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  #1  
Alt 11.10.2010, 00:26
Effie Effie ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Ich möchte als Ortsfremde hier mal meinen unbedeutenden Senf dazugeben. Ich halte es für möglich, dass auch eine Erkältung Sinn macht. Insofern, als auch sie ein Teil des Prinzips Schmerz ist, das zum Leben gehört. Warum das so ist, weiß wohl niemand, aber wir wissen, dass es so ist. Und das Leben lieben heißt demnach, den Schmerz mitzulieben. Sonst liebt man etwas anderes als das Leben.
Allen eine gute Nacht!
Effie
  #2  
Alt 11.10.2010, 09:51
Lumine Lumine ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Lieber Reinhard,
es ist gut, dass du diesen Faden wieder ans Tageslicht befördert hast; man sieht (und liest), es gibt "Gesprächsbedarf". Ich finde es sehr gut, sich hier über solche Themen austauschen zu können, denn woanders sonst findet man Menschen, die mit den gleichen Sorgen, Nöten und Gedanken geplagt sind und verstehen, was man sagt und fühlt.


Liebe Christel,
langsam glaube ich, wir beiden sind seelenverwandt. Deine Worte...
Zitat:
Wenn jemand in dem Spruch von Vaclav Havel Trost finden kann, so finde ich das gut. Ich allerdings kann keinen Sinn in der Krankheit sehen. Sie trifft einen und das ist es. Oder macht vielleicht eine Erkältung Sinn?
...könnten meine sein.
Es mag sein, dass ein im landläufigen Sinn "schlechter" Mensch bei Ausbruch der Krankheit sagt: "Wenn ich das überlebe, dann ändere ich mein Leben und gehe nicht mehr z.B. stehlen, morden, vergewaltigen oder betrügen." Wenn der durch Krankheit und Genesung geläuterte Mensch dann tatsächlich zum "Guten" mutiert, könnte ich eventuell einen "Sinn" erkennen (wollen). Wenn ich nun mich bzw. mein bisheriges Leben betrachte, so finde ich nichts, aber auch gar nichts, womit ich so einen "Denkzettel" verdient habe...


Lieber Micha,
na, du bist ja ganz schön fit! Klasse! Ich wünsche dir, noch ganz viele Bowling-"Duelle" und möglichst wenig Grund, um über "Zucken und Ziehen" nachzugrübeln.


Liebe Grüße und allen eine schöne Woche,
Christa
  #3  
Alt 11.10.2010, 10:53
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zitat von Effie Beitrag anzeigen
Und das Leben lieben heißt demnach, den Schmerz mitzulieben.
Liebe Effie,

so habe ich das ehrlich gesagt, noch nie betrachtet, und es fällt mir auch schwer, das so zu akzeptieren.

Ist es nicht vielmehr so, daß Menschen sich nur deshalb absichtlich Schmerzen zufügen, um ihren seelischen Schmerz halbwegs ertragen zu können?

Liebe Grüße Reinhard
  #4  
Alt 11.10.2010, 20:18
Cali_Fax Cali_Fax ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo,

mit dem Zitat von Václav Havel wollte ich keinem zu nahe treten...

Für mich bedeutet es halt, dass ich nicht sagen, ob mein Kampf gegen den Krebs mir in Endeffekt mehr lebenswerte Tage schenkt oder nicht. Aber mein Wille, dass es eigentlich so sein soll, weckt Kräfte in mir, die ich schon lange verloren glaubte.

Also, auch wenn ich den Tagen nur mehr Leben, aber nicht dem Leben mehr Tage geben kann, dann hat es sich doch trotzdem gelohnt.

Wenn sich jemand unangenehm durch das Zitat berührt gefühlt hat, dann tut mir das leid und ich bitte die/denjenigen um Entschuldigung.

Liebe Grüße,
Cali_Fax
__________________
Denke immer daran, dass es nur eine wichtige Zeit gibt.
Heute. Hier. Jetzt.
- Leo Tolstoi -
  #5  
Alt 11.10.2010, 21:48
mouse mouse ist offline
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Beiträge: 3.487
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo ihr Lieben,
Schmerzen gehören zum Leben. Klar. Zum Teil sind sie sogar nützlich. Zahnschmerzen lassen mich zum Zahnarzt gehen, ein überanstrengtes Gelenk wird geschont, die Beispiele lassen sich fortsetzen. Dann machen die Schmerzen sogar Sinn. Lieben muss man sie nicht, aber akzeptieren, dass sie zum Leben gehören.
Schon bei Migräneschmerzen hört der Sinn auf, bei Tumorschmerzen erst recht. Die muss man nicht akzeptieren und Sinn machen die auch nicht.
Das überhaupt gar nichts damit zu tun, ob man das Leben liebt.
Man kann natürlich auch für unsere Krankheit einen Sinn finden, so nach dem Motto wir helfen der Wissenschaft. Wir alle.
Ich halte diesen Sinn allerdings für schwachsinnig. Denn gäbe es die Krankheit nicht, brauchte sie auch nicht erforscht zu werden.
Liebe Cali Fax,
wenn Dir das Zitat hilft, ist es doch gut. Dafür brauchst Du Dich nicht zu entschuldigen. Mir hilft es nicht. So ist das eben. Wir sind Menschen und wir sind verschieden und das ist gut so.
Allen hier liebe Grüße, dem Hausherrn Reinhard aber noch einen Extragruß

Christel
  #6  
Alt 12.10.2010, 01:42
Effie Effie ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Hallo, lieber Reinhard!
Es gibt bestimmt nur sehr wenige Menschen, die Schmerz und Tod als Teil des Lebens akzeptieren können. Ich kann es auch nicht. Aber wenn es mir mal bißchen gelingt, wird's einfacher. Menschen, die sich körperlichen Schmerz zufügen, um den seelischen nicht mehr zu spüren - mir nicht nachvollziehbar. Aber ich verstehe nicht ganz, was Du damit sagen willst in diesem Zusammenhang.
Mit fällt ein Wort von Meister Eckhart ein:
„Fürchtet man den Tod und hält ihn zurück, dann sieht man Teufel, die einem das Leben entreissen. Ist man jedoch zufrieden und im persönlichen Einklang mit sich selbst, verwandeln sich die Teufel in Engel."
In diesem Sinn grüße ich Dich herzlich!
Effie
  #7  
Alt 12.10.2010, 01:44
Effie Effie ist offline
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Beiträge: 67
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Christel, willst Du sagen, dass Migräne nicht zum Leben gehört, dass sie außerhalb des Lebens stattfindet???
Effie
  #8  
Alt 12.10.2010, 09:34
mouse mouse ist offline
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Beiträge: 3.487
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Was ich sagen will, ist dass nicht alles was zum Leben gehört, Sinn macht.
Eine Krebserkrankung macht keinen und eine Migräne auch nicht.
Die Diskussion ging ja letztlich darum, ob es die Krankheit und hiermit meine ich unsere Erkrankung, Sinn macht.
Liebe Grüße
Christel
  #9  
Alt 12.10.2010, 09:39
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Liebe Effie,

"den Schmerz mitzulieben", das ist mir nicht nachvollziehbar.

Als einzigen Gründe, wo sich jemand absichtlich Schmerzen zufügt, sind mir noch schwerer zu ertragende seelische Schmerzen bekannt (Selbstverletzungen).
Selbst in diesen Fällen liebt aber niemand den Schmerz.

Auch in in der Partydrogenszene habe ich von "Schmerzverstärkern" nie was gehört.

Liebe Grüße Reinhard

Geändert von Reinhard (12.10.2010 um 13:07 Uhr)
  #10  
Alt 12.10.2010, 09:55
Erika E Erika E ist offline
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Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken



Lieber Reinhard ,

in der Psychiatrie kommt so etwas vor . dies trifft aber auf uns sicher nicht zu , oder ???

Liebe Grüße Erika E
  #11  
Alt 12.10.2010, 13:12
Reinhard Reinhard ist offline
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Beiträge: 834
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Liebe Erika,

bei Naturvölkern sei so was beobachtet worden, wenn z. B. ein Angehöriger stirbt.

Leider auch in unserem Kulturkreis, wenn (meist in der Kindheit) schlimme Sachen geschahen (z. B. jahrelanger Missbrauch).

Ihr habt ja ein super Reisewetter!

Liebe Grüße Reinhard
  #12  
Alt 13.10.2010, 23:07
Effie Effie ist offline
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Beiträge: 67
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Und so lang du das nicht hast,
Dieses: Stirb und Werde!
Bist du nur ein trüber Gast
Auf der dunklen Erde.

J.W.v.Goethe


Widerstand verstärkt
Hingabe mildert
Bejahung ist Magie.

Hermann Hesse

Allen eine gute Nacht!
  #13  
Alt 12.10.2010, 09:53
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Beiträge: 1.806
Standard AW: Hallo Ihr unheilbar Krebskranken

Zitat:
Zitat von Effie Beitrag anzeigen
Mit fällt ein Wort von Meister Eckhart ein:
„Fürchtet man den Tod und hält ihn zurück, dann sieht man Teufel, die einem das Leben entreissen. Ist man jedoch zufrieden und im persönlichen Einklang mit sich selbst, verwandeln sich die Teufel in Engel."
In diesem Sinn grüße ich Dich herzlich!
Effie
Hallo und guten Morgen Euch allen,
liebe Effie,

Meister Eckhart verfasste diese Worte natürlich zu Lebzeiten. Vermutlich, während er selbst sich noch bester Gesundheit erfreute. Lt. google starb er während eines Inquisitionsprozesses. Naja, da war er dann wohl nicht so mit seinen Zeitgenossen im Einklang .

Ob er zu gleichen Zeilen fähig gewesen wäre, wenn er unheilbar erkrankt wäre, und um diesen Umstand gewusst hätte, das wage ich zu bezweifeln.

Meine Mutter war mit sich und ihrem Leben weitestgehend zufrieden und auch der persönliche Einklang war da. Trotzdem hat es ihr das Sterben gewiss nicht leichter gemacht.

Wünsche Euch allen einen guten Tag.

LG

Annika
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