Mann- Chemo und Strahlentherapie, Frau-schwanger,was tun?

[Rossi-77]

Hallo,

der Freund von meiner Schwester hat Non-Hodgkin Lymphone und wird gerade mit Chemo- und Strahlentherapie behandelt. Vor paar Tage het sich herausgegeben, dass meine Schwester schwanger ist. Was passiert jetzt? Ich weiss, dass sie viele Untersuchungen machen kann und ihr grösstes Wunsch ist, das Kind zu behalten.Aber wir haben grosse Angst, dass etwas nicht in Ordnung wäre.Kennt sich jemand damit aus?

Bin dankbar für jede Antwort!

Rosi

[Äpfelchen]

Guten Morgen Rosi,

willkommen im Forum - ich kenne mich zwar mit dem Thema nur soweit aus, dass ich selbst betroffen bin, aber ich will Dir gerne antworten.

Was genau macht Euch Sorge? Dass das Baby evtl. Lymphome haben könnte?
Wenn es das ist, was Euch bedrückt, so würde ich sagen, die Wahrscheinlichkeit liegt meines Erachtens unter Null.
Ich habe noch nie davon gehört (und ich habe viel über die Krankheit gelesen) dass ein ungeborenes Kind eine Lymphomerkrankung hat.
Außerdem ist es z.Zt. ja noch komplett an den Blutkreislauf der Mutter angeschlossen, und die ist ja gesund (nehm ich an).

Aber die besten Antworten werdet Ihr von den behandelnden Ärzten bekommen, meine jedenfalls ist nur eine Vermutung.

Alles Gute für Euch
Beate

[Äpfelchen]

Ich hab es jetzt grad nochmal gelesen. Ich habe überlesen, dass Deine Schwester wohl grade mitten in der Chemo schwanger wurde, oder??
D.h während der Zeit, in der der werdende Papa mit Chemo und Strahlen (gleichzeitig ) behandelt wurde?
Nun, das ist in der Tat bedenkenswert. Aber auch da würde ich dringend zum Arztgespräch raten. Das ganze Register ziehen, Gynäkologie, Onkologe, Radiologe evtl. sogar einen Genetiker zu Rate ziehen. Der weiß wohl auch wie Erbgut geschädigt werden kann.

Ich drück Euch die Daumen, dass sie Entwarnung geben !

Liebe Grüße
Beate

[Rossi-77]

Lieben Dank für Ihre Antwort,

das macht mir Hoffnung...

[Rossi-77]

Ich habe Angst, dass das Baby nicht gesund zur Welt kommen könnte, wegen der ganzen Behandlungen- Chemo, danach Strahlungstherapie, in wenigen Tagen wieder Chemo. Die ganze Situation ist so verwirrend für uns...!

[Äpfelchen]

Hallo Rosi,

ich denke das wichtigste ist zu erfahren wann das Baby gezeugt wurde. Also, noch vor der Chemo/Strahlenbehandlung oder mittendrin.
Wenn sicher ist, dass es vorher war, dann sehe ich die Lage entspannter.
Wenn es jedoch mittendrin war, dann sollte Deine Schwester schleunigst zu ihrem Doc und abklären was zu tun ist.

LG
Beate

[struwwelpeter]

Hallo Rosi,

zu Deiner Sache kann ich Dir etwas erzählen was nicht im direkten Zusammenhang steht, jedoch evt. etwas Klarheit bringt!
Bis vor kurzem war ich noch in Chemotherapie. Öfters war in diesem Behandlungsraum auch eine junge Frau, Ende 20, die sich einer Chemotherapie unterziehen mußte. Diese junge Frau war bereits im 5 oder 6 Monat schwanger. Sie bekam ABVD - wobei bei ihr das B - Bleomecin gestrichen wurde. Die Ärzte gehen davon aus, das keine Schäden entstehen. Eben mit der Erklärung das der heranwachsenen Fötus - Baby einen eigenen Kreislauf bereits hat. Der einzig sichtbare Unterschied war daran zu erkennen das die Kontrollen (Blut etc.) regelmäßig stattfand. Nun, ich hatte mich mit dieser Frau unterhalten und sie hatte keinerlei Probleme und war guter Dinge. Ein kleiner Tipp von mir: ruft in Köln in der Uniklinik an (Tel. kannst Du per PN bekommen), dort kannst Du Dich beraten lassen, auch telefonisch.

Alles Gute und viel Glück
Ina

[Äpfelchen]

Hallo liebe Ina,

na das wär ja klasse, wenn es dem Baby nichts ausmachen würde. Ich frage mich nur, wieso man dann aufhören muss zu rauchen, mit dem Alkohol vorsichtig sein muss und ne Menge Medikamente streichen muß.
Denn wenn das Baby einen unabhängigen Blutkreislauf hätte, dann könnte man ja ohne Rücksicht sein Ding weitermachen.

Nun, Klarheit wird, wie Du schon sagtest, ein Gespräch mit einem Arzt bringen.

Lieben Gruß
Beate

[struwwelpeter]

Hallo liebe Beate und Rosi,


genau kann ich die Begründung der Ärzte auch nicht wiedergeben. Das ist exakt das, was die schwangere Frau mir erzählt hat. Die Erkrankung wurde im übrigen zu Beginn der Schwangerschaft festgestellt und sie hat Stadium III B ohne Risikofaktoren.
Grundsätzlich zu den Bestrahlungen: sie (die Schwangere Freundin) wird nicht selbst bestrahlt, ein gewisser Abstand ist stets gewährleistet.Das heißt in diesem Fall auch, das die Strahlenbelastung für die Freundin unerheblich - wenn überhaupt vorhanden ist!
Zudem: Wenn die Strahlenbelastungen in dieser Zeit so hoch wäre dürften wir nicht mehr unter's "Fußvolk"!
Warum das Bleo gestrichen wurde weis ich nun nicht genau, es wurde aber rausgenommen. Laut Erzählungen der jungen Frau wären Risiken relativ gering.
Ich habe diese junge Frau mehrfach gesehen, es ging ihr blendend, hatte allerdings soeben erst die 2. Chemo.
Das was mir noch vom Gespräch eingefallen war das sie das Baby evtl. früher holen wollen um auch die restlichen Risiken zu minimieren, denn mit der Länge der Schwangerschaft werden die Probleme für die Frau sicherlich auch größer. Insgesamt werden wohl evtl. auch so diese enormen körperlichen Belastungen für Mutter und Kind in Grenzen gehalten.

Sodele, wie gesagt, per PN gebe ich gerne die Tel. von der onkologischen Ambulanz in Köln weiter, dort sind die Ärzte die sich derzeit auch um die Behandlung eben jener jungen Frau kümmern. Telefonisch geben die Ärzte auch gerne Auskunft!

Einen schönen Abend nun erst einmal

Ciao , Ina

[Rossi-77]

Hallo Ina,

könntest du mir,bittre die Telefonnummer von der Uni Kliniken schicken!Das wäre super.Ich habe gerade in mehreren englischen Websites gelesen, dass die Chemo schädlich für das Baby ist, weil meine Schwester eigentlich zwischen zwei Bechandlungen mit Methatrexate schwanger geworden ist und da schreibt man, dass man einen Abstand von mindestens drei Monate von der letzten Bechandlung braucht, damit man sicher ist, dass alles in Ordnung ist. Es ist aber passiert und ich möchte nachfragen, was wir machen müssen. Die Frauenärztin ist auch ein bisschen skeptisch, also will ich mehr nachhacken.Danke dir im Vorlauf und für die ganze Unterstützung!

LG! Rosi

[struwwelpeter]

Hallo und guten Abend Rosi,

natürlich sende ich Dir gerne per PN die Telefonnummer von der onkologischen Ambulanz in Köln! Dort kannst Du Dich ausgiebig beraten lassen, die Ärzte dort in Köln sind speziell was Lymphome anbetrifft sehr gut.

Auch Dir wünsche ich jetzt noch einen wunderschönen Abend und einen ruhigen und gemütlichen Sonntag!

Liebe Grüße
Ina

[Rossi-77]

Liebe Ina,

lieben herzlichen Dank für deinen Tip!Ich habe in die Uni-kliniken angerufen,da war aber die ganze Zeit besetzt.Dann habe ich eine Email an Dr.Borchmann geschrieben und er hat sich sofort bei mir gemelde.Seiner Meinung nach, wenn alles bis zur 12-ten Schwangerschaftwoche in Ordnung ist, kann meine Schwester ruhig sein, dass das Baby gesund zur Welt kommt. Also der Methotrexate ist für die Spermien schädlich,aber das ergibt sich schon am Anfang der Schwangerschaft.Falls sie schlecht waren, entstehet kein Baby, sondern nur eine "Frucht" die bhis zur 12 Woche abstirbt.Wenn das tatsächlich ein Baby ist, stehen die Chancen sehr gut!!!Jetzt sind wir sehr beruhigt und meine Schwester wird weiterhin die nötigen Untersuchungen machen.., aber es ist gut die Meinung vom Experten zu hören!
Danke nochmal! Ich wünsche Dir alles Gute und du hast meine volle Unterstützung!Schönen Tag noch!

[struwwelpeter]

Hallo liebe Rosi,

Du brauchst Dich nicht für etwas bedanken was selbstverständlich ist. Wichtig ist jetzt das ihr Klarheit habt! Das ist wohl so und ich hoffe sehr Deine Schwester hat nun eine ungetrübte Zeit während der Schwangerschaft. Ich wünsche ihr alles erdenklich gute für diese Zeit und ihrem Mann baldige Genesung.

Lass es Dir selbst auch gut ergehen
Deine Schwester hat eine gute Freundin an ihrer Seite ( weiß sie das?)

Alles Gute für Dich

Liebe Grüße Ina