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  #16  
Alt 03.11.2007, 21:06
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo hope,habe gerade deine Gedanken gelesen und ich muß sagen,es stimt alles sowas von genau überein,mitdem ,was man kennenlernt.wenn jemand einen Infarkt hatte,ja,da rennt das Dorf hin,wnen jemand einen Tumor hat,da wird die Familie beäugt und es wird getrascht,nur wird auch geholfen???

Mir sit es schon häufer passiert,das man mir sagt,warum ich so offen darüber reden könne...Ja,weil ich damit lebenmuß,sag ich dann...

Hope,ich wünsche dire auf die Frage,wie es dir geht,auch das Abwarten der Antwort und es gibt sie,die Menschen,die es wirklich wissen wollen und auch bleiben,susanne
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  #17  
Alt 03.11.2007, 21:45
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo Susanne!
Ja, genau so ist es, wie Du sagst. Dieses Feststellen der Mitmenschen, wie man nur darüber reden könne, wo man doch betroffen sei...Tse!
Weißt Du, eine Bekannte hat zu mir gesagt, daß sie mich nicht anrufen wollte und mich nicht besuchen wollte, weil sie dachte,sie störe. Wir kennen uns seit der Kindheit, haben oft laaaange Telefonate geführt und über das Leben geplaudert etc und dann traut sie sich nicht?! Da habe ich das erste Mal gespürt, wie blöd das alles für mich ist. Ich bin krank und soll dann auch noch Rücksicht auf die Unsicherheiten haben? Das paßte für mich nicht zusammen. Ich habe ihr dann gesagt: "Ich sage es Dir nun ein einziges Mal: Wenn Du nicht zu mir kommen magst, dann lasse ich Dich ziehen. Ich habe nicht die Kraft, Euch hinterher zu laufen"
Ich will aber nicht damit sagen, daß ich erwarte, daß hier Menschen an meiner Tür kratzen, weil sie alle zu mir wollen. So wichtig bin ich dann doch nicht. Aber es geht mir schon darum, daß ich abwäge, welche Beziehunen ich VORHER hatte und wie diese Leute, die sich Freunde nannten, dann zu mir stehen. Teilweise lasse ich auch Menschen abblitzen, weil ich nicht immer nur geben kann und nicht mehr will!

Dir auch alles Gute,
hope
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  #18  
Alt 03.11.2007, 23:25
Fahrradklingel Fahrradklingel ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Liebe Runde,

ich kann eigentlich nur alles unterschreiben, was ihr so an Erfahrungen mit den lieben Mitmenschen beschreibt.
Erstaunt, bisweilen gerührt und bisweilen geschockt bin ich darüber, dass einem fern stehende Menschen plötzlich näherrücken, wenn sie die richtigen Worte und Einfülungsvermögen finden, während manche vermeintlich nahestehenden Menschen sich schwupps verabschieden, weil ihnen die Worte fehlen, weil ihnen das zu düster ist, weil sie nicht nachvollziehen können, dass man nicht derselbe ist wie zuvor.
Und hin und wieder schmiede ich hochtrabende Pläne für ein rabenschwarz-zynisches Kabarett. In dem treten diverse Personen auf:
Die hochnäsige, geldgierige Schwägerin hat ihren Auftritt am Krankenbett meines Vaters, 2 Tage nach OP und Intensivstation. Sie betritt die Bühne, zupft an Schal und Hut, lässt den Blick übers Interieur schweifen und meint dann im besten Kölsch: "Hach ja, nun jeht dat ja peu a peu dem Ende zu, nich wahr?"

Oder auch die freundliche aber verpeilte Sekretärin. Sie betritt die kollegiale Kaffeerunde, und spricht ausgelassen: "Wisst ihr was? Am Wochenende saß ich so gemütlich im Café und hab mal so ein Gedankenspiel gemacht: Was wäre, wenn ich nur noch einen Monat zu leben hätte...Das war WIRKLICH eine spannende Erfahrung. Was würdet ihr denn dann machen?"

Tja, solche und andere Fälle gibt's wie Sand am Meer, und soferns nicht die nahen Freunde sind - dann ist es einfach nur bitter - versuche ich, meinen auch früher schon schwarzen Humor schalten und walten zu lassen. Ärgern tu ich mich noch über genug andere Dinge...

Fahrradklingel
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  #19  
Alt 04.11.2007, 13:06
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hi Fahrradklingel!
Uff, da hast Du aber auch Erfahrungen gemacht

Einen kann ich noch anfügen. Ich bin Mutter von 6 Kindern und habe Darmkrebs. Habe mit einer Bekannten telefoniert und nach einiger Zeit meinte sie, auch Mutter von 2 Kindern: "Ach weißt Du, ich möchte ja nicht so krank sein. Nein nein. Der Gedanke, meine Kinder nicht mehr großziehen zu können..." Erst stockte mir der Atem, dann habe ich erwidert: "Ach was! Ist das Dein Ernst? Kann ich mir so gar nicht vorstellen!" Sie bemerkte meinen Unterton *ach* und fragte ein wenig beleidigt: "Müßt Ihr Kranken immer alles auf die Goldwaage legen!" Hallooooo???

Nee, da fällt mir auch nix mehr zu sein!

Schönen Sonntag noch,

hope
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  #20  
Alt 04.11.2007, 15:48
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Sani Sani ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo,ja und noch einer dazu.Ich war grad zur Eröffnung der ambulanten Reha hier im Nachbardorf,ich slebst geh ja schon neun J.dreimal wöchentlich dorthin,jetzt nnoch zus.zum bewegungsbad und zu einer Reha-sport gruppe,da sieht mich eine Frau,ehrlich,wir kennen uns seit ich auf der Welt bin und sagt,wie ich denn darankäme,soviele Rezepte für Massage zu bekommen.Nein,sag ich.Massage hatte ich noch nie,aber,du mußt nur richtig krank sein,dann bekommst du auch Verordnungen.Peng,sie war still und ich endlcih mal Schlagfertig,wenigstens im Ansatz,mußt an euch hier dneken und hab in mich reingelacht,Susanne
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  #21  
Alt 04.11.2007, 18:44
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Oder Platzpatronen, lieber Werner. Voll in den Kopp!

Hope,
ich wohne in Köln und troztdem, auch hier gibt es genug Menschen, die für mich einfach unmenschlich reagieren. Aber Menschlichkeit, Mitgefühl, einfach die menschlichsten Dinge gibt es fast nicht mehr.
Es fragen Bekannte (Freunde sage ich nicht mehr dazu), Nachbarn ect. und fragen mich wie geht es? Aber eigentlich wollen sie gar keine Antwort hören, denn sie plappern sofort über ihre eigenen Wehwehchen los. Mittlerweile sage ich nicht mehr automatisch, "gut", oder "ich bin zufrieden". Weil mich so blöde Fragen mittlerweile total nerven. Und wenn meine Nachbarin wieder fragt und gleich darauf losjammert, habe ich mir angewöhnt zu sagen:" Darüber können wir später sprechen. Sie haben mich doch gerade gefragt, wie es mir geht und ich möchte ihnen meine Antwort dazu geben." Dann sind die Leute meistens ziemlich irritiert, denn irgenwie ist ihnen ihr unhöfliches Benehmen wohl gar nicht aufgefallen. Denn ich bin noch nie ein Mensch gewesen, der jammert oder seine Krankheiten jedem in allen Einzelheiten erzählt. Aber ich will einfach die Möglichkeit haben, auf eine Frage, meine Antwort zu geben.

Übrigens, 2 ganz besonders schlimme Erfahrungen, die ich mit einer Kollegin und einer Nachbarin gemacht habe.
Die Kollegin (die mir jahrelang mit ihren privaten und dienstlichen Problemen die Ohren vollgequatscht hat) hat mir damals über meinen Mann ausrichten lassen, dass sie mit meiner Krankheit nicht umgehen kann. Aber hallo, warum sollte sie mit meinem Krebs umgehen, dass muss ich ganz alleine. Ich war damals so enttäuscht darüber und habe sogar über diese Antwort manche Träne vergossen.
Eine Nachbarin hat immer die Straßenseite gewechselt, wenn sie mich sah. Das hat mich damals sehr verletzt.

Heute denke ich einfach, im Grunde sind es doch nur arme Dumpfbacken. Seitdem kann ich mit diesen armen Menschen leben, ohne das sie mich verletzen. Aber letztendlich lebe ich ja auch seit 2000 damit. Da lernt man in den Jahren aus Erfahrung.

Jetzt habe ich wieder viel zu viel geschrieben, aber manchmal kommen die Erinnerungen wieder hoch und dann kann ich leider nicht aufhören.

Schaut mal hier:http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...ead.php?t=3613
Das sind die dümmsten Sprüche aus dem BK-Forum, die wir BK-Frauen bis jetzt gehört haben. Da kann man nur den Kopf drüber schütteln, wenn man das liest.
Grüsse
Heidi

Geändert von Rubbelmaus (04.11.2007 um 18:48 Uhr)
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  #22  
Alt 04.11.2007, 18:56
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Sani Sani ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo

Wölckchen,nee,geknickt nicht mehr,aber,ich glaube,die Zeit hatte jeder von uns das er geknickt reagiert hat,es verändert sich im Menschen selbst,wie er dann reagiert.

Es gibt immer wieder Menschen,vondenen man es irgendwie garnicht erwartet,das sie fragen und auch die antwort abwarten,ds sind dann auch schöne ,wenn mans so sagen kann,Momente.

Hab eine wirklich ,so dachte ich,gute Freundin verloren,ich wäre ihr zu behindert-ihre Worte-um auf einen runden Geburtstag zu kommen,es wäre zu laut dort..so ihre Worte..Ob es so wäre,das konnte ich ganz gut selbst entscheidebn,ja da kommen die Erinnerungen..Es ist Jahre her und ich hatte sie als Patentante für unsere Tochter gewählt um eben sicher zu sein,wenn....dann hätte unsere T.jemand an ihrer Seite..

Muß gestehen,es war für mich ein solcher Vertrauensbruch,das ich ihr die Patenschaft entzogen habe.

Es ist ein stetiger Drahtseilakt,wie wir und unser Gegenüber reagiern,ist man ofen ,wird gesgat,das man aber so darüber reden kann,sagt man mal nichts ,heißte s,man kann mit ihr nicht darübere reden.....

Und wenn man "zulange"lebt "damit",dann kanns so schlimm nicht sein.Ja,soll ich im Moment Opiate einnehmend mir das aufs T-Shirt schreiben,muß es doch nicht jedem auf die Nase binden,Verdauungspr.sagt man ja auch nicht jedem,oder??Ja,jalacht nur,wir mußtend as Lachen fast wieder lernen und wir leben und lachen worüber ..egal,Hauptsache es klappt,eure Susanne
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  #23  
Alt 04.11.2007, 19:11
Martina R. Martina R. ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo,
mein Schwiegervater ist nur 10 Monate nach dem Tod meiner Schwiemu gestorben, beide an Krebs.
Meine Mutter hat uns heute angerufen, immerhin 1 Woche nachdem sie wusste, daß mein Schwiegervater im Sterben lag und gesagt: "Ach, das ist so furchtbar, daß beide so qualvoll sterben mussten. "Das hat uns unheimlich getröstet. Sie ist im Urlaub und wollte zur Beerdigung nach Hause kommen, weil ja sonst die Leute komisch gucken.
Ich habe gesagt, die Leute gucken eh schon komisch, weil du dich ja nie nach ihm erkundigt hast. Da hat sie gesagt: Sie wollte uns nicht stören, weil Telefonate doch manchmal ungelegen kommen könnten. Ausserdem wäre eine Tante auf mich sauer, weil ich sie nicht bei der Beerdigung ihres Mannes unterstützt hätte. Der Onkel ist 27 Jahre tot.
Aber es gibt auch was lustiges. Als mein Mann Krebs hatte, heute wieder gesund, und es ihm ganz dreckig ging, habe ich eine Nachbarin getroffen die sagte: Das jetzt auch noch, der Emil ist auch so krank und ist im Krankenhaus und wird operiert.
Es war eine sehr lange Krankengeschichte und ich zermarterte mir das Gehirn, wer ist denn nur Emil? Und wieso kann sie ihn nur durch die Gitter sehen??
Dauerte was bis mir klar wurde, sie sprach vom Hund...
Heute kann ich darüber lachen, damals komischerweise nicht.
LG
Franziska

Geändert von Martina R. (04.11.2007 um 19:14 Uhr)
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  #24  
Alt 05.11.2007, 12:35
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Rena24 Rena24 ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Liebe Ines, erst einmal hoffe ich, dass es euch soweit gut geht und du dir durch die vielen Beiträge Tipps und Kraft holen konntest. Leider geht es meinem Schatz nicht so gut, die Hirnbestrahlung hat ihn total geschwächt. Da er nach den OP`s eh noch nicht fit war, ist er jetzt nach Ende der Bestrahlung körperlich und psychisch fix und fertig.

Diese Woche hat er "frei". Ich hoffe, ihn bis zum Beginn der nächsten Chemo (vermutlich gegen Ende der nächsten Woche) wieder etwas aufzupäppeln.

Wie sieht es denn bei dir aus? Drück euch weiterhin fest die Daumen!

Lieben Gruß Rena.
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  #25  
Alt 05.11.2007, 14:08
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Sani Sani ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo Rena,da ich vor Jahren auch die Sterotaxie am Kopf hatte,sagte man mir,zur Regenerationn solle man süss saures essen,Sauerkraut,saure Gurken,es hilft dem Magen-Trakt bei der Regeneration und hilft,alles besser zu verarbeiten.Bitte frag mich nicht weiter ,warum,kann nur sagen,es hat mr geholfen,villeicht wärs was für euch??susanne
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  #26  
Alt 05.11.2007, 14:53
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Rena24 Rena24 ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo Sani, danke für den Tipp, werde es mal probieren. Gestern abend gab es Sauerkraut, war aber mehr Zufall :-). Leider hat mein Schatz überhaupt keinen Appetit, liegt auch daran, dass ihm nichts mehr richtig schmeckt. Außer einem Joghurt und einem halben Brötchen isst er die letzten Tage nichts, hoffe es wird diese Woche besser.

Wie lange ging es dir denn nach der Therapie nicht so gut? Lieben Gruß Rena.
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  #27  
Alt 07.11.2007, 17:11
Lasna Lasna ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo Ihr Lieben,

Ich bin bestürzt und mir fehlen die Worte über Eure Berichte. Ich weiß nicht, was sich solche Menschen dabei denken! Unfassbar...

Mit der Zeit bekommt man wirklich eine dicke Haut, wie ich an mir selbst merke. Nachdem ich meinem Hauptauftraggeber (bin freiberuflich im journalistisch/schriftstellerischen Bereich tätig) letztens mitgeteilt habe, dass ich aufgrund der schweren Situation mit meiner Mama nicht mehr für ihn schreiben kann bzw. will (wie soll ich jetzt auch kreativ sein?!), hat er mich drangsaliert und mich gefragt, "ob er die Texte nicht doch noch irgendwie aus mir rausquetschen" könne! Glücklicherweise bin ich in der Lage, auf diesen Auftraggeber einfach zu verzichten. Das tu ich mir nicht mehr an. Aber was machen andere, denen es als Angehörige auch nicht gut geht, wenn sie gezwungen sind, mit so viel Unmenschlichkeit im Berufsleben und im Bekanntenkreis etc. umzugehen?

Liebe Rena,

Ich hoffe, Deinem Mann geht es inzwischen schon besser. Ich schicke Euch beiden ganz viel Kraft und Zuversicht!
Meiner Mama geht es tatsächlich eine Spur besser, sie darf am Freitag heim. Für mich beginnt dann eine schwere Zeit, denn ich werde zu ihr ziehen und sie pflegen...
Stell dir vor, mir ist doch tatsächlich nur eine einzige Freundin übriggeblieben! Alle anderen sind abgetaucht. Traurig, aber so ist es eben...

Ich hoffe, Euch stehen mehrere treue Seelen zur Seite und wünsche allen viel Kraft und alles Liebe,
Ines
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  #28  
Alt 14.11.2007, 14:02
seifenhexe seifenhexe ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo Ihr Lieben,
ich habe Eure Beiträge heute erst gelesen und möchte dem ein ganz aktuelles Erlebnis zu fügen .
Wir hatten 2 Tage lang Besuch von einer sehr engen Freundin.Wir kennen uns seit 25 Jahren und sind wirklich sehr befreundet.
Sie hat meinen Mann seit 2 Monaten nicht gesehen und war wohl total erschrocken.
Nun ist es so gelaufen das wir beide uns abends in mein Zimmer zurück gezogen haben um zu quatschen.Sie ist allerdings völlig ausgetickt und hat immer nur laut geweint,ständig gesagt"das lasse ich nicht zu,nicht mein bester Freund,wie schrecklich. Du mußt alles tun um das nicht zuzu lassen ich kann das nicht aushalten"
Ich war also in der Situation der Tröstenden ....
Sollte das nicht anders laufen?
Nach ein paar Stunden bin ich dann böse geworden und habe ihr gesagt:wenn ich das akzeptieren muß dann wirst du das auch müssen..

Was sagt Ihr dazu?Gab es bei Euch auch so was?

Lieben Gruß
Seifenhexe
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  #29  
Alt 14.11.2007, 15:05
Cabusblau Cabusblau ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Hallo Ihr Lieben :-)

Es ist für mich interessant, was Ihr so von Eurem Umfeld schreibt und es ist mir ein Bedürfnis, Euch meine Erfahrung mitzuteilen :-)

Als ich im September 2005 die Diagnose Brustkreb erhielt, habe ich allen, wirklich allen Menschen in meinem Umfeld mitgeteilt, das ich nun ins Krankenhaus gehe, dass ich Glück hatte, das es eine brusterhaltende OP wird, ich jedoch auch große Angst vor allem habe - und ganz besonders vor dem Wegfall meiner langen Haare, denn Chemo und Bestrahlung waren klar.

Ich bat alle Menschen, mit denen ich sprach, egal, ob Nachbarn, Freunde, Kollegen und Familie, um Unterstützung!

Ich habe allen gesagt, dass ich nicht weiß, was auf mich zu kommt und ich ihre Hilfe brauche! Dass mir Mitleid nicht helfen wird, sie mir aber bitte Mut und Fröhlichkeit schenken möchte :-)

Und genau das haben sie alle getan :-) Mein Krankenzimmer war ein Taubenschlag und erfüllt von Lachen und wie wenn sie sich abgesprochen hätten - alle brachten fröhliche GELBE Blumen mit, die mich anstrahlten :-) Ich war so offen und deutlich und sie haben verstanden und mich den langen Weg begleitet, bis ich wieder alleine "laufen" konnte :-)

Nur eine einzige Bekannte hat mir einen Brief geschrieben, dass sie mit mir als Kranke nicht umgehen kann und es ihr leid täte, sie den Kontakt aber abbrechen möchte ... Ich war erst traurig und verstand nicht ... hatte ihr einen Brief zurück geschickt, dass ich auch ohne Haare die Gleiche bin und zwischen den Chemos immer mal einen Tag habe, an dem es mir gut geht und wir Essen gehen könnten ... Erst vor wenigen Wochen erkannte ich, dass diese Frau selber krank ist und wohl einfach keine Kraft hatte, mich als Kranke zu erleben ... sie hat sich geschützt und das war gut so :-)

Alle anderen sind bei mir geblieben und es sind so gar noch viele liebe Menschen dazu gekommen :-) Sie waren auch vorher schon in meinem Leben, schauten aber mehr vom Rand her zu ... nun sind sie in meiner Mitte und ich bin so gestärkt aus der Krankheit heraus gegangen :-) Denn ich habe gelernt, dass ich unendlich REICH bin :-) Denn ich habe die für mich besten Menschen um mich ... wobei mir mein geduldiger Partner das größte Geschenk ist :-)

Ich wünsche allen Menschen, die sich noch im akuten Kampf gegen den Krebs befinden, dass auch sie es schaffen, dem Umfeld ganz klar zu sagen, was sie von ihnen erwarten, damit diese Menschen, die in sich so hilflos zu uns schauen, wissen, was sie für uns tun können :-)

Ein fröhliches Winke Winke zu Euch allen,
Beate :-)
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  #30  
Alt 16.11.2007, 12:38
Lasna Lasna ist offline
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Standard AW: Reaktionen der Mitmenschen

Liebe Beate,

Danke, dass du deine positiven Erfahrungen mit uns geteilt hast! Ich hoffe, es geht dir gut und du bereitest dich wieder auf Leben voll Sonnenschein, Freude und Freunde vor! Der Weg, den du gewählt hast, war genau richtig. Offenheit ist doch für alle das beste.

Liebe Seifenhexe,

Ja, auch mir ist so etwas passiert. Allerdings und traurigerweise von meinem eigenen Partner...
Meine Mama liegt bereits auf der Palliativstation und es sieht schlecht aus. Meistens kann ich damit gefasst umgehen, aber natürlich muss ich oft weinen. Da hat es mir geholfen, wenn mein Freund einfach nur da war. Ich wusste, dass er kein Mann großer Worte ist und in solchen Dingen auch unbeholfen, aber wie er wirklich ist, habe ich erst jetzt erkannt. Er hatte es für wichtiger (und wahrscheinlich lustiger) befunden, sich abends mit seinen Freunden zu treffen, mir zuvor jedoch zuzusichern, dass er bald komme und mich nicht lange warten lassen werde. Um 1 Uhr Nachts ist er gekommen. Und das gleich zwei Mal in einer Woche. Als ich ihm erklärt habe, dass ich mich im Stich gelassen fühle, hat er begonnen: Er habe es ja auch so schwer, er müsse sein Leben auch leben etc. Ich habe jetzt einmal eine "Aus-Zeit" verlangt, will ihn nicht mehr sehen. Ich werde das auch alleine schaffen. Ich hatte nämlich das Gefühl, dass ich nun auch noch für ihn tröstend da sein musste! Muss ich meinen Partner denn wirklich loben, wenn er in einer so schweren Zeit bei mir ist? Ich glaube, das sollte doch selbstverständlich sein. Kurz: Ich habe seit letzter Woche - außer ein paar sehr kurze, völlig belanglose Telefonate - nichts mehr von ihm gehört.
So hat die Krankheit meiner Mutter traurigerweise etwas "Positives" gebracht - nämlich Klarheit in meinem Leben. Ich weißt jetzt, auf wen ich zählen kann und auf wen nicht.

Ich wünsche Euch allen hier ganz viel Kraft. Man glaubt es vorher selbst kaum, aber irgendwie schafft man dann doch jeden Tag, nicht?

Liebe Grüße
Ines
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