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  #181  
Alt 13.10.2011, 09:29
Tochter_19 Tochter_19 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Hallo Carla ,
zuerst einmal mein herzliches Beileid.
Ich kann dich so gut verstehen. Mein Papa ist am 08.07. nach nur 2 Monaten Krankheit von mir gegangen. Davon war er 4 Wochen im Krankenhaus. Ich war jedentag bei ihm, doch trotzdem habe ich das Gefühl zu wenig Zeit mit ihm verbracht zu haben. Immerwieder quält mich die Frage ob er wusste das er sterben muss. Wir selbst haben es erst 3 Tage vor seinem Tod erfahren. Wir haben es ihm nicht gesagt da er zu dieser Zeit schon so starke Schmerzmittel bekam das er es sowieso nicht realisiert hätte.
Auch ich war bei meinem Papa als er gestorben ist.
Mir persöhnlich hilft das damit umzugehen
wie ist das bei dir ? Bist du froh dabei gewesen zu sein?
Er war die letzen 7 Jahre aufgrund eines Artbeitsunfalles Arbeitlos und zuhause. Deshalb war er jedentag um mich herum, das macht es jetzt wohl noch schwerer.
Hilft dir die Therapie?
Ich habe auch schon überlegt eine zu beginnen.
Verzeih mir meine vieeeel zu lange Antwort
Ich wünsche dir viel Kraft
Nina
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  #182  
Alt 13.10.2011, 11:05
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Nina,

danke für Deine lieben Worte und Du mußt Dich bestimmt nicht für eine lange Antwort entschuldigen.

Die gleichen Fragen und Gedanken wie Du sie hast, gehen mir auch ständig durch den Kopf.
Ich bin mir sicher, dass mein Vati die letzten Tage wußte, wie es um ihn steht. Er hat ja immer wieder miterlebt, wie er nach den sogn. Aufbaukuren dann wieder noch schneller und heftiger abgebaut hat. Zum Schluss hat er jede weitere Infusion abgelehnt. Und zum Glück gab es eine Patientenverfügung, wo das auch so drin stand. So mußte ich das nicht entscheiden.

Reden konnte ich mit meinem Vati darüber nicht mehr. Ich hatte den Arzt aber gebeten, das zu tun. Er sagte mir dann eben nur, dass mein Vati Bescheid weiß, da er jede weitere Therapie abgelehnt hat.

Ich war froh, dass ich bei meinem Vati sein durfte und konnte, als er seinen letzten Weg gegangen ist. Er wollte mich dabei haben, hat mich immer wieder festgehalten. Vom Gefühl her ist es für mich gut zu wissen, dass ich zum richtigen Zeitpunkt auch da war und diese Kraft aufgebracht habe. Es war für ihn wichtig und nur das alleine zählt.

Die Therapie hilft mir sehr. Es ist für mich gut, einen Profi an der Seite zu haben und dort alles loswerden zu können. Und, da sie meine Freundin ist, ist es für mich sehr leicht, bei ihr offen darüber zu reden. Mit irgendwem hätte ich das sicher so nicht machen können.
Ich denke aber auch immer wieder, dass das der richtige Weg für mich ist. Hier gibt es auch eine Trauergruppe. Aber das kann ich mir im Moment noch nicht vorstellen, da hinzugehen.

Liebe Nina, ich wünsche Dir viel viel Kraft und dass Du hoffentlich einen guten Weg für Dich findest.
Liebe Grüße
Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

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  #183  
Alt 13.10.2011, 12:06
Rheingoldcat Rheingoldcat ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

ich habe auch schon überlegt ob ich hier im Forum noch etwas schreibe, nach dieser Geschichte.
Ich habe mich sehr zurück gezogen.

Ich freue mich für dich, dass Dir die Therapie helfen kann.
Um das Richtige zu finden ist es manchmal ein weiter Weg.
Aber bei Dir hört es sich ganz gut an.

Ich wünsche Dir vom ganzen Herzen, dass Du lernst mit deiner Trauer umzugehen und wider Freude finden kannst.

Liebe Grüße
Sabine
__________________
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  #184  
Alt 17.10.2011, 07:33
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Heute ist der 17. Oktober. Nun sind es genau 3 Monate.

Vor 3 Monaten habe ich meinen Vati das letzte Mal in den Arm genommen,
vor 3 Monaten habe ich den letzten Anflug von einem Lächeln in seinem Gesicht gesehen, als er seinen jüngsten Enkel erkannt hat,
vor 3 Monaten habe ich seine blauen Augen für immer geschlossen,
vor 3 Monaten blieb um 16.30 Uhr einfach die Zeit stehen.

Nichts ist seit dem mehr so wie es war. Jeden Tag denke ich an ihn und jeden Tag fehlt er mir.
Ich habe keine Ahnung, wie ich heute durch diesen Tag kommen soll. Schon morgens nach dem Aufstehen waren die Bilder wieder da. Jede einzelne Minute kann ich sehen, die Erinnerung ist so real, als wenn es gerade passiert.

Carla
__________________
Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen.

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  #185  
Alt 17.10.2011, 13:02
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Meine Liebe Carla,

du bist eine sooo starke Frau und ich finde es so schön, dich kennen zu dürfen.

Du schaffst den Tag, da bin ich mir sicher. Ich schicke dir eine ganz ganz dolle Umarmung, vielleicht hilft es dir ein bisschen.

Ich freue mich, dass dir die Therapie hilft. Meine Therapie ist auch mit Massage an Füssen und Rücken und reden natürlich. Vielleicht so ähnlich wie deine.

Das du zwei süße neue Mitbewohner hast, freut mich sehr. So ein Tier (das seh ich bei unserem Bruno) kann einen so viel geben, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Wenn die sich freuen, dann ist es ehrlich gemeint. Tiere sind wahrscheinlich die besseren Menschen, wenn man das so beschreiben kann.

Ich war ja eine Woche im Urlaub und den ersten Tag im Forum wieder unterwegs. Ich bin verwirrt, was war denn hier los?

Umarme dich und schicke dir für heute ganz ganz viel Kraft!!!!

Alles liebe
Jäcky
__________________
mein liebster Papa
seit 2006 Multiples Myelom
seit 2009 Myelodysplastisches Syndrom

Nach langem, schmerzvollem Kampf am 25.07.12 um 15.00 Uhr im Kreise seiner lieben Familie eingeschlafen.

Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig!

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  #186  
Alt 25.10.2011, 09:48
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Hallo Ihr Lieben,

nun habe ich ein paar Tage nichts geschrieben, weil auch nicht viel los war.

Meine Muttti hatte am WE einen runden Geburtstag. Davor hatte ich schon Bammel, weil das der erste ohne Vati war. Aber es war alles ruhig. Wir waren in unserem Stammlokal schön essen. Da wurde natürlich gefragt, ob denn da noch jemand käme...
Die kennen uns seit Jahren und zu allen Geburtstagen gehen wir da eigentlich immer essen. Der leere Platz am Tisch fiel da schon auf.

Nachmittags haben wir dann noch in aller Ruhe Kaffee getrunken, nur im ganz kleinen Familienkreis. Es war erstaunlich ruhig.

Gestern war wieder Therapie. Ich glaube, dass ich langsam Fortschritte mache. Den Tag über ging es mir sogar richtig gut, konnte mal wieder entspannt der Arbeit nachgehen und habe mich auf die Therapie gefreut.

Heute ist es wieder anders. Keine Lust zu nichts, müde, kaputt und ich könnte mich am liebsten unter der warmen Bettdecke verkriechen.
Da dachte ich gestern noch, was geht es mir doch (endlich) wieder gut. Und heute das krasse Gegenteil. Das braucht wohl doch noch mehr Zeit.

Also Therapie weiter machen und schön einen Schritt nach dem anderen.

Ich habe für mich festgestellt, dass ich plötzlich gut Sachen weggeben kann, räume mal die Schränke auf und merke, was ich alles eigentlich gar nicht brauche. Wie viele Dinge man besitzt, die man nicht wirklich braucht.
Ich versuche, diese Sachen einfach zu verschenken, manchmal freut sich ein anderer drüber.

Liebe Grüße an Euch alle hier.
Carla
__________________
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  #187  
Alt 25.10.2011, 11:32
Rheingoldcat Rheingoldcat ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

ich habe mich sehr lange nicht mehr gemeldet, es tut mir leid bitte verzeih mir.
Solche Tage sind immer sehr aufwühlend, bei Dir ist es wohl erst später gekommen.
Ich finde es sehr gut, dass Du die Therapie gut annimmst.
Es kann Dir für die Zukunft nur gut tun.
Es ist sehr schwer den Verlust zu verkraften, ich kann das so gut verstehen.
Aber ich bin sicher das Du es mit der Hilfe der Therapeutin hin bekommst.

Ich wünsche Dir alles Gute und Liebe
Sabine
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  #188  
Alt 25.10.2011, 20:59
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

bitte entschuldige, dass ich mich schon eine Weile nicht mehr gemeldet hab.

Es ist schön, dass ihr einen ruhigen und schönen Geburtstag hattet. Das freut mich für Euch. Auch das du deine Therapie weiter machst ist doch nur gut für dich. Und das immer mal diese teife Traurigkeit hoch kommt ist denke ich normal. Du hast ja deinen Papa so sehr geliebt und es tut immernoch weh, das ist doch klar. Du hast Recht, mach immer einen Schritt nach dem anderen und erfreu dich an Kleinigkeiten.

Ich schicke dir eine ganz dicke Umarmung

Deine Freundin Jäcky
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Papi, wir lieben dich so sehr! Für Immer und Ewig!

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  #189  
Alt 30.10.2011, 19:21
Benutzerbild von sternchen2190
sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,
ich hoffe es geht dir ein bisschen besser und lasse mal ein großes Kraftpaket hier. Denk dran du bist nicht allein.....
Ganz liebe Grüße
Anja
__________________
Meine geliebte Mama
Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011
Mein geliebter Papa
8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt

Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht.
Ich werde Euch vom Himmel herab lieben,
wie ich Euch auf Erden geliebt habe.


http://youtu.be/2nh7A-0Z5zs
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  #190  
Alt 31.10.2011, 13:48
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Sabine, liebe Jäcky und liebe Anja,

vielen lieben Dank für Eure Worte.

Ich habe im Moment so wenig Zeit, dass ich kaum zum Schreiben komme. Das ganze WE frißt mich die Hausarbeit auf. Alles Dinge, die die ganze Woche über liegen bleiben. Aber das geht wohl vielen so.

Vor ein paar Tagen mußte ich wieder daran denken, wie wir meinem Vati Ende Juni in das Pflegeheim gebracht haben. Ich weiß gar nicht, wo die Gedanken plötzlich wieder herkamen.
Auf jeden Fall waren all die starken Gefühle und Fragen wieder da: Du holst ihn aus seiner vertrauten Umgebung, wird er jemals wieder nach Hause kommen, ist das die richtige Entscheidung und und und. Auf der Fahrt zur Wohnung meiner Eltern habe ich im Auto nur geheult. Es war so schlimm, ihn einfach von zu Hause in ein Heim zu transportieren.

Ob er es damals schon wußte, dass das sein letzter Weg sein wird?
Heute habe ich noch immer so viele Fragen, auf die ich nie mehr eine Antwort bekommen werde. Ich bin mir sicher, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben, aber es fühlte sich sehr schlimm an. So grausam und hilflos zugleich. Meine Mutter so überfordert und nicht bereit, das alles verstehen zu wollen.
Ich weiß bis heute nicht, ob mein Vati nicht doch lieber zu Hause geblieben wäre.

Wochenlang habe ich daran nicht mehr gedacht und nun ist mal wieder alles nach oben gekommen und beschäftigt mich wieder wie vor Monaten schon.

Der Weg wird wohl noch lang werden...

Ganz liebe Grüße an Euch alle.
Carla
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  #191  
Alt 31.10.2011, 15:04
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sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Lieb Carla,

ich kenne das auch, immer gerade in den komischsten Momenten kommen diese Sachen wieder hoch!
Immer fühlt man sich schuldig, und man denkt darüber nach, was man hätte anders machen können! Meine Mama ist ja auch im Krankenhaus gestorben,
obwohl sie das nie wollte, und ich denke auch immer an die Fahrt dorthin....zum Schluss kam sie dann auf die Palliativstation,
und wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann wären wir Zuhause total überfordert gewesen! Aber meine Mama hat auch immer gesagt das sie sich dort wohl fühlt,
und alle sehr lieb zu Ihr waren....das tröstet mich ein bisschen.
Aber in diesen bestimmten Momenten komme ich mir vor als hätte ich sie im Stich gelassen, auch wenn mir mein Verstand etwas anderes sagt.
Du siehst also, mir geht es auch so. Es ist so schwer, vor allem wenn diese Fragen aufkommen, was wäre wenn....aber diese Fragen wird uns nie jemand beantworten können.
Ich glaube du hast deinen Vati sehr geliebt, und das hat er ganz bestimmt gespürt!! Alles andere können wir nicht mehr ändern.


Ich drück dich mal ganz lieb
Anja
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Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011
Mein geliebter Papa
8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt

Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht.
Ich werde Euch vom Himmel herab lieben,
wie ich Euch auf Erden geliebt habe.


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  #192  
Alt 17.11.2011, 15:15
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Hallo Ihr Lieben,

heute ist der 17. November und es sind nun genau 4 Monate.
Die Zeit vergeht einfach so und ich mußte wieder daran denken, wie schnell alles ging. Anfang des Jahres wußten wir von nichts und dann die Diagnose im Februar.

Im April die Bestrahlungen und dann ging es so rasent schnell abwärts. Ein großer Mann wurde zum Vollpflegefall und konnte am Ende nur noch im Bett liegen, völlig entkräftet und vom Krebs gezeichnet.

Es ist immer noch unfassbar für mich. Ich sehe die Bilder von Vati aus den guten Zeiten und kann es einfach nicht begreifen, wie schnell er abgebaut hat und einfach nicht mehr weiterleben konnte.

Leider sind im Moment wirklich diese letzten Stunden so als Bilder in meinem Gedächtnis, diese Hilflosigkeit und Papa, wie er da liegt und nicht mehr kann.

Meine Mutter und mein Bruder sprechen eigentlich nicht mehr darüber. Meine Mutter hat sich eingerichtet, geht jetzt viel los (einkaufen, Sportstudio...). Auf der einen Seite finde ich das ok, dass sie nicht deprimiert zu Hause sitzt und auf der anderen Seite denke ich: das hat sie alles mit Vati zusammen nicht gemacht.
Ich kriege meine eigenen Gefühle zu ihr nicht so wirklich auf die Reihe.

Euch allen liebe Grüße und danke fürs Zuhören.
Carla
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  #193  
Alt 18.11.2011, 11:30
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,
ich kann das sehr gut verstehen, auch bei mir waren lange lange Zeit die Bilder aus der letzten Zeit meiner Mami, die Angst und Verzweifelung, die Fragen, ob ich nicht doch etwas anders hätte machen sollen, absolut präsent in meinen Gedanken.

Erst seit ca. einem Monat (meine liebe Mami ist jetzt über 11 Monate tot) kommen mehr andere Bilder und Gedanken. An ihrem Geburtstag vor 2 Wochen konnte ich mir Bilder von ihr ansehen ohne zu weinen, habe sogar gelächelt und war froh, dass ich diesen lieben Menschen in meinem Leben hatte. Und immer noch im Herzen habe!

Wir haben uns ein Haus gekauft und als ich vor 1 Monat 2 Tage nach dem Einzug dort im Esszimmer stand, hatte ich plötzlich ganz intensiv das Gefühl ihrer Anwesenheit, als ob sie in dem Haus auf mich gewartet hat . Seitdem bin ich irgendwie getröstet und habe viel mehr Frieden in mir...

Alles Liebe und Gute wünsche ich Dir,
Anja
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  #194  
Alt 30.11.2011, 10:58
carla44 carla44 ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Anja,

wie Du das mit dem Haus beschreibst, so etwas Ähnliches habe ich letzte Woche auch erlebt.
Ich war abends mit dem Rad auf dem Heimweg. Es war wie immer in dieser Jahreszeit dunkel.
Irgendwie hatte ich immer wieder das Gefühl, dass mein Vati neben mir ist. Er ist früher selber mit dem Rad zur Arbeit gefahren, eigentlich bei jedem Wetter. Ein Auto hatten wir nicht.

Ich sah jedenfalls die ganze Zeit sein Gesicht vor oder neben mir. Das waren so intensive Gefühle, dass ich richtig fertig war, als ich zu Hause ankam. Er war so zum Greifen nahe, ich wollte vom Fahrrad steigen und ihn festhalten.
Sehr schmerzlich, dass das nicht geht.
Ich weiß dann immer gar nicht, wo ich hin soll, bin ganz durcheinander, weil ich das nicht richtig einordnen kann.

Seit dem habe ich leider jede Nacht wieder Alpträume. Gar nicht unbedingt von meinem Vati, manchmal ganz blöde Sachen, die mich aber richtig fertig machen, wenn ich dann wach werde. Ich hatte schon überlegt, mal ein leichtes Mittel dagegen zu nehmen, habe aber Angst, dass ich dann tagsüber auch müde bin.
Der November ist eh schon nicht meins, weil die Tage so kurz sind.

Euch allen liebe Grüße
Carla
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  #195  
Alt 28.12.2011, 09:30
Jaecky Jaecky ist offline
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Standard AW: Uns blieben ganze 17 Tage

Liebe Carla,

habe schon lange nichts von dir gehört.

Wie geht es dir? Und konnet ihr zu Weihnachten ein paar schöne Stunden haben?

Umarme dich

Liebe Grüße
Jäcky
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