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  #1  
Alt 03.09.2004, 18:00
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Standard Kann man nichts mehr machen?

Hallo,
ich bin ziemlich aufgelöst. Mein freund (anfang 40) hatte ein MM (SSM) am Bauch mit einer Eindringtiefe von 1,4 mm. Lymphknoten wurde nicht entnommen , nur sonographiert! Reicht das überhaupt aus? Wie groß ist die Gefahr , dass der Krebs noch streut, obwohl er schon rausgeschnitten ist? Was passiert wenn sie Metastasen bilden sollten. Hat man dann , wie ich eben in einem Artikel las, eigentlich eine Chance von Null länger als 5 Jahre zu überleben?? Dort stand : 5-Jahres-überlebensrate bei metastasen von 0 Prozent.? Ich bin schockiert und total fertig! Wer kann mir helfen????
viele Grüße
Nicole
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  #2  
Alt 05.09.2004, 10:32
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Standard Kann man nichts mehr machen?

Hallo Nicole,
Krebs zu bekommen, ist immer ein tiefer Schock. Also ist es ganz normal, "ziemlich aufgelöst" zu sein. Aber keine Sorge, das ändert sich! Wie reagiert denn dein Freund darauf? Hat er sich schon ein bisschen gefangen?
Ich hatte vor 4 Jahren ein vergleichbares Melanom: 1,44 mm. Damals wurde mir auch kein Lymphknoten entnommen. Die Sonografie der Knoten ist sehr aussagefähig, so dass man sich in der Regel darauf verlassen kann. Aber die Behandlung wird in jeder Klinik etwas anders durchgeführt. Vielleicht kann dein Freund noch mal in die Sprechstunde gehen, um nach dem ersten Schock in aller Ruhe mit den Ärzten sprechen zu können. Sie sind ja zur Beantwortung von Fragen verpflichtet. Dass einem wegen des Schocks nicht gleich alle Fragen auf einmal einfallen, ist ja wohl klar.
Nach der MM-Diagnose wird oft noch der Wächterlymphknoten untersucht und dann vorbeugend rausgeschnitten. Aber wie gesagt - jede Klinik handhabt das etwas anders. Bei mir wurde es damals erst bei Patienten ab 1,5 mm Dicke gemacht.
Nun zur weiteren Prognose. Viele Krebspatienten müssen jahrelang zittern, ob es sie nicht noch mal erwischt. Das ist das Wesen unserer Krankheit. Es dauert einige Zeit, bis man sich an diese Angst gewöhnt hat. Aber man kann sich daran gewöhnen! Es gehört irgendwann einfach so zum Leben dazu wie bei einem Diabetiker die täglichen Insulinspritzen.
Auch zur Prognose kann man die Ärzte fragen und um ehrliche Antwort bitten. Nach meinen Unterlagen hatte ich damals mit 1,44 mm eine 10-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit von 90%!
Ich wünsche euch, dass ihr möglichst schnell den Schock verkraftet und dass dann das normale Leben weitergeht.
Viele Grüße
Monika
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  #3  
Alt 05.09.2004, 17:32
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Standard Kann man nichts mehr machen?

Hallo Nicole,
meine Melanomdiagnose habe ich 4/92 erhalten. Ich hatte ein Level IV mit Metastasen in den Lymphbahnen. Mehrere OP wegen neuen Metastasen bis 94. Chemo, Interferonbehandlung alles hinter mir. Meine Ärztin hat immer zu mir gesagt so schnell stirbt es sich nicht mir machen alles mögliche hab bitte keine Angst mir geben nicht auf wir kämpfen mit dir. Und sie haben recht behalten. Nun haben wir schon 2004 und der Krebs ist zum stillstand gekommen. Habe seit 94 keinen Rückfall gehabt hoffe das es so bleibt. Aber Angst habe ich auch heute noch sehr manchmal sogar mehr als am Anfang das es wieder los gehen könnte. Ich wünsche Euch auch so viel Glück wie ich es hatte. Das ihr ein normales Leben führen könnt.
Viele Grüße
Gabi63
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  #4  
Alt 06.09.2004, 17:38
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Standard Kann man nichts mehr machen?

Hallo Monika,

danke für das Mutmachen. Das beruhigt für den Moment.Was hasst du denn für Nachuntersuchungen und wie oft finden diese statt??? Welches Clerk-Level hattest du denn? Wurde außer Rausschneiden noch etwas bei dir gemacht? Interferon oder so?? Wie alt bist du denn??
Liebe Grüße
NIci


Hallo Gaby,

auch dir ein herzliches Dankeschön für die Antwort!
Wie hat man denn bei dir die Metastasen in den Lymphbahnen entdeckt? Waren sie auch in den Lymphknoten? Wie dick war denn dein MM?? Ich finde es toll , dass es bei dir so gut aussieht und auch das was deine Ärztin sagte, ist toll.
Bitte schreib doch nochmal!
Liebe grüße
Nici
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  #5  
Alt 06.09.2004, 18:44
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Standard Kann man nichts mehr machen?

Hallo Nicole,
die Metastasen hat man in den Lymphbahn per Ultraschall gefunden. Ich bin ehrlich ich hab nie gefragt wie dick mein Melanom war. Mir war es eigentlich so egal, ich wollte nur nicht sterben sondern leben. Und das hab ich dank der Uniklinik Leipzig und den guten Ärzten auch geschafft. Leider war mein MM im Gesicht und bin dadurch entstellt. Das macht mir eigentlich sehr zu schaffen. Bei diesem Schönheitswahn heut zu Tage ist man sehr benachteiligt. Viele haben damit ein sehr großes Problem.
Kopf hoch und hilf deinen Freund und lass ihn nicht allein.
Gabi63
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  #6  
Alt 06.09.2004, 22:26
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Standard Kann man nichts mehr machen?

Hallo Nicole,
Ich hatte Clark-Level IV. Meine Nachuntersuchungen waren bis letztes Jahr: vierteljährlich die Haut, halbjährlich Lymphknoten-Sono. Dann hat mich leider eine LK-Metastase erwischt, sodass ich jetzt öfter zur Nachsorge muss. Aber die OP ist schon über ein Jahr her und die derzeitige Interferon-Therapie vertrage ich ganz gut. Ich war vor 4 Jahren bei der Erstdiagnose 48 Jahre, also nicht viel älter als dein Freund. Aber auch wenn vieles vergleichbar ist - schließ daraus bitte nicht, dass er auch irgendwann LK-Befall kriegt! Du weißt ja: 90%! Die 10%, die es erwischt, sind mit mir schon abgefrühstückt!
Viele Grüße auch an deinen Freund
Monika

Hallo Gabi,
Mensch, da gratulier ich aber zum 10-Jährigen! Auf dass es so weiter geht!
LG
Monika
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  #7  
Alt 10.11.2004, 10:59
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Standard Kann man nichts mehr machen?

Liebe Nicole,

ich kann Deine Angst sehr gut nachvollziehen. Meiner Mutter wurde vor ca. 1 Monat ein MM 0,4mm Dicke, Clarke Level III. am Rücken entfernt. Der erste Schock war erstmal groß. Es folgten Nachschnitte, Sonographie des Bauchraumes und der Lymphknoten unter den Achseln und Röntgen der Lunge. Es war soweit alles ok. Jetzt muss sie alle 3 Monate zur Nachuntersuchung.
Ich bin erstmal erleichtert dass die Ärzte nichts mehr gefunden haben. Dennoch mache ich mir jeden Tag Gedanken und Sorgen. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Ich versuche sämtliche Infos zu sammeln und diese Seite hier ist sehr gut.
Ich wünsche Deinem Freund noch viel Glück und lasst den Kopf nicht hängen.

Grüße,
Lilli
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  #8  
Alt 15.11.2004, 21:37
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Standard Kann man nichts mehr machen?

Liebe Nicole,
jetzt noch eine Antwort auf Deine Zeilen. Nach meiner eigenen Erfahrung muss man den MM ernst nehmen. Aber die These von der O %-Chance bei Metastasen ist nicht haltbar. Allerdings sind die Heilungschancen bei MM-Metastasen nach wie vor mäßig.Es gibt unterschiedliche Verläufe bei MM.Das ist für jeden auch eine Chance. Mein Verlauf sieht so aus. Nach drei Jahren am Arm eine Metastase (intransit). Jetzt an derselben Stelle dreimal Rezidive.Zum Glück immer nur da bisher Jedesmal operiert.Ich habe nach dem 1. Rezidiv eine lokale Chemo u. Hyperthermie in Berlin-Buch gemacht. Geht aber nur an Armen oder Beinen.War wenig erfolgreich. Inzwischen habe ich eine Doppelstrategie im Umgang mit meinen Zellchaoten. Ich lasse Rezis operieren und habe mir ein Bündel von komplementären Maßnahmen geschnürt. Meine Empfehlung für Deinen Freund:
langfristig etwas für das Immunsystem tun.Dafür gibt es unterschiedliche Wege, biolog.,psycholog.: letzterer ist für mich ausschlaggebend geworden.Dazu könnte ich konkret noch mehr sagen, lasse das aber erst mal. Also, es gibt keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Aber nur abwarten, dass nichts mehr passiert, ist bei MM nach meiner Erfahrung zu riskant.

Alles Gute Euch.

Liebe Grüße
Günter
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