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Alt 09.11.2007, 16:40
Tochter77 Tochter77 ist offline
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Registriert seit: 09.11.2007
Beiträge: 61
Standard Mein Papa hat Lungenkrebs :-(

Hallo zusammen,

bei meiner Suche über Informationen zu der Krankheit, bin ich auf dieses Forum gestoßen und ich hoffe hier an der richtigen Adresse zu sein, um Austausch, Trost und Informationen zu erhalten.

Ich möchte hier kurz die Geschichte von meinem Papa erzählen, damit Ihr Euch ein Bild machen könnt:

Mein Papa ist im August 65 Jahre alt geworden. Er war immer ein sehr aktiver, lebenslustiger Mensch, der sich vorallem für alte Motorräder interessiert und sich im Alter von 60 Jahren sein erstes Tattoo stechen ließ . Leider hat er in seinem Leben einen großen Fehler begangen:
Mit 17 Jahren fing er an zu rauchen. Tabak ohne Filter und dies ohne nennenswerte Pausen des Aufhörens.

Seit diesem Jahr, ich glaube es begann im Februar, holte sich mein Papa immer wieder Infekte der Atemwege: Bronchitis, eine Rippfellentzündung, wieder ein Infekt, Ohrenentzündungen usw. Zumindest wurde er von seinem Hausarzt immer auf diese Krankheiten hin behandelt. Leider blieb immer ein hartnäckiger Husten zurück, der sich für mich schon besorgniserregend anhörte
Ich kann im Nachhinein nicht verstehen, daß ich meine Sorge nicht viel Stärker zum Ausdruck gebracht habe, als zu sagen: "Mensch Papa, das hört sich aber nicht gut an!" Zu allem Unglück, gesellte sich zu dem Husten, eine Allergie auf ein blutdrucksenkendes Medikament. Das bermerkte man erst, als ihm eines Nachts die Lippe auf dreifache Größe anschwoll! Später erzählte er, daß ihm auch der Hals zu geschwollen wäre, was er aber nur dem Arzt erzählt hätte. Dieses Medikament löste einen allergischen Schnupfen aus und eben auch Husten. Zumindest war mein Papa sehr überzeugt davon, daß der Husten sich nun, da die Unverträglichkeit erkannt wurde, sehr schnell bessern würde. Überhaupt hing seine Schlappheit und seine Unwohlsein, nur damit zusammen. Wollte er glauben.
Nun, es wurde besser. Aber nur ein bisschen. Mir fiel auf, daß er noch immer sehr Müde war. Das war mir von meinem aktiven Papa eher fremd. Schob ich aber auf sein Alter (?) wer so lange gearbeitet hat, darf sich seine Päuschen auch gönnen.. und der Husten ist halt "normaler" Raucherhusten.

Alarm schlug eine meiner beiden Schwestern, welche unseren Papa nicht regelmäßig sieht, da sie nicht in der nahen Umgebung wohnt. Ihr fiel die Gewichtsabnahme auf, welche noch nicht gravierend, aber nicht zu verleugnen war. Ausserdem ging ihm, auch bei kurzen Strecken,schnell die Puste aus. Sie schlug meiner Mama vor, den Arzt einzuweihen, daß er meinen Papa gezielt auf seine Lunge und seinen Zustand ansprechen soll, denn von alleine hätte er nie was erzählt. Ihm gehts doch immer gut!
Die Lunge wurde geröngt. Ein Schatten war auf dem linken Lungenflügel zu sehen. Der Hausarzt tippte auf eine verschleppte Lungenentzündung. An was anderes wollte er nicht glauben. Daraufhin wurde er in die "Röhre" geschoben und da war es dann zu sehen: Es war ein Tumor!
Der Schock saß tief Das war vor 3 Wochen.
Am 22. Oktober brachten wir ihn in eine Lungenklinik, in der eine Bronchioskopie gemacht wurde, um die Art des Tumors festzustellen. Bis zum Befund durfte er nach hause. Ich brauche niemanden hier zu erzählen, wie verzweifelt meine Mama und wir Schwestern waren und sind. Nur ganz so schlimm weinen muss ich nicht mehr. Wie soll ich ihm denn Beistehen, wenn ich Rotz und Wasser heul? Nein, ich wähle den Weg, ihm Mut zu machen, trotzdem Späße zu machen, auch wenn es innen oft anders aussieht.

Seit dieser Woche wissen wir, daß der Tumor bösartig ist. Mein Papa weiß wahrscheinlich noch mehr, aber ich weiß eben nur dies und das der Tumor, laut meiner Mama, "groß" wäre. Was auch immer da heißen mag.
Die Ärztin meinte er solle operiert werden. Das ist ja schonmal nicht schlecht oder? Davor wollen die Chirurgen aber noch eine Utersuchung der Lymphdrüsen, damit sie wissen, was alles weg muss. Das muss aber noch von der KK genehmigt werden, da es anscheinend eine teure Untersuchung ist(?) So verstreicht die Zeit. Ich hoffe es tut sich nächste Woche etwas, damit mein Papa endlich behandelt werden kann! Denn eins weiß ich, unter Umständen ist "Zeit" das wertvollste was wir noch haben...

Ich weiß das war lang, hat aber mal gut getan es in Worte zu tippen
Danke fürs Zuhören und freue mich auf den Austausch mit Euch.

LG Jeanette
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