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Alt 11.12.2013, 09:00
marcel94 marcel94 ist offline
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Registriert seit: 11.12.2013
Beiträge: 2
Standard wie komme ich damit klar?

Hallo,
Mein Name ist Marcel, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Stuttgart.

Meine Mama erhielt vor genau 3 Jahren die diagnose Nierenkrebs. Leider war zum Zeitpunkt der untersuchung der krebs schon fortgeschritten, ihr wurde die ganze linke niere komplett entfernt, jedoch haben sich schon metastasen gebildet, und man sagte ihr das es streut. Sie bekam dann tabletten die das streuen ein wenig bremsen sollten, jedoch litt sie an den nebenwirkungen und musste immer wieder absetzen. In den 3 jahren hat sie sich kaum was anmerken lassen, sie erzählte ihren kindern nichts, ich als ältester erfuhr es von meinem vater vor 3 jahren, meine mutter wollte uns damit nicht belasten und es ist heute noch so. Wir sind 6 kinder davon wissen jetzt die 3 ältesten davon, meine schwester , mein bruder und ich, die zwei verdrängen es, sind kaum daheim und wollen nichts von wissen, nur ich bin dabei mir grad richtige sorgen zu machen. Ich behaupte nicht das die zwei sich keine sorgen machen , sie machen es, nur jeder auf seine art und weise. Meine mutter hat in den letzten jahren viel an gewicht verloren, sie wiegt nur noch 47 kilo und ist oft am husten, auf die frage an meinen vater, ob sie denn kein hustensaft bekommen würde, antwortete er darauf ,das da kein hustensaft mehr helfen wird. In den letzten 2 tagen kann ich nur schwer einschlafen da mich ihr husten und ihre verfassung zu schaffen macht. Ihr tagesablauf sieht nun so aus, das sie um 6uhr aufsteht um die kleinen für sie schule fertig zu machen und ihnen vesper zu machen, danach bringt mein dad sie in die schule, während alle weg sind liegt sie sich wieder ins bett und halbe stunde später geht sie an den pc um ihr lieblingsspiel paintball zu spielen. Es ist ein ständiger wechsel zwischen pc und bett, mittags macht sie aber mittagessen für uns, was mich halt grad auch beschäftigt ist, das sie sich zur zeit von uns isoliert, sie kann irgendwie nicht mit uns im wohnzimmer sein sondern ist immer in ihrem zimmer, mein vater meint das sie sich ablenken möchte. Selber geht er mit ihr jeden tag kaffetrinken , das finde ich sehr gut

Wir wissen das es im sommer 2014 soweit sein kann, selber sagte sie zu meinem vater das es ihr letztes weihnachten sein kann. Und chirurgisch und therapiemäßig lässt sich nichts mehr machen

Ich liebe meine mutter , bin ihr dankbar für mein leben, für meine geschwister.

Ich weis nicht wie ich damit klar kommen soll, ich weis das es irgendwann konstant bergab gehen wird mit ihr. Sie ist im vergleich zu damals schwächer geworden, früher hat sie zum beispiel eine flasche selber aufbekommen, heute kommt siezu mir damit ichs aufmache, da sie es selber nicht mehr schafft.

Es tut mir weh sie zu sehen, da sie ein sehr fröhlicher mensch ist mit tatendrang. Nun macht sie nur noch die einfachsten sachen. Sie ist 47 jahre alt.

Ich will ihr sogerne helfen, und das einzigste was ich tun kann ist ihr einen ace saft mitzubringen wenn sie mich darum bittet. Wisst ihr, ich persönlich weis das das leben nunmal irgendwann ein ende hat, ich persönlich habe keine angst vorm tod, jedoch seh ich es meiner mutter an, auch wenn sie versicht es zu verstecken. Vor 5 jahren sagte sie mir auch, das sie angst vorm tod hat und am liebsten ewig leben will. Meine kleine schwester hat grad zur zeit fieber und hustet, sie hat gestern zu ihr gesagt das sie krank sei, natürlich weil sie auch mal sagen möchte das jemand krank ist, weil sie sonst immer vom arzt hört wie krank sie selber ist. Nach der prostatauntersuchung von meinem vater fragte sie auch ob was hätte, und als ich sagte ich müsse zum internist fragte sie mich ob ich die gleiche krankheit hätte, sie wusste ja das ich wusste das sie was hat.

Ich will ihr sogerne sagen das ich ihr schicksal teile, damit sie nicht so alleine ist. Aber das ist halt nicht der fall.

Ich will nicht das meine mutter stirbt, ich hab noch so viel vor mit ihr, wie komme ich damit klar. Ich kann den prozess nicht sehen, weil sie baut immer mehr ab, und nimmt konstant ab, ich seh ihr an wies sie mitnimmt. Ich weis genau was sie denkt, sie frägt sich warum ea sie getroffen hat, wieso sie die einzigste ist, wieso sie unsere familie verlassen muss.

Ich habe angst vor dem tag , an dem sie ins hospiz muss, das jugendamt redet schon davon, ich weis das es das beste für die kleinen ist, das nicht mitansehen zu müssen, aber diese hilflosigkeit, ich stell mir vor wie es für sie sein muss.

Wie soll ich damit klar kommen, angesichts des unaufhaltsamen todes meine mutter an ihren leidensweg zu sehen, ich will sie nicht leiden sehen
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