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Alt 02.07.2003, 12:20
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Standard Dreieinhalb Jahre nach der Diagnose:

Ich möchte allen Mut machen mit meiner kleinen Geschichte, die noch vor den großen Entscheidungen der Op, Chemo und Bestrahlung stehen. Euch allen wünsche ich die Kraft, die ich hatte, dem Krebs etwas entgegen zustellen, nämlich mein Vertrauen an Gott und das Leben!


Dreieinhalb Jahre nach der Diagnose "Brustkrebs".......
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Nun haben wir schon Sommer 2003.
Damals, als ich die Diagnose „Brustkrebs“ erhielt, hätte ich es nicht geglaubt diese Zeit zu erleben. Der Krebs war in mir wie ein gefräßiges Tier. Wie ein Raubtier, welches mir mein Leben stehlen wollte. Doch ich habe den Kampf gegen dieses Unwesen in mir aufgenommen. Das war schon mein Ziel gleich nach der Operation.......kämpfen gegen den Krebs. Mich kann keiner unterkriegen!
Nur der ewige Kampf kostet Kraft. Kraft, die ich schon immer in meinem Leben gebraucht hatte, um mich wieder nach vorne zu bringen. Ganz oben fühlte ich mich nach meinem Staatsexamen. Ich hatte allen bewiesen, dass ich es schaffe.
Auch diesmal wollte ich es wieder schaffen. Seit 13 Monaten habe ich meine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung gemacht. Viel Neues kam auf mich zu: Pflegewissenschaften, Kommunikation, Mitarbeiterführung, BWL, und vieles mehr.
Es kristallisierte sich mit der Zeit heraus, dass mir die Kommunikation mit der Theorie und die Mitarbeiterführung besonders am Herzen lagen. Denn das Hintergrundwissen der Transaktionsanalyse war mir kaum bekannt. Ist aber wichtig für die Personalführung.
Meine Facharbeit mit dem Thema:
„Kommunikation, ein Instrument der Mitarbeiterführung“ wurde am Ende sogar mit der Note „sehr gut“ bewertet. Meine Freude war riesengroß, ich hatte mir bei der Recherche wirklich viel Mühe gegeben. Das Internet, etliche Bücher und Schriften habe ich durchforstet und gemarkert was mir wichtig erschien. Einige Male habe ich mal was dazu, mal was rausgeworfen, bis mir der Bericht gefiel.
Am 5.5.03 war der letzte Abgabetermin, den ich auch ausgenutzt habe.
Nach diesem Termin habe ich diesen Bericht meinem Psychologen gezeigt, er durfte den auch lesen. Nach seinem Einschätzen wäre das ein „ sehr gut“ wert, sagte er. Das war natürlich für mich eine supertolle Prognose.
Einen Praktikumsbericht mußte ich auch verfassen, aber die paar Seiten waren eine Kleinigkeit.
Dann war am 27.06. die mündliche Prüfung, ein Referat halten. Mein Thema: „Stress!“ Die These: „Das Erkennen und die Bewältigung von Stress sind wichtige Themen in der ambulanten Pflege!“
Wenn ich die Stressfolgen irgendwo aufgeschrieben oder im Kopf gehabt hätte, wäre dabei sicher auch eine eins rausgekommen. Aber durch den Tod meines Vaters, der mit diesen Terminen zusammenfiel, hatte ich einen „Black out“ im Kopf. Es war nun doch noch ein „gut“ dringewesen.
Hier die Gesamtnoten der ganzen Arbeiten:

Facharbeit : sehr gut
Schriftliche Prüfung: sehr gut
Mündliche Prüfung: gut

Gesamtergebnis „Sehr gut“, es dreht sich alles um mich, so unglaublich war das. Ich habe das Double geschafft. Mein Krankenpflegeexamen habe ich auch mit „Sehr gut“ bestanden und nun das, ich hatte das Gefühl, ich muss es der ganzen Welt erzählen, was ich wieder geschafft habe. Auf meine Riesenrundmail kamen so viele guten Wünsche und auch Glückwünsche, die machten mich richtig stolz.

Meine Chefin ist auch ganz stolz auf mich, nachdem sie meine Abschlußnote weiß. „Ich wußte doch, dass Du das schaffst“, waren ihre Worte immer gewesen. Ich war mir am Anfang nicht so sicher. Hinterher sieht alles anders aus.
Durch diese Ausbildung hatte ich wenig Zeit, mich um meinen Brustkrebs zu kümmern. Die Untersuchungstermine habe ich immer eingehalten, war auch alles immer im grünen Bereich. Auch alle Bluttests waren in Ordnung.
Diese Weiterbildung zur Pflegedienstleitung kostete mich auch ganz viel Kraft, doch das war es mir wert. Ich wollte das erreichen, und habe es jetzt mit dem tollen Ergebnis allen Jungen im Kurs gezeigt. Die haben nicht schlecht gestaunt, dass ich „ alter Hase“ so ein Ergebnis schaffe.

Ich hoffe, dass die Zukunft für mich nicht nur Kampf bedeutet.
Kampf dem Krebs,
Kampf mit dem Personal,
Kampf mit mir,
Kampf kostet Kraft!

Nun habe ich aber eine schöne Belohnung für mich: eine ganze Woche fahre ich zur Singwoche nach Herrmansburg. Das konnte ich im letzten Jahr wegen der Weiterbildung nicht wahrnehmen.

Die Diagnose „Brustkrebs“ ist in der heutigen Zeit wirklich kein Todesurteil. Mit der entsprechenden Einstellung kann jede Frau dem Krebs Paroli bieten. Ich habe es getan und hoffe das es gut geht.
Ich wünsche allen, die vom Krebs erreicht werden die Kraft, ihm Kontra zu bieten. Dann wird der Krebs machtlos. Und nur der Machtlose gibt auf, kann nicht kämpfen.

Eure Maryjoe(Marlies)
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