Meine Mutter hat Lungenkrebs

[Iolith]

Einen schönen Abend an Alle hier in diesem Forum...

Durch Zufall bin ich auf dieses Forum hier gestossen, seit ein paar Tagen suche ich nun im Internet nach Hilfe oder nach Gleichgesinnten.
Seit heute vormittag steht es nun fest, meine Mutter ( sie wird im November 70 Jahre ) hat einen Bronchialkarzinom. Zwar ist er noch sehr klein und hat auch noch keine Metastasen gestreut und keine Lympfknoten befallen, aber er muss operativ entfernt werden - am Besten in den nächsten 2 bis 3 Monaten.

Das alles hat uns alle wie ein Hammerschlag getroffen, zumal er durch Zufall entdeckt worden ist.
Meine Mutter hatte seit ein paar Wochen Muskelschmerzen gehabt, und ein Arzt hat sie dann in eine Rheumaklinik überwiesen und dort wurde ein "Schatten" auf der Lunge entdeckt.
Ein paar Tage später wurde sie auch gleich weiter in eine andere Klinik überwiesen und nach zweimaliger Entnahme einer Gewebeprobe wissen wir nun das Ergebnis.
Ich bewundere meine Mutter so...sie trägt es so mit Fassung, verzweifelt nicht an ihrer Situation und lässt alles auf sich zukommen.
Mir ging es die ganze letzte Woche miserabel...aber ich will jetzt nicht darüber reden wie es mir geht.
Meine Mutter ist krank!!!
Das schlimme ist auch, dass sie in NRW lebt und ich in Schleswig-Holstein ...sodass ich sie leider nicht besuchen kann. Aber im Falle einer Operation würde ich sie natürlich in eine Klinik hier bei mir bringen.
Heute ist auch noch Wochenende sodass ich mit keinen Arzt telefonisch sprechen kann, aber am Montag werde ich das dann alles machen.

Ich habe mir vorgenommen, meine Mutter so gut es geht zur Seite zu stehen, sie soll da nicht alleine durch. Und mich von diesem Krebs nicht fertig machen zu lassen, so wie damals vor 18 Jahren, als mein Grossvater an Leukämie verstarb. Damals habe ich noch jahre danach getrauert wegen ihm. Diesmal werden ich nicht mehr weinen.
Meine Mutter ist alleinstehend, hatte nie ein leichtes Leben und nur mich als Tochter. Sie soll noch viele Jahre lang leben.

So, klingt für viele hier vielleicht etwas durcheinander... aber ich WILL das sie es schafft.

In diesem Forum hier habe ich schon manches gelesen, und alles hat mich hier so tief bewegt, auch wie hier Anteil genommen wird, an dieser Krankheit die so viele Menschen betrifft.
Gut das es sowas gibt...DANKE an ALLE hier
Haltet durch und gibt nicht auf. Und an alle die es nötig haben, schicke ich heute nacht einen Engel.

Trotz allem wünsche ich Euch allen noch ein schönes Wochenende
mit den liebsten Grüßen,

Iolith


P.S: Vielleicht kann mir jemand hier im Forum weiterhelfen, und mir eine gute Lungenfachklinik nennen, die in der Nähe Lübeck und Bad Segeberg liegt. Das wäre sooo lieb von Euch...

Danke

[Angela07]

Hallo Iolith,

tut mir sehr leid für Euch, dass ihr nun auch betroffen seid von dieser schrecklichen Krankheit. Ich wünsche Euch alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit. In diesem Forum ist man sehr gut aufgehoben und bekommt regelmäßig gute Tips, Anregungen und Trost, so wie es gerade nötig ist. Fühle dich willkommen. Zur Klink kann ich leider keinen Tip geben, komme aus anderer Gegend.

Trotzdem liebe Grüße Angela07

[Linde030]

Hallo Iolith,

erst einmal herzlich willkommen, es tut mir leid das es euch auch getroffen hat aber du kannst dir sicher sein das du ihr trost u. gute ratschläge bekommst von betroffenen u. deren angehörige also fühl dich ihr gut aufgehoben ich bin seid Mai ihr und habe ihr schon viel Kraft mit nehmen können den Kampf gegen diese verdamte Krankheit ich bin eine angehörige mein Mann ist am Lungenkrebs erkrankt.

Also schreib dir alles von der Seele,

Liebe Grüße Linde

PS. zu einer Klinik kann ich leider nichts sagen da ich aus Berlin Komme.

[Iolith]

Hallo,

ich habe jetzt ein paar Tage wieder nicht geschrieben. Im Moment wuselt alles in meinem Kopf durcheinander.

Meine Mutter liegt jetzt seit 1Woche in einer Spezialklinik (Großhansdorf) und wird nun morgen endlich operiert.
Mir geht es so wie meiner Mutter, irgendwie wird die OP herbeigesehnt aber wir haben auch riesig Angst davor.
Die Ärzte meinen ja, weil bei ihr der Tumor noch so klein ist...und im Frühstadium entdeckt worden ist, wird alles gut werden.
Aber die Angst bleibt trotzdem. Wäre doch morgen schon vorbei....
Zumal ich gar nicht weiss, wie das dann weiter ablaufen wird.
Nachher werde ich sie wieder besuchen fahren.
Entschuldigt, wenn ich ein wenig durcheinander schreibe, aber ich versuche nur meine Gedanken zu ordnen, schaffe es aber nicht so richtig.
Vielleicht kann mir ja jemand etwas Mut machen, von dem ich meiner Mama dann eine ganze Menge abgeben kann.
Dabei ist sie so tapfer!!!

Danke für Euer Interesse...

bis bald
und liebe Grüße an Alle

[Ulla Krefeld]

Hallo Iolith,

hier wären ganz bestimmt sehr viele, die Dir und Deiner Mam gerne Mut machen möchten. Aber alle die es tun könnten, machen gerade Fahrradtouren, sind beim Golf spielen, befinden sich in der Türkei in Urlaub, in der Planung zum nächsten Amerika-Urlaub... und... und ....und

Es ist doch schon einmal phantastisch, dass Deine Mutter operiert werden kann, da der Tumor im Frühstadium entdeckt wurde. Aber Du schreibst ja auch, sie sei sehr stark. Klar schafft sie die OP, denn schon der Gedanke daran, danach vom Krebs befreit zu sein, gibt Kraft ohne Ende.

Was hier nur sehr oft geraten wird ist, dringend an eine Schmerzpumpe zu denken. Denn die OP ist sicher nicht ohne.

Von mir sind alle Daumen gedrückt, dass alles bestens klappt und es Deiner Ma sehr schnell wieder richtig gut geht.

Alles Liebe

Ulla

[Anhe]

Liebe Iolith,

ich kann Deine Sorgen und Ängste gut nachvollziehen - aber sei zuversichtlich. Solch eine Lungenoperation ist natürlich kein Spaziergang, aber die Nachwehen sind durchaus auszuhalten. Wie schon erwähnt, bringt eine Schmerzpumpe Linderung nach der OP. Ich selbst war am dritten Tag nach der Operation (2003) schon wieder senkrecht und schlurfte über den Gang. Natürlich ist man nicht schmerzfrei und besonders das Abhusten ist mehr als unangenehm, aber es ist erträglich. Du wirst sehen, daß es Deiner Mutter nach der Operation von Tag zu Tag besser geht - in der Regel kann man das Krankenhaus nach 14 bis 18 Tagen verlassen. Auf der Intensivstation verbringt man oft nur die Nacht nach der Op.

Deiner Mutter wünsche ich einen guten Operationsverlauf und hoffe, Dir ein wenig die Angst genommen zu haben.

Euch alles erdenklich Gute.

Beste Grüße,
Anhe

[Anni72]

Liebe Iolith,

ich drücke auch meine Daumen für die bevorstehende OP. Deine Ma wird es schaffen. Gut dass der Tumor so frühzeitig entdeckt wurde. Mein Vater (70)hatte auch irren Bammel vor der OP. Er hat auch eine Nacht auf Intensiv gelegen und kam am nächsten Tag schon auf Station. Natürlich werden Schmerzen nach der OP vorhanden sein, aber Deine Ma wird in guten Händen in der Klinik sein. Mein Vater hatte 2 OP´s innerhalb von 5 Wochen. Anfang Nov. 06 und Dez.06. Er hatte 2 Karzinome , einmal links und einmal rechts. Es wurde ihm rechts der Unterlappen entfernt und links die Hälfte der Lunge. Man denkt nur, wie kann ein Mensch das nur schaffen 2 OP´s in so kurzer Zeit. Aber man entwickelt auch ungeahnte Kräfte. Heute fährt er wieder Rad , macht weite Spaziergänge ..............

Wie hoffen, dass es laaaange so bleibt.

Ich wünsche Euch alles Gute....... und berichte mal wie die OP verlaufen ist.

Viele Grüsse
Anni72

[Thomsen]

Hallo Iolith,

ich wollte nicht extra nen neuen Thread aufreißen, deshalb buck ich mal an Deinen an. Bei uns läuft nämlich grad ne ähnliche Geschichte, nur in anderen Bundesländern und mit anderem Elternteil und ich bin auch nicht die Tochter, sondern der Sohn. Bei mir ist also der Vater erkrankt. Schatten auf einem Lungenflügel, sehr flach, beim CT kaum zu erkennen.

Operiert wird nicht sofort, da Vatters EKG bescheiden ausfiel. Nun bekommt er erstmal einen Herzkatheder, aber dann soll es dabei gehen. Tzja.

Mehr Sorgen macht mir eigentlich mein Mütterlein, ist sie doch recht nah am Wasser gebaut. Die ist echt mit den Nerven zu Fuß und ich kann nicht jedes WE da hoch fahren. Sonst kann ich mich nämlich gleich daneben legen.

Jedenfalls denke ich, dass unsere beiden alten Leute ne recht gute Prognose haben. Meinst Du nicht? Ich glaube, das wird wieder. Wird aber kein Spaziergang.

Munter bleiben!

Tom

[Quirin]

Hallo Iolth
Ich glaube,ich kann dir etwas sagen,da ich im Jan 2004
vor der gleichen Frage stand.
Als erstes,vor der OP,wird ihr Atemvolumen gemessen.
Danach wird festgelegt,ob ein ganzer Lungenlappen zu entfernen ist oder ob nur eine Teil-OP durchgeführt wird.
Am Abend vor der OP bekommt sie ein starkes Beruhigungsmittel,in der Früh vor der OP noch eines.
Ihre wichtigsten Medikamente muß sie auch nehmen.
(Blutdruck,Herz)
Die OP ist natürlich in Vollnarkose. Danach kommt sie
auf die Intensivstation,wo Kreislauf,Atmung,eventuelle Nachblutungen streng kontrolliert werden.
Die nächst Station ist dann der Aufwachraum. Man bekommt genügend Schmerzmittel.Wenn man wach ist,
ist einem leicht übel.Dann gibt es Paspartin-Tropfen,dann
eine Tasse Suppe.
Dann kommt man,angeschlossen an verschiedene Schläuche zur Blutwäsche und Ableitung von Sekret,
in sein Zimmer.Und HIER BIST DU DANN GEFRAGT.
Das Gedächtnis muß erst die Opiate loswerden,die
Toilette bereitet Schwierigkeiten,usw.
Zwischendurch geht es immer wieder zum Röntgen wegen
Nachblutungen
Gleich am ersten Tag erscheint die Atemgymnastin und
noch halb benebelt geht es los. Die Atemgymnastik wird dann eine Weile bleiben und muss auch in AHB und zuhause fortgesetzt werden.
Wenn keine Komplikationen stattfinden,kann man nach 8 bis 10 Tagen nach Hause.
Viele Grüße
Quirin

Zitat von Thomsen

(...)

Mehr Sorgen macht mir eigentlich mein Mütterlein, ist sie doch recht nah am Wasser gebaut. Die ist echt mit den Nerven zu Fuß und ich kann nicht jedes WE da hoch fahren. Sonst kann ich mich nämlich gleich daneben legen.

(...)

Tom

Hi Tom,
Da muss ich dir rechtgeben... so geht es mir momentan auch. Ich will meiner Mutter helfen, weil sie mir ja doch die starke Frau nur vorspielt, aber sie ist und bleibt nunmal das Zentrum für Arzt und Verwandte und ich weiß nicht, wie lange sie das noch kann. Mein Vater kämpft im KH und meine Mutter steht nervlich kurz davor. Und ich? Ich versuche, meine Mutter zu imitieren. Aber das einzige, was man dadurch erreichen wird, ist - wie Du schreibst: "man(n) kann sich gleich daneben legen".


Hallo Iolith,
wünsche Deiner Mum ebenfalls alles Gute für Morgen und Dir eine Menge Kraft, das Ganze durchzustehen.

[Engel07]

Hallo Iolith,

drücke auch ganz feste alle Daumen. Mein Papa hat die OP auch prima überstanden und durfte nach 11 Tagen wieder nach Hause. Wie Ulla schon sagte, besteht auf einer Schmerzpumpe, das macht es für deine Mama wesentlich erträglicher.

Viel Glück für morgen, mach dich nicht verrückt. Es wird bestimmt alles gut werden.

Liebe Grüße

[Iolith]

Hallo Ihr Lieben,

Danke,danke...dass Ihr mir alle so lieb geholfen habt.

Ich möchte auch gleich schreiben, dass meine Mutter heute morgen (als erste) operiert worden ist. Und um 11 Uhr heute vormittag lag sie schon auf der Intensivstation, ich habe natürlich telefoniert. Die Schwester hat mir am Telefon gesagt, "dass es ihr den Umständen entsprechend gut geht-und das sie natürlich noch schläft".
Den Umständen entsprechend...ich weiss,dass dieser Satz immer gebraucht wird...denke es jedenfalls.
Ich bin so was von froh, dass die Op erstmal überstanden ist...aufgeregt bin ich aber immer noch. Ich trau mich nicht vom Tel. weg....aus Angst ich könnte einen Anruf verpassen. Hört sich bestimmt sehr nervös an...was???
Am Liebsten würde ich sofort zu ihr, aber das geht nicht...sind noch keine Besuchszeiten...aber ich denke morgen oder übermorgen.
Ansonsten weiss ich leider noch nichts näheres...

Eure Anteilnahme hat mir wirklich sehr geholfen und mich auch ein ganz großes Stück beruhigt.

Ich wünsche Euch allen noch einen schönen Tag...und sende allen die es nötig haben einen wachsamen Schutzengel ( ich glaube ganz fest daran)

Liebe Grüße,
Iolith

[jakarina]

Hallo Iolith,ich lese gerade Deinen Bericht.
Mir hat man im Jan.2007 in Grosshansdorf den rechten Mittellappen entfernt wegen Krebs.(Carcinoide) ich habe gut 3 Wochen dort gelegen,habe am Tag der OP:schon Besuch bekommen,also man darf dann kurz rein.
Heute geht es mir wieder gut,bis auf die Luftknappheit hin und wieder.
Alles gute für Deine Mutter und Dich ,sowie der ganzen Familie.
jakarina

[Iolith]

Hallo Ihr Lieben hier,

ich habe vorhin meine Mutter- einen Tag nach der OP- auf der Intensivstation besucht.
Ich war vorher ganz schön nervös...vielleicht hatte ich Angst, dass diese OP sie sehr verändert hätte...

Aber es war gar nicht so schlimm, gut ...ihre Gesichtsfarbe sah etwas fahl aus und ihre Stimme klang die ganze Zeit etwas leiser und etwas müde - aber ansonsten war es nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte.

Sie hatte sich wahnsinnig gefreut, mich endlich zu sehen...und ich mich natürlich auch.
Sie hatte im linken Nasenloch einen Schlauch, und war auch sonst mit Blutdruckmessgerät und ein Schlauch liess das Wundsekret ablaufen.
Sie wollte unbedingt, dass ich nachschaute, wo die Narbe ist...nach mehrmaligem nachschauen am Oberkörper und etwas nachschauen unterm Nachthemd, habe ich aber nichts sehen können.

Der Arzt vorher hatte sehr wenig Zeit, erklärte mir aber, das sie den oberen Lappen des linken Lungenflügels entfernt hätten. Und der jetzt beim Pathologen wäre...(leider habe ich nicht gefragt) was da noch genau untersucht werden muss. Kann sein das sich das jetzt dumm für manch einen anhört...aber die Frage ist bei mir untergegangen...weiss auch nicht warum. Ansonsten wäre der Arzt aber mit dem Zustand meiner Mutter aber zufrieden, es dürfte sich jetzt nur nicht keine Entzündung bilden ( sie hat leicht Temperatur 38,2)---wobei ich jetzt nicht weiss wie ich das bewerten soll.Vielleicht kann mir ja jemand von Euch da weiter helfen. Das wäre lieb von Euch....Danke!
Sie soll nur immer alles abhusten...

Das waren meine ersten --- ich finde, eigentlich guten Eindrücke...
Na, ausser....meine Mutter fand es da schon etwas langweilig...und da das Licht dort schlecht ist...und sie sowieso nicht gut sehen kann(trotz Brille)...fehlten ihr schon ihre Bücher. Sie ist eine Leseratte...ich glaube meine Mutter braucht eher Bücher als Nahrung...so war das schon immer bei ihr

Ach, ich bin so froh, das bis jetzt alles gut überstanden ist...und danke ihren Schutzengel so sehr dafür. DANKE!!!1000mal!!!!

Euch wünsche ich auch eine gute Nacht...und gute Nachrichten..und auch einen wachsamen Schutzengel...an Euch alle Lieben


Eine schöne Nacht

liebe Grüße,
Iolith

[Engel07]

Hallo Iolith,

na das hört sich doch gut an. Ich weiß nur zu gut, wie ungeheuer groß die Erleichterung jetzt sein muss.

Wirst sehen, in zwei, drei Tagen macht sie schon wieder die ersten Schritte über den Flur.

Achtet darauf, dass sie immer gut abhustet, das ist jetzt wichtig. Hat sie denn eine Schmerzpumpe? Dass der entnommene Lungenlappen ins Labor geht, ist ganz normal. War bei meinem Paps auch so. Was die da allerdings noch genau untersuchen, weiß ich nicht so genau. Aber frag einfach eure Ärzte, und lass uns mal wissen, was sie sagen.

Ich wünsch deiner Mama, dass sie sich gut vom Eingriff erholt und die weitere Therapie gut verläuft.

Liebe Grüße