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  #1  
Alt 18.05.2010, 23:05
BrigitteR. BrigitteR. ist offline
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Registriert seit: 16.05.2010
Beiträge: 7
Standard AW: Meine Diagnose

Habe bislang auch nur mitgelesen hier, aber schön zu lesen, dass mein Sir George lernfähig ist . Georg, frag bitte beim Hospizdienst nach, ob die da auch 2-Bett-Zimmer haben, Du denkst doch bitte dran, dass wir zusammen wollten, oder hast Du das schon wieder vergessen ?
Den Tipp mit der Psychologin, den ich weiter oben gelesen habe, finde ich sehr wertvoll und Du solltest ihn aufgreifen. Immerhin ist die Situation völlig neu für Dich und das alles zu verarbeiten, dabei solltest Du Dir echt helfen lassen.
Dann Deine Frage bezüglich arbeiten: das mußt Du selbst entscheiden, wie Du Dich körperlich fühlst. Du mußt bedenken, dass Deine Arbeit zum Teil sehr schwer ist. Ich selbst arbeite ja auch, bin aber Schreibtischtäter, Ich kann Dir aber sagen, der Weg zur Arbeit schafft mich völlig, Treppen und kleine Steigungen sind der Horror.
Meine Diagnose: myxoides Liposarkom, 2 Rezidive. Erste OP 1993, Rezidiv 2004, neues Rezidiv 2008. Erst 5 Zyklen Chemo, dann erste OP - Quadrizeps linker Oberschenkel raus (der Tumor wog fast 3 Pfund). Zweite OP eine Niere geopfert, ne Nebenniere, Stück Darm und eine Metastase im kleinen Becken. Dritte OP Metastase im Rücken. Nun mache ich ambulante Chemotherapie. Letzter Stand: Peritonealcarcinose, in der Rückenmuskulatur zwei Metastasen, in der Lunge. Metastase im alten Nierenlager, Metastase im kleinen Becken, die auf den Nervus ischiadicus drückt und eine Nervenkompression zur Folge hat, weshalb ich nun Morphium bekomme. Nach dem ersten Zyklus Chemo Metastasen haben sich nicht vergrößert, keine Neuzüchtungen.

ups - peinlich, hab die Grüße aus Bärlin vergessen, sorry
also liebe Grüße an alle Brigitte
  #2  
Alt 20.05.2010, 20:11
GeorgK. GeorgK. ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Meine Diagnose

Liebe Brigitte,
Du überraschst mit immer wieder. Obwohl es logisch ist, hätte ich nicht damit gerechnet, Dich hier zu treffen. Was meinst Du? Sollen wir zu unserer doch mittlerweile auch schon fast zweijährigen Liason öffentlich stehen hier? Oder verheimlichen wir den Lesern das lieber? ^^

Jedenfalls freut es mich ungemein, Dich hier anzutreffen.

Heute war ein guter Tag. Ich muß ja erst nächsten Mittwoch zur Uniklinik, um mir dort die endgültige Diagnose und die möglichen Optionen einer Behandlung erläutern zu lassen. Da muß ich ja nicht jetzt schon Trübsal blasen.

Ich lasse es in den letzten Tagen etwas langsamer angehen - bekommt mir gut. Zwar stehe ich immer noch um 6 Uhr auf, weil es da halt hell wird (ich habe schon seit fast 10 Jahren keinen Wecker mehr, werde automatisch mit dem Hellwerden wach. Im Winter halt um 1/2 8, im Sommer kurz nach 5. Biorhythmus pur.

Beim Bäcker zankten sich zwei junge Verkäuferinnen. Die eine meinte, sie sollten sich abends immer absprechen, wer welche Bluse trägt am nächsten Tag, damit das zueinander paßt. Ich fand das herrlich. Ehrlich. Ich gehe oft frühstücken derzeit. Mag nicht her hocken.
  #3  
Alt 20.05.2010, 23:25
BrigitteR. BrigitteR. ist offline
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Registriert seit: 16.05.2010
Beiträge: 7
Standard AW: Meine Diagnose

psssssssssssssssst, mußt Du immer gleich aus dem Nähkästchen plaudern Das mit dem Frühstücken gehen finde ich eine supi Idee, aber das frühe Aufstehen - biste jeck ? Ich bin ne geborene Nachteule (dafür aber ein Riesenmorgenmuffel - ich steh dazu), da steh ich doch net mit den Hühnern auf, mit nem leckeren Brunch könnte ich mich schon eher anfreunden. Dann mußte Dich aber sputen, nächsten Mittwoch ist ne Chemo fällig, dann ist erst mal wieder Schluss mit lustig.
Dass ich hier nun auch mein Unwesen treibe ist doch Deine Schuld, Du hast den Link eingefügt und nicht ich. Dieser Einladung konnte ich nicht widerstehen , nicht dass Du mir untreu wirst auf Deine alten Tage
Konntest Du bei den beiden Verkäuferinnen nicht etwas vermittelnd eingreifen ?
Ich bin heute sehr zufrieden mit mir, habe einen sehr schönen Arbeitstag gehabt, Fettnäpfchen gesucht und gefunden. Meine Kollegin, ist übrigens die wichtigste Person im ganzen Hause und die einzigste die arbeitet - wenn Du verstehst was ich meine -, hat sich dermaßen echauffiert, es war köstlich. Und ich mußte natürlich noch mal nachtreten, habe mich so richtig im Fettnäpfchen gesuhlt, mein Chef hat in seinem Zimmerchen vor Lachen fast unter dem Tisch gelegen. Daran kannst Du evtl. erkennen, wie beliebt die Kollegin ist. MEIN TAG WAR GERETTET
Finde es sehr schön, dass Du Dir nun mal etwas Ablenkung suchst und auch findest. Wenn Du ein offenes Ohr brauchst.......
Und damit liebe Grüße aus dem etwas wärmer werdenden Bärlin und schöne Pfingsttage.
Brigitte alias Floppy

PS: Wie ist bei Dir das Wetter - etwas Small talk muss sein
  #4  
Alt 24.05.2010, 09:04
GeorgK. GeorgK. ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Meine Diagnose

So. Noch etwas über 48 Stunden bis zu meinem Befundgespräch in der Uniklinik. Seit Samstag ruhe ich mich aus und lese. Frühstücke, esse. Um (mir) zu beweisen, daß ich nicht unter Appetitlosigkeit leide? Keine Ahnung. Ich beziehe sowieso mittlerweile jede Handlung und jedes Ziepen in der Schulter auf das Teil in meiner Leber.

Und ich bin furchtbar müde immer. Morgens nach zwei, drei Stunden fallen mir die Augen zu und ich leg mich etwas hin. Nachmittags dasselbe. Also ganz objektiv: Normal ist das nicht. Ich habe einen Druckschmerz rechts im Oberbauch. Als hätte ich zuviel Fettiges gegessen (habe ich).

Mittlerweile bin ich das Warten leid. Ich will nun wissen, was Sache ist. Habe mich zunächst nach der (vorschnellen) ersten Diagnose aus dem Loch herausgeholt, habe aber auch Angst, ins andere Extrem zu verfallen und zu denken, ich sei eigentlich gar nicht krank. W«Aber weshalb tun Sie das? Das interessiert mich.»

Weil ich sonst an all den Lügen ersticke.
Und weil ja weiter gelogen wird. Auch über das, was heute geschieht.
Und daß wissen Sie genau so gut wie ich. Wenn dann der Prof am Mittwoch schlechte Nachrichten hat, schaue ich aber blöd.

Seit Tagen bekomme ich intensive Emails von einem Kunden. Er hat in meinem privaten Blog meine Beiträge zu diesem Leberteil gelesen und es ist ihm furchtbar peinlich. Er schämt sich für mich, schrieb er, weil ich mich dort so offen entblöde und über diese Erkrankung schreibe, die doch intim sei. Und er würde mittlerweile von Kollegen geschnitten und mit Nichtachtung abgestraft, weil er doch immer öffentlich zu mir gestanden hätte. Deshalb habe er auch sämtliche Links zu meinen Seiten gelöscht und ich solle doch bitte zur Besinnung kommen. Ich habe nachgeschaut: Er hat tatsächlich alle Links zu mir gelöscht, nur das Dutzend Archivbilder, die ihm so richtig weiterhelfen und die ich ihm erlaubt hatte, von meiner Seite zu kopieren - die hat er vergessen zu löschen. Ehrlich: Über diese Kleinigkeit mußte ich lachen. Ich habe ihm gesagt, daß ich bin, wie ich bin und mich nicht für ihn ändern werde. Aber daß er meine Archivbilder gern weiterverwenden kann.

Dennoch hat er mich natürlich verunsichert. Was ist ihm peinlich an mir? Oder was könnte peinlich sein an meinem Verhalten? Bis auf diese neue Erkrankung jetzt habe ich immer in demselben Stil geschrieben. Ich weiß schon, daß die Aussagen dort provozieren und ich verlange von niemandem Zustimmung. Ich schreibe nicht für andere, ich schreibe für mich. Aber offensichtlich lesen immer mehr Leute meinen Blog. Bestimmt nicht ausschließlich, um sich über mich und meine Artikel zu ärgern.

Noch einmal zum Mittwochtermin: Ich habe vieles vorsorglich vorbereitet für eine möglichen Ausfall hier. Aber merke, daß mehr ungelöst liegenbleibt, als ich gelöst habe. Sollte der Prof am Mittwoch sagen, daß ich sofort eingewiesen und operiert werden muß, so wäre das ja die bessere, nein, soger die optimale Lösung, da das Ding dann nicht bereits inoperabel ist. Andererseits weiß ich dann jetzt schon, daß ich durch den Ausfall in Probleme rutschen werde. Ach, ich denke wieder zuviel.

Für heute wurde ich zum Familiengrillen eingeladen. Mich widert der Gedanke an fettes Gegrilltes an, aber ich werde wohl dennoch hinfahren. Mag nicht allein sein heute. Das wäre dann schon der dritte Tag hintereinander. Das ist zuviel.

Ich hoffe, Euren kranken Angehörigen geht es den Umständen entsprechend heute gut.

Georg
  #5  
Alt 24.05.2010, 10:08
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Levira Levira ist offline
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Beiträge: 206
Standard AW: Meine Diagnose

Hi Georg!

Nun habe ich aber ein grosses Problem: was sollte peinlich sein an Deinem Blog?!
Du schreibst darin, wie Du Dich fühlst, was Du erlebt hast und was Du denkst darüber.
Was ist daran peinlich?!

Weisst Du, was ich peinlich finde?! Dass dieser Typ auf so einen Gedanken kommt!

Auf jeden Fall wünsche ich Dir einen schönen Tag und drücke Dir die Daumen für den Mittwoch.

Liebe Grüsse
Levira
  #6  
Alt 24.05.2010, 15:20
Kerstin N. Kerstin N. ist offline
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Beiträge: 462
Standard AW: Meine Diagnose

Hi Georg,

du sagst, du schreibst deinen Blog für dich. Da widerspreche ich dir aber. Natürlich schreibst du den auch für die Öffentlichkeit, denn er steht ja im Internet.

Ich kann zwar nicht nachvollziehen, warum sich dieser Mensch so aufregt, aber solche Kritik kenne ich auch. Es hat ewas mit dem eigenen Selbstverständnis zu tun, mit sich und vor allem seiner Krankheit umzugehen und dem Unvermögen der Mitmenschen das zu verstehen. Vielleicht ist es die Urangst vor der eigenen Schwäche oder der Angst selber krank zu werden. Es ist ja schließlich auch nicht einfach damit umzugehen, vor allem nicht, seine eigenen Ängste zuzulassen.

Aber ich habe für mich erkannt, daß das nicht mein Problem ist. Solche Menschen werden dir noch öfters begegnen.

Ansonsten drücke ich dir die Daumen, wegen der Befundbesprechung.

Ich war da auch immer eher der Ansicht "was weg ist, ist weg und macht mir keine Sorgen mehr. Je eher desto besser". Aber ganz so einfach ist das in deinem Fall sicher nicht.

Wie gesagt, meine Daumen sind gedrückt.

Liebe Grüße
Kerstin
  #7  
Alt 26.05.2010, 22:50
GeorgK. GeorgK. ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: Meine Diagnose

Guten Abend,
heute bekam ich in der Uniklinik Düsseldorf den Befund meiner Biopsie überreicht. Nicht erklärt. Mir wurde gesagt: "Es ist ein HCC." Punkt. Den Befund erhielt ich dann auf Nachfrage ausgedruckt:

Pathologischer Bericht:

Eingesandt wurde ein 2 cm langer Leberzylinder.

Histologisch erkennt man Anteile eines in der Gomori-Färbung makrotrabekular strukturierten hepatozellularen Tumors. Die Tumorzellen zeigen eine positive Immunreaktion für den Hepatozytenmarker. In der Elastica-van-Gieson-Färbung Nachweis von sinusoidalen Strukturen. Die Tumorzellen zeigen herdförmig geringe fokal mäßiggradige Kernatypien mit nur einzelnen pathologischen Mitosen. In der Eisenraktion keine Siderose.

Kritische Wertung.

Infiltrate eines teils hoch-, teils mittelgradig differenzierten hepato-zellulären Karzinoms (G2).

==========================

Ich habe ein paar Fragen. Vielleicht wißt Ihr ja Antworten:

1. Mir wurde gesagt, aufgrund der Größe des HCC käme eine Transplantation nicht in Frage.
Ich verstehe das nicht. Bei einer Transplantation wird doch die gesamte alte, kranke Leber herausgenommen und durch eine andere, gesunde ersetzt. Weshalb spielt da die Größe des Tumors eine Rolle?

2. Weiß vielleicht jemand die Befunderläuterung richtig zu lesen und mir in kurzen Worten zu erklären? Ist das ein besonders schlimmer Tumor? Kann man aufgrund des Befundes erkenne, ob es sich um einen langsam oder schnell wachsenden Tumor handelt? Und was ist "schnell" bzw. "langsam"? Die Tumore haben doch feste Bezeichnungen (die ich dann wiederum suchen kann im Netz). Der hier nicht, scheint mir. Oder ich verstehe es nicht, den Befund richtig zu lesen.

Ja, das war es eigentlich schon.
Ich habe in einem Eigenkommentar hier geschrieben, wie chaotisch das heute in der Uniklinik ablief. Wobei es mir nicht darum geht, die Uniklinik irgendwie schlecht zu machen, bitte. Wen's interessiert:
http://www.preussen-blog.de/mnr-klin...-1#comment-259

Vielleicht hat ja jemand noch eine Idee, was ich machen könnte?

Gruß
Georg
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