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Alt 15.07.2007, 21:31
angi306 angi306 ist offline
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Registriert seit: 15.07.2007
Beiträge: 4
Standard Die Hoffnung stirbt zuletzt

Guten Tag zusammen,

lange habe ich überlegt auch einen Beitrag einzustellen, ganz einfach weil die Erzählung sehr lang ist. Doch dann habe ich mich doch dazu entschlossen, auch um mal alles rauszulassen.
- Im letzten Jahr hatte meine Mutter ständig ziemlich starke Rückenschmerzen. Aber wie das so ist, ist sie natürlich nicht zum Arzt gegangen sondern hat gemeint, dass das schon irgendwann von alleine wieder weggehen würde. Irgendwann wurden die Schmerzen dann so stark, dass sie nachts kaum noch schlafen konnte und sie fing an Schmerztabletten gegen Rückenschmerzen zu nehmen. Die halfen anfangs aber später ließ auch da die Wirkung nach. Obwohl sie protestierte schickte ich sie zum Arzt und damit begann die Odyssee. Der Hausarzt nahm erst mal Blut ab, konnte nichts entdecken und schickte sie daraufhin zum Orthopäden. Der meinte, sie hätte eine verschobene Wirbelsäule und gab ihr Tabletten. Die Schmerzen gingen trotzdem nicht weg. So gelangte sie irgendwann an einen Internisten, der sie nach einigen Untersuchungen ins Krankenhaus schickte. Die Gallenblase wäre entzündet und müsste dringend raus. Ich war total erleichtert, dass es *nur* die Galle war. Also wurde sie operiert. Nach der OP war es dann so, dass die Wundheilung ziemlich gestört war. Normalerweise dauert es ca. zwei bis drei Tage bis die Drainagee gezogen werden kann, doch bei meiner Mutter hörte die Absonderung des Sekretes einfach nicht auf. Daraufhin wurde sie geröngt und später wurde noch ein CT gemacht. Die Ärzte dieses Krankenhauses konnten mit dem Bild allerdings nicht viel anfangen. Sie sahen *irgendeinen Schatten* und schickten die Aufnahmen an die Uniklinik. Die bestellte meine Mutter daraufhin ein und machten ihrerseits CT und Kernspin-Aufnahmen. Zwei Tage später wurde meine Mutter dort stationär aufgenommen und eine Woche später lag sie dann dort auf dem OP-Tisch. Verdacht auf BSKD. Die Operation dauerte ca. sechs Stunden. Dort wurden dann allerdings nur Gewebeproben entnommen. Der zuständige Oberarzt sagte mir dann, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen bösartigen Tumor handele, der noch dazu inoperabel sei. Zur Sicherheit wären aber halt die Proben entnommen worden. Nach einer Woche zwischen Hoffen und Bangen kam dann endlich das Ergebnis. Positiv. Für uns. Keine Spuren von einem bösartigen Tumor, alles in Ordnung. Gutartig, aber nicht operabel. Mir fielen Tonnen von Steinen vom Herzen. Allerdings verschlechterte sich der Zustand meiner Mutter nach der OP so stark, dass sie insgesamt drei Monate in der Uniklinik bleiben musste. Sie konnte nichts mehr essen und litt unter starkem Durchfall. Außerdem spielte ihr Kreislauf verrückt. Innerhalb dieser Zeit nahm sie 15 Kilo ab. Im Januar diesen Jahres machte sie dann eine Reha. Anfang Februar stand dann die Kontroll-CT auf dem Plan. Dort stellte sich heraus, dass der Tumor gewachsen war und man machte eine ERCP (eine Art Magenspiegelung) mit Gewebe-Entnahme. Drei Tage später stand das Ergebnis fest. Bösartiges Pankreaskarzinom von ca. 4 cm Durchmesser. Seitdem bekommt meine Mutter eine Chemotherapie. Zuerst nur Gemzar. Da der Tumor darunter allerdings gewachsen ist, kommt seit ca. zwei Monaten noch ein platinhaltiges Mittel dazu. Ging es meiner Mutter unter Gemzar noch ganz gut, hat sie mit dem Platin schwer zu kämpfen. Übelkeit, Haarausfall, etc. Außerdem fallen ihre Blutwerte immer so stark ab, dass eine regelmäßige Therapie nicht möglich ist. Wir müssen also immer Pausen einlegen, die wir uns zeittechnisch gar nicht leisten dürften. In drei Tagen steht die nächste Kontroll-CT an. Der Arzt meinte, die Tumormaker wären etwas zurückgegangen, aber das heißt ja nicht viel. Ansonsten ist meine Mutter eigentlich ganz gut drauf. Sie bekommt jetzt jede Nacht zuhause von einem Pflegedienst künstliche Ernährung und hält ihr Gewicht (nach der OP mittlerweile insgesamt 25 Kilo verloren). Sie hat auch eigentlich keine Schmerzen, nur essen kann sie immer noch nicht richtig und auch die Durchfälle sind noch da. Mittlerweile hat sie auch einen Stent bekommen. Ab und zu denke ich, dass sie vielleicht doch keinen Krebs hat und das alles noch gut wird, weil es ihr ja verhältnismäßig gut geht...Die Diagnose Tumor wurde letztes Jahr im Oktober und die Diagnose Krebs dieses Jahr im Februar gestellt.
Die Ärzte sagen auch, dass es eigentlich verwunderlich ist, dass sie es noch schafft jeden Tag die drei Etagen bis in ihre Wohnung zu bewältigen. Außerdem ist sie erst 55, hat nie geraucht und auch so gut wie nie Alkohol getrunken. Ich hoffe immer noch, dass die Ärzte sich vielleicht getäuscht haben. -
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