassen, der ihr eine mörder angst versetzt hat, warum durfte ich nicht bei ihr sein.
um 11 uhr durfte ich dann zu ihr, ich versuchte stark zu sein, sie meine verzweiflung nicht spüren zu lassen, aber sie kannte mich zu gut, als das ich es vor ihr verbergen konnte, obwohl sie an zig schläuchen angeschlossen war, schaffte sie es mein gesicht zu streicheln, sie machte sich sorgen um mich, aber sie war doch krank, sie hatte die schmerzen, ich muße es noch besser machen, sie sollte meine panik nicht spüren, sie sollte ihre kraft jetzt für sich nutzen, was sollte ich nur tun, wie konnte ich ihr nur helfen,tagsüber krankenhaus nachts internet, es muß doch jemanden geben, der ihr helfen kann.
sie erholte sich von der op sehr schnell. nach zwei wochen konnte ich sie abholen, ich hatte in der zeit eine klinik auswendig gemacht, die uns hoffnung machte, ich bin mit ihr dort hin gefahren, sie sollte und wollte selbst mit den ärzten reden, das haben wir noch mit einigen anderen kliniken gemacht, aber nun muße eine entscheidung fallen, damit die behandlung anfangen kann.
sie wollte in diese klinik und ich habe sie dort hingefahren, mit dem versprechen, sie jeden tag zu besuchen, denn diese klinik war 165 km von uns entfernt. der weg war mir an keinem tag zu weit, weil ich wußte, wenn ich die zimmertür aufmachte kommt der satz," hallo mäuschen, schön das du da bist", mehr wollte ich doch nicht, als bei ihr sein zu können, um ihr kraft zu geben, denn obwohl sie immer wieder sagte, ich brauche nicht jeden tag zu kommen, wußte ich, sie schaut ab 15 uhr auf die uhr und wartet das die tür aufgeht. ich hatte eh keine ruhe zu hause und wollte immer nur schnell auf die autobahn, um bei ihr sein zu können.
3 chemozyklen hat sie ertragen, nahm 18 kilo ab, ihre mami, meine omi, starb in dieser zeit, sie konnte sie nicht mehr besuchen, weil sie zu schwach war, das hat sie so traurig gemacht, all das hat sie geschluckt und hat sich trotzdem nie aufgegeben, sie hat gekämpft wie ein löwe.
dann sagten die ärzte, sie würden nochmel eine op ansetzen. "mäuschen, dann bin ich das ding los und es geht wieder aufwärts" ich habe ihr noch einen kuß auf die stirn gegeben, ihr gesagt, ich bin, da wenn sie wieder hoch kommt und das ich sie liebe. dann schob die schwester sie in den op.
sie starb 3 stunden später an einer lungenembolie, der tumor hatte sich verkapselt, keine metastasen, sie hatte alles gut überstanden und dann............ warum bekam sie keine chance warum..... ich wollte sie doch wieder lachen sehen, sie sollte nicht mehr diesen ausdruck in den augen haben der sagte, ich habe angst, ich bin traurig, ich habe schmerzen, warum..........
meine mami war ein besonderer mensch, der nie jemandem weh tun könnte, immer ein liebes wort hatte, sie war lustig , konnte mit ihrem lachen jeden anstecken, sie wuße immer rat und man konnte mit ihr pferde stehlen. 5 jahre lang ist sie mit meinem papi durch seine krankheit gegangen, sie hat in der schweren zeit der chemo ihre mami verloren, aber sie wollte weitermachen, sie war so ein wunderbarer mensch, so eine wunderbare mami warum........... hat der himmel nicht schon genug engel.
sie fehlt mir so so so sehr.
meine liebe mami ich liebe dich sehr
dein mäuschen name@domain.de
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