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  #106  
Alt 18.04.2002, 13:53
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Standard Zusehen müssen ist schwer

Liebe Marion,
es tut mir so leid für euch. Leider kann ich Dir auch nicht sagen wie man am besten mit dem nahenden Tod umgehen soll. Meine Mutter ist in einer ähnlichen Situation wie Deine. Sie weiß das es nicht mehr aufzuhalten ist. Niemand kann sagen wieviel Zeit noch verbleibt. Vielleicht nur Tage vielleicht auch noch ein paar Monate. Sag Deiner Mama das Du sie lieb hast und nimm sie ganz doll in die Arme.
Ich habe auch bei mir gemerkt das die Trauer schon vor dem Tod beginnt. Ich weiß das es schwer ist aber laß sie einfach zu.
Eine dicke Umarmung und alles liebe für euch
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  #107  
Alt 18.04.2002, 14:44
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Standard Zusehen müssen ist schwer

Liebe Marion,

Meine Mutter ist nach zweijährigem Wechselbad der Gefühle und Kampf Ende letzten Jahres an Eierstockkrebs gestorben.
Auch bei ihr waren Bauchfell, Becken und sogar Rippfell befallen bei der Erstdiagnose. Und trotzdem wurde noch operiert? Seid ihr in einer Uniklinik gewesen? Was ist der exakte Grund, warum nicht operiert wurde?
Eine Reduktion der Tumormasse ist meines Wisssens nach sehr wichtig für den Erfolg der Chemo.
Nach der Erstdiagnose hat meine Mami noch zwei Jahre gelebt und ein halbes davon war noch sehr lebenswert udn verhältnismäßig unbeschwert. Also gebt noch nicht auf!
Es gibt auch unterstützende Therapien begleitend zur Chemo. Zum Beispiel Prof. Knuth in Frankfurt/ Nordwest Krankenhaus befaßt sich mit Hyperthermie als Begleittherapie. Außerdem entwickelt man dort bereits Immuntherapien auch bei Ovarialkarzinom.
Informieren schadet nichts, und macht Hoffnung. Und selbst wenn es keine wirkliche Lösung gibt, hilft es die Zeit durchzustehen.
Ich kann Dich sehr gut verstehen, auch ich (28) habe mich schon vor dem Tod meiner Mutter völlig verlassen gefühlt. Auch jetzt noch ein halbes Jahr danach ist gar nichts wie es war. Ich habe in der Zeit meinen Job aufgegeben, um bei ihr sein zu können. Das bereue ich nicht, aber es ist schwer sich jetzt wieder aus dem Loch zu hieven.
Ich wünsche Dir und Deiner Mutter alles erdenklich Gute,
Miriam
Sorry, wenn ich im nächsten Monat nicht antworten kann, aber ich bin nicht zu Hause und völlig Internet-los.
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  #108  
Alt 18.04.2002, 23:11
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Hallo Miriam,
bei meiner Mama wird nicht operiert, da der Turmor sich angeblich zu weit ausgedehnt hat und Sie ja vor einem Jahr erst eine Bypass operation hinter sich hatte, deshalb raten die Ärzte ab. Wir waren in einer normalen Klinik gewesen. Keine Uni-Klinik oder so. Meine Mama ist bereits 67 Jahre alt und will auf keinen Fall den Arzt wechseln, geschweige denn das Krankenhaus. Ich glaube Sie hat sich schon aufgegeben. Sie mag manchmal gar nicht mehr ins Dorf zum Einkaufen gehen. Wenn es nach mir ginge würde ich Sie von einem Arzt zum nächsten schleppen, aber Sie will einfach nicht, ich komm mir da so hilflos und verlassen vor....Ich hab doch nur eine Mama, die kann sich doch nicht so aufgeben. Die Briefe vom Arzt lässt Sie mich gar nicht lesen, ich glaube Sie will einfach nicht das ich weiß wie es um Sie steht. Wenn ich Sie frage was der Arzt gesagt hat, wenn mal wieder Ihr Blut untersucht wurde, weicht Sie mir aus und lenkt ab und meint das Sie nicht über Ihre Krankheit reden will. Wie soll ich da helfen können? Ich bin so verzweifelt und auch kraftlos, all meine Pläne und Hoffnung sind innerhalb des letzten Jahres dahin gesicht. Ich merke wie ich jetzt schon in so ein richtig tiefes Loch falle, wie soll das erst werden wenn es Ihr noch schlechter geht?

Liebe Grüsse
MARION
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  #109  
Alt 18.04.2002, 23:18
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Hallo Marion,
ich habe am 27. März meinen Mann nach 18 Monaten Kampf gegen den Krebs verloren. Ich habe bis zur letzten Minute für Ihn gekämpft. Er hat auch sehr wenig darüber geredet, am Ende hat er fast gar nichts mehr gesagt. Sei doch lieber froh, daß du Deine Mutti noch hast, versuche so viele Infos wie möglich zu kriegen um ihr zu helfen. Das mit der hyperthermie ist ein guter Vorschlag, allerdingsübernehmen viele Krankenkassen die Kosten nicht (ca. 5.000 Euro). Auch eine begleitende Terapie mit Iscador ist zu empfehlen.
Um den allgemeinen Zustand deiner Mutter ein bischen zu verbessern kannst Du auch mal bei einem Heilpraktiker nachfragen. Die haben auch einige sehr gute Sachen.
Was ich eigentlich dagen wollte, sei froh, daß du nicht weißt wann ihr letzter Tag ist. Vielleicht- und gib die Hoffnung bitte nicht auf- habt ihr noch eine ganze Weile zusammen.
Ich wünsche Dir und deiner Mutti viel Kraft
Liebe Grüße Ines
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  #110  
Alt 19.04.2002, 07:31
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Hallo Marion,
habe gerade gelesen, das Deine Mutter nicht über ihre Krankheit reden will um dich womöglich zu schonen, vielleicht bittest du, ich kenne zwar nicht euer Verhältnis zu einander, deine Mutter um Hilfe. Ohne die Hilfe deiner Mutter erträgst du diese Krankheit nicht. Bitte sie darum, vielleicht redet sie dann mit dir darüber und das hilft euch beiden.Ich habe manchmal schon kopfstehen müßen um etwas genaueres rausfinden, Meine Mutter ist an Eierstockkrebs erkrankt und hatte von den Ärzten gesagt bekommen, das sie noch bis weihnachten 2001 leben wird, naja so in etwa. Mir haben die Ärzte das auch gesagt, sonst hätte ich es nicht geglaubt. Leider haben wir das geglaubt, es ist schrecklich auf den Tod zu warten.Die Ärzte haben die Rechnung allerdings ohne meine Mutter gemacht. In vierzehn Tagen ungefähr fährt sie zur Reha nach Bad Mergentheim und die Schmerzen besser zu bekämpfen und ihre Seele und Psyche zu heilen.Meine Mutter ist 74 Jahre alt und kämpft wie eine Raubkatze. Kannst du deiner Mutter das vielleicht erzählen, wäre eine Möglichkeit.
Liebe Marion, alles was du unternimmst ist gut und kostet viel Kraft, aber laße nichts unversucht, auch wenn Deine Mutter ein schwieriger Partner ist, gebe nicht auf. Erkundige Dich nach einer Reha, gibt es in Eurer Nähe eine Schmerzambulanz, vielleicht hat das forum noch ideen , egal tue es. Für Dich wird es irgendwann wichtig sein, das nichts unversucht geblieben ist. Du wirst vielleicht nicht bei Deiner Mutter auf Verständnis stoßen, laß nicht locker.Sage ihr ganz deutlich, das du sie brauchst und liebst.Vielleicht hast du Glück und deine Mutter läßt die Hilfe zu.ich drücke die Daumen, laß es dir durch den Kopf gehen.
Viele liebe Grüße an Dich Marion und alle anderen Karen
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  #111  
Alt 21.04.2002, 00:55
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Liebe Caro,

melde mich erst heute wieder, da ich ein paar Tage brauchte um mich zu sammeln.
Nachdem mein Vater anrief und mir sagte, dass er jetzt auch noch einen Tumor im Kopf hat, der bei der Bestrahlung nun höchste Priorität hat, dachte ich das kann nicht wahr sein.
Anschließend habe ich mich in hektische Aktivitäten gestürzt um nicht durchzudrehen.
Eine Freundin, die sich mit Naturmedizin beschäftigt, erzählte mir von einer Immununterstützungsmethode mit Hilfe von Aloe Vera.
Dies lehnte mein Vater rigoros ab.
Obwohl ich ihn bat doch mal seinen Arzt zu fragen, was dieser davon hält oder nähere Infos einzuholen, ließ er nicht mit sich reden.
Er meinte seine Misteltherapie, die er zur Immununterstützung bekommt sei das Beste für ihn.
Ich verstehe nicht, dass er sich noch nicht mal beim Arzt erkundigen will. Man muss doch jede Chance nutzen!
Aber ich will mich auch nicht mit ihm streiten, denn er muss schließlich entscheiden was gut für ihn ist.
Heute ging es ihm so gut, dass er mit meiner Mutter sogar einen kleinen Stadtbummel machen konnte.
Das ist ja so perfide an dieser Krankheit, immer wenn man denkt, dass es aufwärts geht kommt der nächste Hammer.
Ich hoffe er darf noch viele Tage wie Heute erleben.
Ich habe mich Heute mit der Familie versucht abzulenken.
Wir hatten unseren beiden Kindern (Junge und Mädchen)
zu Ostern Karten fürs Otto-Konzert geschenkt.
Mein Sohn ist totaler Otto-Fan.
Heute war es soweit und es hat mir richtig gut getan mal wieder richtig lachen zu können.
Bis bald und liebe Grüße!
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  #112  
Alt 22.04.2002, 22:44
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Hallo Karen,

wo kann man sich denn hinwenden, damit meine Mama vielleicht auch mal in die Reha kann. Das würde Ihr bestimmt helfen, da hat Sie dann auch kontakt zu anderen und ist nicht auf sich alleine gestellt. Ich verstehe auch nicht, warum die Ärzte nicht wenigstens versuchen zu operieren. Leider hab ich keinen Einblick in die Krankenakte von meiner Mama. Hoffentlich steht dort nicht mehr drinnen, als das was ich glaube zu wissen. Meine Mama ist körperlich noch ganz fit hab ich immer den Eindruck, manchmal kommt es mir so vor als ob Sie lieber einen auf kränker macht, damit ich mich noch mehr um Sie kümmere. Kann mich auch täuschen. Nach der Chemo, das war eine ganz schwache hat Sie auch alle Haare behalten. Geborchen hat Sie kaum, da müsste man doch noch was wegoperieren können?! Kann ich auch einfach so einen Arzt von einer Uniklinik anschreiben, wenn ich die Daten von meiner Mama habe und fragen, was die einem empfehlen?
Geht das? Wie habt Ihr das gemacht?

Viele Grüsse
MARION
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  #113  
Alt 23.04.2002, 07:56
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Liebe Marie.
Es freut mich, daß es Deinem Vater z.Z. etwas besser geht. Doch erschrecke nicht, es kann ihm morgen schon wieder schlechter gehen. Das ist die heimtückische Krankheit Krebs. Bei meiner Ma war es auch so. Mal war sie ganz oben und gut drauf, später wieder ganz das Gegenteil.
Warum gehtst Du nicht zu dem Arzt und erkundigst dich über die Aloe Vera Therapie?
Was meinst Du wie oft ich bei den Ärzten war und mit ihnen geredet habe.
Meine Mutter wollte auch nie eine Chemo, aber als die Ärzte ihr klar gemacht haben, daß man jede kleinste Chance nutzen sollte, willigte sie ein. Obwohl ich heute sage, das alles hätte man ihr ersparen können. Doch wer weiß, manchmal hat es ja auch schon geholfen.
Dein Vater weiß genau was für ihn gut ist. Dränge ihn nicht, aber versuch immer wieder über verschiedene Alternativen zu reden.
Wenn Dein Vater selbst über Aloe Vera etwas nachlesen könnte würde er vielleicht seine Meinung ändern.
Liebe Grüße
Caro
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  #114  
Alt 23.04.2002, 11:52
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Hallo,

bin auf der Suche nach Antworten, aber die finde ich ich glaube ich nicht hier.

Meine Mutter hat Leukämie, genauer gesagt Akute myeloische Leukämie. Momentan geht es ihr sehr schlecht, sie ist nicht ansprechbar und reagiert nicht immer. Irgendwie hat sie abgeschalten und ich denke sie will nicht mehr.
Leider hat man ihr so große Hoffnungen gemacht und doch haben sich diese nicht bei ihr erfüllt. Seit Anfang März ist sie in der Klinik und leider verschlechtert sich ihr Zustand immer mehr.

Heute besuche ich sie wieder, aber es tut so weh, sie so leiden zu sehen. Und eigentlich ist sie doch noch so jung, und hat sich gefreut, das sie endlich nicht mehr arbeiten muß und Zeit für ihren Garten hat, und dann das.

Leider habe ich bis jetzt immer nur Erfahrungsberichte gelesen, bei denen alles "super" verlaufen ist, aber bei ihr ist das nicht so, es ist grauenvoll.

Bianca
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  #115  
Alt 24.04.2002, 18:56
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Hallo Caro,

ich habe selbst schon darüber nachgedacht mit dem Arzt zu reden.
Aber nach dem Gespräch mit meinem Vater ist mir eigentlich klar, dass er es rundweg ablehnt.
Er äußerte auch, dass der Arzt mit ihm über sogenannte Wundermittel gesprochen habe.
Die beiden waren sich einig, dass dies Geschäftemacherei sei. Diese Misteltherapie sei das Beste, was es momentan gebe. Sozusagen frisch aus Amerika.
Mein Vater hat sich auf kein Argument meinerseits eingelassen.
Ich habe mir wirklich den Mund fusselig geredet, aber er ist nicht mehr umzustimmen.
Für meinen Vater zählt leider nur die Schulmedizin.
Dabei hat er doch nichts mehr zu verlieren!
Ich werde es mal über meine Mutter probieren.
Sie hat ja schon Mühe ihn zu bewegen seine Schmerzmittel zu nehmen.
Wenn er nicht will kann er fürchterlich stur sein.
Über meine Freundin hole ich mir jetzt Infomaterial, das war eine gute Idee von dir.
Danke und bis bald!
Marie
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  #116  
Alt 24.04.2002, 22:49
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Hallo Marion,
habe gerade deine Nachricht gelesen, morgen früh antworte ich dir, ganz bestimmt, laß die Ohren nicht hängen.
Bis morgen Karen
Karen-R@t-online.de
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  #117  
Alt 26.04.2002, 07:41
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Liebe Marie.
Schön daß du nicht aufgibst. Meine Ma war zwischen den Krankenhausaufenthalten auch noch bei ihrer Heilpraktikerin. Sie hatte auch die Misteltherapie gemacht, doch leider hat sie nichts geholfen. Bei ihr war es einfach zu spät. Bei meinem Vater hatte sie geholfen, immerhin hatten wir ihn noch 9 Jahre. Es ist wirklich schlimm einen geliebten Menschen zu verlieren und erst wenn du beide Elternteile nicht mehr hast.
Ich hoffe für dich, daß du deinen Vater noch einige Zeit bei dir hast. Krebs ist eine Abschied auf Raten. Was meinst Du was wir alles versucht haben den Krebs zu stoppen, denn eine Heilung gab es nicht. Mein Vater sagte immer, auf den Mond können sie fliegen, aber gegen Krebs sind sie machtlos.
Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Kraft, gib nicht auf. Vielleicht erwischt du deinen Vater mal, wenn er für so was zugänglich ist. Leg ihm einfach das Infomaterial hin, oder schau in Ilustierten, ob dort was über Aloe Vera drin ist. Wenn er es in Zeitschriften liest ändert er vielleicht seine Meinung.
Liebe Grüße
Caro
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  #118  
Alt 27.04.2002, 18:50
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Libe Marion,
einen Rehaplatz für Deine Mutter müssen Ihre behandelnen Ärzte für Sie beantragen. So wie ich das verstanden habe muß die Reha an einen krankenhausaufendhalt angeschlossen sein. Meine Mutter ist auch für eine onkologische Reha angemeldet worden und zwar in Baden Weiler. Sprich einfach mal mit dem Arzt. In Freiburg an der Uniklinik kann Deine Mutter sich eine umfassende 2. Meinung erstellen lassen. Allerdings kostet das ca 800 Euro. Ruf doch einfach mal in der Uniklinik an. Wir wollten das auch machen lassen aber leider kam es bei meiner Mutter zu so einer rapiden Kranheitsverschlechterung das es dazu nicht mehr kam.
Alles liebe für euch
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  #119  
Alt 28.04.2002, 18:52
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Liebe Caro,

ich habe mit meiner Mutter über Aloe Vera gesprochen.
Sie sagte, dass sie bei ihrer letzten, gemeinsamen, Kur Vorträge über Misteltherapien und Aloe Vera gehört hätte und damals auch den Arzt angesprochen hat.
Dieser befürwortete die Misteltherapie hielt aber gar nichts von Aloe Vera.
Sie meinte es hätte auch keinen Sinn meinen Vater überzeugen zu wollen, da er selbst die Medikamente teilweise verweigere und kaum noch esse und trinke.
Heute waren wir bei meinen Eltern und ich war total schockiert.
Innerhalb einer Woche hat er massiv abgenommen und sah aus wie ein Todgeweihter.
Es war schrecklich, ich musste nach 5 Minuten Selbstbeherschung raus und hab mich erst mal im Auto ausgeheult.
Auch für meine beiden Kinder war es entsetzlich ihren Opa so zu sehen.
Ich hatte sie zwar darauf vorbereitet, dass es Opa schlechter geht, aber damit hatte ich ja selbst nicht gerechnet.
Er kann nach den Bestrahlungen kaum noch laufen und ist total verzweifelt.
Zwischendurch habe ich es mit unsäglicher Selbstbeherschung geschafft ihn sogar mal wieder zum Lachen zu bringen.
Er will so gerne Leben und sagte noch, wenn ein Wunder geschieht, wünsche er sich so gerne noch einmal Urlaub zu machen und Alltag erleben zu dürfen.
Gleichzeitig sagte er aber als er ins Bett ging, dass er so nicht weiterleben wolle.
Er hat Angst das spüre ich so sehr.
Ich habe ihn in den Arm genommen und ihm gesagt, wie sehr ich ihn liebe und das er ein guter Vater war.
Wir haben beide geheult, obwohl ich das doch gar nicht wollte.
Ich habe Angst, dass er stirbt, wünsche mir aber so sehr, dass er nicht weiter leiden muss.
Ich glaube es ist einfacher einen plötzlichen Tod, ohne vorhergehende Krankheit, zu ertragen als den geliebten Menschen so leiden zu sehen.
Ich frage mich immer Warum? und finde keine Antwort.
Danke für dein Verständnis und deine Hilfe, es tut gut mit jemanden "reden" zu können, der das gleiche erlebt hat.

Gruß, Marie
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  #120  
Alt 29.04.2002, 20:53
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Liebe Marie,
ich weißgenau wie es sich anfühlt wenn der geliebte Mensch so abbaut. Bei meiner Mutter ist es sehr ähnlich. Sie sagt von sich selbst das sie aussieht wie jemand der schon in seinen letzten Zügen liegt und leider hat sie recht damit. Sie träumt genau wie Dein Vater von Urlaub und dem normalen Leben. Es tut furchtbar weh und manchmal ist es unerträglich. Ich glaube aber nicht unbedingt das ein unerwarteter Tod besser ist. Sicher will auch ich nicht das meine Mum leidet. Aber wir haben in der Zeit Ihrer Krankheit so nah zueinander gefunden wie noch nie zuvor. Wir verbringen so viel Zeit miteinender wie es geht (leider im Krankenhaus) und Telefonieren jeden Tag mindestens 1 mal. Schade das sie erst krank werden mußte um so ein tiefes Verhältnis zueinander aufzubauen. Natürlich kommt das daher das wir beide wissen das nicht mehr viel Zeit verbleibt. Sie hat es am liebsten wenn ich ihr aus meinem alltäglichen Leben und von den Kindern erzähle, sie einfach an unserem Leben teilhaben lasse.
Ich wünsche Dir und Deinem Dad alles liebe und viel Stärke. Nie die Hoffnung aufgeben, nie.
Gruß
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