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  #1  
Alt 16.08.2013, 14:28
Juli100 Juli100 ist offline
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Standard AW: Mutmachthread

Ich moechte gerne etwas zu diesem Mutmachthread beitragen.

Meine Frau hatte im Maerz die Diagnose Endometriumkarzinom mit sehr vielen Metastasen in der Lunge (also das fortgeschrittenste Stadium). Genau gezaehlt hat diese niemand, aber die Experten, denen wir damals das CT schickten, schaetzten zwischen 40 und 60 oder sogar mehr. 3 Laser-Experten aus ganz Deutschland hatten den Zustand als nicht operabel eingestuft (da zu viele und zu grosse Metastasen) und uns wie auch die Klinik selber zu einer Chemotherapie geraten.
Letzte Woche fand die 6. Therapie (Carboplatin/Paclitaxel) statt und kurz darauf jetzt am Montag ein Kontroll-CT. Und: Der Bauchraum scheint "sauber" zu sein, das CT zeigt nichts mehr, auch keine Auffaelligkeiten an den Lymphknoten. Und in der Lunge sind derzeit noch 2-3 kleine Metastasenpunkte zu sehen. Der Onkologe sagt, dass wir jetzt erstmal abwarten und in 12 Wochen ein weiteres Kontroll-CT machen sollten, um zu sehen, ob die verbleibenden Metastasen vielleicht auch noch gewichen sind, oder stabil oder doch wieder mehr geworden sind. Und wenn sich die Lage stabilisiert, kann man ueber den naechsten Schritt nachdenken und evtl. den Rest z. B. per Laser entfernen.
Unser Onkologe, der gewiss kein besonders euphorischer Typ ist, sprach auch von einem tollen Ergebnis und hat sich sehr gefreut.

Ich glaube, dass ein wichtiger Motivator unsere kleine Tochter ist. Meine Frau hatte neben der Chemotherapie auch noch Hyperthermie-Behandlungen im Bauch- und Lungenbreich und eine sog. Sauerstoff-Ozon-Behandlung (die aber nicht immer). Ausserdem hat sie ein paar Praeparate genommen, die in ihrem Heimatland Ungarn im Zusammenhang mit Krebs erhaeltlich sind und die der Onkologe auch als bedenkenlos eingestuft hatte, auch wenn er nicht viel von ihnen hielt (wir hatten das mit ihm abgestimmt): Flavonoide und Pilzextrakte / deuteriumreduziertes Wasser.
OK, was am Ende wieviel zu dem guten Ergebnis beigetragen hat, was sinnvoll war und was nicht, das weiss am Ende kein Mensch. Aber ich dachte mir, dass ich es mal erzaehle.

Jaja, ich weiss, man darf sich bei der Krankheit nie zu frueh freuen, und es ist noch ein langer Weg, und wir muessen konzentriert und wachsam bleiben. Aber man sollte sich ueber solche Teilerfolge auch mal freuen!!!
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  #2  
Alt 16.08.2013, 15:18
Benutzerbild von nikita1
nikita1 nikita1 ist offline
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Beiträge: 1.751
Standard AW: Mutmachthread

Hallo,
Ich möchte mich hier einreihen, obwohl ich mir das vor nunmehr 6 1/2 Jahren (März 2007) nach der niederschmetternden Diagnose nicht habe träumen lassen: G3-Tumor, Figo 3b, Adeno mit Siegelringzellen, ca. 6 cm, schon den linken Harnleiter umschlossen und Tumorschmerzen. Es erfolgte Bestrahlung und Cisplatin-Chemo. Es ging mir grottenschlecht. Dann war alles gut, bis zum Sommer 2010, da folgte das Rezidiv an den Lymphknoten in Aortahöhe. Es wurde wieder bestrahlt. Obwohl ich Angst vor diesem Bestrahlungsfeld hatte, ging alles glatt.

Bisher sind alle Nachsorgen in Ordnung. Im Oktober diesen Jahres, wenn wieder eine ansteht, muss ich (wahrscheinlich und hoffentlich) das letzte mal ins CT. 2015 darf ich mich vom Onkokrankenhaus verabschieden. Dann sind von 2010 an gerechnet (siehe Rezidiv) fünf Jahre um.

Ich hatte nun in dieser Zeit einen Diabetes, eine Depression, ein Basaliom wurde mir rausgeschnitten. Ich gehe pünktlich zur Brustkrebsvorsorge und der Darmkrebs wird auch abgescheckt. Alles in allem habe ich den Glauben an ewig währende Gesundheit verloren, war ich doch vor der Krebserkrankung ausser Schnupfen und Blinddarmdurchbruch nie krank...bis dann der Krebs kam. Nun achte ich mehr auf mich und das tut gut.

Vom "Kämpfen" lese und schreibe ich nicht gern. Ich habe nie "gekämpft", sondern habe brav alle Therapien ertragen und (fast) nie den Optimismus verloren. Das mit dem "Kämpfen" fühlt sich so an, als würden die, bei denen die Therapie nicht anschlägt, "keine Kämpfer" sein, was ja nun absoluter Quatsch ist. Als man mein Rezidiv feststellt, war ich so enttäuscht und verletzt, bin dann aber die neue Therapie angegangen und habe den Ärzten vertraut. Wie sollte ich auch "kämpfen", wo ich doch den unsichtbaren Feind nicht kannte.

Hoffentlich schreiben hier noch viele andere, denn es tut gut, auch mal zu lesen, wenn jemand es geschafft hat. Und nicht, wie es sonst verständlicherweise ist, sich hier im Forum nicht mehr blicken lässt (obwohl es absolut verständlich ist.... geht mir auch so)
__________________
Liebe Grüße
Nikita


Tapferkeit ist die Fähigkeit, von der eigenen Furcht keine Notiz zu nehmen.
George Patton
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  #3  
Alt 16.08.2013, 17:27
ellen11 ellen11 ist offline
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Beiträge: 102
Standard AW: Mutmachthread

Liebe Tine,
auch von mir herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Liebe und Gute für die kommenden Jahre. Wie gut Deine Meldung tut.

Zu mir: Auch ich hatte 2010 Gebärmutterschleimhautkrebs mit 7 von 46 befallenen Lymphknoten. Das Krankenhaus in dem ich operiert wurde, machte mir nicht allzu große Hoffnung. Zur weiteren Behandlung begab ich mich in ein anderes Krankenhaus, wo ich Chemo (Cisplatin), Brachytherapie und Bestrahlung des Beckens erhielt.
Bis heute geht es mir soweit gut und ich hoffe, es bleibt auch so. Alle 6 Monate wird ein MRT gemacht, was bis jetzt unauffällig ist.
Dies will ich nur mal berichten.

Viele liebe Grüße von Ellen
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  #4  
Alt 24.10.2014, 17:30
Gast1 Gast1 ist offline
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Beiträge: 23
Standard AW: Mutmachthread

Liebe Foristinnen bzw. Leidensgenossinnen,

ich habe mich anhand Eurer Beispiele im Nov. 2012 von einer Depression ohne Psychodoc befreien können, obwohl meine Aussicht auf ein beschwerdefreies Überleben damals sehr schlecht ausfiel.

Dafür danke ich allen, die hier so offen von ihrem Schicksal berichten.

Zwar ergab die Histologie nach meiner 1. minimalinvasiven OP zur Beseitigung eines Gebärmutterkrebses G1 im Anfangsstadium, weiterhin T1a, aber Müllerscher Mischttumor(G3) mit einer ÜL-Prognose von 35% wie bei Eierstockkrebs. Verfolge deshalb dort die Threads "Jahre überlebt" und "Königinnenweg".

Die 2. OP mit großem Bauchlängsschnitt ergab dann nach Auswertung der entnommen 35 Lymphknoten und des Omentums GsD keine weiteren Horrorbefunde.

Ich nahm danach eine adjuvante Chemo in Anspruch, weil sich die ÜL-Prognose dadurch angeblich um 7% verbessern sollte, bin halt aufgrund meiner Lebenserfahrungen ein Angsthase geworden statt Gelassenheit zu erreichen.

Vor meiner Erkrankung hatte ich immer getönt, glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast, aber im Moment des Befundes G3, MM, war mir richtig übel, zumal alles sehr plötzlich über mich kam, wie bei vielen Krebspatienten, wie ich heute weiß.

Aktuell hat sich mein Verhältnis zu Krebsstatistiken dank vieler Berichte im KK wieder relativiert: Jeder hat sein eigenes Schicksal, das er mehr oder weniger positiv beeinflussen kann.

Mir geht 2 Jahre nach der 1. OP gesundheitlich sehr gut. Zwar zwickt und zwackt es manchmal, zum einen altersbedingt (bin 67 Jahre alt) und zum anderen weil sich die Verwachsungen im Bauch bemerkbar machen, wie ich mich immer tröste, denn der 1. Gedanke ist auch heute noch, der Krebs ist wieder da.

Hoffe, dass sich dieser negative Gedanke in der Zukunft verflüchtigt, und werde mich hier wieder melden, falls der Befund nach dem 3. Jahr ebenso gut ausfällt wie der von heute nach dem 2. Jahr.

Ich wünsche Euch auch noch viele schöne Lebensjahre nach der Krebsdiagnose.

Gisela
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  #5  
Alt 27.10.2014, 08:20
Benutzerbild von Amba
Amba Amba ist offline
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Standard AW: Mutmachthread

Hier bin ich richtig!
Ich war auch vor 9 und dann noch mal vor 8 Jahren hier; Mamma Ca und Rezidiv (ich war bei dem Rezidiv auch nur sauer und enttäuscht!), und habe mich hier wunderbar aufgehoben gefühlt!
Jetzt hatte ich ein EdometriumCa, G1, total-OP am 9.10. plus Scheidenplastik.
Und ich merke, wie - nach der anfänglichen Angst, Sorge, Erschöpfung - mir die Kräfte wieder zuwachsen, die mich schon 2 mal sicher getragen haben!
Ich habe damals auch zus. zur Chemo (nach dem Rezidiv erst die Bestrahlung)viele alternativmedizinische Sachen gemacht.
Momentan bekrabble ich mich gerade wieder, es geht aufwärts! Immer dann, wenn ich merke, dass ich fröhlich sein kann, obwohl mir alles wehtut!
Meine Erkenntnis "damals": Gesundheit ist NICHT die Abwesenheit von Krankheit! Sondern mein Wohlfühlen in der Welt und mein Einverstanden-sein mit mir und dem was mich umgibt! Und bin gerade glücklich wie ein Mops, dass ich das wieder fühlen kann!
Ich wünsche euch allen diesen und viele wundervolle Tage, hier scheint gerade die Sonne wieder sooo schön!
Alles Liebe, Amba
__________________
Gesundheit ist nicht die Abwesenheit von Krankheit. Wie gesund sich ein Mensch fühlt, hängt mit dem Grad der Selbstbestimmtheit zusammen! Übrigens: Wer meine im Krebskompass verfassten Beiträge veröffentlichen möchte - Nur zu! Aber bitte namentlich kennzeichnen!
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  #6  
Alt 18.11.2014, 23:17
snoopy39 snoopy39 ist offline
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Beiträge: 489
Standard AW: Mutmachthread

Hallo,
war schon lange nicht mehr hier und muß aber nun auch mal wieder "meinen Senf dazu geben". Am 03.12.2010 habe ich nach einer Koni die Diagnose Adeno-Ca der Cervix bekommen. Damals war ich im wahrsten Sinne des Wortes wie gelähmt! Die Wertheim dann am 03.01.2011.
Und heute geht's mir super! Habe zwar ein Lymphödem zurückbehalten und gehe daher wöchentlich zur Lymphdrainage, ansonsten ist mein Leben "fast" wie vor der Erkrankung.
Möchte allen Mut machen die auch eben die Diagnose bekommen haben oder grade mitten in der Behandlung stecken. Haltet durch....es lohnt sich
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  #7  
Alt 21.11.2014, 09:35
Sabsira Sabsira ist offline
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Registriert seit: 30.01.2014
Beiträge: 81
Standard AW: Mutmachthread

Dieser Thread tut gut

Schön so viel positives zu lesen !
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