Wie kann ich meine Mutter motivieren?

[Chriarm]

Hallo,
ich habe mich heute hier registriert, weil ich hoffe Ihr könnt mir ein paar Tips geben, wie ich meine Mutter motivieren kann.
Meine Mutter ist 2001 an Brustkrebs erkrankt. Es folgte Chemo und Bestrahlung. Danach galt Sie 4 Jahre als gesund, bis dann Metastasen in der Leber auftraten. Wieder Chemo. Seit April diesen Jahres hat Sie Metastasen im Gehirn. Die Hirnmetastasen wurden bestrahlt. Vor zwei Wochen hatte Sie einen Schlaganfall. Sie konnte sich nicht mehr bewegen und sprechen. Von diesem erholte sie sich aber sehr schnell und ist jetzt körperlich so weit wie vor dem Schlaganfall. Sie hat sich jedoch völlig aufgegeben. Sie liegt jetzt nur noch. Obwohl die Ärzte sagen sie soll sich bewegen (wie auch z.B. Krankengymnastik) bringen wir Sie nicht dazu. Lediglich zu den Mahlzeiten steht sie auf. Wie kann ich sie motivieren, ich habe angst auch etwas falsches zu sagen, so dass sie sich noch mehr verschließt.
Gruß Chriarm

[sunflower6806]

hallo diese situation kenne ich nur zu gut, leider muss ich dir sagen das es da kaum möglichkeiten gibt sie zu motivieren.immer wieder freundlich auffordern und mit einem lächeln akzeptieren auch wenn es schwer fällt wenn sie es nicht tut.
es muss von ihr alleine kommen sonst wird das nichts.
meine mama hat sich leider komplett aufgegeben sie verweigert alles es ist schwer zu ertragen.
ich drück dich mona

[AndreaM]

Auch wenn sich Deine Mutter von den körperlichen Folgen recht schnell erholt hat, kann der seelische Schlag deutlich länger nachwirken.

Wenn Sie die Kraft zu kämpfen gerade nicht hat, kannst Du sie zu Bewegung aus Vernunftsgründen sicher nur schwer bewegen. Du kannst vielleicht einfach versuchen, ihr Mut machen, für sie da sein - und immer wieder anbieten (aber nicht fordern). Und akzeptieren, dass sie allein entscheidet, ob sie kämpft oder ausruht.

Ich weiß wie schwer das ist!

Alles Gute
AndreaM

[sinrag]

Hallo,
auch ich bin neu hier, obwohl ich schon seit 3 Jahren mitlese. Leider erlebe ich mit meinem Mann Ähnliches wie Du mit Deiner Mutter. Nach meiner Erfahrung muss man leider die Entscheidung, ob gekämpft oder ausgeruht wird akzeptieren. Wir Angehörigen können sicherlich kaum nachvollziehen, wieviel Kraft dieser Kampf unsere Lieben kostet.

Euch beiden wünsche ich weiterhin viel Kraft, Deiner Mutter die Kraft weiter zu Kämpfen und Dir die Kraft ihre Entscheidungen zu akzeptieren und sie immer weiter zu unterstützen.

LG
sinrag

[elli1962]

Motivieren,

ja, das habe ich auch 5 Monate ohne Rücksicht versucht.

Um jeden Preis der Welt wollte ich meine Mama wieder auf eigenen Beinen stehen sehen, ohne wahr zu nehmen dass sie wirkich nicht mehr konnte.

Ich habe damals alles über Babynahrung, Astronautennahrung,hochkolerische Nahrung gekauft und ihr angeboten. Ein Schluck, ein Bissen und es war genug.

Mensch, war ich oft sauer, alles habe ich versucht und meinte immer sie sei nur stur.
Heute weiß ich, sie konnte wirklich nicht mehr, aber ich weiß nicht, ob ich es akzeptiert hätte, und nicht doch noch mal alles versucht hätte.

Es ist schwer, nur zuzusehen, aber heute weiß, der "Mensch" entscheidet selber, ob er gehen will oder doch noch kämpft.


Sei einfach nur für sie da!!

LG Elli

[AndreaM]

Als meine Mutter ihren letzten Chemozyklus begonnen hatte, hat ihre beste Freundin mir deutlich gemacht, dass sie das nur ihrer Kinder wegen gemacht hat - nicht weil sie das selbst wollte.

Erst als wir alle zusammen im Krankenhaus waren, und die Ärztin sie ganz direkt gefragt hat, hat meine Mutter uns eingestanden, dass sie eigentlich in ein Hospiz möchte. Wenn ich jetzt daran denke, kommen mir heute noch die Tränen - aber, ja, es war ihre Entscheidung. Und im Nachhinein für sie der richtige Weg, denn sie hat dort ein bisschen Ruhe gefunden. Sie war zwischendurch für ein paar Tage auf einer Palliativstation für die Medikamenteneinstellung - und das was ihr dort am besten gefallen hatte, war, dass es keine Diskussionen mehr über "Essen oder nicht Essen" gab.

@Chriarm
Es gibt Physiotherapeuten, die ins Haus kommen und auch Lockerungsübungen und Massagen im Liegen machen können. Vielleicht wäre das was für das allgemeine Wohlbefinden?

[elli1962]

Hallo Chriarm,

Wie geht es Dir und deiner Mama?? Ich hoffe gut.


Melde dich bitte.

LG Elli

[sandra83]

hallo ihr lieben!

auch ich stecke in der gleichen situation. mein mann hat sich aufgegeben und will nicht mehr. er schläft fast den ganzen tag und versucht nur aufzustehen, wenn er zur toilette muß. dabei ist er heute gestürzt.

ich weiß nicht ob er einfach nur nicht mehr will oder nicht mehr kann, aber verdammt nochmal ich kann und will das nicht akzeptieren. wir haben 3 kleine kinder und das 4. kind soll im februar kommen. ich weiß einfach nicht mehr weiter