Bestrahlung am Auge

Hallo,

vor zwei Tagen wurde bei mir eine Metastase an der Augenaderhaut diagnostiziert. Jetzt sollen einige Bestrahlungen durchgeführt werden.
Ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen wie das funktionieren soll.
Hat jemand Erfahrung damit gemacht oder etwas davon gehört?
Der Augenarzt hat nur vage Andeutungen gemacht.

Ich hatte bereits Bestrahlungen an der Brust (1994 - 35 mal) und in diesem Jahr wegen neu aufgetretener Knochenmetastasen 20 x an der Wirbelsäule.

Viele liebe Grüße
Angelika
Angel.Stern@t-online.de

Hallo,

auf meine Frage gabs leider keine Antwort. In einem anderem Forum habe ich erfahren, dass Augenmetastasen nach Brustkrebs und Knochenmetastasen nur selten entstehen.

Für alle die es interessiert: Ich habe 20 Bestrahlungen bekommen, die Haut war am Ende stark gerötet und das Auge angeschwollen. Sonst hatte ich lediglich mit Müdigkeit zu kämpfen.
Alle Mühen haben sich gelohnt: Die Metastase ist stark eingegrenzt und es ist keine Tumoraktivität mehr nachweisbar. O-Ton der Oberärztin: Mit dieser Metastase werden Sie keine Probleme mehr haben.
Ich bin sooo erleichtert. Jetzt habe ich wieder Kraft und Zeit mich meinen anderen Metastasen zu "widmen".

Viele Grüße an Euch alle
Angie

Hallo Angie,
meine Mutter hatte vor 5 Jahren Darmkrebs und hat seither einen kuenstlichen Darmausgang. Eine Chemo oder Bestrahlung fand man nich fuer erforderlich. Vor einer Woche nun wurde bei ihr in der Uniklinik Freiburg eine Metastase oder Aderhaut-Melanom entdeckt. Der Prof. meinte es sei nichts Gutes, das Gute daran sei allerdings, dass die Stelle nicht so hoch und somit mit Bestrahlung angegangen werden kann.
Jetzt wuerde mich interessieren, ob du weisst, wo man diese Bestrahlung der Aderhaut vornehmen lassen kann und was alternativ dazu unternommen werden koennte.
Meine Mutter hat jetzt natuerlich Angst, dass sie stationaer irgendwohin muss, da sie ihren Darm taegl. spuelt und dazu ungestoert sein sollte sonst klappts nicht.

Dir wuensche ich alles alles Gute fuer die Zukunft.

Sandra

Hallo Sandra,

natürlich ist das ein Schock für Deine Mutter, war bei mir genauso. Ich hatte versucht Informationen über Aderhautmetastasen zu bekommen und das war schwierig. Selbst im Internet habe ich kaum etwas gefunden.

Eine Adresse habe ich für Euch: www.uni-essen.de/augenklinik/homepage.html
Das ist die Universität in Essen. Die soll sehr gut sein für die Behandlung von Metastasen im Auge. Außerdem kann man da einiges darüber erfahren.
Alternativen zur Bestrahlung kenne ich leider keine, aber vielleicht kann Euch ein Augenarzt weiterhelfen.

Ich habe noch ein bisschen gesucht und unter http://www.ukl.uni-freiburg.de/rad/s...mmon/index.htm
Informationen der Uni in Freiburg über Strahlentherapie gefunden.

Ich habe leider keine Ahnung, ob in Freiburg die Bestrahlungen am Auge durchgeführt werden können. Ich war in Darmstadt, 4-5 mal pro Woche, und bin immer mit dem Taxi gefahren, die Kosten hat die Krankenkasse übernommen. Wenn das bei Euch in der Nähe gemacht werden kann, muß Deine Mutter mit Sicherheit nicht stationär aufgenommen werden.

Wenn Ihr noch Fragen habt, ich schau jetzt öfter wieder ins Forum.

Alles Gute für Deine Mutter und ich finde es toll, dass sie Dich hat.
Liebe Grüße
Angie

Hallo Angie,
erstmal danke fuer die vielen Tipps.
Die Diagnose bei meiner Mutter wurde vor einpaar Tagen in Tuebingen praezisiert: keine Metastase, sondern (nicht unerheblicher)Aderhaut-Melanom. Aufgrund der Dicke dieses Melanoms wird dringend zu einer Therapie geraten. Dies heisst Bestrahlung oder Operation parallel mit Bestrahlung, oder sogar Amputation des Auges. Bei allen Therapieformen wird prognostiziert, dass das Sehvermoegen erheblich beeintraechtigt sein wird.

Der Haken an der ganzen Sache ist, dass es eine Aderhaut-Melanom-Art gibt, die wie Metastasen meist in die Leber oder Lunge streuen kann. Gewissheit hat man erst nach einer Gewebeuntersuchung.

Liebe Gruesse
Sandra.[family.benz@t-online.de]name@domain.de

Hallo Sandra,

von Aderhaut-Melanomen weiß ich nur sehr wenig. Ich habe auf der Homepage der Uni in Essen unter "Patienteninfo" einige Dinge darüber gelesen.
Ich kann Dir nur sagen, dass meine Metastase an der Aderhaut nach den Bestrahlungen komplett verschwunden ist. Das hat die letzte Kontrolluntersuchung am Mittwoch ergeben. Die Sehkraft hat sich nur minimal vermindert. Dabei hat mir der Prof mitgeteilt, dass am rechten Auge ebenfalls eine kleine Metastase vorhanden war, die der Körper selbst entsorgt hat. Ich war erschrocken und angenehm berührt zugleich. Zeigt es doch, dass der Körper durchaus in der Lage ist Selbstheilungskräfte zu aktivieren.

Ich wünsche Deiner Mutter, dass die notwendigen Therapien gut anschlagen und sich davon weiter keine Metastasen im Körper ansiedeln. Sie muss auch fest daran glauben, dass sie durch Optimismus, der sicher noch sehr schwer fällt, und Freude am Leben zu ihrer Genesung beitragen kann.

Wenn Du möchtest, halte mich doch bitte auf dem Laufenden. Ich möchte gern wissen wie es ihr geht. Du kannst mir auch gern eine email schicken. Die Adresse findest Du in meinem ersten Beitrag.

Liebe Grüße auch an Deine Mutter und alle guten Wünsche.

Angie

hallo angelika,
bei meinem mann wurde ein aderhauttumor (vermutl. primärtumor) vor einem 1/2 jahr diagnostiziert. in der zwischenzeit haben wir versch. alternative behandlungsmethoden im einsatz gehabt, letztendlich haben wir uns nun aber zu einer gamma-knife behandlung entschlossen. dies auch, weil der tumor recht gross ist und die anderen augenerhaltenden alternativen (z.b. bestrahlung mit strahlenträgern) bei tumoren mit einer stärke über 7mm nicht mehr zum einsatz kommen.

anbei ein paar links zu deiner information:
http://www.uni-essen.de/augenklinik/if/infoahmm.html
http://www.gammaknife.de/
http://www.uke.uni-hamburg.de/klinik...info_ahmm.html

alles, alles gute für dich und halt die ohren steif.
liebe grüsse, doris
doris@outandgo.com

Liebe Leidgeprüften,
hallo Angelika, Doris, Sandra,
seit einigen Monaten bin ich ebenfalls mit der Diagnose eines Aderhautmelanoms konfrontiert. Es trifft einen wie der Hammer.
Die Krankheit ist, gottseidank, recht selten. 5-6 Erkrankungen auf 1 Million Menschen. Dies mancht letztlich für Deutschland doch 500 - 600 neuerkrankungen im jahr. Alles relativ!
Was mich wundert ist, daß in keinem der vielen Beiträge (zumindest die vielen, welche ich bisher auf dieser Seite lesen konnte, die UNI-Klinik (Kopfklinik, wo auch die Augenkilinik integriert ist.) in Erlangen finden konnte. Die Klinik hat eine gute Internetseite.
Ich habe mich vor einigen Wochen einer Strahlentherapie in dieser Klinik unterzogen, wobei man den Erfolg der Behandlung noch nicht bestätigen kann, aufgrund der bisher kurzen zeit.
Ich weis nur soviel, daß die Behandlung, wie ich sie erfahren habe sehr gute (85%)Heilungschancen hat.
Bie Behandlung erfolgt mit der Applikation eines Ruthenium-Plaque, welcher nach genauer Berechnung zwischen 4 Tage bis 2 Wochen verbleibt und danach wieder, beidesmal in Vollnarkose, entfernt wird. Der dadurch, gewollte Strahlenschaden, bewirkt sehr gezielt die Rückbildung des Melanoms. Bei mir war der Plaque 5 Tage im Einsatz. Einen Tag nach Entfernung konnte ich wieder nach Hause. Die Nachwirkungen sind minimal, so wie das bei einer OP mit Vollnarkose eben ist.
Die restl. verbleibende Sehkraft richtet sich danach, wie weit der Tumor vom Sehnery entfernt ist.
Ich bin guten Mutes und wünsche Euch allen die Kraft des Optimismus` die in jedem steckt.
Euer Larry

Hallo an alle.
Seit nunmehr fast fünf Jahren beschäftige ich mich mit einem Aderhautmelanom. Allerdings bin nicht ich erkrankt sondern mein Mann. Ja, es traf uns damals tief. Tumor - bösartig - Bestrahlung - Operation. Bis dahin doch ziemliche Fremdworte. Oder zumindest weit weg. Die Frage Auge raus oder Auge erhalten stand. Die Ärzte waren zuversichtlich. Das mit einem Ruthenium-Strahlenträger (7 Tage draufgelassen), der auf die Lederhaut des Auges für diese Zeit genäht wird, der Tumor seine Tätigkeit einstellt.
Und es wurde gesagt, das der Tumor nach der Strahlendosis nicht mehr streuen kann. Sollten sich dennoch Mikrometastasen im Körper befinden, so könnte das zwei Jahre dauern, bis sie sichtbar werden.
Nun sind fast fünf Jahre vergangen. Vor einem halben Jahr wurden mehrere Lebermetastasen entdeckt. Operation, nun Chemotherapie. Trotzdem sind wir guter Hoffnung, dass sich alles zum Guten wendet. Wenngleich die Prognose nicht so gut ist.
Aber wenn man aufgibt, dann ist doch alles vorbei.
In einer Abhandlung über das Aderhautmelanom habe ich gelesen, das selbst nach der Entfernung des Auges noch nach Jahrzehnten Metastasen entstehen können. Fast unglaublich.
Leider kann ich im Moment nicht weiter schreiben,da ich noch einen Termin habe.
Tschüß erstmal und an alle viele Grüße und lasst euch nicht unterkriegen.
Sarah

hallo sarah,
bei meinem mann wurde der aderhaut-tumor im sommer bestrahlt. die ersten untersuchungen haben ergeben, dass der tumor im moment nicht weiterwächst und die reflektivität höher ist, was auf eine vernarbung hinweist. die sehkraft auf dem behandelten auge ist sehr gering(er kann nur noch handbewegungen wahrnehmen) und nun können wir auch nichts machen, ausser abwarten und die weiteren kontrolluntersuchungen durchführen. welche untersuchungen, in welchen intervallen und über welchen zeitraum hat sie dein mann gemacht?
ich wünsche dir und deinem mann viel kraft und energie, damit ihr diese schwierige zeit gemeinsam bewältigen könnt. alles, alles gute!

Hallo Doris,
Mein Mann hat vierteljährlich einen Termin zur Kontrolle beim Augenarzt - immer noch. Wir sind dort auch sehr zufrieden. Es ist das Benjamin-Franklin-Krankenhaus in Berlin.
Um den Rest muss man sich ja auch selbst kümmern. Also ist er jährlich zum CT und zum MRT und Oberbauchsonografie gegangen. Er war eigentlich immer hinterher, alles kontrollieren zu lassen. Deshalb war es uns umso unverständlicher, dass es auf einmal hieß, Metastasen in der Leber.
Übrigens hat auch bei meinem Mann die Sehkraft stark nachgelassen, da sich der Tumor sehr nah am Sehnerv befand. Im Moment hat er nicht mal mehr zehn Prozent Sehstärke und sieht mit diesem Auge alles verzerrt und falsche Farben.
Ich hoffe du weißt dass dein Mann auch zur Kur fahren kann, er sollte das unbedingt machen. Nicht weil sie was am Auge machen können, aber einfach fürs Selbstbewußtsein, für die Kondition.
Mein Mann war zweimal und fährt nun ein drittes Mal. Das dritte mal ist nun nicht wegen dem Auge sondern wegen der Leber. Allerdings ist das Hauptaugenmerk darauf, dass sich der Allgemeinzustand und vor allem die Kondition stärkt. Ich denke schon, das wir gelernt haben, mit der Situation so erstmal umzugehen. Natürlich kann man das nicht so einfach verdrängen, aber man kann auch nicht ständig darüber sprechen. Und - jeder ist anders, der eine möchte sein Leben so normal wie es geht weiterleben und der andere benötigt wirklich Hilfe in Form von Selbsthilfegruppen o. ä. Wir sind eher so, dass wir versuchen den Alltag wie vorher zu meistern.
Übrigens hat bei meinem Mann eine Ernährungsumstellung nicht bewirkt, dass z. B. keine Metastasen enstehen. Er hat wirklich alles umgekrempelt. Wenig Fleisch, viel Obst, viel Gemüse, viel Bewegung und frische Luft. Ich bn manchmal versucht zu denken, dass gerade das Auslöser war. Aber wir werden nicht dahinter kommen. In welcher Klinik wird dein Mann behandelt?
Viele Grüße erstmal
Sarah