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  #1  
Alt 30.11.2012, 08:22
Schneelöwin Schneelöwin ist offline
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Registriert seit: 17.10.2012
Beiträge: 44
Standard Frauegesucht, die sich bewusst gegen eine Chemotherapie entschieden haben

Hallo Ihr Lieben,

noch nicht lange gehöre ich zu Euch, dennoch habe ich inzwischen sehr viele Erfahrungen sammeln können und die Gelegenheit gehabt, vieles zu überdenken.

Bei mir war eine neoadjuvante Chemo geplant. Am ersten Tag ging alles, wirklich alles schief (massive Probleme mit dem Port) was mich rein vom Bauchgefühl her sehr unsicher machte.
Dennoch nahm ich die Chemo mit, ohne negative Gedanken.
Die ersten Tage ging alles recht gut.... danach tat sich mir im wahrsten Sinne die Hölle auf.
Ich möchte dies hier nicht näher beschreiben, es endete jedoch im Krankenhaus (6 Tage Infusion) wegen Dickdarm-Colitis, Toxikationsgrad IV.
Ich hatte viel Zeit, über Chemotherapien zu lesen, zu denken und mir eine eigene Meinung zu bilden.
Mein Entschluss ist der, dass ich keine Chemo mehr machen werde, wahrscheinlich auch keine Bestrahlung und die Lymphknoten bleiben auch bei mir.
Lediglich die OP wird stattfinden, bei der ich mir auch gleich den Port wieder entfernen lasse.
Ich möchte gern Erfahrungen austauschen, mit Frauen, die sich auch gegen eine Chemo entschieden haben, von denen es sicher einige gibt, jedoch eher selten.
Ich möchte nicht, dass dieser Thread inn irgendeiner Art missverstanden wird. Es geht mir nicht darum, anderen Frauen eine Chemo auszureden, sie schlechtzureden, oder sonstiges.
Lediglich der Austausch, der Weg, hin zu dieser Entscheidung, sind für mich von Belang.
Ich freue mich auf Eure Antworten.

Euch allen weiterhin viel Mut und Kraft!

Schnee
  #2  
Alt 30.11.2012, 09:12
Roesi01 Roesi01 ist offline
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Registriert seit: 13.02.2009
Beiträge: 114
Standard AW: Frauegesucht, die sich bewusst gegen eine Chemotherapie entschieden haben

Hallo Schnee,

es ist schwierig eine Antwort zu finden. Ich habe mich auch bewusst gegen eine Chemo entschieden. Direkt bei der Diagnose, obwohl noch niemand wusste ob LK betroffen sind. Ich hatte das Glück hochgradig hormonabhängig und kein LK Befall. Man hat mir trotzdem eine Chemo angeraten. Ich hab sie nicht gemacht. Die Bestrahlung hab ich allerdings gemacht. Dann AHT!! Wichtig ist das man hinter seiner Entscheidung steht. Ich weiß heute auch noch nicht ,was ich mache ,sollte etwas wiederkommen. Ich hoffe du machst das für dich richtige.
LG Roesi
  #3  
Alt 30.11.2012, 09:49
joanajo joanajo ist offline
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Beiträge: 388
Standard AW: Frauegesucht, die sich bewusst gegen eine Chemotherapie entschieden haben

Hallo Schnee,
ich habe mich bei der Ersterkrankung (April 2011) nach dem Oncotype Test gegen die Chemo entschieden und hatte jetzt (August 2012) ein Rezidiv.
Allerdings wurde ich auch nicht bestrahlt, somit ist es schwer, zu sagen, was jetzt hätte gemacht werden müssen - damals.
Jetzt hab ich mich sehr sehr schweren Herzens für die Chemo entschieden.
Nachdem mir das einige Ärzte ans Herz gelegt haben, mit Argumenten, die ich nicht mehr ignorieren konnte.
Z. B. hat ein Arzt zu mir gesagt, ja sie haben sich die Eierstöcke entfernen lassen und bekommen jetzt Letrozol, aber das bewirkt nur, dass evtl. verbliebene Zellen nicht mehr wachsen können, aber die Chemo killt sie.
Außerdem hat ein Arzt zu mir gesagt, sie haben zweimal Glück gehabt (naja relativ, sage ich) setzen sie es nicht aufs Spiel. Viele Frauen, die ein Rezidiv bekommen, haben schon Fernmetastasen. Ich hatte eine LK Metastase, leider, das war auch der Grund, warum mir fast alle zur Chemo geraten haben.

Es ist nicht leicht, es gibt bestimmt jede Menge Frauen, bei denen es auch ohne Chemo gehen würde, aber du weißt nicht, zu welchen du gehörst.
Ich verstehe dich sehr gut, hab immer lange mit mir gehadert, man macht das ja nicht mal eben so, 24 Wochen Chemo.
Mit allen möglichen Nebenwirkungen.
Du musst damit leben können!
So oder so,
liebe Grüße
joanajo
  #4  
Alt 30.11.2012, 09:54
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Registriert seit: 16.01.2012
Beiträge: 426
Standard AW: Frauegesucht, die sich bewusst gegen eine Chemotherapie entschieden haben

Hallo Schneelöwin, na Mensch, das sind ja keine schönen Nachrichten. Ich hatte mich schon gefragt, wo du abgeblieben bist.
Da hat dich ja anscheinend eine volle Breitseite erwischt.

Ich kann verstehen, dass du nun keine Chemo mehr machen willst. Aber wieso auch gleich keine Bestrahlung mehr ? Mir wurde immer gesagt, brusterhaltend operiert und bestrahlt ist so gut (im Sinne von : sicher) wie amputiert.
  #5  
Alt 01.12.2012, 09:32
AnLiBo AnLiBo ist offline
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Ort: Duisburg
Beiträge: 166
Standard AW: Frauegesucht, die sich bewusst gegen eine Chemotherapie entschieden haben

Hallo Schnee,

weia, da hat es dich aber gleich heftig erwischt!
Ich kann dich gut verstehen, was die Chemo betrifft, gerade bei den Nebenwirkungen.
Nachdem ich anfangs die 2te Chemo überraschend gut vertragen hatte, haben mich dann die Filgrastim-Spritzen in der 2ten Woche ordentlich von den Füßen geholt, und ich hadere ebenfalls mit dem Gedanken, die Chemo abzubrechen.
Gerade weil man bei der Chemo ja sowieso nie weiß, ob sie überhaupt etwas bewirkt, und die Langzeitfolgen doch recht gravierend sein können.

Gegen die Lymphknotenentnahme habe ich mich trotz befallenem Sentinel ebenfalls entschieden, und finde nach mehreren Gesprächen im Anschluß mit verschiedenen Ärzten, diese Entscheidung noch immer richtig.
Aber genau wie NicoleZ möchte ich dir nahe legen, die Bestrahlung vielleicht doch nochmal ins Augen zu fassen!
Nach einem 1 1/2 stündigen Gespräch mit dem Radiologen, bin ich zumindest sicher, dass die Bestrahlung (für mich!) unerlässlich ist.

Du musst deine Entscheidung für dich treffen, und wie auch immer die ausfallen wird, wünsche ich dir, dass es genau das richtige für dich und dein Leben sein wird!

Die Natur hält einiges bereit, was dann vielleicht ein Thema für dich sein könnte - mein Tip, lies dich bei Granatapfel mal ein - ansonsten weiterhin alles gute auf deinem Weg und ich möchte in 10 Jahren zusammen mit dir und vielen anderen hier feiern!

LG
Anli

Geändert von AnLiBo (01.12.2012 um 09:33 Uhr) Grund: Fehler
  #6  
Alt 01.12.2012, 13:19
Rosalie27 Rosalie27 ist offline
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Registriert seit: 19.11.2012
Beiträge: 23
Standard AW: Frauegesucht, die sich bewusst gegen eine Chemotherapie entschieden haben

Hallo Schneelöwin,

bei mir ist auch noch alles sehr frisch.
Ich habe nur die OP machen lassen und drei Sentinel entfernen lassen.
Einer enthielt eine Micrometastase.
Danach habe ich auch den Oncotype DX machen lassen und mich aufgrund
des Tests gegen eine Chemo entschieden.
Mir wurde dort gesagt das 60-70% aller Frauen die Chemo umsonst erhielten.

Ich stecke nun Mitten in der Bestrahlung und habe auch die Antihormontherapie begonnen.

Deinen Wunsch die Chemo wegzulassen kann ich gut verstehen und wenn es
sich für dich richtig anfühlt, würde ich genauso handeln.
Die Bestrahlung würde ich mir aber noch einmal überlegen.

Ob das was ich mache richtig ist, wird die Zeit zeigen, aber das muss wirklich
jede für sich entscheiden.

Ich wünsche dir eine stimmige Entscheidung und alles Gute...

Rosalie
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