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  #1  
Alt 18.03.2011, 11:15
Mümmelmann Mümmelmann ist offline
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Beiträge: 13
Standard Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich ein Problem habe. Kurz zu meiner Vorgeschichte:

Im September 2009 wurde in meinem linken Hoden ein Tumor diagnostiziert, nachdem ich per Tastbefund eine Verhärtung bemerkt hatte. Es handelte sich um einen Mischtumor im Stadium T1 oder T2. Jedenfalls hatte er wohl schon begonnen, Blutgefäße zu infiltrieren, aber im CT konnten keinerlei Metastasen etc. nachgewiesen werden. Meine Markerwerte lagen bei 94 (BHCG) und 135 (AFP)...oder andersrum, da bin ich gerade nicht sicher. Die TIN Biopsie auf der Gegenseite war negativ.
Sie haben mir zwei Zyklen PEB reingeschüttet, die ich auch 1a vertragen habe. Außer einem anhaltenden Druckgefühl in Brust und Kopf aufgrund der Flüssigkeitsmenge hatte ich keinerlei Nebenwirkungen. Ich habe während der Chemo sogar regelrechten Heißhunger entwickelt. Wenn ich das also mit etlichen hier geposteten Verläufen vergleiche, dann hatte ich wirklich die Kindergeburtstagsvariante dieser Krankheit.
Na jedenfalls kam im Anschluss die Reha und dann wurde mir gesagt, dass das für mich im Grunde gegessen sein sollte.
Ich habe jetzt 4 Nachuntersuchungen hinter mir und alle waren in Ordnung. Weder war in den 2 CTs irgendwas zu sehen noch gaben die Blutwerte Anlass zur Sorge. Kommenden Donnerstag habe ich die nächste Untersuchung und eigentlich auch keinen Anlass zur Sorge.

Und trotzdem kriege ich die verdammte Krankheit nicht aus meinem Kopf. Sie nagt regelrecht an mir und schafft es in unregelmäßigen Abständen sogar, mich regelrecht panisch werden zu lassen.
Ich muss dazu anmerken, dass ich schon immer sehr ängstlich war, wenn es um meine Gesundheit ging (keine Ahnung warum). Aber seit der Diagnose ist da echt der Hund von der Leine. Sobald ich in meinem Körper ein Ziehen, Zwicken o.ä. spüre, denke ich an Krebs oder andere schlimme Dinge.
Ich bin mitunter ein recht aktiver Symptomegoogler (und ich weiß, dass das dämlich ist) und in dem einen Jahr war ich mal auf dem Trip dass ich ein Non-Hodgkin-Lymphom habe. Grund hierfür war ein Knubbel, den ich unter dem Ohr getastet habe (ich weiß nicht mal, ob der schon immer da war). Der ist seit einem Jahr unverändert, aber das ändert nix daran, dass meine Finger ständig da hinwandern.
Auch war ich mal voll auf der ALS-Schiene, weil meine Waden zuckten.
Und natürlich ist da der Hodenkrebs. Ich weiß nicht, wie oft ich meinen verbliebenen Hoden schon abgetastet habe. Jedesmal ist da nix, aber das ändert nichts daran, dass ich da nicht eine Woche später schon wieder dran hänge. Momentan habe ich auch rechtsseitig ein Ziehen im Schritt, was wohl auf irgendwelche Macken im Bänderapparat zurückzuführen ist (hatte das im November schon, aber da hat meine Urologin einen Ultraschall gemacht, der nix zeigte und bei der Untersuchung im Dezember war alles bestens). Trotzdem bin ich permanent am Tasten und Fummeln. Das der Hoden dabei immer mal seine Konsistenz ändert (von groß und weich, wo man jede Oberflächenstruktur wie z.B. Gefäße tasten kann (=> NICHT hilfreich) auf klein, fest und glatt, wo nix mehr getastet werden kann), macht die Sache nicht besser.
Nachdem ich kürzlich bei der Blutabnahme für die kommende Untersuchung war, habe ich mir das Ziel gesetzt, meinen Hoden die 2 Wochen bis zur Untersuchung nicht anzurühren. Hat ca. 24 Stunden gehalten, bis ich die Murmel wieder zwischen meinen Fingern gedreht habe.

Seltsamerweise ist mir auf einer objektiven Ebene völlig klar, dass ich mich für nix fertigmache. Ich möchte mir dann immer eine reinhauen und mich anschreien, dass ich so dämlich bin und mich immer so runterziehen lasse.
Ich schaffe es auch nach einer kurzen Zeit des Freidrehens immer, mich wieder zusammenzureißen und dann ist wieder alles o.k. (abgesehen davon, dass wieder kein Tag vergeht, wo ich in einer müßigen Minute nicht an Krebs denke). Und um die Sache perfekt zu machen, war ich nach der Diagnose und während der Behandlung die Ruhe in Person. Meine Freundin war geradezu erstaunt, dass ich das so relaxt durchgestanden habe, denn vor der Diagnose (nach meinem Tastbefunde) hab ich zwei Wochen so am Rad gedreht, dass mir teilweise übel wurde.

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass ich mich zu einem regelrechten Hypochonder entwickelt habe. Deswegen wollte ich mal fragen, wie es bei anderen Betroffenen hier im Forum im Kopf aussieht und ob bei mir langsam mal ein Psychologe angesagt wäre. Allerdings bin ich mir auch nicht sicher, was der machen soll. Die ganze Sache belastet mich aber schon sehr, zumal ich auch noch in der Lage bin, das nüchtern zu betrachten und dabei sehe, was für eine Schwachsinn ich veranstalte.
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  #2  
Alt 18.03.2011, 13:51
Andi Frenzel Andi Frenzel ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Hallo Mümmelmann,

was du erlebst, ist nicht ungewöhnlich. Mein erstes Jahr nach Behandlungsende war die Hölle: Rezidivängste vor jeder Nachsorge, die anfangs im 6-Wochen-Rhythmus stattfand, ließen mich kaum noch zur Ruhe kommen, Panik, Hypochondrie im Bezug auf jedes Zipperlein und so fort, also gewissermaßen das ganze Programm.
Man kann das aussitzen, mit der Zeit wird es weniger. Das ist aber nicht besonders schlau, weil durch diese psychischen Ausuferungen jede Menge wertvolle Lebenszeit und -energie verschwendet wird. Außerdem geht man seinem sozialen Umfeld ziemlich auf die Nerven. Und das ist es nicht wert.

Ich würde dir empfehlen, die Hilfe eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen. Ich hatte auch einige Sitzungen, war anfangs skeptisch, habe dann aber gemerkt, dass es was bringt. Ein Therapeut wird keine Wunder bewirken, aber er kann dir helfen, die Dinge kopfmäßig neu zu sortieren und andere Perspektiven auf die eigene Situation zu entwickeln. Eine Krebsdiagnose ist immer ein Hammer, mancher steckt das besser weg und mancher schlechter. Psychoonkologie wird hierzulande immernoch viel zu stiefmütterlich behandelt. Dabei müsste es eigentlich Teil der Therapie sein.

Muskelzuckungen können übrigens durch Magnesiummangel hervorgerufen werden. Ich habe beispielsweise einen erhöhten Magnesiumbedarf seit der Chemotherapie und neige zu Wadenkrämpfen etc. Magnesiumtabletten helfen.

Viele Grüße
Andi
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  #3  
Alt 18.03.2011, 15:42
Mümmelmann Mümmelmann ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Hi Andi,

gut zu wissen, dass es mir nicht allein so geht. Ich werde wohl in naher Zukunft mal einen Therapeuten aufsuchen.

Irgendwie ist es richtige Ironie. Während meiner Reha hatte ich noch einen Termin beim dortigen Psychologen. Und ich war während der gesamten Krankheitsphase wirklich die Ruhe in Person. Nur einmal hatte ich einen kurzen Zusammenbruch. Das war nach der ersten Chemo. Irgendwie ging es mir da ziemlich an die Nieren, dass man einfach nur so hilflos daliegt und mit anschauen muss, wie sie einem das übelste Gift in die Venen pumpen. Aber ansonsten war alles erste Sahne.
Als ich dann in der Reha vor dem Psychologen saß, da sagte ich ihm auch, dass mir klar ist, dass Hodenkrebs fast immer geheilt werden kann, Leben geht weiter, mir geht's prima etc. Der meinte dann auch, dass ich ihn nicht benötigen würde. Heute würden wir beide da sicher anders drüber denken.

Wie komme ich denn da an einen Therapeuten. Muss ich mich da überweisen lassen, oder kann ich einfach hingehen? Die Krankenkasse müsste das ja zahlen, oder?
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  #4  
Alt 18.03.2011, 20:11
DaBen83 DaBen83 ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Du bist mit deinen Sorgen nicht alleine!

Bin jetzt 1 Jahr nach Chemoende, hab schon 2 Kontroll MRTs gehabt und zig Blutuntersuchungen.

Mir zieht's im Bauch, mir kommt mein Hals manchmal dick vor. Kurz vor den Untersuchungen am schlimmsten. Mir ist regelrecht schlecht dann und bekomme Bauchschmerzen.

Das ziehen im Bauch nervt am meisten, da ich Lympfknotenmethas hatte bringt man das natürlich auch immer in Verbindung. Auch Rückschmerzen sind dann gleich Tumore etc.

Das blöde ist natürlich, es KANN sein, es ist aber SEHR UNWARSCHEINLICH.

Bin selbst am überlegen mal zu einem Psychologen zu gehen, da ich aber nicht glaube, dass er mir so "mal eben" weiterhelfen kann, habe ich es noch nicht weiter in Angriff genommen...
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  #5  
Alt 18.03.2011, 20:45
Nelvy_5 Nelvy_5 ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Ich bin zwar nicht persönlich betroffen aber meinen Mann hatte es erwischt.

Trotzdem kann ich dir sagen: ich kann jeden einzelnen Satz nachvollziehen - leider :-(

Ich hatte auch schon immer Angst um meine Gesundheit (weiß auch nicht warum) .... seit mein Mann HK hatte ist es sowieso aus und vorbei.... habe gerade die Horrorwoche schlechthin hinter mir da ich einen Knoten in der Brust habe der angeblich ein gutartiges Fibroadenom ist - jetzt sind mir einseitig die LK dazu angeschwollen und ich bin DURCHGEDREHT... konnte nicht mehr essen, nicht arbeiten, mich kaum um meine Kinder kümmern, es war schrecklich ... und jetzt hab ich einen MRT Befund der Entwarnung gibt (man sieht den Knoten da nicht??? dafür einen anderen, gutartigen) aber ich bin irgendwie immer noch nicht beruhigt...

Ich gehe meinem Mann und meinem nahen Umfeld FURCHTBAR auf die Nerven... schaffe es dann jedes mal mit meinen angegoogelten "Wissen" alle total verrückt zu machen wiel ich ja schon WEISS das da nix gutes mehr rauskommen kann.... ähm....total abgedreht.... wenn ich dann in der Panikschleife drinnen hänge werde ich auch total irrational... wenn ich dann wieder ausgestiegen bin ist mir das oft sogar richtig peinlich... naja...

Auch ich war währen der Chemo meines Mannes erstaunlich ruhig und "entspannt" - nur davor in der Zeit bis wir genau wussten wie weit fortgeschritten und so.... da war ich total daneben und als es ihm wieder gut ging gings halt bei mir los .... mal hab dieses, mal jenes... es ist echt eine Katastrophe...

Div. Gesprächstherapien hab ich immer recht schnell abgebrochen weil es mir zu "anstrengend" war und ich das GEfühl hatte die können mir eh nichts neues erzählen...

Hmmm.... also.... ich kann dir das echt nachfühlen wie es dir geht.... (leider kann ich dir auch nicht wirklcih einen Tipp geben was wirklich dagegen hilft... ich versuchs jetzt mal beim Osteopathe, Homöopathen, vielleicht mit einer Familienaufstellung oder so.... das reden drüber hat mich nicht weitergebracht hatte immer das Gefühl das kann ich mit meinen Freunden auch besprechen.....)

Alles Liebe!!!
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  #6  
Alt 19.03.2011, 08:29
Ilmarinen Ilmarinen ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Guten Morgen,

mit den Nachsorgen und Zipperlein komme ich eigentlich ganz ordentlich zurecht, ich kann in den Nächten vorher gut schlafen und hatte nur einmal ernsthafte Rezidivsorgen. Mir hat die Therapeutin in der Reha durch die Benennung und Einordnung meiner Ängste dabei sehr geholfen. Auch einige Bücher (vor allem "Den Krebs bewältigen") waren zum Verstehen der Ängste gut. Heute spreche ich mit ein paar nahestehenden Menschen über meine unterschiedlichen Krankheitsthemen (Nachwirkungen, Erfahrungen bei der Nachsorge, Veränderungen, Sorgen), aber auch alle vier Wochen mit einer Therapeutin. Lässt sich prima ins Leben integrieren. Das gibt mir vor allem eins - das Gefühl, mich "auskotzen" zu können, ohne dass ich jemanden nerve oder belaste, da die Therapeutin Geld dafür bekommt. Ich nutze es präventiv, da mir nach der Krankheit klar war, dass eine für mich unzureichende Bewältigung einer solchen Erahrung bzw. eines solche Traumas leicht zu schwereren psychischen Nachwirkungen wie Depressionen, Burn-out o. ä. führen kann.
Andererseits hat mir mein Urologoge sehr plausibel noch während der Krankheit gesagt, dass die ersten ca. zwei Jahre schwieriger seinen, man aber lernt, damit zu leben und die Nachsorge als normalen Teil des Lebens zu betrachten. Wahrscheinlich wird die Summe der guten Erfahrungen / Entwarnungen auch dabei helfen, wieder mehr (Selbst-) Sicherheit zu gewinnen. Vielleicht klappt es also automatisch.

Jedenfalls allen alles Gute und ein Wochenende mit wenig Sorgen und mehr Freude..

Ilmarinen
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  #7  
Alt 21.03.2011, 13:05
Mümmelmann Mümmelmann ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Okay, es reicht. Gestern habe ich wieder einen famosen Auftritt hingelegt. Nach dem Aufstehen meinte meine Freundin zum Spaß, dass ich abgenommen hätte und eigentlich meinte sie damit meinen Hintern, der die 6 Monate fehlenden Radsport mit Formverlust quittiert hat.
Meine Reaktion: Oh Mann...unkontrollierter Gewichtsverlust => Krebs! Ich hab mir erstmal nix anmerken lassen, bin dann aber ins Bad, um mich zu wiegen. Natürlich war ausgerechnet in dem Moment kein Saft mehr auf der Waage. Aber anstatt mich einzukriegen, gehe ich allen Ernstes neue Batterien aus dem Schubfach holen. Dann rauf auf die Waage und beim Anblick der guten alten 109 kg erstmal durchgeatmet.
Das war's. Ich bin ganz offensichtlich gestört. Am Donnerstag werde ich meine Urologin darauf ansprechen.

Worauf muss man denn beim Gang zum Psychologen achten? Geht das in so einem Fall wie meinem einfach so? Brauche ich da eine Überweisung oder kann ich einfach irgendwo einen Termin machen? Werden die Kosten von der Kasse übernommen? Und wie erkenne ich, ob der/die Therapeut(in) was taugt? Ich war noch nie bei einem Shrink und da kann mir ja quasi jeder Quacksalber einen vom Pferd erzählen.
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  #8  
Alt 21.03.2011, 16:47
DaBen83 DaBen83 ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

mein links-vom-bauchnabel ziehen hört nicht auf.

Ich werd erstmal die Tage zum Arzt wenn es nicht besser wird, falls der nix findet gleich Überweisung zum Psychologen mitnehmen... der heutige Morgen hat mir ziemlich gereicht :/
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  #9  
Alt 21.03.2011, 19:27
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Hallo,

ich finde das überhaupt nicht ungewöhnlich. Nach meinem Hodenkrebs hatte ich ein "schwarzes Jahr" mit viel Furcht, Sorge und tristen Gedanken.

Ich habe mir dann auch gedacht, dass Hilfe von einem Psychologen gut sein könnte. Wir sind dann aber umgezogen und an dem neuen Wohnort habe ich mir dann keinen "Psychoonkologen" gesucht. Ich hatte aber nach den ersten zwei Sitzungen sehr stark den Eindruck, dass es sinnvoll und hilfreich ist. Wie gesagt, dann aber Umzug.

Also: Such Dir einen Psychoonkologen, so heissen die.

Unter
http://www.dapo-ev.de/

findest Du Adressen von spezialisierten Psychologen.

Viel Erfolg, ich drücke die Daumen.

Gruss

PantaRei
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  #10  
Alt 22.03.2011, 09:51
Mümmelmann Mümmelmann ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Danke für den Link.
Natürlich wohne ich wieder in Hinterzonistan. Der nächste Spezialist befindet sich mind. 80 km entfernt. Hmmm...da werd ich wohl doch schauen, dass ich bei einem lokalen Spezialisten unterkomme.
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  #11  
Alt 22.03.2011, 09:58
Andi Frenzel Andi Frenzel ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Moin Mümmelmann,

Zitat:
Irgendwie ist es richtige Ironie. Während meiner Reha hatte ich noch einen Termin beim dortigen Psychologen. Und ich war während der gesamten Krankheitsphase wirklich die Ruhe in Person.
Auch das ist nicht ungewöhnlich. Während der Therapie steckt man halt in der Maschinerie drin, und auch in der anschließenden Reha ist man immer noch gut umsorgt. Zum Schluss sagen sie dir dann: Tschüß, das wars, sie sind geheilt. Erst jetzt, wo wieder Normalität einsetzen soll, kommt so einiges hoch.

Zitat:
Die Krankenkasse müsste das ja zahlen, oder?
Ist auf jeden Fall eine Kassenleistung.

Alles Gute,
Andi
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  #12  
Alt 23.03.2011, 09:45
Mümmelmann Mümmelmann ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Stimmt. Es wird wohl viel daran liegen, dass man während der Behandlung rund um die Uhr unter Kontrolle steht und sich deswegen automatisch keinen Kopf macht.
Meine Freundin hat auch noch einen interessanten Punkt angesprochen. Anscheinend kriege ich meine Anfälle immer dann, wenn es in unserem Leben gerade richtig gut läuft. So ist es auch dieses Mal. Wir ziehen bald in eine neue und sehr schöne Wohnung um, die Untersuchungen für unsere ungeborene Tochter sind allesamt positiv - und da komm ich wieder mit der "Oh mein Gott, ich hab bestimmt wieder Krebs"-Nummer an.
Beim letzten Mal war es genauso: Wir standen kurz vor unserem USA-Urlaub und hatten quasi am gleichen Tag den positiven Schwangerschaftstest und die Bestätigung, dass wir die neue Wohnung kriegen. Was ist mit mir? Ich hab ein Ziehen im rechten Schritt (Hoden schmerzfrei und völlig unauffällig), fange an, am Rad zu drehen und renne zu meiner Urologin, um das abklären zu lassen.

Anscheinend habe ich ein Problem damit, wenn es in meinem Leben zu gut läuft. So nach dem Motto: Wenn es zu schön ist, um wahr zu sein, kommt sicher gleich die Alien-Invasion um die Ecke und schießt die Erde zu Klump.

Na ja...morgen ist die Zwischenkontrolle und da bring ich das bei meiner Urologin zur Sprache.

Geändert von Mümmelmann (23.03.2011 um 09:48 Uhr)
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  #13  
Alt 23.03.2011, 12:44
Perfektionist Perfektionist ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Mir hilft sehr die Autobiographie von Lance Armstrong "Tour des Lebens". Er hat auch noch eine Fortsetzung "Jede Sekunde zählt" geschrieben, die ich gerade lese. Natürlich ist das alles ein langwieriges Prozess und ich denke auch, dass man immer Krebs haben wird, weil man einfach immer wieder an ihn denkt. Die Einstellung von Armstrong und seine Berichte, wie die Krankheit sein Leben im positiven Sinne verändert hat, kann Mut machen!
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  #14  
Alt 23.03.2011, 20:47
DaBen83 DaBen83 ist offline
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Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Aus psychologischer Sicht würde mich eine Sache interessieren;

sollte man zwischen seinen Routineuntersuchungen bei leichtem ziehen und zierpen gleich zum Arzt rennen, oder sollte man es "versuchen" zu ignorieren?

Ich hab die "Angst", dass ich dann jede 2 Wochen beim Arzt sitze, aktuell hab ich seit ca. 1 Woche so ein ziehen zwischen letzter linker Rippe und Bauchnabel. (Hab ein paar Kilos zugelegt, das Essen war schuld!)

Wie kann man so etwas rational entscheiden?
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  #15  
Alt 23.03.2011, 22:34
Benutzerbild von Madita65
Madita65 Madita65 ist offline
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Beiträge: 13
Standard AW: Psychische Probleme nach Hodenkrebs

Eigentlich weiß man doch, dass Krebs sich nicht durch Schmerzen bemerkbar macht, zumindest nicht am Anfang.
Diese Panik bei allem Ungewöhnlichen kenne ich auch sehr gut und ich glaube, ein ziemlich hoher Prozentsatz aller Krebs-Patienten auch.
Das wird im Laufe der Jahre weniger, je mehr Zeit vergeht, je mehr Alltag wieder stattfindet, desto weniger Gelegenheit hat man, dran zu denken. Man will ja auch irgendwann ganz normal weiterleben.
Mein Brustkrebs war 2005 und ich hatte eigentlich alles vergessen und verdrängt,wenn mein Mann jetzt nicht Krebs bekommen hätte, wär ich über den Berg gewesen.
Das kriegt auch kein Psychologe nachhaltig aus meinem Kopf.
Madita
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