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  #1  
Alt 03.12.2013, 22:38
a_nna a_nna ist offline
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Standard AW: Nun auch ich....

Zitat:
Dieses Jahr werde ich zum ersten mal in meinem Leben ganz allein sein an diesem Tag. (Heiligabend)
Gegenvorschlag: Du gehst so gegen 15 Uhr auf den Friedhof mit einer Kerze, Blumen o.ä. und wirst sehen, Du bist nicht allein.

Die Zeit reicht in die Dämmerung und es ist wunderschön zu sehen, wie die Kerzen auf Gräbern brennen und gerade Weihnachten sehr viele Angehörige auf dem Friedhof sind.

Das wird sicher bei Dir nicht anders sein, als bei uns auch. Bis zum letzten Jahr wusste ich das gar nicht. Besonders beeindruckt hat mich die ausgesprochen freundliche und lockere Atmosphäre, und das vor allen Dingen so viel "Betrieb" auf dem Friedhof war.

Dafür habe ich meine Restfamilie zu Hause sitzen lassen, mich vorher ordentlich entschuldigt und fühlte mich am Grab wohler. Insbesondere diese Erfahrung: rauszugehen und ein bißchen Gemeinsamkeit auch mit Fremden zu erfahren, ist wertvoll. Das ganze Gerede um "hätte/wäre/würde sein" und Deine eigene Trauer und Wut perlt durch solche Erfahrungen positiv ab.

Im Prinzip machst Du es genau intuitiv richtig. Du schreibst Dir Gedanken von der Seele, die Du sonst nur in den Wald schreien würdest. Aber wer schreit schon gerne Bäume und Kaninchen an ? Interessant ist auch der Führerschein an dem Du arbeitest, der Dir nicht nur Struktur und Lösen von Aufgaben abverlangt. Es ist auch eine Vereinbarung mit sich selbst und ein Test, wie weit man trotz oder wegen der Trauer gehen kann. Trauer gibt auch unbändig viel Energie, die Du so sinnvoll kanalisierst.

Wenn ich daran denke, wieviel neue Dinge ich machen wollte ... geblieben ist ein unbändiges Interesse an Neuem und die Freiheit und Energie, sich auch vertiefen zu können. Verbunden mit der Erkenntnis, dass ich leider nicht "alle" neuen Dinge machen kann, weil mir manchmal die Geduld fehlt, "das Buch bis zur letzten Seite elegisch zu lesen, um den letzten Kick mitzubekommen", oder sich manche Aktivitäten einfach als zu fixiert und nicht passend zum Tagesablauf herausstellten (regelmässig selbst verordneter Sport, brr). Dafür lag auf einmal ein Garten am Wegesrand, der mir einfach zugeflogen ist; oder ein bestimmtes Museum, das ich heute häufiger besuche, das mir aber früher weniger interessant erschien.

Genau genommen habe ich mich nur wegen Deines Threads hier angemeldet, um Dir den Vorschlag zum Weihnachtsbesuch beim Grab schreiben zu können. Das Forum kenne ich aus der Suche meiner verstorbenen Frau. Damals suchten wir zunächst nach irgendwelchen Anknüpfungspunkten und Möglichkeiten eine Krebsdiagnose (Pankreaskarzinom) zu verstehen und die richtigen Ärzte aufzusuchen. Damit möchte ich Dich aber nicht belasten. Mir scheint wichtig, dass Du liest, dass Du - so wie Du auch Details beschreibst - auf dem genau richtigen Weg zu sein scheinst.

Trauer besteht aus Erfahrungen und Selbsterkenntnis, wie man mit Trauer umgeht, wie es weiter geht und wo Grenzen liegen. Das ist manchen Tag sehr schwammig. Aber im Gesamtkonzept kommt es schon immer wieder zusammen.

Es gibt Menschen, die suchen und brauchen Nähe zu anderen Trauernden. Ich bin den Weg zu Selbsthilfegruppen nicht gegangen. Fairerweise muss man in solchen Gruppen auch zuhören. Ab einem gewissen Grad hätte ich nicht mehr gekonnt, neben unseren Erlebnissen noch 7 oder mehr andere nahe gehende Schicksale "mitzunehmen". Mein Respekt gehört den Menschen, die solche Gruppen leiten und es immer wieder schaffen, selbst den Kopf hoch zu halten.

Ich habe stattdessen punktuell Menschen, die meine Frau oder uns beide kennen, besucht und mit ihnen gesprochen. Meistens über Erinnerungen. besondere Anlässe usw. Mir war wichtig auch aus anderer Perspektive von Unbeteiligten zu klären, "alles richtig gemacht zu haben", da wir für vieles keine Zeit mehr hatten und auf Grund des Krankheitsverlaufs keinen Anlaß hatten, den schlimmsten Fall anzunehmen. Sie ist nicht am Krebs gestorben, der fast ausgeheilt war. Das Immunsystem war durch die Chemotherapie selbstverständlich mitgenommen. Es kann in einem ganz schlechten Moment eine Infektion mit Krankenhauskeimen gewesen sein. Ich weiß es einfach nicht, wie es zum worst case gekommen ist und kann das auch nicht mehr lösen.

Vielleicht hilft auch Dir ein Satz eines echten Freundes, der unser Pfarrer und ganz pragmatisch ist: es sei weniger wichtig, ob ein Grab erreichbar oder gepflegt sei ... der "Ort" für Angehörige sei die Gemeinsamkeit und Anwesenheit des Verstorbenen im Leben. Jeder hinterlasse Spuren. Niemand verschwände einfach. Auch nicht aus den Gedanken. Sich damit zu beschäftigen, das Beste daraus weiterzuleben und weiterzugeben sei schon allein eine Aufgabe.

Trotzdem muss man sich auch von Zeit zu Zeit bewusst eine Auszeit von der Trauer planen und ohne schlechtes Gewissen nehmen. Die Erfahrung scheinst Du vielleicht gerade punktuell zu machen. Das ist auch wichtig :)
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  #2  
Alt 04.12.2013, 07:47
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fraunachbarin fraunachbarin ist offline
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Standard AW: Nun auch ich....

für dich.. ein Gedicht, das bisserl Mut macht:

Da steht ihr nun, wollt mich betrauern
ihr glaubt, dass ich hier unten bin:
ihr mögt vielleicht zunächst erschauern -
doch schaut einmal genauer hin.

Ich bin nicht hier - wie ihr vermutet,
mein Körper mag hier unten sein,
doch während die Musik noch tutet
bin ich schon lang nicht mehr allein.

Seht ihr die Blätter dort im Wind?
Es sind sehr viele - sicherlich -
doch achtet drauf wie schön sie sind;
und eins der Blätter - das bin ich.

Seht die Wolken am Himmel ziehen,
schaut ihnen zu und denkt an mich,
das Leben war doch nur geliehen,
und eine Wolke - das bin ich.

Die Schmetterlinge auf der Wiese,
perfekt erschaffen - meisterlich,
ich bin so fröhlich grad wie diese,
und einer davon - das bin ich.

Die Wellen, die vom Bach getragen,
erinnern sie vielleicht an mich?
Ihr müsst nicht lange danach fragen:
denn eine Welle - das bin ich!

Blumen erblühen in all ihrer Pracht
die Rose und selbst der Wegerich,
und alle sind für euch gemacht
und eine Blume - das bin ich.

Ich möchte nicht, dass ihr jetzt trauert,
für mich wär das ganz fürchterlich.
Tut Dinge, die ihr nie bedauert:
Denn Eure Freude - das bin ich!

Heinz Rickal

Liege Grüße von Tine
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  #3  
Alt 04.12.2013, 12:14
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Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Standard AW: Nun auch ich....

Liebe Tine,

ich danke Dir für das Gedicht,es ist sehr schön.
__________________
MEINE MAMA
1960-2013.Du wirst immer in meinem Herzen sein-bis wir uns wieder sehen.
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  #4  
Alt 04.12.2013, 13:01
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Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Standard AW: Nun auch ich....

Hallo,

Erst einmal tut es mir leid,dass auch du einen schweren Verlust zu verkraften hast.
ich möchte Dir ganz herzlich Danken für deine Zeilen.Sie sprechen mich sehr an und ich muss sie noch einige male lesen,um alles aufzuehmen.
Deine Idee gegen 15 Uhr zum Grab zu fahren,finde ich sehr gut.Das werde ich machen.Ich bin gespannt,ob es hier auch so ist wie bei euch.
Naja,alle die ich kenne,haben Familie-da möchte ich als Trauerkloß auch nicht daneben sitzen,zumal ich auch nicht weiß,ob das jemand will.
Ich habe noch eine Oma,aber kein gutes Verhältnis zu ihr.Trotzdem werde ich wohl an einem Tag zu ihr fahren oder sie kommt zu mir,aber schön wird das nicht.
Werde es mir Heiligabend so gemütlich machen wie es geht.Was schönes kochen,Kerze an,Film gucken und meine Hunde habe ich ja auch noch.

Ich merke auch,was du beschreibst.Nehme ich mir vieles vor,gefällt es mir nicht unbedingt.Anderes entdecke ich jetzt zufällig neu und mag es.So ist es z.B. zu meinem Ritual geworde,bei einem bestimmten Bäcker einen Kaffee zu trinken,wenn ich zum friedhof fahre. Und mein Nebenjob im Altenheim macht mir uch Freude.
Auf die Zeit,wenn ich meinen Führerschein habe (heute letzte Pflichtfahrt) freue ich mich besonders.Dann kann ich einfach die Hunde einpacken und mal los düsen. Auch möchte ich mit meinem einen Hund eine Besuchshundausbildung machen-das wird dann auch möglich.

Trauergruppe habe ich auch ausprobiert,aber das ist nicht meins.Lieber rede ich mit Freunden oder meiner Psychologin über das Thema.

Wie lange ist es her,dass deine Frau verstorben ist? Wie ungerecht,dass sie den Krebs schon fast besiegt hatte und dann an den Behandlungsfolgen sterben musste.Das tut mir sehr leid.

Liebe Grüße und ich würde mich sehr freuen wieder von dir zu lesen!

Zitat:
Zitat von a_nna Beitrag anzeigen
Gegenvorschlag: Du gehst so gegen 15 Uhr auf den Friedhof mit einer Kerze, Blumen o.ä. und wirst sehen, Du bist nicht allein.

Die Zeit reicht in die Dämmerung und es ist wunderschön zu sehen, wie die Kerzen auf Gräbern brennen und gerade Weihnachten sehr viele Angehörige auf dem Friedhof sind.

Das wird sicher bei Dir nicht anders sein, als bei uns auch. Bis zum letzten Jahr wusste ich das gar nicht. Besonders beeindruckt hat mich die ausgesprochen freundliche und lockere Atmosphäre, und das vor allen Dingen so viel "Betrieb" auf dem Friedhof war.

Dafür habe ich meine Restfamilie zu Hause sitzen lassen, mich vorher ordentlich entschuldigt und fühlte mich am Grab wohler. Insbesondere diese Erfahrung: rauszugehen und ein bißchen Gemeinsamkeit auch mit Fremden zu erfahren, ist wertvoll. Das ganze Gerede um "hätte/wäre/würde sein" und Deine eigene Trauer und Wut perlt durch solche Erfahrungen positiv ab.

Im Prinzip machst Du es genau intuitiv richtig. Du schreibst Dir Gedanken von der Seele, die Du sonst nur in den Wald schreien würdest. Aber wer schreit schon gerne Bäume und Kaninchen an ? Interessant ist auch der Führerschein an dem Du arbeitest, der Dir nicht nur Struktur und Lösen von Aufgaben abverlangt. Es ist auch eine Vereinbarung mit sich selbst und ein Test, wie weit man trotz oder wegen der Trauer gehen kann. Trauer gibt auch unbändig viel Energie, die Du so sinnvoll kanalisierst.

Wenn ich daran denke, wieviel neue Dinge ich machen wollte ... geblieben ist ein unbändiges Interesse an Neuem und die Freiheit und Energie, sich auch vertiefen zu können. Verbunden mit der Erkenntnis, dass ich leider nicht "alle" neuen Dinge machen kann, weil mir manchmal die Geduld fehlt, "das Buch bis zur letzten Seite elegisch zu lesen, um den letzten Kick mitzubekommen", oder sich manche Aktivitäten einfach als zu fixiert und nicht passend zum Tagesablauf herausstellten (regelmässig selbst verordneter Sport, brr). Dafür lag auf einmal ein Garten am Wegesrand, der mir einfach zugeflogen ist; oder ein bestimmtes Museum, das ich heute häufiger besuche, das mir aber früher weniger interessant erschien.

Genau genommen habe ich mich nur wegen Deines Threads hier angemeldet, um Dir den Vorschlag zum Weihnachtsbesuch beim Grab schreiben zu können. Das Forum kenne ich aus der Suche meiner verstorbenen Frau. Damals suchten wir zunächst nach irgendwelchen Anknüpfungspunkten und Möglichkeiten eine Krebsdiagnose (Pankreaskarzinom) zu verstehen und die richtigen Ärzte aufzusuchen. Damit möchte ich Dich aber nicht belasten. Mir scheint wichtig, dass Du liest, dass Du - so wie Du auch Details beschreibst - auf dem genau richtigen Weg zu sein scheinst.

Trauer besteht aus Erfahrungen und Selbsterkenntnis, wie man mit Trauer umgeht, wie es weiter geht und wo Grenzen liegen. Das ist manchen Tag sehr schwammig. Aber im Gesamtkonzept kommt es schon immer wieder zusammen.

Es gibt Menschen, die suchen und brauchen Nähe zu anderen Trauernden. Ich bin den Weg zu Selbsthilfegruppen nicht gegangen. Fairerweise muss man in solchen Gruppen auch zuhören. Ab einem gewissen Grad hätte ich nicht mehr gekonnt, neben unseren Erlebnissen noch 7 oder mehr andere nahe gehende Schicksale "mitzunehmen". Mein Respekt gehört den Menschen, die solche Gruppen leiten und es immer wieder schaffen, selbst den Kopf hoch zu halten.

Ich habe stattdessen punktuell Menschen, die meine Frau oder uns beide kennen, besucht und mit ihnen gesprochen. Meistens über Erinnerungen. besondere Anlässe usw. Mir war wichtig auch aus anderer Perspektive von Unbeteiligten zu klären, "alles richtig gemacht zu haben", da wir für vieles keine Zeit mehr hatten und auf Grund des Krankheitsverlaufs keinen Anlaß hatten, den schlimmsten Fall anzunehmen. Sie ist nicht am Krebs gestorben, der fast ausgeheilt war. Das Immunsystem war durch die Chemotherapie selbstverständlich mitgenommen. Es kann in einem ganz schlechten Moment eine Infektion mit Krankenhauskeimen gewesen sein. Ich weiß es einfach nicht, wie es zum worst case gekommen ist und kann das auch nicht mehr lösen.

Vielleicht hilft auch Dir ein Satz eines echten Freundes, der unser Pfarrer und ganz pragmatisch ist: es sei weniger wichtig, ob ein Grab erreichbar oder gepflegt sei ... der "Ort" für Angehörige sei die Gemeinsamkeit und Anwesenheit des Verstorbenen im Leben. Jeder hinterlasse Spuren. Niemand verschwände einfach. Auch nicht aus den Gedanken. Sich damit zu beschäftigen, das Beste daraus weiterzuleben und weiterzugeben sei schon allein eine Aufgabe.

Trotzdem muss man sich auch von Zeit zu Zeit bewusst eine Auszeit von der Trauer planen und ohne schlechtes Gewissen nehmen. Die Erfahrung scheinst Du vielleicht gerade punktuell zu machen. Das ist auch wichtig
__________________
MEINE MAMA
1960-2013.Du wirst immer in meinem Herzen sein-bis wir uns wieder sehen.
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  #5  
Alt 04.12.2013, 13:17
papillon0110 papillon0110 ist offline
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Standard AW: Nun auch ich....

Hallo und ein aufrichtiger lieber Gruß an Dich,

ich kann Dir sehr nachempfinden, wie so viele hier. Meine Mama ist auch nicht mehr bei uns und gerade diese Weihnachtszeit, das erste Mal ohne Mama, ist keine einfache Zeit. Am Samstag war ich in einem Gospelkonzert und das erste Lied war auf Deutsch: Stille Nacht, heilige Nacht........... es war sehr schön, aber ich konnte meine Tränen nicht aufhalten. Es schmerzte so sehr, das es richtig körperlich weh tat. Es war traurigschön.
Der Beitrag von an na find ich sehr schön, aus unser aller Herzen geschrieben, Gedanken, die manch einer oft selbst nicht so formulieren kann. Ich kann dem und dem Satz von dem Pfarrer nur beipflichten.
Dieses vorgeschlagene Ritual hätte von mir sein können. Auch ich habe vor nachmittags am Heiligen Abend zu Mama zu gehen, eigentlich wie jedes Jahr, so als wäre sie noch zu Hause. Dieses Ritual, wie so viele, die ich mir angewöhnt habe, in den letzten Monate, werde ich "pflegen". Es hilft mir ungemein. Genau wie das tägliche Kerze anzünden vor ihrem Bild oder das "Guten Morgen Mama" sagen, wenn ich morgens an ihrem Bild vorbeigehe. Gar nicht verrückt, sondern ich sage soooo gerne "Mama". Ach, sie fehlen uns so sehr, aber wir lernen damit umzugehen. Es ist eine Erfahrung, die wir alle, der eine früher, der andere später machen muss. In unserem Falle hier im Forum ist es umso leidvoller, weil wir sie begleitet haben, ihren Mut erfahren haben, ihren aussichtslosen Kampf und auch Schmerzen, aber wir haben auch auch viel über uns gelernt, über unsere Lieben und das trägt man mit sich und man lernt, viele Dinge mehr zu schätzen, als man es vorher getan hat.
Ich wünsch Dir ganz viel Kraft, ein ehrlich gemeinter tröstender und trauriger Gruß
Yv.
__________________
Mama, meine Heldin (67 Jahre) Diagnose 27.08.2012: malignes Melanom mit Fernmetastasen Hirn, Aortenwurzel, Lunge, Primärtumor unbekannt, Stad. IV,
Ganzhirnbestrahlungen (12), palliative Chemo mit Dacarbazin, 3 Zyklen
Ein Jahr nach Diagnose am 28.08.2013 für immer eingeschlafen
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  #6  
Alt 04.12.2013, 15:23
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Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Hallo,

da hast du wirklich recht.
Auch ich zünde übrigens jeden Tag eine Kerze neben Mamas Bild an und spreche auch manchmal mit ihr.Das hilft irgendwie.Grade jetzt habe ich auch mein Adventslicht an.Habe bewusst dieses Jahr nicht den klassischen Kranz,sondern ein ganz anderes (Teller mit blauer Kerze,bunte Kugeln und Sterne).So schaffe ich mir neue Rituale.Nur den Weihnachtsbaum werde ich mir nicht kaufen.Das muss dieses Jahr nicht sein.

Dir auch viel Kraft und liebe Grüße

Zitat:
Zitat von papillon0110 Beitrag anzeigen
Hallo und ein aufrichtiger lieber Gruß an Dich,

ich kann Dir sehr nachempfinden, wie so viele hier. Meine Mama ist auch nicht mehr bei uns und gerade diese Weihnachtszeit, das erste Mal ohne Mama, ist keine einfache Zeit. Am Samstag war ich in einem Gospelkonzert und das erste Lied war auf Deutsch: Stille Nacht, heilige Nacht........... es war sehr schön, aber ich konnte meine Tränen nicht aufhalten. Es schmerzte so sehr, das es richtig körperlich weh tat. Es war traurigschön.
Der Beitrag von an na find ich sehr schön, aus unser aller Herzen geschrieben, Gedanken, die manch einer oft selbst nicht so formulieren kann. Ich kann dem und dem Satz von dem Pfarrer nur beipflichten.
Dieses vorgeschlagene Ritual hätte von mir sein können. Auch ich habe vor nachmittags am Heiligen Abend zu Mama zu gehen, eigentlich wie jedes Jahr, so als wäre sie noch zu Hause. Dieses Ritual, wie so viele, die ich mir angewöhnt habe, in den letzten Monate, werde ich "pflegen". Es hilft mir ungemein. Genau wie das tägliche Kerze anzünden vor ihrem Bild oder das "Guten Morgen Mama" sagen, wenn ich morgens an ihrem Bild vorbeigehe. Gar nicht verrückt, sondern ich sage soooo gerne "Mama". Ach, sie fehlen uns so sehr, aber wir lernen damit umzugehen. Es ist eine Erfahrung, die wir alle, der eine früher, der andere später machen muss. In unserem Falle hier im Forum ist es umso leidvoller, weil wir sie begleitet haben, ihren Mut erfahren haben, ihren aussichtslosen Kampf und auch Schmerzen, aber wir haben auch auch viel über uns gelernt, über unsere Lieben und das trägt man mit sich und man lernt, viele Dinge mehr zu schätzen, als man es vorher getan hat.
Ich wünsch Dir ganz viel Kraft, ein ehrlich gemeinter tröstender und trauriger Gruß
Yv.
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1960-2013.Du wirst immer in meinem Herzen sein-bis wir uns wieder sehen.
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  #7  
Alt 04.12.2013, 17:14
a_nna a_nna ist offline
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Standard AW: Nun auch ich....

> Wie lange ist es her,dass deine Frau verstorben ist?
kurz vor Weihnachten 2012

> Wie ungerecht,dass sie den Krebs schon fast besiegt hatte und dann ...
es gibt keine Gerechtigkeit, die bestimmt wer bleibt und wer geht.
Es gibt auch kein hart oder weich, womit viele Schicksale beschrieben werden.
Denn es gibt immer mindestens einen noch härteren oder weniger harten "ganz anderen" Fall.

Darum fand ich Deine Beschreibung(en), wie Du Dir die Tage danach organisierst - sorry for that - positiv exemplarisch für Jemanden, der seinen / ihren Weg tapfer geht und sich nach vorn orientiert.

Ich habe aus der Zeit noch gut 35 Seiten Schreibblocknotizen. Durch verschiedene Gegebenheiten war die Zeit zwischen Tod und Beerdigung kein gerader aber sehr langer Weg, bis ich endlich beerdigen konnte. Um noch die Übersicht zu behalten fing ich den Block an mit den ersten wichtigsten Schritten. Danach notierte ich, was ich wie erledigt hatte, schrieb Termine und Fristen auf. Einfach das Ergebnis einer Erfahrung, den Telefonhörer aufgelegt zu haben und fassungslos nicht mehr zu wissen, mit wem ich was besprochen hatte. Zugleich eine Mahnung an sich selbst, sich gefälligst zusammen zu reissen, wenn es denn weiter gehen soll.

Die ersten paar Tage waren nur Stichwortsammlungen. Irgendwo dazwischen aber leicht zu finden: die ersten Überlegungen, wer zur Beerdigung einzuladen sei; ob Kapelle, Kneipe oder nicht. Auch Alternativen einer Nachricht, weil ich wusste, dass die Onkologen, denen wir sehr viel verdanken, niemals zu einer Beerdigung kommen würden. Halt alles, um positiv und auf der sicheren Seite zu bleiben, denn es muss danach ja positiv weiter gehen. Habe mit unseren Kindern schliesslich noch einen wichtigen Job, sie durchzubringen. Zumindest das hatten meine Frau und ich für den worst case vereinbart, auch wenn uns ein konkreter Anlass und Termin nicht klar war. Halt so dahingesprochen, für den Fall, wenn.

Es gibt schon deshalb keine Gerechtigkeit, weil ich Dir sonst schreiben müsste, meine Frau ist jünger als Deine Ma verstorben und unsere Kinder sind jünger als Du. Das sind nur biografische Daten, mehr nicht. Absolut nicht mehr. Das siehst Du auch in den verzweifelten Threads der Eltern über erkrankte und verstorbene Säuglinge und Kinder. Deshalb kann kein Aussenstehender verzweifeln. Wer sollte sonst die Kraft haben, sich um die Eltern zu kümmern ?

Betroffenheit kann keine Lebensaufgabe sein. Betroffenheit kann ein Impuls sein, wenn es um schwere und sonst kaum zu schaffende Entscheidungen geht. Bei uns war es eine Auseinandersetzung, wo und wie beerdigt werden solle. Hunderte Kilometer entfernt anonym oder hier mit einem Ort für alle. Wir haben eine Menge Spielvarianten durch. Betroffenheit hat bei mir zu einer "mit uns nicht" und einer "jetzt erst recht nicht" - Haltung geführt, sich durchzusetzen.

Bis wenige Minuten vor der Beerdigung war nicht klar, ob es etwas zu beerdigen gibt. Der Bestatter der Gegenseite wollte von mir beauftragt werden, um die Überreste rauszurücken. Das ist ihm verbal schlecht bekommen. Hab es danach allein gemacht als die sonstigen Überlebenden ihre Teilnahme brüsk verweigerten. Das hat mir die Trauer erleichtert. Vielleicht typisch, aber ich dachte, jetzt zeige ich es wem auch immer, dass es weiter geht und ich es kann. Aus Liebe, aus Wut, aus Selbstachung, was auch immer. Nach der Beerdigung gab es noch wütende Briefe der sonstigen Überlebenden - na und ? Unklar, was die überhaupt wollten. Ach so ... , man überlege, "umzubetten" (ausgraben und irgendwas anonym damit anzustellen). Na klar.

Aber da hatte ich ja meinen Schreibblock: dort stand so ab Mitte der Notizen die Nummer der Zuständigen der Friedhofsverwaltung. Dort angerufen, drum gebeten, das Grab etwas im Auge zu behalten und vorsorglich erklärt, dass keine Freigabe für eine Umbettung erfolgt. In letzter Konsequenz sei es auch mein second Home, obwohl ich noch mindestens 100 Jahre vor mir habe.

Ich bin mir nämlich nicht ganz sicher, ob wir uns wieder treffen. Obwohl ich in diesem Leben immer mit dem Spruch recht hatte, wir träfen sowieso immer aufeinander und würden uns finden, egal wo. Wir haben uns nie irgendwie lange suchen müssen. Das ist so eine Art innerer Kompass, wenn Yin und Yang aufeinander zu gehen. Schwer zu erklären, aber wohl dem Umstand geschuldet, zu wissen, wie es dem Anderen geht, obwohl er/sie physisch nicht da ist. Im Moment weiss ich oder nehme es an, sie ist in einem Roman vertieft. Wie immer um die Tageszeit. Ich weiss nicht, ob es dort Internet gibt. Hoffentlich, sonst wird sie später am Abend kaum etwas zu dem Roman recherchieren oder schreiben können. Das wäre dann wirklich blöd gelaufen ...

Geändert von a_nna (04.12.2013 um 17:28 Uhr)
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  #8  
Alt 04.12.2013, 17:27
simi1 simi1 ist offline
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Danke, vielen vielen Dank, a nna!

Herzliche Grüße
Simi
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  #9  
Alt 09.12.2013, 11:38
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Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Liebe Mama,

heute habe ich einen Tag an dem ich alles und jeden zusammenschlagen könnte (ich friedliches Schaf). Vorhin in der Fahrstunde haben sie nur über Weihnachten geredet,wer alles kommt,was sie kochen,wie schön alles wird und ich saß hinten und musste mir echt die Tränen verkneifen.Sehr feinfühlig manche Menschen.
Zu Hause habe ich lange mit dir geredet,geweint und geschimpft.Jetzt fühle ich mich niedergeschlagen.Die Tante von meinem Studentenkredit hat mir noch denn Rest gegeben. "Jetzt studieren sie aber wieder voll oder?Dann müssten ja bald wieder Noten kommen." Danke,mein Tag ist erst mal gelaufen.

Gestern vor einem Jahr Mama,da fing alles an.....

. Im Dezember letzten Jahres sind wir mit dem Taxi mitten in der Nacht zum Evangelischen Krankenhaus gefahren. Ich habe immer wieder deine kalte Hand gestreichelt und gefragt „Geht es?“. Ich weiß noch, wir sind zur Straße gegangen, um auf das Taxi zu warten und alles war so friedlich um uns herum. Das Taxi kam und brachte uns in ein neues Leben. Wir sind Seite an Seite ins Krankenhaus gegangen. Das sollte das letzte Mal sein, dass du du warst. Danach warst du todkrank. Während sie dich untersucht haben, habe ich gebetet, dass wir wieder nach Hause fahren können. Das es nichts Schlimmes ist. Das alles wieder gut wird. Als die junge blonde Schwester sagte, sie wollte dir einen Verband anlegen, dachte ich draußen vor der Tür noch, dass wir danach zusammen nach Hause fahren können. Wie absurd, hatte ich doch keine Stunde zuvor dein Blut vom Badezimmerfußboden aufgewischt, das literweise geflossen war.
In der Nacht konnten wir beide nicht schlafen und haben zugehört wie ein Baby seinen ersten Schrei auf dieser Welt tat. Am nächsten Tag habe ich zum Glück Stefan im Wohnheim angetroffen. Ich bin mit ihm nach Hause, habe die Hunde in die Pension bringen lassen, hab deine und meine Sachen gepackt und bin zurück zu dir.
Du warst nun im Klinikum Kreyenbrück, wo ich dich von einer Untersuchung zur nächsten begleitete. Eine ewige Unruhe, niemand erzählte einem was. Als ich mich vor Erschöpfung zu dir aufs Bett legte, wurde ich gleich von einer Schwester runtergescheucht. Röntgen, CT-dann plötzlich Hektik. Wir mussten in die Notaufnahme, wo du eine Halskrause bekamst und deinen Rollstuhl. Niemand sprach mit uns, nur deinen Kopf solltest du nicht mehr bewegen. Der Arzt würde später mit uns sprechen. Die Ärztin sprach mit dir und du mit mir. Brustkrebs mit Metastasen in Leber, Lunge, Knochen. Ein Wirbel schon eingebrochen. Der Plan: Erst Rücken-OP, dann Chemo. Dass diese nur palliativ sein würde, erfuhren wir erst später. Spät abends plötzlich MRT und Verlegung ins Evangelische Krankenhaus (EK) auf die Neurochirurgie. Du bekamst Panik in der Röhre, musstest abbrechen. Der Neurologe im EK war deshalb genervt, war ungeduldig und arrogant. Er nahm mich und Stefan mit in ein Besprechungszimmer. Ob mir klar sei, dass meine Mutter unheilbar krank sei? Mir zog es den Boden unter den Füßen weg, ich musste mich hinlegen. Der Arzt sprach auch mit dir. In dem lauten Dreibettzimmer. Ich konnte lange nicht zu dir, war zu fertig. Auch du hattest Angst, warst aber auch sauer, wo ich so lange gewesen sei. An diesem Tag stand ich unter Schock. Im Bett im Wohnheim habe ich so gezittert. Am nächsten Tag bei dir im Krankenhaus hast du gesagt, ich würde aussehen, als wenn ich unter Schock wäre. Da habe ich dir von meiner Angst erzählt und ab da ging es mir besser. Der Arzt war dann auch gar nicht so arrogant wie ich dachte. Er verlegte dich in ein ruhiges Zweibettzimmer, erklärte uns die OP. Aber ich hatte ständig Angst um dich, wie ich nie wusste was als nächstes kommt. Du wolltest nie ohne mich sein am Anfang, warst böse, wenn ich Abends gehen wollte. Du hattest große Angst.
Trost fand ich in kleinen Spaziergängen in der Stadt, beim Essen im Bistro und bei der Seelsorge. An dem Tag, als du operiert wurdest, saß ich fast nur bei ihr. Über acht Stunden musste ich warten, bis du aus dem OP kamst. Alle sagten, ich sollte doch woanders warten, mich ablenken, aber wie kann ich mich ablenken, wenn das Kostbarste auf der Welt in Gefahr ist? Du hast die OP toll gemeistert, aber sie haben dich danach nie wieder mobil bekommen. Du wurdest immer schwächer. Nach der OP eine schnelle Rückverlegung, um mit der Chemo zu beginnen. Die Worte des Arztes: „Es geht ums nackte Überleben.“ Der Arzt kannte deinen Zustand natürlich und trotzdem sagte er mir auf dem Flur, du wärst sehr tapfer und er denkt, du würdest die Krankheit gut überstehen. Ich glaube nicht, dass diese Worte ernsthaft glaubte, aber sie schenkten uns Hoffnung und dafür bin ich ihm dankbar.

Ich liebe dich und du fehlst mir
__________________
MEINE MAMA
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  #10  
Alt 09.12.2013, 17:24
a_nna a_nna ist offline
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sry, mag Dich nicht in Deinen Gesprächen stören ... aber schau doch mal wieviele große Schritte Du schon gemacht hast.

Du bist betroffen, nicht mehr fassungslos, sonst hättest wirklich etwas angestellt. Aber Du kannst Dich steuern und absetzen / differenzieren von Anderen, die Dir plump vorkommen. Und hast Dich "unter Kontrolle".

Du siehst die Bilder im Krankenhaus - bei mir sind es immer die ewig langen Flure in den ewig gleichen beruhigenden Cremefarben. Nicht ein Mal knallrot für die Wand, an die man ständig klatschen will; von der man am liebsten alles runterreissen wollte - dabei.

Dort, wo Deine Ma jetzt ist, geht es ihr gut. Sie scheint Dir auch zuzuhören, sonst könntest Du nicht mit ihr sprechen.

Das sie auf das Eine oder Andere böse war, hat nichts mit Dir zu tun. Auch sie ist nur ein Mensch. Sie hat Angst gehabt. Nicht davor, dass Du sie allein lassen könntest, sondern weil Krebs erst einmal lebensbedrohlich ist. Und weil die Umgebung in Krankenhäusern, Ärzte, Untersuchungen usw. ungewohnt sind. Vielleicht auch, weil man sich in einem so durchstrukturierten Betrieb ausgeliefert vorkommt und bestimmt nicht genau weiß, was geschieht.

Du bist stark. Vertrau Dir. Mach Dir keine Sorgen.

Es gibt keinen Grund, auf Dich ärgerlich zu sein. Wirklich nicht. Du hast den Krebs nicht operiert, Du bist nicht "Schuld" daran. Auch nicht daran, dass Ärzte auch nur Menschen sind und meistens nicht geschult sind, "Wahrheiten" zu überbringen und selbst Angst vor den Fragen von Patienten und Angehörigen haben, obwohl sie es jeden Tag tun. Du hast es auch richtig gemacht, erst am nächsten Tag Deine Ma zu besuchen. Was hätte sie am Ende von einer vollkommen aufgelösten Tochter gehabt ? Du hast Dich aber so unter Kontrolle gehabt, dass Du Dich intuitiv zurückgezogen hast.

Du bist das Kostbarste, was Deine Eltern geschaffen haben. So wie Du bist. Weil Du mit ihren Vorstellungen, Erinnerungen und Werten weiter lebst und daraus etwas Neues schaffst (Führerschein, Studium, Freunde, Deine Texte hier ...).

Werte: Sorgsamkeit, Achtsamkeit und einen Menschen zu lieben, egal wie es ihm/ihr geht. Nicht aus "Anstand" zu handeln, sondern aus Liebe und Mitmenschlichkeit. Das ist das Kostbarste der Welt. Das bist Du und beherrscht nicht Jede/r: sich auf Dich verlassen zu können, Dein wacher Geist und Deine Fähigkeit zu trauern, die nahe bei der Fähigkeit zu lieben und sich zu freuen liegt. Deine Art, die Dinge rasch auf den Punkt zu bringen und zu fühlen, was situativ "richtig" oder "falsch" ist. Vertrau Dir, Du machst es richtig.

Einen Stab für Deine Umwelt möchte ich doch brechen. Ich nehme an, nicht Jede/r weiß von Deiner Trauer. Es ist ja auch keine Nachricht, die man auf der Stirn trägt und gerne mit Fremden teilt. Fremde sind deshalb fremd, weil man manchmal so gar nichts mit ihnen gemein hat und einfach keine Chemie zueinander findet. Lass sie sich auf Weihnachten freuen. Du weißt nicht, ob nicht der Eine oder Andere vielleicht auch einen ernsthaft erkrankten Menschen in seiner Umgebung hat. Ob dieses Freuen nicht eine Befreiung von der Angst oder Trauer ist. So etwas wie ein Festhalten an einer anderen positiven Welt. Mach Ihnen dafür keine Vorwürfe. :)
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  #11  
Alt 09.12.2013, 20:22
marita85 marita85 ist offline
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Standard AW: Nun auch ich....

Ach meine liebe Valeska,

da haben wir gestern den Tag so gut hingekriegt und dann kommt alles erst heute. Das nächste Mal kommst Du einfach zu mir.

Du hast Dir alles von der Seele geschrieben. Ich musste weinen als ich es gelesen habe.

Du weißt ich bin immer für Dich da. Einfach nur Bescheid sagen.

Wir kriegen das hin Du und ich.
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Lieben Gruß

Marita

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  #12  
Alt 09.12.2013, 20:36
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Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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danke Marita,es musste heute einfach raus.Habe den ganzen Tag nichts richtig auf die Reihe gekriegt,aber gestern war ein so toller Tag-da passte es einfach nicht dazu.Hat mir wirklich gut gefallen!!

Und sobald ich mobil bin,stehe ich dauernd auf der Matte.

LG

Zitat:
Zitat von marita85 Beitrag anzeigen
Ach meine liebe Valeska,

da haben wir gestern den Tag so gut hingekriegt und dann kommt alles erst heute. Das nächste Mal kommst Du einfach zu mir.

Du hast Dir alles von der Seele geschrieben. Ich musste weinen als ich es gelesen habe.

Du weißt ich bin immer für Dich da. Einfach nur Bescheid sagen.

Wir kriegen das hin Du und ich.
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1960-2013.Du wirst immer in meinem Herzen sein-bis wir uns wieder sehen.
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  #13  
Alt 13.12.2013, 06:28
marita85 marita85 ist offline
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Guten Morgen meine liebe Valeska,

ich wollte mich nicht so früh übers Handy melden. Weißt ja das ich wegfahre.

Heute ist wieder Freitag der 13. Du hast Deine Mama heute vor 3 Monaten verloren und Michael bekam am gleichen Tag die niederschmetternde Diagnose.
Du bist stark und wirst den Tag schaffen. Ich hab ja Handy mit und Du kannst Dich jederzeit melden. Mach das bitte auch wenn es Dir nicht gut geht.

Nächste Woche sehen wir uns dann. Haben ja was zu erledigen.

Und jetzt wünsche ich Dir viel Kraft für den heutigen Tag und umarme Dich.

Ganz ganz lieben Gruß

Marita
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Marita

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  #14  
Alt 13.12.2013, 10:20
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Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Liebe Marita,

ich danke dir für deine Zeilen.
Koischerweise hat mich Louis heute nacht genau zur Sterbezeit von Mama geweckt,aber es war ok.Bin gleich wieder eingeschlafen.

Ich wünsche dir schöne erholsame Tage mit deinen Freundinnen.Hoffe es wird richtig toll und du kannst etwas Kraft schöpfen. Falls was ist,kannst du dich natürlich auch jederzeit melden.
Heute abend habe ich ja schön Ablenkung bei der Arbeit.Darf ja bis in die Puppen ackern.Mal schauen,wie es wird.
Freue mich schon,wenn wir uns nächste Woche sehen!Deine Valli
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